Wilde von Jardins d'Écrivains
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7.4 / 10 75 Bewertungen
Wilde ist ein Parfum von Jardins d'Écrivains für Herren und erschien im Jahr 2013. Der Duft ist grün-würzig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Grün
Würzig
Frisch
Fruchtig
Blumig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte TraubeTraube
Herznote Herznote
FeigeFeige GartennelkeGartennelke TeeTee
Basisnote Basisnote
VetiverVetiver EichenmoosEichenmoos

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.475 Bewertungen
Haltbarkeit
7.361 Bewertungen
Sillage
6.665 Bewertungen
Flakon
6.862 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 23.02.2023.
Wissenswertes
Der Duft ist nach dem irischen Schriftsteller Oscar Wilde benannt.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Dufttiger

14 Rezensionen
Dufttiger
Dufttiger
Sehr hilfreiche Rezension 5  
Mit Süßem Tee auf einer Sonnenterrasse
Ich hab mir eine Probe zukommen lassen, weil ich mit der Zeit immer mehr Interesse an Düften mit Tee als Bestandteil hab.
Die Tee Note ist in diesem Fall etwas zurückhaltend. Es riecht mehr nach wilden Früchten und Blüten. Süß ohne aufdringlich zu sein. Sicher kein Parfum für Leute die auf sich aufmerksam machen wollen. Eher für Stille Genießer.
Es ist leicht, durch den Vetiver auch markant und mit gewisser Tiefe.
Da der Tee im Hintergrund ist, emfinde ich Raum für Fantasie um ihm mehr Wirksamkeit zu geben.
Eine Tee Fruchtmischung könnte ich mir also gut vorstellen mit dem Aroma dieses Duftes.

Auf einer Sonnenterrasse mit Tee und diesem Parfum, kommen die Hormone wieder dort an wo Sie zu Neuem Streben anregen.

Ich denke aber, dass er auch übers ganze Jahr gut Tragbar ist.

Und

Definitiv Unisex
0 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8.5
Duft
Stefanu155

71 Rezensionen
Stefanu155
Stefanu155
Top Rezension 20  
Das Bildnis des Dorian Grün oder Riesling für den Dichter
Ich verstehe erstmal nur Bahnhof.
So ein ultra-grüner, wiesenkalter, traubensaurer, feigenfrischer, waldmeister-saftiger Anhauch, der auf einen gestärkten, persilfrischgewaschenen Hemdkragen trifft - für Wilde, Oscar?

"Wie viele Dinge würden wir wegwerfen, wenn wir nicht fürchteten, andre würden sie aufheben. Aber ich will dich nicht unterbrechen. Erzähle weiter!«

Ja, stimmt, zurück zur Herkunft. Direkt. Schnörkellos. Unverstellt.
Grün wie die grüne Insel, unauslöschliches Grün von anhaltender Frische, nicht welkend, so wie die Jugendlichkeit des Helden im "Bildnis des Dorian Gray", der ewig jung und grün bleibt, nicht hinter den Ohren, aber in der Wahrnehmung seiner Mitmenschen.
Wildes Leben war ein wildes Leben und seine tragischen letzten Jahre nach Gefängnis und Arbeitslager waren schlimm genug, - aber bis hinein ins Sterbebett in Paris blieb die Spitze der Zunge und der Feder erhalten. Nennen wir diese Spitze grün. Grün von der kühlen, hellen Sorte, mit einem bläulichen Einschlag, nicht limettengrün, nicht tropengrün, sondern: Rieslinggrün.
Was'n das schon wieder?
Meine synästhetische Wahrnehmung lässt mich verzweifeln, ich könnte euch den Farbton hinmalen, er steht mir klar vor Augen, es ist das Grün einer Wiese, aus drei Kilometern Distanz gesehen, an einem Aprilmorgen. Luftperspektive.

"Komplimente sind wie Parfüm. Sie dürfen duften, aber nie aufdringlich werden."

Keine Sorge. Denn irgendwas finde ich etwas eigenartig. Es ist diese sehr reinweiße, waschpulverartige Note, die in der Mittelphase des Duftes immer deutlicher zum Vorschein kommt. Bei Aqua Sextius habe ich sie erhascht. Beim Cologne von Mugler nehme ich sie noch deutlicher wahr.
Nun steht aber das Grün des Mugler-Colognes zu diesem Grün hier in einem Verhältnis wie eine LED-Anzeige zu einer Wachskerze - und gerade deshalb stört, nein, nervt sie mich hier etwas. Deshalb baue ich diese Note in das Bild des blütenweißen, frischen Hemdkragens ein, da passt sie am ehesten hin.
Übrigens, der Mann mit dem weißen Hemd hat ein Glas Weißwein in der Hand, Riesling, wie ich glaube. Was? Schon so zeitig am Morgen Wein trinken?
"Ich habe eine wichtige Entdeckung gemacht: Alkohol in ausreichender Menge genossen, bewirkt alle Symptome der Trunkenheit."
Jaja, so redet der immer daher, dabei nippt er kaum.

Er trinkt nur wenig, hauptsächlich haben wir das Glas aus rein dekorativen Gründen gewählt und weil sich das Grün der Wiese da hinten so schön in den Reflexen des Weines bricht. Dennoch erfüllt die Ahnung des Rieslings die morgendliche Szenerie, es ist ein sehr frischer, sehr junger Wein, wie übrigens auch der Mann im weißen Hemd jung ist.
Wir haben ein langes Fotoshooting geplant, das Glas wird noch ein paar mal ausgetauscht werden müssen, möglicherweise auch das Hemd nochmal gewechselt. Das Grün wird bleiben. Das Modell auch.
Es ist Dorian Gr... Grün. Er spielt Oscar Wilde.
4 Antworten
9
Duft
Susan

139 Rezensionen
Susan
Susan
Top Rezension 21  
Elfenhaut...
Ich kann diesen Duft keineswegs den Herren überlassen.....dieses saftig-samtige Grün hat mich bereits mit dem ersten Sprühstoss umschlungen.....rankt sich von Minute zu Minute weiter an mir empor.....umgibt mich wie ein unsichtbares Kleid aus satten dunkelgrünen Blättern und Farnen.....krautig....aber nie knarzig......wird sanftcremig, weich und anschmiegsam (Feige)......nahezu ätherisch....mystisch....und kommt zur Ruhe in einem Chyprebett aus Eichenmoos.....wenn es Sylphen und Elfen gäbe, ich glaube, so würden sie duften.....die männlichen und die weiblichen.....
5 Antworten
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
1.5
Duft
Seelanne

20 Rezensionen
Seelanne
Seelanne
Top Rezension 38  
Küsse für den Dichter
Im Jahre 2011 ereignete sich im 20ten Pariser Arrondissement wirklich Einzigartiges: Örtliche Politiker von Ménilmontant und die Verwaltung des Friedhofes „Le Cimetière du Père-Lachaise“ erörterten ein Problem, dass sich so bisher noch nie gestellt hatte: Küsse für einen Toten. Es musste endlich eine Lösung dafür gefunden werden, dass am Grab „dieses Iren“ zu viel geküsst wird, genauer, dass dessen Grab über die Jahre derart „zugeküsst“ wurde, dass der Grabstein, von Unmengen von Lippenstift-Abdrücken übersät, mittlerweile fast in Gänze rot war.

Nun ist Paris bekannt für seine einladenden Friedhöfe: die wenigsten Parkanlagen dieser Erde können es mit der melancholisch-morbiden Schönheit der Pariser Friedhöfe aufnehmen. Ob der Friedhof „Montmatre“ im Norden, der südlich gelegene „Montparnasse“, der zentrale „Passy“ oder eben der „Père-Lachaise“ im Osten: sie alle sind von einer heiteren Wehmut beseelt, dass man fast geneigt ist, zu vermuten, sie wollten jemanden davon überzeugen, Sterben sei schön, mindestens aber nicht ganz so arg, wie gemeinhin angenommen.

So pilgern jedes Jahr Heerscharen von internationalen Besuchern zu diesen Friedhöfen, nicht zuletzt natürlich, um all die Künstler zu ehren, die mit ihrem Wirken das Antlitz der Welt ein wenig verschönert haben: Proust, Moliere, Bizet, Truffaut, Piaf, Sartre, Balzac, usw. usw..

Auch die Franzosen und die Pariser selbst lieben natürlich ihre Friedhöfe, wobei ihre Verehrung ausdrücklich auch schon immer Künstler mit einbezog, die zwar aus anderen Ländern stammen, aber durch ihre Liebe zu Paris –oder sonst einen Zufall- in den Augen der Franzosen am Ende doch auch irgendwie zu Franzosen geworden waren: Beckett, Heine, Ionescu, Jim Morrison, Chopin, und eben auch „dieser Ire“ mit seinem Grabmal voll von Küssen: Oscar Wilde.

Und so ist es angesichts dieser französischen Verehrung für Künstler allgemein und für Oscar Wilde speziell vielleicht auch gar nicht so verwunderlich, dass die Gründerin des Hauses Jardins d'Écrivains, Anaïs Biguine, nicht nur ihr gesamtes Duftportfolio an Schriftsteller anlehnt, sondern eine ihrer bislang 5 Parfumkreationen im Jahre 2012 eben Wilde gewidmet hat.

Biguine gründete Jardins d'Écrivains vor Jahren zunächst als Quereinsteigerin: Sie war in der Werbung, als Schauspieler-Agentin und Photographin tätig, bevor sie sich eines Tages entschloss, Düfte zu konzipieren. Auf Grund ihrer schon immer währenden großen Liebe zur Literatur war und ist dabei der Gedanke/Gefühl für ein literarisches Werk oder einen Schriftsteller Ausgangspunkt einer Kreation. Ähnlich wie Diptyque begann Biguine dabei zunächst, Durfkerzen und Badezusätze zu entwerfen, bevor sie im Jahre 2012 das erste Parfum lancierte, wobei sie als Ideengeberin agiert und für die Ausarbeitung mit einem Labor in Grasse zusammenarbeitet.

Wie duftet nun aber das Parfum des O. Wilde, dieses Prototyps des Dandys, Meister des geschliffenen Aphorismus‘ und Schöpfer des Dorian Gray ?

Der Auftakt ist überraschend: Herb-saures frisches Grün, eine krautige aber mitnichten zitrische Bergamotte umrahmt einen traumhaft-herben Traubenduft, schon anfangs flankiert von einem zarten Hauch Feige; wie ein frisch zerriebenes Blatt umspielt von Weintraubenschale und Traubenkernen mit einer Ahnung von Rharbarber; dabei alles so frisch, wie nach einem Regenschauer. Das ist famos, das ist schlichtweg einer der schönsten grünen Kopfnoten überhaupt.

Nach einer Weile dann werden Bergamotte nebst Traube allmählich kurzatmiger und geben den Weg frei für einen fast schon meditativen milchig-hellen Tee, auf dem sich die Feige bettet, naturgemäß zwar etwas süß, aber nie süßlich, sondern klar und kühl, schwebend, vielleicht auch von der Nelke herrührend, die aber sonst nicht näher in Erscheinung tritt. Die Basisnote ist dann geprägt von dem nach und nach dunkler werdenden Tee, trockenem Vetiver und rauchigem Eichenmoos im Sinne einer recht klassischen Chypre-Basis, trotz allem aber grün und zu keinem Zeitpunkt düster-schwer.

Donnerwetter, das ist nicht das, was ich erwartet hatte: Das ist kein englischer Salon, in dem die Stützen des British Empires mit Zigarrenspitze rauchend geistreich-gestelzte Gespräche führen, das ist nicht das spätviktorianische selbstgefällige England, das ist führwahr vielmehr die scharfe Zunge, das ist die Heimat von Oscar Wilde: das ist Irland, wenn auch gezähmt.

Dieser Duft ist nicht verkompliziert, sondern leicht zugänglich und einfach strukturiert, was aber kein Manko ist, sondern einfach seiner Klarheit entspricht. Der Vergleich zu anderen Feigendüften fällt nicht leicht, zu sehr imponiert diese wohltuende kühle Traube. Der Duft findet sich am ehesten in der Nähe von Heeley‘s Figuier wieder, mit dem ihn die herb-frische leichte Natürlichkeit verbindet, wobei der Heeley statt Traube eine luftige Melone führt. Auch Erinnerungen an Grey Flanell stellen sich zuweilen ein.

Diese Kreation von Jardins d'Écrivains ist einfach wunderschön, jeder, der Grünes mag, müßte begeistert sein.

Und das Grab von Oscar Wilde ? Die Politiker von Ménilmontant und die Friedhofsverwaltung sahen sich gezwungen zu handeln. Selbst die irische Regierung hatte schließlich schon interveniert und sich sogar schon für die Kosten einer wohlmöglichen Renovierung des Grabsteines des berühmten Sohnes Irlands stark gemacht. Andererseits konnte man nun in der Stadt der Liebe doch nicht einfach das Küssen verbieten, selbst wenn es das eines Grabes war. So wurde verfügt, dass das Grab von Oscar Wilde zunächst gesäubert und anschließend mit einer hohen Plexiglaswand umgeben wird, auf das keiner mehr seinen Kussmund auf den Grabstein direkt setzen kann. Und so geschah es dann auch exakt am 30.11.2011, dem 111. Todestag von Wilde.

Nicht nur die Anhänger von Wilde, auch die Pariser selbst fanden nun diesen Akt der Grabsteinsäuberung so gar nicht französisch, weil vollkommen unromantisch: „Dies sei keine Art, wie Paris mit seinen Toten umgeht“ war in einer Zeitung gar zu lesen. Aber die Verwaltung blieb hart. Seither wird natürlich ersatzweise die Glaswand geküsst, aber -weil eben unromantisch- deutlich seltener.

Was aber alles noch nicht die Frage beantwortet, warum ausgerechnet Wilde’s Grab über die Jahre eine derartige Verehrung erfuhr. Denn das hat es selbst auf Pariser Friedhöfen noch nie gegeben: Das Grab von Jim Morrison musste schon abgesperrt werden, das Grab von Serge Gainsbourg gleicht bis heute einem Wallfahrtsort, aber Küsse für einen Schriftsteller aus Irland, der zudem mehr oder weniger zufällig in Paris gestorben war ? Warum Küsse ausgerechnet für ihn, den scharfzüngigen Wilde, der da einst über die Menschen formulierte: »Wir liegen alle in der Gosse, aber einige von uns betrachten die Sterne«.

Aber vielleicht liegt die Antwort ja genau in diesem Zitat, vielleicht liebten und lieben ihn viele Menschen am Ende genau deshalb, weil sie gespürt haben, dass sich hinter dem beißenden Zynismus, scharfsinnigen Geist und snobhaften Auftreten vor allem einfach ein extrem mitfühlender Mensch verbarg, der, ansonsten gleich zu allen Anderen, einfach einige Sterne sehen und sie für uns beschreiben konnte. Einer dieser rastlos-empfindsamen und –angesichts seines Lebensweges- auch leidenden Seelen von Götter Gnaden, auf den Hölderlin’s Spruch trefflich zu passen scheint:

„Denn sie, die uns das himmlische Feuer leihn, Die Götter, schenken heiliges Leid uns auch, drum bleibe dies: Ein Sohn der Erde schein ich; zu lieben gemacht, zu leiden.“
12 Antworten

Statements

23 kurze Meinungen zum Parfum
MefunxMefunx vor 3 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Cremiges Traubengrün. Trotz zartfruchtiger Süße denke ich mehr an die Kerne als an das Fleisch: herb, säuerlich, fast metallisch. Mag ich.
11 Antworten
ParmaParma vor 4 Jahren
6
Flakon
4
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Sehr eigenständiger, pastellfarbener grünlich-balsamischsüßlicher Duft mit etwas bitterzitrischem Durchzug und leicht anißiger Würze. Apart.
8 Antworten
VerbenaVerbena vor 5 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Moosgesäumte Vergangenheit. Regenfeucht bröckelnde Skulpturen verborgen in dunkelfruchtigem Schattengrün. Gartenseele im Jahrhundertschlaf.
5 Antworten
YataganYatagan vor 8 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Oscar Wilde ist ja immer für ein Zitat gut. Hier mal als Duft: Traube auf grünem Moos-Vetiver-Bett. Neu und originell.
4 Antworten
RivegaucheRivegauche vor 9 Jahren
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Retro modernes Fougère mit der saftigen Fleischeslust von Traube & Feige. Dazu würzige Nelke auf scharf grünem Seifenmoos. Irgendwie laut.
1 Antwort
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