18.11.2010 - 19:46 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
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17
Ein Gourmand-Vetiver aus der kalten Heimat!
Dieses Eau de Vetiver ist was Besonderes. Es ähnelt kaum den Klassikern. Sicher ist im Verhältnis weniger davon drin, als bei einem Guerlain-Vetiver. Stattdessen gibt es eine sehr eigenwillige Komposition, in dem Vetiver die Rolle eines wichtigen Bausteins unter mehreren spielt.
Die bekanntgemachten Duftnoten, wie etwa Muskatnuss und Rosmarin sollte man besser vergessen. Es kommt ein komplett integrierter neuer Duft raus, der vielleicht auf etwas Vetiver, sonst aber kaum auf etwas Spezielles zurückgeführt werden kann.
Für mich riecht Eau de Vetiver wie - schlesischer Mohnkuchen!
Das ist erklärungsbedürftig, denn den kennen die wenigsten: Auf einem Hefeteig befindet sich eine Mohnmasse, die sich deutlich von dem üblichen Süßkram unterscheidet, den man in Bäckereien bekommt. Im Idealfall wurde der noch saftige Mohn in einer nur für diesen Zweck vorgesehenen innen geriffelten Schüssel und einem Holzstößel von Hand gerieben. Mit einer solchen historischen Gerätschaft können die Geschmacks- und Geruchsstoffe auf das Beste aufgeschlossen werden. Die Masse wird mit geriebenen Mandeln, Rosinen - und wichtig - nur wenig Zucker und kaum Vanillepudding hergestellt. Darüber kommen Streußeln. Bitteschön walnussgroß und nicht zerlaufen lassen! Dazu werden die Streußel 1 Stunde gekühlt, bevor sie schnell verteilt werden und das Ganze in den gut vorgeheizten Ofen kommt. Das muss man beachten, sonst klappt es nicht. Meine Mutter - von wem sonst sollte dieses Rezept stammen - unterschied zwischen einem „richtigen“ Streußelkuchen und dem allgegenwärtigen „rheinischen Begräbniskuchen“, bei dem einige zerlaufene Teigkrümel zu Unrecht als Streußel bezeichnet werden. Und da man ja keine Bremsklötze herstellen will, sollte ein Teil Butter durch Margarine ersetzt werden!
So, und in dieser Art ist Eau de Vetiver. Ich rieche hier deutlich den Mohn und etwas Kuchenartiges, aber kalorienreduziert! Keine Süße, keine Pappigkeit. - auch so kann ein Gourmand-Parfum sein!
Erst nach längerem Zuwarten lässt sich Vetiver isoliert wahrnehmen, das Mohnkuchenaroma bleibt jedoch. Wer hätte das gedacht, so viel Eigenständigkeit und Ungewöhnichkeit hätte ich einem Parfum der Drogeriemarke L‘Occitane nicht zugetraut! L‘Occitane gibt es praktisch überall, sodass man leicht mal die Düfte testen kann. Mich würde interessieren, ob auch andere hier Anklänge an Mohnkuchen wahrnehmen.
Die bekanntgemachten Duftnoten, wie etwa Muskatnuss und Rosmarin sollte man besser vergessen. Es kommt ein komplett integrierter neuer Duft raus, der vielleicht auf etwas Vetiver, sonst aber kaum auf etwas Spezielles zurückgeführt werden kann.
Für mich riecht Eau de Vetiver wie - schlesischer Mohnkuchen!
Das ist erklärungsbedürftig, denn den kennen die wenigsten: Auf einem Hefeteig befindet sich eine Mohnmasse, die sich deutlich von dem üblichen Süßkram unterscheidet, den man in Bäckereien bekommt. Im Idealfall wurde der noch saftige Mohn in einer nur für diesen Zweck vorgesehenen innen geriffelten Schüssel und einem Holzstößel von Hand gerieben. Mit einer solchen historischen Gerätschaft können die Geschmacks- und Geruchsstoffe auf das Beste aufgeschlossen werden. Die Masse wird mit geriebenen Mandeln, Rosinen - und wichtig - nur wenig Zucker und kaum Vanillepudding hergestellt. Darüber kommen Streußeln. Bitteschön walnussgroß und nicht zerlaufen lassen! Dazu werden die Streußel 1 Stunde gekühlt, bevor sie schnell verteilt werden und das Ganze in den gut vorgeheizten Ofen kommt. Das muss man beachten, sonst klappt es nicht. Meine Mutter - von wem sonst sollte dieses Rezept stammen - unterschied zwischen einem „richtigen“ Streußelkuchen und dem allgegenwärtigen „rheinischen Begräbniskuchen“, bei dem einige zerlaufene Teigkrümel zu Unrecht als Streußel bezeichnet werden. Und da man ja keine Bremsklötze herstellen will, sollte ein Teil Butter durch Margarine ersetzt werden!
So, und in dieser Art ist Eau de Vetiver. Ich rieche hier deutlich den Mohn und etwas Kuchenartiges, aber kalorienreduziert! Keine Süße, keine Pappigkeit. - auch so kann ein Gourmand-Parfum sein!
Erst nach längerem Zuwarten lässt sich Vetiver isoliert wahrnehmen, das Mohnkuchenaroma bleibt jedoch. Wer hätte das gedacht, so viel Eigenständigkeit und Ungewöhnichkeit hätte ich einem Parfum der Drogeriemarke L‘Occitane nicht zugetraut! L‘Occitane gibt es praktisch überall, sodass man leicht mal die Düfte testen kann. Mich würde interessieren, ob auch andere hier Anklänge an Mohnkuchen wahrnehmen.
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