28.08.2019 - 05:12 Uhr
Aglianico
28 Rezensionen
Aglianico
Top Rezension
20
Unterm Radar
Ach, was gibt es nicht für schöne, komplexe, üppige, überaus spannende Düfte! Düfte, die so interessant komponiert sind und deren Verlauf sich als derart verblüffend entpuppt, dass man sie einfach haben möchte – auch wenn man bereits vor dem Kauf gar nicht so recht weiß, wann man sie eigentlich tragen möchte (oder könnte, ohne die lieben Mitmenschen zu verschrecken). Ich nenne diese Düfte gerne scherzhaft „Vernissage-Düfte“ (für mich gehört auch z.B. Joop! Homme in diese Gruppe). Aber wer von uns geht schon regelmäßig auf derartige Sehen-und-gesehen-werden-Happenings? Wohl die wenigsten.
Chic for Men gehört nicht in diese Kategorie. Er ist ein unkomplizierter Allrounder mit einer fast schon erschreckenden Vielseitigkeit – ich kann da Basti nur zustimmen. Eindeutig im Sommer geboren, lässt er sich doch aber problemlos in allen Jahreszeiten tragen, vorausgesetzt, er muss nicht im Winter „an die frische Luft“. Da würde er sich verkühlen. Er passt zum T-Shirt, Hemd und Anzug, zum Date, an die Arbeit, zu abendlichen „Me-Momenten“. Er ist freundlich, fröhlich, schreit aber nicht.
Eine etwas artifizielle, aber angenehme Fruchtigkeit dominiert die ersten Minuten und hält sich je nach Nase noch ein paar Stunden. Ob das Wassermelone ist? Na ja … Kauft euch gerne beim Obsthändler eures Vertrauens eine Wassermelone und vergleicht. Nicht abzustreiten ist auf jeden Fall eine gewisse „Wässrigkeit“. Deutlich leichter zu erschnuppern ist hingegen das Kardamom, das Chic zumindest in die Verwandtschaft von La Nuit de l’Homme rückt. Beziehungsweise eigentlich andersherum, denn Chic stammt ja bereits aus dem Jahr 2004. Bei Chic empfinde ich das Kardamom allerdings als unkomplizierter, tragbarer; beim LNDLH löst er bei mir leider schnell Kopfschmerzen aus. Nach einigen Stunden wandelt sich Chic merklich, wird auf eine sehr leichte und angenehme Weise hölzern, ist dabei wohl schon hautnah. Erwachsen, aber nicht altbacken.
Im gesamten Verlauf ist er unaufdringlich, warm, auf eine ungourmandige Art leicht süßlich, und besonders die ersten Stunden frisch, ohne ein „Zitriker“ zu sein. Chic ist im besten Sinne das Gegenteil eines spektakulären Dufts. Aber genau dafür habe ich ihn gerne. Er ist wirklich, wirklich unkompliziert. Manchmal muss es ja nicht Zwölftonmusik sein oder die Kindertotenlieder von Gustav Mahler, sondern „einfach nur“ gut gemachter, kontemporärer, populärer Mainstream to-go. Damit reißt man keine Bäume aus, hat aber eine gute Zeit.
Ich persönlich finde, Chic hätte leicht in die Top20 oder sagen wir Top50 der Parfümcharts (Herren) einziehen können. Seite an Seite mit Acqua di Giò, ck one, Invictus oder Sun Men – und hätte meiner Nase nach all diese Düfte an Schönheit und Wohlgeruch abgehängt. Ist er aber nicht, was möglicherweise auch an den Vertriebswegen liegt. Die Parfüms von Carolina Herrera sind hierzulande nicht ganz leicht zu finden – die größte Auswahl gibt es oft noch in den Duty-Free-Welten der Flughäfen oder eben online. Und selbst innerhalb der „Carolina Herrera“-Familie steht Chic im Schatten der CH-Men-Reihe, insbesondere mit dem beliebten CH Men Privé. Die Parfumozahlen zeigen es: CH Men Privé besitzen rund fünfeinhalbmal so viele Parfumenthusiasten wie den Chic. Das macht Chic gewissermaßen zu einem unterm Radar fliegenden Geheimtipp – mit unter dreißig Euro sogar einem recht günstigen.
Klare Testempfehlung, vor allem für (eher jüngere) Herren, die auf der Suche nach einem vielseitig verwendbaren „Mainstream-Duft“ für einen verhältnismäßig geringen Preis sind und sich bei aller „mass compatibility“ einen Duft wünschen, den sie mit großer Wahrscheinlich so nie auf der Straße an anderen riechen werden.
Einfaches kann manchmal einfach gut sein.
Chic for Men gehört nicht in diese Kategorie. Er ist ein unkomplizierter Allrounder mit einer fast schon erschreckenden Vielseitigkeit – ich kann da Basti nur zustimmen. Eindeutig im Sommer geboren, lässt er sich doch aber problemlos in allen Jahreszeiten tragen, vorausgesetzt, er muss nicht im Winter „an die frische Luft“. Da würde er sich verkühlen. Er passt zum T-Shirt, Hemd und Anzug, zum Date, an die Arbeit, zu abendlichen „Me-Momenten“. Er ist freundlich, fröhlich, schreit aber nicht.
Eine etwas artifizielle, aber angenehme Fruchtigkeit dominiert die ersten Minuten und hält sich je nach Nase noch ein paar Stunden. Ob das Wassermelone ist? Na ja … Kauft euch gerne beim Obsthändler eures Vertrauens eine Wassermelone und vergleicht. Nicht abzustreiten ist auf jeden Fall eine gewisse „Wässrigkeit“. Deutlich leichter zu erschnuppern ist hingegen das Kardamom, das Chic zumindest in die Verwandtschaft von La Nuit de l’Homme rückt. Beziehungsweise eigentlich andersherum, denn Chic stammt ja bereits aus dem Jahr 2004. Bei Chic empfinde ich das Kardamom allerdings als unkomplizierter, tragbarer; beim LNDLH löst er bei mir leider schnell Kopfschmerzen aus. Nach einigen Stunden wandelt sich Chic merklich, wird auf eine sehr leichte und angenehme Weise hölzern, ist dabei wohl schon hautnah. Erwachsen, aber nicht altbacken.
Im gesamten Verlauf ist er unaufdringlich, warm, auf eine ungourmandige Art leicht süßlich, und besonders die ersten Stunden frisch, ohne ein „Zitriker“ zu sein. Chic ist im besten Sinne das Gegenteil eines spektakulären Dufts. Aber genau dafür habe ich ihn gerne. Er ist wirklich, wirklich unkompliziert. Manchmal muss es ja nicht Zwölftonmusik sein oder die Kindertotenlieder von Gustav Mahler, sondern „einfach nur“ gut gemachter, kontemporärer, populärer Mainstream to-go. Damit reißt man keine Bäume aus, hat aber eine gute Zeit.
Ich persönlich finde, Chic hätte leicht in die Top20 oder sagen wir Top50 der Parfümcharts (Herren) einziehen können. Seite an Seite mit Acqua di Giò, ck one, Invictus oder Sun Men – und hätte meiner Nase nach all diese Düfte an Schönheit und Wohlgeruch abgehängt. Ist er aber nicht, was möglicherweise auch an den Vertriebswegen liegt. Die Parfüms von Carolina Herrera sind hierzulande nicht ganz leicht zu finden – die größte Auswahl gibt es oft noch in den Duty-Free-Welten der Flughäfen oder eben online. Und selbst innerhalb der „Carolina Herrera“-Familie steht Chic im Schatten der CH-Men-Reihe, insbesondere mit dem beliebten CH Men Privé. Die Parfumozahlen zeigen es: CH Men Privé besitzen rund fünfeinhalbmal so viele Parfumenthusiasten wie den Chic. Das macht Chic gewissermaßen zu einem unterm Radar fliegenden Geheimtipp – mit unter dreißig Euro sogar einem recht günstigen.
Klare Testempfehlung, vor allem für (eher jüngere) Herren, die auf der Suche nach einem vielseitig verwendbaren „Mainstream-Duft“ für einen verhältnismäßig geringen Preis sind und sich bei aller „mass compatibility“ einen Duft wünschen, den sie mit großer Wahrscheinlich so nie auf der Straße an anderen riechen werden.
Einfaches kann manchmal einfach gut sein.
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