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31 - 35 von 40
Bee vor 14 Jahren 3 1
2.5
Flakon
2.5
Sillage
7
Haltbarkeit
4.5
Duft
Das reine Wässerchen
Biotherm hat einige Körperwässerchen oder neudeutsch Bodysprays im Angebot, aber zu meinem Beuteschema passt das Blaue am besten. Dreimal drumherum geschlichen und bei einem Angebot in Kombination mit dem Duschgel und einem 10%-Gutschein war es dann auch passiert. Bei meinen Vortests war ich auch total begeistert, wie anders Eau Pure gegenüber anderen Frischedüften abschneidet. Ich schreibe es mal der Kiwi und dem Rhabarber zu, denn gerade letzterer hat mich bei dem neuen 4711 Cologne Rhubarb & Clary Sage auch ein wenig beeindruckt – das ist mal etwas anderes.

Man kann schon verschwenderisch damit umgehen, denn sehr aufdringlich wirkt der Duft zunächst nicht. Der Teufel steckt aber im Detail. Nach einiger Zeit sticht etwas in der Nase, was ich als irritierend empfinde. Hier habe ich Reseda im Verdacht. Diese Pflanze wurde im Mittelalter verwendet, um die Raumluft zu verbessern. Der Duft wird auch als blumiger Veilchenduft beschrieben, süß und fruchtig. Der Jasmin versteckt sich meines Erachtens dahinter. Und dann spielt da noch ein leichter muffiger Hauch von Patchouli mit.

Ich habe mich täuschen lassen. Die versprochene Meeresbrise, die mir der Flakon suggeriert, soll laut Biotherm ein rauschender Wasserfall sein. Was ich für blau gehalten habe, soll eigentlich grün sein (ich bin aber nicht farbenblind). Laut Homepage des Herstellers sind auch ätherische Öle vom Salbei enthalten, die ich nicht entdecken kann. Ich sprühe das Eau nun eher in den Nacken oder auf die Haare, dort kann ich dem kratzigen, in der Nase prickelnden Nachhall entgehen.

Im Großen und Ganzen ist Eau Pure gar nicht so schlecht. Wenn andere Düfte den Tag über schon verflogen sind, dann kann man davon guten Gewissens noch etwas versprühen, wenn man nicht gerade Ausgehen möchte. Es ist wirklich erfrischend, gerade auch vor dem Sport wirkt es sehr anregend. Es wird aber wohl dennoch meine erste und letzte Flasche bleiben.
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Bee vor 14 Jahren 8 3
7.5
Flakon
2.5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Cartier – der Hauch von Nichts
Vorgestern war ein klarer Spätsommermorgen, sonnig, aber noch kalt. Da erschien es mir passend, etwas Frisches aufzulegen. Ohne dass ich Eau de Cartier kannte, weil ich das Probefläschchen bisher noch nicht angebrochen hatte, entschied ich mich intuitiv dafür. Und ich muss sagen, es passte zu diesem Tag. Eau de Cartier war genau so frisch wie dieser Morgen. Es hätte noch besser gepasst, wenn ich einen Spaziergang durch den Park hätte unternehmen können, statt in meinem etwas muffigen Büro zu sitzen. Die Tautropfen glitzerten noch auf den Blättern und mein Duft hätte sich wunderbar in die Landschaft eingefügt.

Der Auftakt ist recht grün, doch sehr flüchtig. Yuzu und Bergamotte, die leicht zitrische Noten bringen sollen, sind wohl nur eine Sekunde im Raum, denn ich nehme sie nicht wahr. Der Duft der Blätter umschwebt mich vage. Enttäuschung macht sich breit – ist Eau de Cartier schon wieder weg? Ich sprühe vorsichtshalber noch einmal.

Eine Stunde später hellt der Duft meine Stimmung immer noch auf, obwohl der eigentlich gar nicht da ist - wie eine Fatamorgana. Er verbindet sich mit dem Geruch meines Shampoos, das auch nur in der Atmosphäre herumschwebt.

Cartier vermittelt mit diesem Parfum einen Hauch von Luxus mit sehr großem Understatement. Man fühlt sich von einem Nichts geschmeichelt. Ich denke, dieser Duft ist für einen selbst. Andere werden davon nichts wahrnehmen, was ich sehr schade finde, weil es ein schöner Duft ist. Mal ehrlich, es ist doch wirklich Luxus, für Nichts Geld auszugeben. Ich bin hin- und hergerissen, ob ich mir diesen gönnen soll. Vielleicht bietet das Eau Concentrée etwas mehr für die Nase?
3 Antworten
Bee vor 14 Jahren 7 1
2.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Der frische Süße
Ich falle gleich mal mit der Tür in Haus: CK InU2 for her ist ein sog. Schummelduft für mich, denn er hat sich in meinen Schrank geschummelt, in dem es von leichten Kandidaten nur so wimmelt. Ich habe ihn zunächst in einer Liga mit Tribù von Benetton gesehen und empfand ihn auf den ersten Blick als spritzig, zitrisch und frisch. Und das strahlt das goldgelbe Äußere in seinem teilweise undurchsichtigen, weiß getarnten Flakon ja zunächst mit Pampelmuse und Bergamotte auch aus. Die beiden bilden im Übrigen ebenfalls den Auftakt für Aqua Allegoria Pamplelune von Guerlain, der jedoch an dieser Stelle etwas edler und feiner wirkt.

Aber dann enttarnt sich der Duft und die Orchidee kommt zum Vorschein. Da hätte ich doch schon hellhörig werden müssen, denn ich nenne einige Orchideen-Naturformen mein eigen und wenn diese duften, dann duften sie meist süß, eine z.B. wie Hubba-Bubba-Kaugummi. Ich finde es generell etwas verwirrend, eine Duftnote allgemein mit ‚Orchidee’ zu angeben. Da könnte man anderer Stelle auch schreiben, dass ‚Blume’ enthalten ist. Ich gehe davon aus, dass in diesem Fall allerdings die Vanille gemeint ist, Orchidee klingt nur nicht ganz so banal. Mit der Vanille wird es zwar nicht unangenehm süß, aber es vollzieht sich schon eine Wandlung, die mit einer Dominanz einhergeht, die man so nicht erwartet hat. Diese tritt aber dann zugunsten der Zeder etwas in den Hintergrund. Nach einigen Stunden nimmt man nur noch eine holzige Süße wahr, die lange erhalten bleibt. Hier wird es für meinen Geschmack recht orientalisch. Um auch hier wieder den Vergleich mit Pamplelune von Guerlain heranzuziehen: Dieser Duft wirkt in diesem Stadium mit Sandelholz und Vanille doch ein wenig diskreter.

Fazit: Nur nicht blenden lassen! Ich denke, es wird für mich bei dieser einen Flasche bleiben, auch wenn ich mich schwer trennen kann.
1 Antwort
Bee vor 14 Jahren 9 4
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Auf einem Marktplatz im Süden
Pamplelune, das Wort gibt es eigentlich gar nicht, sondern es ist ein Wortspiel und setzt sich zusammen aus Pamplemousse und Pamplona, der spanischen Stadt. Aber auch wenn man die Verbindung mit der Stadt nun nicht herstellt, wird man sofort wissen, um was für eine Duftrichtung es sich handelt.

Aqua Allegoria Pamplelune überrascht dennoch, denn wer hier nur zitrisch frische Grapefruit erwartet, der wird schnell eines besseren belehrt. Natürlich ist der Geruch der frischen Frucht vorhanden, doch es ist nicht der saure Geruch bzw. Geschmack des Fruchtfleischs, den ich wahrnehme, sondern es ist die Schale. Direkt nach dem Aufsprühen macht sich eine herbe Frische breit, die weder in die saure noch in die süße Richtung tendiert und sehr gut ausbalanciert ist.

Wir befinden uns also auf dem Markt, aber nein, es ist nicht die Konstablerwache in Frankfurt, wo die Bratwurst und der Äppler uns locken, sondern der Markt ist in Italien, in Frankreich oder meinetwegen auch in Spanien und der nette dicke Mann vom Obststand bietet uns ein Stück Grapefruit an. Bevor wir reinbeißen, nehmen wir den Duft seiner Hände wahr, von denen noch der herbe, aber nicht bittere Geruch der Schale ausgeht. Hier spielt sicherlich auch Bergamotte eine kleine Rolle.

Im weiteren Verlauf ändert sich der Duft nicht großartig. Die schwarze Johannisbeere spielt sich nicht in den Vordergrund, auch sie unterstützt die bisherige Wahrnehmung. Blüten kann ich keine erkennen. Patchouli, Sandelholz und Vanille unterlegen Aqua Allegoria Pamplelune nur leicht und bieten die grundsolide Basis für ein wohliges Duftgefühl, das keineswegs zu frisch anmutet.

Dieses EdT ist für viele Gelegenheiten geeignet, gerade auch zum Essengehen, wenn man nicht eine riesige Duftwolke mit sich herumschleppen will, welche die Geschmacksnerven beeinträchtigt. Es ist kein typischer Frühlings- oder Sommerduft, sondern er ist für alle Jahreszeiten gleichermaßen geeignet.
4 Antworten
Bee vor 14 Jahren 13 1
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
7
Duft
Grenzwertig - Intensiv und betörend
Von Jil Sander Sensations habe ich vor einiger Zeit eine Probe in einer Parfümerie erhalten. Irgendwie hatte ich schon immer einen Hang zu Jil Sander Düften, auch wenn mein Zusammentreffen mit No. 4 aus dem gleichen Haus nicht ganz von Erfolg gekrönt war. Pure dagegen ist immer noch meine absolute Nummer 1. Es lag für mich also nahe, Sensations auszuprobieren und ich war auch recht angetan davon. Nun sind die 40 ml gut zur Hälfte aufgebraucht und ich stehe dem Duft inzwischen ambivalent gegenüber.

Von den fruchtigen Komponenten in der Kopfnote spüre ich nichts, es startet für meinen Geschmack gleich blumig und auch sehr nachhaltig betörend mit dem Jasmin. Für die erste Stunde bin ich mit dem intensiven Duft bedient und bin froh, dass ich alleine im Auto unterwegs bin. Allerdings hat man mir bei anderen Gelegenheiten noch nicht mitgeteilt, dass ich überparfümiert wäre. Ich möchte betonen, dass ich nur zwei Sprühstöße davon nehme, ansonsten würde ich wahrscheinlich umfallen.

Der Duft bleibt über die Zeit weiterhin warm und gehaltvoll und für mich wird er trotz der geringen Dosierung erst nach ca. zwei Stunden erträglich, was vielleicht zu negativ klingt, denn er ist nicht furchtbar, riecht nicht etwa grauslich, sondern er wird einfach schöner, wenn er länger auf der Haut verbleibt und er verliert Gott sei Dank, es sei mir verziehen, seine anfängliche Penetranz.

Das Vanillearoma der Tonkabohne kommt nicht stark hervor, aber das Holzige der Zeder gepaart mit Moschus und Amber haben alleine schon einen Kuschelfaktor, dem ich mich dann doch nicht entziehen kann. Vielleicht könnte man Sensations als leichteren orientalischen Duft bezeichnen, der für mich als sonstigen Frischefanatiker schon so dominant ist, dass ich ihn für mich persönlich als grenzwertig einstufen würde. Dezent ist etwas anderes. Mit Pure von Jil Sander hat er trotz Amber, Jasmin und Moschus keine für mich erkennbaren Gemeinsamkeiten.

Die Haltbarkeit ist außerordentlich gut. Ich nehme ihn nun nach neun Stunden immer noch wahr, ohne dass ich die Stelle, an der er aufgesprüht wurde, mit der Nase berühren muss.
1 Antwort
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