31.10.2020 - 08:56 Uhr
Norleans
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Norleans
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Die unbekannte Perfektion
Die eigene Sammlung nicht ausufern zu lassen ist stets eine meiner Bemühungen. Habe ich sie lange im einstelligen Bereich halten können, befinde ich mich seit einer ganzen Weile um und bei 20 Flakons. Die Zusammensetzung variiert, ja manchmal sogar, wöchentlich. Sogar meine Finanzcontrollerin der Haushaltsmittel hat den Kampf mittlerweile aufgegeben. Da wird gekauft, getauscht, verkauft, Sharings veranstaltet usw. Dann hat man sogar noch einen guten und sehr großzügigen Freund, der einem unverhofft auch noch manchmal einen Flakon zukommen lässt. Wie soll man da bitteschön eine puristische Ausrichtung der eigenen Sammlung sicherstellen können?
Herrera for Men lernte ich als Abfüllung schon zu Beginn meiner Parfumo-Mitgliedschaft kennen und lieben. Als diese verbraucht war, ging meine Erinnerung an diesen Duft durch ein Trommelfeuer von immer neuen Abfüllungen, Proben, Flakons etc. langsam unter. Mein Streben nach immer neuen Entdeckungen, dem Finden des einen und perfekten Dufts (man könnte es auch Gier nennen), war sehr erfolgreich. Fast jede Woche tat sich so eine Entdeckung auf und wurde kurze Zeit später durch die Entdeckung eines neuen „perfekten“ Duftes abgelöst. In den letzten Monaten schob sich meine Erinnerung an Herrera for Men im weiter in den Vordergrund, als ob mein Hirn mir sanft erklären möchte, dass ich es doch bitte langsam mal gut sein lassen möge mit der Überreizung seines Riechzentrums, da ich doch schon genau DEN Duft gefunden habe.
Zum Glück habe ich dieser zuerst sanften, später immer bewussteren Eingebung gefolgt und ein wirkliches Schnäppchen, das zu diesem Zeitpunkt im Handel angeboten wurde, hat dann das schlechte Gewissen vollkommen unterdrückt. Ich muss sagen, meine Erinnerung hat sich leider getäuscht. Ich muss auch sagen, „zum Glück“! Herrera for Men ist nämlich in meiner Erinnerung nicht als so perfekt abgespeichert worden, wie ich es heute empfinde.
Dieser Duft ist so perfekt abgestimmt, so rund und harmonisch, wie ich es sonst von keinem anderen Duft her kenne. Mir ist es nicht möglich einzelne Komponenten isoliert herauszuriechen, da sie untereinander für mich so perfekt verwoben sind, dass sie als Gesamtbild eine perfekte Einheit bilden. Ich kenne bis jetzt keinen gefälligeren Duft. Das heißt nicht, dass Herrera for Men es jedem recht machen will oder profillos daherkommt. Der Duft verhilft mir einen Zustand des „in-sich-Ruhens“ durch das bloße Tragen zu erlangen. Das klingt vielleicht esoterischer, als ich es meine, jedoch ist diese Perfektion in meiner Nase ein Garant des Runterkommens, Innehaltens und Auftankens. Gleichzeitig treibt er mich an, mit diesem Gefühl in die erste Reihe zu treten und frisch aufgetankt voranzumarschieren. Die Haltbarkeit ist passabel, die Sillage nicht aufdringlich, aber präsent.
Warum Herrera for Men ein Nischen-Dasein fristet, in unseren „Habe ich-“, Wunsch- oder Merklisten so gut wie nicht vertreten ist, obwohl es noch produziert wird, kann ich mir lediglich durch ungeschicktes Marketing und Werbung erklären. Der Duft hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und das Attribut „modern“ haftet ihm sicherlich nicht (mehr) an, jedoch ist er heute und in 20 Jahren immer noch sehr tragbar und beinhaltet keinerlei muffigen Flair.
Auch wenn der Begriff eines „maskulinen Duftes“ in manchen Kommentaren der letzten Wochen zum Verriss durch ein paar Parfumos (m/w/d) geführt hat, da dies als ein Relikt aus den Zeiten der prä-political correctness-Ära zu betrachten ist, muss ich mich an dieser Stelle erdreisten zu sagen: „Genau das ist er!“: Maskulin. Aber sanft, wärmend, beruhigend. So können Männer auch sein.
Danke fürs Lesen und kommt bitte alle gut durch die nächsten vier Wochen und alles was noch folgen möge.
Herrera for Men lernte ich als Abfüllung schon zu Beginn meiner Parfumo-Mitgliedschaft kennen und lieben. Als diese verbraucht war, ging meine Erinnerung an diesen Duft durch ein Trommelfeuer von immer neuen Abfüllungen, Proben, Flakons etc. langsam unter. Mein Streben nach immer neuen Entdeckungen, dem Finden des einen und perfekten Dufts (man könnte es auch Gier nennen), war sehr erfolgreich. Fast jede Woche tat sich so eine Entdeckung auf und wurde kurze Zeit später durch die Entdeckung eines neuen „perfekten“ Duftes abgelöst. In den letzten Monaten schob sich meine Erinnerung an Herrera for Men im weiter in den Vordergrund, als ob mein Hirn mir sanft erklären möchte, dass ich es doch bitte langsam mal gut sein lassen möge mit der Überreizung seines Riechzentrums, da ich doch schon genau DEN Duft gefunden habe.
Zum Glück habe ich dieser zuerst sanften, später immer bewussteren Eingebung gefolgt und ein wirkliches Schnäppchen, das zu diesem Zeitpunkt im Handel angeboten wurde, hat dann das schlechte Gewissen vollkommen unterdrückt. Ich muss sagen, meine Erinnerung hat sich leider getäuscht. Ich muss auch sagen, „zum Glück“! Herrera for Men ist nämlich in meiner Erinnerung nicht als so perfekt abgespeichert worden, wie ich es heute empfinde.
Dieser Duft ist so perfekt abgestimmt, so rund und harmonisch, wie ich es sonst von keinem anderen Duft her kenne. Mir ist es nicht möglich einzelne Komponenten isoliert herauszuriechen, da sie untereinander für mich so perfekt verwoben sind, dass sie als Gesamtbild eine perfekte Einheit bilden. Ich kenne bis jetzt keinen gefälligeren Duft. Das heißt nicht, dass Herrera for Men es jedem recht machen will oder profillos daherkommt. Der Duft verhilft mir einen Zustand des „in-sich-Ruhens“ durch das bloße Tragen zu erlangen. Das klingt vielleicht esoterischer, als ich es meine, jedoch ist diese Perfektion in meiner Nase ein Garant des Runterkommens, Innehaltens und Auftankens. Gleichzeitig treibt er mich an, mit diesem Gefühl in die erste Reihe zu treten und frisch aufgetankt voranzumarschieren. Die Haltbarkeit ist passabel, die Sillage nicht aufdringlich, aber präsent.
Warum Herrera for Men ein Nischen-Dasein fristet, in unseren „Habe ich-“, Wunsch- oder Merklisten so gut wie nicht vertreten ist, obwohl es noch produziert wird, kann ich mir lediglich durch ungeschicktes Marketing und Werbung erklären. Der Duft hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und das Attribut „modern“ haftet ihm sicherlich nicht (mehr) an, jedoch ist er heute und in 20 Jahren immer noch sehr tragbar und beinhaltet keinerlei muffigen Flair.
Auch wenn der Begriff eines „maskulinen Duftes“ in manchen Kommentaren der letzten Wochen zum Verriss durch ein paar Parfumos (m/w/d) geführt hat, da dies als ein Relikt aus den Zeiten der prä-political correctness-Ära zu betrachten ist, muss ich mich an dieser Stelle erdreisten zu sagen: „Genau das ist er!“: Maskulin. Aber sanft, wärmend, beruhigend. So können Männer auch sein.
Danke fürs Lesen und kommt bitte alle gut durch die nächsten vier Wochen und alles was noch folgen möge.
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