L'Occitan
Eau de L'Occitan
2005

L'Occitan / Eau de L'Occitan von L'Occitane en Provence
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7.7 / 10 256 Bewertungen
L'Occitan ist ein beliebtes Parfum von L'Occitane en Provence für Herren und erschien im Jahr 2005. Der Duft ist holzig-würzig. Es wird von Groupe L'Occitane vermarktet.
Aussprache
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Duftrichtung

Holzig
Würzig
Frisch
Rauchig
Blumig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
LavendelLavendel
Herznote Herznote
LavendelLavendel
Basisnote Basisnote
MoschusMoschus
Bewertungen
Duft
7.7256 Bewertungen
Haltbarkeit
7.0200 Bewertungen
Sillage
6.3191 Bewertungen
Flakon
6.5199 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.945 Bewertungen
Eingetragen von Chemist, letzte Aktualisierung am 03.04.2024.

Rezensionen

20 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Preis
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Siebenkäs

63 Rezensionen
Siebenkäs
Siebenkäs
Top Rezension 36  
Spät.
Also mal ganz ehrlich – ist es wirklich so wichtig, ob
Figuren, die einem irgendwie am Herzen liegen,
real rum laufen oder nur ausgedacht sind?
Ich glaube eher nicht.
Erst neulich saß ich mal wieder in meinem Lieblingscafé,
dem Bohème. (Ich weiß, Lockdown etc., aber das Cafè
befindet sich an einem relativ sicheren, virenfreien Ort,
nämlich in meiner Phantasie.)
Schon beim Reinkommen hatte ich bemerkt, dass heute
irgendwas Komisches in der Luft lag. Nein, es war nicht
Eau de L’Occitan, von dem ich mir grad bei einem
Freund ein paar tüchtige Sprüherchen aufgedonnert
hatte, nein, es war auch nicht der Rauch (im Bohème
darf man ja wieder rauchen, seit es diese neuen
Zigaretten gibt, die erwiesenermaßen sehr gesund sind.)
Es war eher etwas wie eine Art elektrischer Spannung,
die im Raum hing wie feiner Nebel.
Voll war es, ungewöhnlich voll für kurz vor Mitternacht.
Aber genau mein Lieblingstisch, der leicht erhöht am
hinteren Fenster neben dem weißen Kachelofen lag,
war frei.
Ich bestellte mir einen Cappucino und Tomatensaft,
lehnte mich zurück und begann, mich zu entspannen.
„Tomatensaft is‘ aus“, sagte die hübsche Bedienung,
„…Absinth trinkste ja sonst auch!“ Sprach’s und stellte
mir ein Glas des grünlichen Getränks neben meine
Tasse.
Nun ja.
Ein feiner Hauch des Eau de L’Occitan stieg mir in die
Nase. Ich lehnte mich entspannt zurück und fühlte
einen angenehmen Anflug von Melancholie. Kennt ihr
diese softe Art von Wehmut, die einen so angenehm
tragen kann? Vielleicht ist Melancholie ja nur die kleine
Schwester der Entspannung.
Oder ich bin einfach nur zu gefühlsduselig.

Mit einem Mal zog es leicht, die Tür öffnete sich weit
und herein kam eine hagere Gestalt, die wahrlich
seltsam gekleidet war. Was im „Bohème“ schon was
heißen will. Der Mann – um einen solchen handelte
es sich - trug einen grauen Umhang, der mit einer
violetten Spange über der Brust verschlossen war,
darunter leuchtete ein blass orange-farbener Anzug
hervor. Der weite Umhang war mit Sternen aus einer
Art Seide übersät, die in blau und grün changierten.
Zielstrebig durchquerte er den Raum und kam direkt
zu mir an den Tisch.
„Hier ist noch Platz, das passt…“, sprach er mit etwas
schnurrender, leicht heiserer Stimme. Und schon saß er
neben mir.
„Ähm, guten Abend…“, sagte ich.
„Danke, es geht so…“, erwiderte er. „Was magst du an
diesem Wässerchen von L’Occitan am meisten?“
„Ich… also – am ehesten…“
„Den Lavendel, weil er so weich und fast cremig und
irgendwie eher un-lavendelig daher kommt…?“
„Genau!“
„Das rührt daher, dass der Parfümör seine eigene
Vorstellung von Lavendel umsetzen konnte, was eher
selten ist. Er setzte dafür behutsam ein wenig Pfeffer
und andere Gewürze ein, vielleicht auch Strohblume.
Ist das alles, was dir dran gefällt?“
„Nein, nicht nur, da ist noch was Spezielles…“
„Erzähl’s mir ruhig. Alles, auch vom Milchtopf...“
„Also gut… Als ich ihn das erste Mal roch, war da bald
diese Holznote. Ich meine, die ist natürlich immer da,
so eine gewisse warme, holzige, leicht rauchig-süße
und saubere Aura, nicht auffällig, aber harmonisch
und so anschmiegsam selbstverständlich. Mit dem
besonderen Lavendel gibt das eine leichte Barber-
shop-Aura, da fallen mir Begriffe ein wie Vintage-
Hipness oder provencalische Sommerfrische. Nur -
beim ersten Mal war da noch etwas anderes… so
eine Art Flashback…“
„Berichte mir davon genauer…“
„Es war plötzlich genau der Geruch wieder da, den
ich aus meiner Kindheit kenne… Wenn meine Oma
den Ofen in der Küche anmachte. Trockene, gut
gelagerte Holzscheiter, die gerade heiß werden,
sie duften noch nach frischem Holz, aber auch schon
nach zartem Rauch, dabei auch nach frisch brennendem
Zeitungspapier… Und sogar nach dem Topf mit Milch,
der auf dem Ofen dampft, die Milch brennt vielleicht
ein bisschen an…“
„Und diesen Akkord suchst du jetzt…“
„Ja, doch, schon… Aber er will sich irgendwie nicht
mehr so recht einstellen… kann man nix machen…“
Das letzte murmelte ich eigentlich mehr in meinen
Absinth.
„Jetzt pass mal auf. So ein Parföng mit all seinen
kuriosen Ingredenzien kann vielleicht zu 50, wenn’s
hoch kommt zu 70 Prozent das auslösen, was du als
Duft vernimmst. Den Rest machst du selbst, allein mit
deiner Vorstellung.“
Seine Augen funkelten ein wenig, als er das sagte.
„Ja, gut, kann schon sein…“, sagte ich. So richtig
wusste ich nicht, worauf er hinaus wollte.
„Nur das du darüber keine Kontrolle hast. Denn genau
genommen machst du es nicht, sondern es macht
es mir dir. Und genau deshalb sind solche wunderbaren
Akkorde nicht jedesmal wahrnehmbar, sondern nur
manchmal. Oder nur sehr selten.“
Ich nickte, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob ich
ihn wirklich verstanden hatte.
„Du musst lernen, Wille und Vorstellung voneinander
abzukoppeln. Wie beim Reiten – die Zügel ganz locker
lassen und nur anziehen, wenn es nötig ist. Gute
Parfümöre können das, denn das braucht man für ein
richtig gutes Elixir. Genau so braucht man‘s in der Musik
als Kompositör, wo’s auch um Akkorde geht, wie auch
in der Malerei, vielleicht auch in der Architektur und
überhaupt allenthalben…“
Allmählich schien aus seinen Worten so etwas wie ein
greifbarer Sinn zu entstehen – nur dass ich ihn noch
nicht recht greifen konnte.
„Wichtig ist nur, dass der Akkord in dir drin ist – du
weißt ja, was schon der Meister gesagt hat – nur der
kann die Sonne sehen, dessen Auge sonnenhaft ist.
Das gilt freilich auch für die Nase…“
Mit einem Mal war wieder ein kühler Hauch im Raum,
die Türe stand auf und hereinkam eine sonderbare
Dame. Sie trug einen Trenchcoat und ein verwegenes
Pepita-Hütchen. Selbstsicher wirkte sie, dabei ziemlich
elegant und eher resolut. Zügigen Schrittes kam sie
an unseren Tisch.
„Mein Lieber, du kommst jetzt, und zwar sofort…“,
sagte sie mit einer festen Stimme, die mir irgendwie
bekannt vor kam. „Du weißt, wir sind bei Geheimrat
Schlüter zum Parfumraten verabredet!“
Mein Tischgast zögerte nicht lang, sondern erhob
sich sogleich. Er nickte mir zu und zwinkerte.
„Schönen Abend noch, wir sehen uns sicher bald mal
wieder…“
Als sie ein paar Schritte Richtung Ausgang gegangen
waren, drehte er sich noch mal nach mir um.
„Schöne Grüße auch noch von Anselm!“
„Komm jetzt, Nelson!“ Sie zupfte ihn an seinem
Umhang in Richtung Tür.
Und schon waren die beiden komplett verschwunden,
fast so, als ob sie nie dagewesen wären.
Und dann fiel mir ein, an wen sie mich erinnerte.
Konnte das sein? War das vielleicht Richies Tante?

Allzu lang blieb ich auch nicht mehr. Ich schnupperte
noch mal kurz an meinem Handgelenk, in der
Hoffnung die Omaofen-Milchtopfnote zu erwischen.
Hach – da – nein… vielleicht… doch nicht…
Ich nahm mir vor, daran zu arbeiten.
Für heute war ich aber einfach zu müde dazu.
Mit einem ganz leichten Taumeln begab ich mich
zum Ausgang und stapfte hinaus in den Nebel,
den wir Realität nennen.

26 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Fittleworth

89 Rezensionen
Fittleworth
Fittleworth
Top Rezension 24  
Sébastien parmi les hommes
Je connais, les brumes claires,
La neige rose des matins d'hiver.
Je pourrais te retrouver
Le lièvre blanc qu'on ne voit jamais
Mais l'oiseau, l'oiseau s'est envolé
Et moi jamais, je ne le trouverai
Car j'ai vu, l'oiseau voler,
J'ai vu l'oiseau, je sais qu'il partait
Je l'ai entendu pleurer,
Le bel oiseau que le vent chassait.

„Belle et Sebastien“, ein Kinderbuch, geschrieben von Cecile Aubry, wurde in den späten 60er Jahren verfilmt.
Erzählt wird die Geschichte des Waisenjungen Sebastien und seines Hundes Belle.
Die herzzerreißende Titelmelodie ist unvergeßlich.

„Sebastien parmi les hommes“ lautete der Titel der Fortsetzung dieser Geschichte.
Und wieder wurde ein Gedicht Cecile Aubrys vertont, und wieder wurde daraus eine Titelmelodie, die man nicht vergessen kann noch will.

Cecile Aubry nahm Kinder ernst.
Und sie schrieb für sie wie für Erwachsene.
Sie beschrieb keine Welt des heilen Kinderglücks.
Es waren melancholische Geschichten, manchmal bitter und tieftraurig, manchmal aufgehellt von kleinem Glück und ein wenig Sonnenschein.

Als ich vor ein paar Jahren Eau de L'Occitan entdeckte, hatte ich einen Duft gefunden, der Sebastiens Geschichte erzählt.
Herb, bitter sogar, wie verbranntes Holz im Herbst, unendlich melancholisch … und doch hell, voller Hoffnung …
Es ist ein sehr, sehr haltbarer Duft, der so auf der Haut haftet wie der Rauch eines Holzfeuers in den Kleidern.
Lavendel dominiert und ist das beherrschende Thema dieser Komposition.
Ergänzt wird er überraschenderweise durch den Pfeffer, der eher weich und würzig daherkommt und den Lavendel zum Blühen bringt.
Eine helle, regelrecht saubere Note rundet diesen Duft ab. Keine Frage, das ist Moschus, der sich allerdings nicht in den Vordergrund drängt.
Eine Entwicklung durchläuft der Duft nicht. Er ist von Anfang an so, wie er eben ist - schlicht, unprätentiös, würzig-herb, etwas rauchig, mit einem hellen, fast schon harten Anklang.
Ein einfacher Duft, klar und simpel und angenehm, der aber durch die subtilen bitteren Noten etwas Einzigartiges aufweist.

Je voudrais, tout te donner.
Mais toi pourquoi, ne me dis-tu rien ?
Quel est-il ton grand secret,
Un secret d'homme, je le comprend bien.
Moi tu sais, je peux te raconter
Combien l'oiseau est parti à regret.
Si un jour, tu m'écoutais,
Tu apprendrais tout ce que je sais.
L'oiseau part et puis reviens,
Tu le verras peut-être demain.
14 Antworten
5
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
FadeToGrey

3 Rezensionen
FadeToGrey
FadeToGrey
Top Rezension 19  
Marketingopfer auf Umwegen
Eine L’Occitane Boutique in einem größeren Einkaufszentrum lässt mich in der Regel kalt! Unnötige Wegmeter auf dem Weg zum eigentlich anvisierten Geschäft. Das gilt erst recht für meine Vor-Parfumo-Zeit. Das ein bisschen auf Vintage, ein bisschen auf Natürlichkeit getrimmte Image sprach / spricht mich irgendwie wenig an. Und überhaupt ist L’Occitane nicht so ein Frauen-und-ihre-kleinen-Lädchen-Ding?!

Ach, hab ich erwähnt, dass ich die Flakons...äh die Apothekerfläschchen hässlich finde?

Wie kann also - bei diesem dicken Päckchen an Vorurteilen - Eau de L'Occitane pour Homme zu meinem aktuell meist geliebtesten Alltagsduft werden?

Auf Umwegen!
Vor drei Jahren zu Weihnachten wohl mal die dazugehörige Seife geschenkt bekommen. Eigentlich der klassische Marketing-Haken, an dem man zappelt, bis man das passende Parfüm erworben hat. Damals dachte ich nur, was soll man mit einem Stück Seife, wenn ein Zehnjahresvorrat Flüssigseife im Spind steht. Also die in Papier verpackte Seife als Frischespender in die Wäscheschublade gesteckt. Tat da auch immertreue Dienste, war aber auch bald vergessen.
Vor ein paar Monaten hatte ich dann ein einschneidendes Erlebnis. Es muss in etwa zur selben Zeit gewesen sein, als ich Parfumo entdeckte. (Zufälle gibt’s?) Eines Morgens konnte ich mein DuschZEUG (telling name!) einfach nicht mehr riechen! Nicht mehr ertragen! Ich hätte es durch das Zeugs von Nivea, Adidas, Fa, Duschdas oder was auch immer ersetzen können, aber eine göttliche Eingebung verriet mir, dass das nicht helfen würde! In meiner Not erinnerte ich mich an die Seife zurück! Und was war es wieder für eine Wohltat morgens zu duschen! Ich liebe die Seife, sie hinterlässt einen wunderbaren ganztägigen Dufthauch auf der Haut. Aber kommen wir zurück zum Parfüm.
Die ausgelegte Marketingfalle schnappte zu und der Wunsch, das passende Parfüm zu testen / kaufen wuchs. Auch die Verkäuferin wollte den Sack schnell zu machen: „Sie kennen die Seife, das Parfüm riecht genauso!“ Allerdings schreckte mich die prominente Stellung der Lavendelnote ab. Die Angst vor der „Mottenkugel“! Es gibt wirklich nichts Schlimmeres als eine billig-stechende Lavendelnote! Daher war ich sehr tapfer und vertröstete die Verkäuferin auf später, um mir wenigstens ein bisschen Testzeit einzuräumen. Vorweg: Ich hab LOpH dann am selben Tag noch gekauft!
Der Lavendel ist, wie auch schon geschrieben wurde, wirklich sehr fein, dezent und frisch! Sollte ein Rest stechenden Charakters übrig geblieben sein, so wird dies perfekt ausbalanciert durch die würzigen und warmen Noten des Parfüms. Überhaupt scheint mir der Begriff „Wärme“ das Parfüm am besten zu beschreiben. Trotzdem fehlt auch seifige Frische (=Kälte?) nicht.
Die Note von verbranntem Holz fügt sich wunderbar in die Harmonie des Duftes. Untermalt seine Würze und Wärme! Gleichzeitig gibt er ihm eine kleine Kante! (Klingt paradox!?) Ohne die dezente rauchige Note könnte das seifig-frische Lavendelgrundgerüst auch wieder leicht an „Duschgelfrische“ erinnern, was ich ja nicht mehr wollte.

Es wurde verschiedentlich geschrieben, dass man die Brennholznote nicht riechen könne! Ich kann das nachvollziehen. Meine aktuellen „Forschungsergebnisse“ gehen dahin, dass auf warmen Hautstellen die frischen Nuancen dominieren und auf kühleren Hautstellen das Rauchige besser zur Geltung kommt! (Vielleicht schreibe ich auch Blödsinn und mal riecht man den Rauch und ein anderes Mal halt nicht!)

Trotz der kurzen Zutatenliste ist der Duft überraschend facettenreich. Es war stürmisch die Tage und ich erwischte mich beim Stadtgang verschiedentlich, dass mir eine „unbekannte“ Duftnuance in die Nase wehte. Hatte mich schon umgeblickt, wer da wie riecht, als ich feststellte, dass ich es wohl selbst bin! Es gibt also auch noch was zu entdecken und ich bin definitiv noch nicht fertig mit diesem tollen Duft!

Ist LOpH – wie die Länge der Rezension nahelegt – ein Superlativ-Duft? Nein, ist er nicht!

Ist LOpH ein liebenswerter, grundsolider Alltagsduft? Ja, das ist er!

Schmeichelt LOpH dem Massengeschmack? Ja, das tut er!

Ist er dabei eigenwillig und kreativ genug, um wenigstens ein bisschen vom Mainstream abzustehen? Ja, das ist er definitiv!

6 Antworten
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Farneon

104 Rezensionen
Farneon
Farneon
Top Rezension 10  
Dieses verdammte Urlaubsding
Anfangs war ich begeistert ob einiger Düfte von L'Occitane. Ich hatte mr z. B. L'Eau de L'Occitane und Eau de Cade auf dem Flughafen aufgeprüht und war glückselig darüber, dass ich nicht rieche wie die ganze sonstige Chemie im Duty-Free-Bereich. Mit einer natürlichen wirkenden, frischen Kopfnote setzte sich das provenzalische Wässerchen wohltuend ab von dem, was ich zuvor auf einige Testtreifen gesprüht hatte.

Und ja: Ich stehe der Marke wie ihren EDTs durchaus wohlwollend gegenüber, zumal der Preis ja im Gegensatz zur Nische recht günstig ausfällt (ca. 50 ,- € pro 100 ml). Ich bin also in kurzer Zeit zum L'Occitane-Fan geworden, auch deswegen, weil ich bei dieser Marke das Gefühl habe, ein naturnaher Bursche und kein gängiges Marketingopfer zu sein.

Jedoch gefällt mir bei L'Eau de L'Occitane vor allem die Kopfnote, die mich spritzig-frisch-natürlich durch das Boarding begleitete. Nach der Landung jedoch, also rund drei Stunden später, dachte ich mir (genau wie seinerzeit beim Eau de Cade ... meinen dahingehenden Kommentar sollte ich noch mal überarbeiten): Dieser Duft ist zweifellos gut, hält, was er verspricht, passt zu mir als Wanderer auf Kreta (da kam ich gerade her), aber seien wir mal ehrlich: In Köln angekommen und bis heute erscheint er mir einfach vollkommen unsexy!

Dabei hat L'Occitane eigentlich alles richtig gemacht und beim Marketingversprechen auch nicht gelogen. Nur habe ich selbst kein gutes Gefühl dabei, im Beisein meiner Kollgen und/oder Freunde wie ein angekokelter Lavendelstrauch zu riechen. Ein super Duft, wenn ich draußen in der Natur die Nase dranhalte, aber will ich selbst genauso riechen? Das ist die große Frage! Mitreisende jedenfalls rümpften die Nase und meinten: Wenn's dir gefällt!?

Wenn ich wandern gehe, brauche ich selbst keine "Beweihräucherung" und freue mich über die unschlagbaren Düfte der Natur. Im Alltag jedoch kommt es mir seltsam vor, so zu riechen, als sei ich gerade einem Kräutergarten entsprungen, auch wenn ich den Geruch an sich ja sehr mag. Vielleicht ist es das: L'Eau de L'Occitane ist mehr ein Geruch als ein Duft (in meiner Nase, versteht sich) ... Irgendwie passt der schon zu mir, aber leider nicht in Gesllschaft!
4 Antworten
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Roxar

1 Rezension
Roxar
Roxar
Sehr hilfreiche Rezension 11  
Meine ersten Parfumotage
Vor 2,5 Monaten habe ich mich auf Parfumo angemeldet. Meine Parfumsammlung bestand aus den üblichen Verdächtigen (Boss Bottled, Cool Water, Sun Men, Sauvage...). Ganz aktuell war ich im Türkisenen gewesen, hab mich durch die Herrenduftsammlung gerochen und den l'Homme von Prada mitgenommen. Gefallen tut er mir immer noch sehr gut. Gleichzeitig hab ich aber irgendwie gemerkt, dass mir das an Parfum nicht mehr reicht... In der Folge habe ich viel zu Parfums gegooglet/gelesen, viele Youtube Fragrance Reviews gesehen und schlussendlich zu Parfumo gefunden.

Hier kam dann auch in Form von Tiara die perfekte Gelegenheit um viele mir unbekannte Nischenparfums zu testen. Gleich zu Beginn meiner Parfumozeit habe ich eine nette Nachricht von Tiara erhalten in der sie mir ein günstiges Nischenduft-Überraschungspäckchen angeboten hat. Dem Päckchen wollte sie auch einen Restflakon beilegen. Um eine passende Auswahl zu treffen hat sie nach meinem Alter gefragt, worauf ich (vielleicht zu meinem Glück) aus mir nicht mehr erfindlichen Gründen nicht geantwortet habe.

Wenige Tage später kam das schön verpackte Duftüberraschungspaket an. Ich fand eine ganze Reihe toller Nischenproben in Rollrandgläschen und kleinen Kunststoffzerstäubern, eine nette Karte mit kurzen Duftbeschreibungen und einen braun-blauen, sehr schlicht und nicht sehr ansprechend wirkenden Pappkarton in dem wohl der Restflakon war. Auf der Rückseite las ich: "Im Duft des destillierten Lavendels, in den sich der würzige Geruch des brennenden Holzes mischte, erblickte ich erneut meine heimatliche Provence - herb und geheimnisvoll." Ein Zitat von Olivier Baussan, dem Gründer von L'Occitan. Hört sich zwar ganz nett an... aber der Lavendel - mir bisher vor allem als Mottenschreck & alte Leuteduft bekannt - lies mich skeptisch werden. Aus der OVP zog ich dann eine einfache Braunglasflasche raus, die mich an Apoflaschen erinnerte. Das machte es nicht gerade besser.

Inzwischen reichlich skeptisch spürte ich mir den l'Occitan schlussendlich aufs Handgelenk - ich hatte Tiara ja versprochen Rückmeldung zu geben und mit einem Mal war alle Skepsis weg. Mir stieg direkt eine sehr tolle würzige Pfeffernote in die Nase und ich war fast überzeugt... Aber es wartete ja noch der Lavendel auf seinen Auftritt. Mir bisher nicht sonderlich positiv in Erinnerung, muss ich zu meiner Überraschung feststellen, dass er mir ebenfalls sehr an mir gefällt und so gar nicht wie ein Mottenschreck riecht. Die weiteren Duftnoten, insbesondere das verbrannte Holz, rieche ich nicht heraus. Vielleicht ist meine Nase nicht erfahren genug. Vielleicht arbeitet es aber auch eher im Hintergrund lässt den Lavendel so schön duften. Ich weiß es nicht.

Jedenfalls hat diese eigenwillige aber einfache grünholzige Gewürz/Kraut Kombination etwas erfrischendes und gleichzeitig sehr entspannendes. Ich trage ihn daher ganz gerne im Alltag. Das klappt auch deshalb ganz gut, da die Haltbarkeit zwar gut, die Sillage aber mittelmäßig und damit nicht zu aufdringlich für die Arbeitskollegen ist.

Alles in allem ein toller Duft, dem diese einfache Aufmachung sehr steht, obwohl sie mich zuerst derart skeptisch werden ließ. Ich trage ihn inzwischen sehr gerne und möchte ihn nicht mehr missen. Danke für diesen Einstieg Tiara. :-)
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Weitere Rezensionen

Statements

32 kurze Meinungen zum Parfum
LuzianLuzian vor 8 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Undomestizierter faunischer Nachmittag in hochsommerlich flirrender Macchia. Kleiner Waldbrand am Horizont, zur Erinnerung an die Sonne.
1 Antwort
Brelles530Brelles530 vor 3 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Wellnessurlaub und relaxen in der Aromagrotte
Lavendel macht sich aus dem Staub
angenehme Dämpfe werden frei
leider mit kurzer Verweildauer
17 Antworten
JackoJacko vor 4 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Die Provence in Flaschen - der direkte Zugang zu Lavendel und Rauch. Kein Verlauf, keine Show, nicht mal direkt ein Parfum, eher ein Gefühl.
3 Antworten
StulleStulle vor 3 Jahren
8
Duft
Leicht gesüsster Lavendel und trockenes Holz: SO mag ich das Kraut am liebsten!
6 Antworten
OpalOpal vor 4 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Würzig und leicht rauchiger mit subtiler Lavendel-Note. Dabei keineswegs altbacken. Auf der Haut schön smooth und unaufdringlich.
2 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Diskussionen zu L'Occitan / Eau de L'Occitan

Riechsalzer in Herren-Parfum
auch nach meiner Ansicht: keine Gemeinsamkeiten. Wie kommst du darauf?

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