Jpg153

Jpg153

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6 - 10 von 101
Jpg153 vor 9 Jahren 3 2
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Seidenpuppe...aber kein Püppchen.
Die Marke YS UZAC hatte ich bislang noch gar nicht auf dem Radar.
Es gibt zu den wenigen Düften von YS UZAC allgemein nur wenige Kommentare, sodass sie in der kurzen Zeit die ich hier dabei bin bislang nur sehr sporadisch auftauchten. Wahrscheinlich störten mich auch entweder die Beschreibungen oder angegebene Bestandteile, sodaß ich YS UZAC-Düfte weder in die Merkliste noch in den Souk aufgenommen hatte.

Nun, diese Probe erhielt ich von Pluto - Vielen Dank dafür.

Satin Doll beginnt alkoholisch und gedämpft würzig. Vom Pfeffer nehme ich kaum etwas wahr.
Aber die Blumen aus dem Herz sind schon da. Nach wenigen Minuten haben die Blüten
den balsamischen Schleier abgeworfen und breiten sich aus und beginnen zu strahlen.

Dieses Blumenbouquet liess mich anfänglich zurückschrecken - "Mist,... Frauenparfüm" sagte ich zu meiner Frau und ließ sie an meinem Hals schnuppern. "Nö, geht" war ihre Reaktion.

Die Iris ist eher zurückhaltend, jedenfalls ist der Puderanteil sehr gering.
Wie immer, ich rieche die Rose, eine dunklere Sorte, gleich heraus. Rose gehört zu denjenigen Bestandteilen eines Duftes, mit denen ich nicht gut klar komme. Zu dominat, zu kopfschmerzlastig.
Die Tuberose mag etwas Süße beisteuern, aber eine reine Tuberose habe ich noch nicht gerochen. Vielleicht trägt sie aber zu dem sehr hellen Blumenduft bei, trotz der dunkleren Rose. Deutlich rieche ich aber den Jasmin, der mir meist gut gefällt.
In verschiedenen Kommentaren war von einem "aasigen Jasmin" zu lesen. Ich hatte aber nie eine Vorstellung davon. Jetzt habe ich aber Idee, denn hier in Satin Doll ist der Jasmin aasig (faulig).
Heller Blumenduft mit dunkler Rose und fauligem Jasmin...was eine Kombination...
Eine ausgesprochen gelungene Kombination!

Nach anfänglichen Bedenken hat mich dieses Blumenherz überzeugt und begeistert. Die verschiedenen Facetten dieser Blüten liegen nebeneinander und glänzen seidig und lassen diese üppige Blumigkeit nicht langweilig werden.
Das ist richtig gut zusammen gestellt.
Bevor mir die Blumigkeit dann doch das Hirn vernebelt, kommt das Patchouli durch.
Der Staatsfeind Nummer 1 - wieviele Düfte hat mit das Patchouli schon vergrault...
Und doch, hier passt es wie die Faust aufs Auge.
Das Patchouli gibt gerade genug dunklen Rauch in die Blumenpracht, dass der Träger nicht geblendet wird.
Gerade genug erdige Wärme um die doch etwas kühl wirkenden Blüten zu erwärmen.
Das habe ich schon einmal in ähnlicher Form bei Eau Moheli wahrgenommen.

Zum Patchouli gesellen sich dann später, die Blumen lassen etwas nach, leichte Weihrauchschwaden (sehr leicht, sehr hell) und es stellt sich ein balsamischer Grundton ein.
Die Blumennote bleibt lange spürbar, der Patchouli wird nicht stärker und so geht das Dufterlebnis seinem Ende entgegen. Irgendwann sind dann auch das Patchouli und der Weihrauch weg und es bleibt eine balsamische Basis, immer noch mit einem Hauch Blumen darüber.

Die Haltbarkeit ist bei guter Auftragsmenge deutlich über einem Bürotag und die Projektion ist vernehmbar, auf jeden Fall Armlänge.

Aber Satin Doll ist kein Duft für jeden Tag und auch im Büro eher deplatziert. Satin Doll ist für besondere Anlässe, die der Nutzer sich selber wählt. Dann kommt man sicher auch mit geringeren Auftragsmengen aus. (Ich mußte am Tag nach dem Test was Frisches auflegen.)

Satin Doll begeistert mich durchaus und so vergebe ich eine hohe Wertung, obwohl ich es mir nicht kaufen würde. Am Ende, so gut auch alles zusammen spielt, ich komme gegen Rosen und Patchouli nicht an!

Unter dem Strich: Ein tolles Parfüm - und nicht nur für Damen!
2 Antworten
Jpg153 vor 10 Jahren 6 4
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Unsere Empfehlung...
...zum Ausklang Ihres Saunatages:

Nach dem letzten Saunagang mit Aufguss "Limette" - vorher gibt es noch eine
Scheibe Limette für das 'Gesichtsmuskulaturtraining' - und anschließender
Abkühlung und Ruhephase empfehlen wir Ihnen eine ausgiebige warme Dusche.
Dazu haben wir große Mengen Seife angeschafft, die Sie bitte reichlich verwenden.
So können Sie noch eine gute Portion Seifenduft nach Hause tragen.
Ihr Saunateam.

Die Auflistung der Bestandteile ist kurz und knapp. Und am Ende riecht es auch
danach. Auf eine ultrakurze frische Limette/Zitrone folgt der Limetten-/Zitronenaufguss (es riecht wirklich so).
Dieses Aufgussaroma hält sich dann für, naja, vielleicht 2 Stündchen, und dann
kommt der Mochusochse...Nein, der Seifenmoschusochse. Vielleicht ist auch noch sowas
wie Eichenmoos mit verbaut; das ist ja auch schon mal gerne frisch aber seifig.

Nun, nehme ich das halt nach dem Sport - ist ja wohl nur ein EdC und verfliegt schnell, dachte ich noch.

Pustekuchen! Diese Seife hing noch einige Stunden an mir und in Hautnähe schafft
sie es den ganzen Tag. brrrrrr

Wer seifig als frisch und sauber empfindet, der darf hier gerne zuschlagen.

Ich werde es nur sehr gelegentlich verwenden.

Anm.: Wird eigentlich als AfterShave empfohlen...

Nachtrag vom 27.11.2014: Ich stufe ihn mal auf 70% hoch. Etwas zarter dosiert ist das mit der Seife nicht mehr so schlimm und nach dem Sport ist er erstmal gut erfrischend!
4 Antworten
Jpg153 vor 10 Jahren 3 2
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Vorzugsaktie - ausverkauft
Eigentlich teste ich ja keine toten Düfte, aber bei unverlangt eingesandten Proben mache ich dann schon mal ne Ausnahme.

Die Auflistung der Bestandteile ist kurz und knapp.
Aber, das Parfüm, genauer das Eau de Cologne riecht genau danach!


Die Eröffnung ist frei von Zitrusfrüchten o.ä. typischen Eröffnungsakkorden.
Auch wenn ich im Allgemeinen Zitrusnoten in Parfüm schön finde, manchmal darf es auch was anderes sein.
Und so finde ich den blumigen Auftakt von Preferred Stock sogar ganz gut gelungen. Es läßt sich keine Blume isolieren aber es riecht deutlich nach Blumenblüten - durchaus helle Blüten aber mit viel (seifigem) Grün.

Der grüne Einschlag bleibt auch nachdem die Blumen abgetreten sind. Dann mischt sich Holz unter das Grün. Kein besonders kräftiges Holz, auch nicht sonderlich dunkel. Es riecht weder nach Nadelbaum und auch nicht nach Vetiver. Es läßt sich auch hier kein typisches Holz isolieren, aber dennoch riecht es irgendwie nach Holz, nur cremig bis pudrig und vernehmbar seifig.
Der Eindruck erinnert mich ein wenig an Pour Monsieur Concentree.

Preferred Stock ist eine Mischung aus den 90ern mit noch spürbaren Anlehnungen an die Kraftwerke der 70/80er Jahre, ohne aber brachial zu sein.
Es ist also ein Duft der alten Schule und dürfte den Klassikfreunden hier - oder heißt es den "Ewig Gestrigen" :-)) - durchaus gefallen.
Über US-Onlineanbieter ist Preferred Stock noch zu bekommen.

Mir ist er etwas zu klassisch. So war ich einen Testtag recht gut beduftet, Ausdauer und Projektion sind ok, aber die Produktioneinstellung bereitet mir keine Sorgenfalten und auch brauche ich kein "wenn ich den nochmal haben könnte" Gebet zu sprechen.
Ruhe sanft!
2 Antworten
Jpg153 vor 10 Jahren 5 2
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
5
Duft
Ein Synonym für Reichtum
Potosi, der Name einer Stadt in Bolivien, am Fuße eines "Silberbergs" - ein Synonym für Reichtum (Wikipedia weiß mehr). Ist diese Stadt Pate für das Parfüm von Harry Lehmann?

Nun, ich kann es mir kaum vorstellen.
Laut der Produktliste von Harry Lehmann (Berlin) ist Potosi "frisch, fruchtig, modern".

Der Auftakt ist fruchtig - so weit, so gut. Ich kann dem Ganzen aber keine Frucht zuordnen. Es riecht nach Fruchtfleisch, aber so inetwa wie ein Multifruchtkompott. Am ehesten könnte ich noch Melone oder vielleicht Mango sagen, weil es erinnert mich schwach an den Nilgarten von Hermes. Manchmal glaube ich eine Spur Pampelmuse zu erhaschen. Ansonsten, fruchtig eben, wenig süß, praktisch nicht sauer und nur andeutungsweise etwas bitter.

Darunter breitet sich eine Blumigkeit aus, die das Duftbild in den nächsten Stunden bestimmt. Zunächst glaubte ich Heu zu riechen. Ich erinnerte mich dann aber an "Grey Flannel", dass ich als "heuig" beschrieb, tatsächlich waren es aber die Veilchen.
Und das trifft auch auf Potosi zu. Da sind deutliche Veilchenanteile drin.
Diese Blumigkeit hält dann doch recht lange und nach einigen Stunden wrd der Duft dann weicher und leiser. Ganz zart balsamisch und mit einem Hauch Süße endet die Duftreise.
Die Ausdauer ist mit 6h und mehr ganz ok, die Projektion mehr als hautnah, erschlägt aber Niemanden.

So recht konnte ich mit Potosi nichts anfangen und mangels Beschreibung der Komponenten, auch wenn sie nur als grobe Orientierung dienen können, habe ich mich durch die Inhaltsstoffdeklaration gequält. Und tatsächlich, die meisten Bestandteile haben einen deutlichen Blumenbezug.
Veilchen, Geranie, Maiglöckchen, Rose, Flieder, Lavendel aber auch Gewürznelke, Eichenmoos, Perubalsam und Tonkabohne (Coumarin). Dies ist sicher nur eine vage Näherung, zumal nicht alle Bestandteile genannt werden müssen, oder schlicht unter "Parfum" subsummiert sind.

Dennoch erkläre ich mir damit, dass mir Potosi nicht wirklich gut gefällt. Ich komme mit Blumen eigentlich gut klar, aber nicht in dieser Intensität und Breite. Mir fehlt an dem Parfüm auch so ne Kante oder so eine deutlich herbe Note.
Was mich zu dem Punkt bringt, dass Potosi wohl eher in die Damenwelt gehört und auf der Männerbrust etwas deplaziert wirkt.
2 Antworten
Jpg153 vor 10 Jahren 3 5
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Och oder geht doch
Oh, ooOoh ...oh ... muss man das singen?
Eher wie Anna Netrebko oder doch gepresst ala Grönemeyer?
Oder sprechen? Mit welcher Betonung? So wie Mario Barth oder doch eher wie Jan Hofer?
Egal.
Miller et Bertaux haben in dieser Serie wohl einen Hang zu ziemlich langen Namen, im Grunde nur Aufzählungen, entwickelt.
Geschaffen haben sie damit auch eine Erwartungshaltung und Assoziationen. Palonera hat dies sehr eindrücklich beschrieben.

Ist der Duft denn auch "Oh, ooOoh" und "oh"?

Es ist auf jeden Fall kein sehr potenter Duft. Reichen üblicherweise 3 - 5 Sprüher aus dem Minizerstäuber, so musste ich hier doch eher 7x den Sprüher bemühen, damit ich ein rundes und langanhaltendes Duftbild erhalten konnte.

Die Orange ist im Auftakt präsent, aber doch verhalten. Sobald der Alkohol verfüchtigt ist, dominiert gleich eine helle, grüne Note auf hellbraunem Holz.
So hätte ich mir "untitled" (MMM) gewünscht.

Wie Terra schreibt, ein sehr transparenter Duft, der bei allem Bezug zur Natur nicht überdreht.
Die folgende Phase ist im Verlauf ein dichter werdender Dufteindruck, der auch eher holziger denn grüner oder krautiger wird.
Hier drängt sich ein Vergleich zu TdH auf, nur lieblicher. Zunächst doch subtil aber immer deutlicher spielt die bekannte und frische Zeder-Vetiver-Kombination auf und ergibt diese durchaus angenehme Aura.
Rauchige Noten drängen sich dann mal vor und auch hier muss ich Terra beipflichten, es erinnerte mich sehr an "Itasca".
Diese Phase dauert aber nicht sehr lange. Die Zeder-Vetiver-Basis bleibt erhalten, das Rauchige tritt ab. Der Rauch erzeugt hier den verstärkten Vetiver-Eindruck, weil er etwas Bitteres einträgt. Ohne die Bittrigkeit riecht es fast nur wie eine etwas lieblich gewordene TdH-Basis.
Vetiver ist nicht gelistet und dennoch erzeugt die Mischung einen sehr Vetiver-ähnlichen Eindruck, weshalb wohl dieser TdH-Eindruck entsteht.

Nachdem sich der Rauch verzogen hat rieche ich auch Spuren von Leder unter dem Holz. Dominant wird diese jedoch nie. Ein ganz leichte holzige Süße begleitet den Duft dann zum Ende hin.
Das weiche Leder bleibt am längsten erhalten und so klingt der Duft nach vielen Stunden aus.
Wie gesagt, bei ordentlicher Auftragsmenge sind Projektion und Ausdauer nicht zu bemängeln.

Die Einordnung als Unisex kann ich unterstreichen. Lieblicher, leichter und transparenter als TdH ist er auch für die Damen geeignet.
Als Cowboy-Duft würde ich ihn aber nicht ausweisen wollen. Höchstens für die Cowboys die zu Karneval eine Indianerin abschleppen wollen, ohne sie gleich mit dem Geruch von Pferd und Leder zu erschlagen.

Ich bin verhalten begeistert und vergebe eine durchaus hohe Bewertung. Ob es zum Kauf reicht...mal sehen.
5 Antworten
6 - 10 von 101