Imel

Imel

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36 - 40 von 44
Imel vor 13 Jahren 4 1
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
The three circles of Hell
Fuoco Infernale, das Höllenfeuer beginnt holzig grün mich krautig würzigen Ansätzen. Äußerst männlich und staubtrocken. Der Weihrauch ist schon in der Kopfnote zu erahnen. Der Duft wirkt äußerst fein und anmutig trotz seiner maskulinen Ausstrahlung. Ich denke dafür sind blumige Noten wie die Iris verantworlich. In der Kopfnote hat man sich deutlich der Nelke verschrieben. Diese ist jedoch wundefvoll umrahmt und hat zuerst einmal nichts süßes. Mir kommt dabei ein Spaziergang im winterlich verschneiten Wald in den Sinn. Man spürt die klirrende Kälte, gleichwohl die tiefe des Waldes, feuchte Hölzer und den frischen Schnee unter den Schuhen.
Der Name passt im übrigen. Ich fühle mich errinnert an Dantes "Göttliche Komödie" und sein Inferno, seine Reise in die Hölle.
Gleichzeitig hat der Duft einen wirklich feurigen Charakter, ganz im Gegensatz zu meiner Empfindung.
Nebenbei, der Duft ist unheimlich interessant, vor allen Dingen ungewöhnlich!
Eine göttliche Weihrauch-Iris Note legt sich nun beständig auf meinen Arm. Diese nervt dann ein wenig. Nach anfänglicher Begeisterung hat diese Note etwas spießiges und auch irgendwie aufdringliches. Ich glaube ich mag sie trotzdem, ich rieche oft an ihr und ebensooft durchschwebt dieses Bild eines brennenden Weihnachtsbaumes meine Nase. Dem Duft haftet etwas böses, dunkles an, trotzdem ein äußerst edles Gebräu und extrem maskulin, rassig triffts wohl am besten.
Nun wird der Duft sanftmütiger und auch edler, duch einige wärmere Noten die sich von den rauchrigen Nouancen entfernen und eine äußerst homogenen Bild entstehen zu lassen. Nach den angebenen Noten zu urteilen erwarte ich etwas kräftig warmes, etwas das Beständigkeit, Ruhe und Stärke ausstrahlt.
Letzlich erhebt sich die Basisnote bedächtig doch kräftig aus der erdig harzigen Würze. Die Wärme lasst sich auf einem prickeldem Moschusbett nieder und lässt sich von Hölzern und feinem Leder bedecken. Dieser Duft erzeugt sicher phantastische Träume.

Fuoco Infernale verliert in seiner Entwicklung kaum an Kraft, ist in der Kopfnote nicht zu stark und schwächelt nicht bis zur Basis. Sehr gelungen!
1 Antwort
Imel vor 13 Jahren 6 3
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Die Jungfrau die vom Stier geritten wurde
Der Duft überzeugt mit Coolness. Irgendwie war das mein erster Gedanke. Er ist wirklich sinnlich und provokant wie es Profumo gut zu beschreiben wusste.

Die Bilder, Assioziation und Aussagen des Parfums wurden schon vorweg genügsam umschrieben.
Ich will mich mal an mein eigenes Geruchserlebniss wagen, aber eher von einer anderen Seite.

Die Kopfnote ist ein echter Knüller, fruchtig angehaucht und balsamisch, gleichzeitig würzig. Sie wird im Übergang zum Kopf dann immer pfeffriger. Es wird kratzig, herb und scharf. Man erkennt jedoch schon einige Blümchen die sich jedoch noch nicht ganz hervorwagen. Vierges et Toreros bleibt die ganze Zeit doch auch irgendwie süß und man erwartet die animalischen Noten. Die vermisse ich allerdings im Moment noch etwas. Vorerst tritt mich die Tuberose und das ziemlich plötzlich obwohl ich wusste das sie gleich kommen würde. Leder kann ich nur schwach erahnen. Vierges et Toreros hat einen angenehmen hang dazu, seine Duftnoten, dem Träger auf einem balsamisch weichen Teppich zu servieren. Diese cremige Umrahmung lässt den Duft etwas verschwommen und trüg erscheinen. Nie richtig greifbar ist er.
So, langsam scheint sich doch das Tier zu regen. Nur jedoch nur in einigen Akzenten. Noch immer verweilt der Duft bei einer süßlich blümeligen Note. Ich kann auch etwas fruchtiges erahnen, aber nur tief im Hintergrund verborgen.
Die Basis oder der Weg dahin wird mir leider immer unangenehmer. Mir wird ein wenig übel. Das Animalische was hier durchbrechen will ist mir noch zu süß und nass. Trotzdem sehr interessant wie sich der Duft entwickelt.
Eigentlich bin ich ein großer Freund animalischer Noten. Diese hier jedoch hat für mich einen unnötigen Beigeschmak der mir persönlich missfällt. "Hurra" schreie ich, und noch ettliche nach mir werden es tun, wie ich das Vetiver erkennen kann. Das nimmt dem Duft ein wenig seine schwustige Aura. Nun erkenne ich auch die ledrige Seite des Parfums und bin überascht wie weich es sich einfügt. Das Leder in Vierges et Toreros fühlt sich noch weich, neu und glatt an. Un rieche ich da sogar etwas Vanille. Die Basis wird nun runder, weniger süß dabei, sondern modrig, beinahe wie nasse Erde. Die Blume wird davon nun immermerh überdenkt und schwindet in einem Akkord von spülend weicher Noten mit holzig animalischem Charakter. Und jaha, jetzt wird das Leder laut und wild.

Dem Duft und dem Träger wird einiges an Selbstironie abverlangt und ist wunderbar darin Bilder im eigenen Kopf skizzieren zu lassen.
Ich finde auch nicht das der Duft untragbar wäre. Man muss den Duft nur ein wenig mit sich selbst spielen lassen.

Nicht zu vergessen, der Duft kommt hier ohne wahrnehmbar synthetische Noten nicht aus, ist aber nicht schlimm.
3 Antworten
Imel vor 13 Jahren 3
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Fetter Elektriker
Herrlich wie dieser Duft beginnt, ich musste tatzächlich lachen. Der Name beschreibt wundervoll die Kopfnote dieses Duftes. Süßlich, rauchtig mit einem Hang zur Gelassenheit. Kurz nach dem aufsprühen vermag ich auch etwas wie verbrannte Kabel zu erahnen.
Der Duft entwickelt sich dann in etwas buttrig leicht erotisches. Alles an diesem Duft schreit nach Wiederspruch. Die Genialität ist dem um Längen voraus. Der Geruch ist auch irgendwie pervers. Ich könnte mir dabei gut vorstellen wie ein dicker Elektricker nach Sex schreit.
Urplötzlich wird der Fat Electrician dann grünlich, wer weiß woran das liegen mag. Im Sinne des Duftes wohl am Vetiver. Sehr krautig tritt es in Erscheinung.
Der Duft wird nun im Übergang zur Basisnote immer wärmer und weicher. Blumfeld hat das wunderbar beschrieben.


Wie auch bei Vierges et Toreros liebt es der Fette Elektriker eine humoriske Selbstironie zu provozieren.
Ich empfinde den Duft übrigens nicht als aufdringlich, er bleibt dabei recht nah am Körper. Anbei, man kommt hier nicht um einige synthetische Noten herum die man auch wahrnimmt.
0 Antworten
Imel vor 13 Jahren 5 2
10
Haltbarkeit
9
Duft
L'Ombre Fauve
Ein rundum toller Duft. Ich erlebe ich allerdings in anderem Sinne als mein Vorredner, glaube ich.

Ich würde es übrigens vllt mit "Schattenbiest" übersetzten. Der Name passt.

Der Duft zeigt tatsächlich wenig Entwicklung. Schon die Kopfnote gestalttet sich als süß und ich möchte meine Nase regelrecht an meinem Arm festtackern. Eine göttliche Weihrauchnote, samtig süß umspielt von hölzernen Noten erobert die Kopfnote und geht dann gleichmäßig in eine würzigere Herznote über. Nun komm ich nicht umhin zu erwähnen einen karamelartigen Duft wahrzunehmen, welcher bis zum Ende bleibt.
Ich empfinde den Duft dabei gänzlich unorientalisch, er ist recht süß und beinah gourmand auf meiner Haut. Ich denke auch ich rieche etwas Vanille und bin mir auch nicht sicher ob man da, ganz im Hintergrund verborgen ein wenig Tonkabohne riechen kann.
Dem Duft gelingt in dem Übergang zur Basis ein angenehm harmonisches Spiel zwischen einer erdigen Süße und würzigem Weihrauch. In der Basis legt sich alles zur Ruhe und meine Nase bettet sich auf der erdigen Süße die ich nicht mehr zu beschreiben weiß. Die Basis hat etwas pompös pummeliges an sich ohne in irgend einer Art niedlich zu sein. Hier wird der Duft wohlig animalisch.

Den Vergleich zu Fetish kenne ich leider nicht. Deshalb vllt empfinde ich den Duft als weniger leicht und trocken. Er bleibt auf jeden Fall nah am Körper und ist nicht laut. Die Haltbarkeit ist nicht schlecht, wenn auch nicht überragend.

Ich habe bei diesem Duft bemerkt, das meine Vorliebe nicht bei Gourmanddüften liegt, zumindest dehnen die ich als solche empfinde. Sie riechen zwar geil, aber sie irritieren mich.

Nocheinmal zurückspulen bitte.
Ich danke ihnen.
Nach langer Zeit sinnender Dufterfahrungen durfte meine Entscheidung wieder einmal L´Obmre Fauve tragen.
Er ist ganz anders. Urplötzlich. Grausam wie sich meine Nase gewandelt hat.
Der Duft ist ein leichter Lui.
Nicht das meine oberen Anmerkungen hinfällig wären. Nur würde ich ihn jetzt nicht mehr so ganz meinem Kommenatr zuordnen können.
Daher: L´Ombre Fauve ist ein kleiner Lui. Nicht schlechter und schon gar nicht besser.
2 Antworten
Imel vor 13 Jahren 3 1
10
Haltbarkeit
8
Duft
Leichtes Vetiver mit göttlicher Kopfnote
Hier haben wir einen durchweg angenhmen Vetiverduft.
CdGs "Vettiveru" gehört zur 4. Serien entwickelter Düfte. Solche zeichnet sich durch eine beständige Leichtigkeit aus, welchem benamst mit "Cologne" nicht zu wiedersprechen ist. "Vettiveru" hällt was es verspricht, startet gleich zu Beginn grünlich frisch mit Vetiver. Der Geruch des eigentlich entwickelt sich dabei sehr ausprägend, bleibt als Duft jedoch sehr leicht und nah am Körper. An meinem Arm rieche ich eigentlich ausschließlich Vetiver, erleichtert mit einigen zitrischen, sauren Akzenten, ich denke hierbei an Bergamotte. Nur leicht untersetzt mit holzigen Akkorden geht der Duft in seine Herznote über und vermittelt zitische Würze. Der Pfeffer kommt zum tragen. Das Neroli vermag ich nur leicht zu erhahnen. Die floralen Akzente binden sich gut in die Würze hinein. Ich erwarte in der Base nun einen weichen, fast pudrig grünen Duft. Den Übergang dazu wird wohl das Neroli erleichtern. Der Duft endet für mich überraschend. Die Basis ist auf jeden fall weich wahrzunehmen, ich denke hier kommt der Zeder zum Vorschein, zumindest unterstüzend in seiner balsamischen Note. Die Basis ist es jedoch was den Duft äußerst interessant macht. Sie ist für mich schwer zu beschreiben aber mich beeindruckt das Gefühl etwas crmiges, würzig-florales wahrnehmen zu können. Womöglich entdecke ich hier den Kardamon aus der Herznote wieder wieder.
Bei diesem Duft hat man sich sehr wohlwollend dem Vetiver verschrieben. Die Entwicklung vom bitteren zum holzigen, die das Vetiver vollzieht ist hier gut unterstützt, verfeinert und als präsentables Gesamtbild abgebildet worden.

Der Duft entspicht nicht etwas besonderem, ist nicht sehr stark und hat nur mäßige Haltbarkeit. CdG macht hier nichts falsch wenngleich bei Betrachtung anderer Düfte die Erwartung an etwas experimentelleres da war. Trotzdem bin ich nicht enttäuscht. Wer es dezent im Duft und Preis mag ist hier gut aufgehoben.

Ich muss mich verbessern. Der Duft gibt die ganze Zeit vor dezent zu sein, jedoch, komme ich in mein kleines Zimmer, entdecke ich den Duft im Raum. Zudem ist der Duft ungeahnt langlebig.
1 Antwort
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