16.05.2014 - 00:51 Uhr
Naaase
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Naaase
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Der Waldspaziergang oder "Macht Bier schön ?"
Der Waldspaziergang oder "Macht Bier schön ?"
Bei der Vorbereitung auf diesen Kommentar über "Eau des Baux" suchte ich im Internet nach Wortspielen zum Thema "Schönheit" (Wortspiel mit "Beaux") und "Wasser" ("Eau"). Nachdem ich mehrfach auf der Homepage des Baden-Württembergischen Dörfchens "Schönbrunn" gelandet war bzw. zu dem (zugegeben beeindruckenden) Internet-Auftritt des Wiener "Schlosses Schönbrunn" umgeleitet wurde stieß ich auf eine Anzeige der "Bestmalz AG". Ich war sogleich wie gefesselt. Konnte meinen Blick einfach nicht mehr abwenden. Denn dort verspricht man: "Der natürliche Schönheitsbrunnen: Bierhefe ! Bierhefe ist eine natürliche und reichhaltige Quelle der B- Vitamine B2, B6, Biotin, Niacin, Folsäure und Pantothensäure, die für gesunde Haut, Haare und Nägel wichtig sind." Unter Berufung auf eine zweifellos hoch qualifizierte (weibliche !!!) Diplom-Ernährungswissenschaftlerin.
Der Heilige Gral für uns Männer: Schön durch Bier !
Mein Leben hat plötzlich wieder einen Sinn. Aber in diesem Kommentar soll es mal nicht um das Thema "Bier" gehen. Sondern -dem Namen des Duftes entsprechend- um eine kleines französisches Städtchen.
Tatsächlich ist nämlich "Les Baux-de-Provence" eine französische Gemeinde mit 451 Einwohnern (Stand 1. Januar 2011) im Département Bouches-du-Rhône in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Sie gehört zum Arrondissement Arles und zum Kanton Saint-Rémy-de-Provence.
Die Gemeinde wird von einer Burgruine beherrscht, die der Fläche nach eine der größten Frankreichs ist. Sie ist als eines der "Plus Beaux Villages de France" (schönste Dörfer Frankreichs) klassifiziert. Also war das Wortspiel mit der "Schönheit" doch gar nicht so verkehrt...
Es geht aber auch um "schöne Düfte". Und da ist man bei "L'Occitane" wohl gerade richtig.
Ausgangspunkt der Entstehungsgeschichte von L‘Occitane war eine alte Destillieranlage. Und wo ? Natürlich in Grasse, dem Zentrum der Duftessenzen. Dementsprechend stehen auch die Düfte der Provence im Mittelpunkt des Schaffens der Marke, für die von Beginn an klar war, dass sie der Inspiration, die sie hier vorfand, treu bleiben wollte.
Die Firma "L'Occitane en Provence" wurde 1976 von Oliver Bausann gegründet. Die erste Boutique eröffnete 1978 in Volx, einer kleinen Stadt in der Provence.
Die Produkte zeichnen sich durch eine traditionelle ökologisch nachhaltige Produktionsweise aus.
Die "Nase" hinter dem 2006 erschienenen Duft "Eau des Baux" ist Karine Dubreuil: Auch sie stammt natürlich auch aus Grasse. In der Kindheit verbrachte sie viel Zeit im Garten ihrer Großeltern, um dort die Vielfalt der Düfte und Blumen zu bewundern, aber auch zu studieren. Eine Freundin der Familie hat sie zudem oft mit ins Labor genommen
und ihr die großen Parfumlancierungen gezeigt.
Das auf diese Art und Weise erworbene Wissen sollte ihr letztlich bei ihrem Studium an der Ecole "Roure Bertrand Dupont" in Givaudan von großem Vorteil sein. Karine Dubreuil arbeitete im Laufe ihrer bisherigen Karriere für große Parfumhäuser. Ihre Duftkreationen findet man in den Regalen verschiedener Luxusbrands (beispielhaft sei nur das 2007 erschienene "Gucci Pour Homme II erwähnt) genauso wie in der Naturparfumerie wieder. In einem Interview erzählte sie: "Was mir an den Düften von L'Occitane so gefällt sind die wahren authentischen Geschichten. Jeder Duft hat eine direkte und verständliche Botschaft. Die Einwohner aus Grasse hatten das Glück, ein aussergewöhnliches Klima und eine aussergewöhnliche Erde zu haben, die ihnen ausserordentliche Pflanzen schenkte. Sie haben aber auch in der Ferne nach weiteren Rohstoffen gesucht, um ihre Palette und ihre Kreativität auszubauen. Faszinierend ist die Kombination von Inhaltsstoffen aus dem Mittelmeerraum mit Rohstoffen aus der restlichen Welt, die alle zusammengefügt doch ihre Unterschiede bewahren."
Und hier geht es um Weihrauch. Zunächst einmal. Und später auch.
Weihrauch ist das luftgetrocknete Gummiharz, das aus dem Weihrauchbaum gewonnen wird.
Durch Anschneiden an Stamm und Ästen wird eine klebrig-milchige Flüssigkeit gewonnen, aus der durch Trocknung an der Luft das Weihrauchharz entsteht. Dieses ist grobkörnig bis stückig und von durchscheinend braun-gelber bis rötlich-brauner Farbe. Zwischen Ende März und Anfang April beginnt die Weihrauchproduktion, bei der den Bäumen Schnitte an Stamm und Ästen zugefügt. Erst nach drei Wochen wird eine annehmbare Qualität geerntet, die mit den weiteren Wochen immer besser und reiner wird. Die Weihrauchbäume sind aber zwischenzeitlich in ihrem Bestand stark bedroht.
Aber nun zurück zu dem Duft. Wo waren wir ? Ach so: Beim Weihrauch ! Und von diesem gibt's bereits in der Kopfnote viel. Sehr viel. Ein warmer und fast schon süßer Weihrauch. Anschmiegsam und umschmeichelnd zugleich. Für meinen Geschmack keine (entschuldigt: Ich bin insoweit ein "gebranntes Kind") streng katholische Kirche im tiefsten Nieder-Bayern. Nein, dieser Weihrauch ist sich seiner Rolle als Hauptdarsteller bewusst und erfüllt diese mit stolzer Brust und hoch erhobenen Hauptes. Ja, fast schon routiniert. Er ist aber auch etwas würzig. Scharf. Ich spüre -jedoch nur leicht- etwas Pfeffer. Doch dann überwältigt mich der Wald. In Form von Zypresse. Ein anschmiegsam-feuchtes Holz, das da mit diesem Weihrauch ein Duett tanzt. Es ist ein angenehmer Spaziergang an einem regnerischen Herbsttag. Aber irgendwie vertraut und umschmeichelnd. Alles wohlig warm und irgendwie anschmiegsam.
Dann wird es süß: Ich erschnuppere Vanille. Ein sanfter Duft edelster Bourbon-Vanille umweht mich zärtlich und bildet mit dem nach wie vor deutlich präsenten kuschligen Weihrauch und dem feuchten Zedernholz ein überaus geglücktes Team.
Ein "Wohlfühl-Duft". Kein Duft für einen anstrengenden Arbeitstag. Und ein Duft eher für den Herbst. Für einen regnerischen Wochenend-Tag. Wenn man sich Zuhause wohlig unter eine weiche Decke kuscheln und der Hektik des Alltags entfliehen oder einfach nur (in Begleitung eines Regenschirms) einen Spaziergang an der frischen Luft machen möchte: Kuschlig weich und anschmiegsam. Weihrauch in seiner süßen Form.
Bei der Vorbereitung auf diesen Kommentar über "Eau des Baux" suchte ich im Internet nach Wortspielen zum Thema "Schönheit" (Wortspiel mit "Beaux") und "Wasser" ("Eau"). Nachdem ich mehrfach auf der Homepage des Baden-Württembergischen Dörfchens "Schönbrunn" gelandet war bzw. zu dem (zugegeben beeindruckenden) Internet-Auftritt des Wiener "Schlosses Schönbrunn" umgeleitet wurde stieß ich auf eine Anzeige der "Bestmalz AG". Ich war sogleich wie gefesselt. Konnte meinen Blick einfach nicht mehr abwenden. Denn dort verspricht man: "Der natürliche Schönheitsbrunnen: Bierhefe ! Bierhefe ist eine natürliche und reichhaltige Quelle der B- Vitamine B2, B6, Biotin, Niacin, Folsäure und Pantothensäure, die für gesunde Haut, Haare und Nägel wichtig sind." Unter Berufung auf eine zweifellos hoch qualifizierte (weibliche !!!) Diplom-Ernährungswissenschaftlerin.
Der Heilige Gral für uns Männer: Schön durch Bier !
Mein Leben hat plötzlich wieder einen Sinn. Aber in diesem Kommentar soll es mal nicht um das Thema "Bier" gehen. Sondern -dem Namen des Duftes entsprechend- um eine kleines französisches Städtchen.
Tatsächlich ist nämlich "Les Baux-de-Provence" eine französische Gemeinde mit 451 Einwohnern (Stand 1. Januar 2011) im Département Bouches-du-Rhône in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Sie gehört zum Arrondissement Arles und zum Kanton Saint-Rémy-de-Provence.
Die Gemeinde wird von einer Burgruine beherrscht, die der Fläche nach eine der größten Frankreichs ist. Sie ist als eines der "Plus Beaux Villages de France" (schönste Dörfer Frankreichs) klassifiziert. Also war das Wortspiel mit der "Schönheit" doch gar nicht so verkehrt...
Es geht aber auch um "schöne Düfte". Und da ist man bei "L'Occitane" wohl gerade richtig.
Ausgangspunkt der Entstehungsgeschichte von L‘Occitane war eine alte Destillieranlage. Und wo ? Natürlich in Grasse, dem Zentrum der Duftessenzen. Dementsprechend stehen auch die Düfte der Provence im Mittelpunkt des Schaffens der Marke, für die von Beginn an klar war, dass sie der Inspiration, die sie hier vorfand, treu bleiben wollte.
Die Firma "L'Occitane en Provence" wurde 1976 von Oliver Bausann gegründet. Die erste Boutique eröffnete 1978 in Volx, einer kleinen Stadt in der Provence.
Die Produkte zeichnen sich durch eine traditionelle ökologisch nachhaltige Produktionsweise aus.
Die "Nase" hinter dem 2006 erschienenen Duft "Eau des Baux" ist Karine Dubreuil: Auch sie stammt natürlich auch aus Grasse. In der Kindheit verbrachte sie viel Zeit im Garten ihrer Großeltern, um dort die Vielfalt der Düfte und Blumen zu bewundern, aber auch zu studieren. Eine Freundin der Familie hat sie zudem oft mit ins Labor genommen
und ihr die großen Parfumlancierungen gezeigt.
Das auf diese Art und Weise erworbene Wissen sollte ihr letztlich bei ihrem Studium an der Ecole "Roure Bertrand Dupont" in Givaudan von großem Vorteil sein. Karine Dubreuil arbeitete im Laufe ihrer bisherigen Karriere für große Parfumhäuser. Ihre Duftkreationen findet man in den Regalen verschiedener Luxusbrands (beispielhaft sei nur das 2007 erschienene "Gucci Pour Homme II erwähnt) genauso wie in der Naturparfumerie wieder. In einem Interview erzählte sie: "Was mir an den Düften von L'Occitane so gefällt sind die wahren authentischen Geschichten. Jeder Duft hat eine direkte und verständliche Botschaft. Die Einwohner aus Grasse hatten das Glück, ein aussergewöhnliches Klima und eine aussergewöhnliche Erde zu haben, die ihnen ausserordentliche Pflanzen schenkte. Sie haben aber auch in der Ferne nach weiteren Rohstoffen gesucht, um ihre Palette und ihre Kreativität auszubauen. Faszinierend ist die Kombination von Inhaltsstoffen aus dem Mittelmeerraum mit Rohstoffen aus der restlichen Welt, die alle zusammengefügt doch ihre Unterschiede bewahren."
Und hier geht es um Weihrauch. Zunächst einmal. Und später auch.
Weihrauch ist das luftgetrocknete Gummiharz, das aus dem Weihrauchbaum gewonnen wird.
Durch Anschneiden an Stamm und Ästen wird eine klebrig-milchige Flüssigkeit gewonnen, aus der durch Trocknung an der Luft das Weihrauchharz entsteht. Dieses ist grobkörnig bis stückig und von durchscheinend braun-gelber bis rötlich-brauner Farbe. Zwischen Ende März und Anfang April beginnt die Weihrauchproduktion, bei der den Bäumen Schnitte an Stamm und Ästen zugefügt. Erst nach drei Wochen wird eine annehmbare Qualität geerntet, die mit den weiteren Wochen immer besser und reiner wird. Die Weihrauchbäume sind aber zwischenzeitlich in ihrem Bestand stark bedroht.
Aber nun zurück zu dem Duft. Wo waren wir ? Ach so: Beim Weihrauch ! Und von diesem gibt's bereits in der Kopfnote viel. Sehr viel. Ein warmer und fast schon süßer Weihrauch. Anschmiegsam und umschmeichelnd zugleich. Für meinen Geschmack keine (entschuldigt: Ich bin insoweit ein "gebranntes Kind") streng katholische Kirche im tiefsten Nieder-Bayern. Nein, dieser Weihrauch ist sich seiner Rolle als Hauptdarsteller bewusst und erfüllt diese mit stolzer Brust und hoch erhobenen Hauptes. Ja, fast schon routiniert. Er ist aber auch etwas würzig. Scharf. Ich spüre -jedoch nur leicht- etwas Pfeffer. Doch dann überwältigt mich der Wald. In Form von Zypresse. Ein anschmiegsam-feuchtes Holz, das da mit diesem Weihrauch ein Duett tanzt. Es ist ein angenehmer Spaziergang an einem regnerischen Herbsttag. Aber irgendwie vertraut und umschmeichelnd. Alles wohlig warm und irgendwie anschmiegsam.
Dann wird es süß: Ich erschnuppere Vanille. Ein sanfter Duft edelster Bourbon-Vanille umweht mich zärtlich und bildet mit dem nach wie vor deutlich präsenten kuschligen Weihrauch und dem feuchten Zedernholz ein überaus geglücktes Team.
Ein "Wohlfühl-Duft". Kein Duft für einen anstrengenden Arbeitstag. Und ein Duft eher für den Herbst. Für einen regnerischen Wochenend-Tag. Wenn man sich Zuhause wohlig unter eine weiche Decke kuscheln und der Hektik des Alltags entfliehen oder einfach nur (in Begleitung eines Regenschirms) einen Spaziergang an der frischen Luft machen möchte: Kuschlig weich und anschmiegsam. Weihrauch in seiner süßen Form.
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