VERIT

Lumiére Noire pour homme - schwarzes Licht für den Mann

Francis Kurkdjian hat mit diesem Duft wirklich etwas gänzlich ungewöhnliches geschaffen.
Ich finde nicht, dass dieser Duft bei der breiten Masse großen Anklang finden dürfte, selbst dann wenn er vermehrt angeboten werden würde.
Dazu ist er einfach zu ungewöhnlich und extravagant!

Es ist eine Kombination der Gegensätzlichkeiten die Herr Kurkdjian hier ins Leben gerufen hat.
Für mich ist es allerdings auch eine Kombination, die nicht so Recht in ein harmonisches Gesamtbild passen will.

Wir haben im Auftakt eine würzige maskuline Rose, die dann aber nach dem zünden des Patchoulis gnadenlos in ein Birnenlikör-Aroma mit etwas altmodischen Touch abrutscht.
Das ist auch einer der Gründe, warum "Rosenhasser" diesen Duft bedenkenlos testen können, ohne unbedingt eine Enttäuschung zu erleiden.

Man sollte diesem Duft aber unbedingt etwas Zeit einräumen und ihn eventuell auf der eigenen Haut testen, bevor man letztlich eine abschließende Kaufentscheidung trifft.
Die Haltbarkeit ist sehr gut und eher die eines Eau de Parfums.

Für mich:
Kopfnote: 90 %
Herz und Basisnote: 40/50 %
- Gesamt: 60% -

Anmerkung: 3/2012
Da Lumière Noir pour homme scheinbar auch gerne von einigen Damen getragen wird, möchte ich für diese hier noch den Tip abgeben, auch ruhig einmal die beiden Düfte "Lady Vengeance" und "Vengeance Extreme" von Juliette Has a Gun zu testen. Die sind beide sehr ähnlich aufgebaut (Kurkdjian lässt grüßen!), aber deutlich femininer, haben einen besseren Drydown und sind auch noch günstiger!

Shanaan war und ist für mich bis jetzt das ungewöhnlichste Parfüm was ich je gerochen habe!

Man hat es hier mit einem sehr dunklen holzigen Weihrauchduft zu tun.
Für mich ist der Duft, auch wenn es sich blöd anhören mag, einfach nur extrem unheimlich und mich schaudert es jedesmal wenn ich den Duft rieche.
Ich muss auch nicht direkt an eine Kirche denken, wenn ich das Parfüm rieche, sondern tatsächlich an eine dunkle Gruft!
Aber dieser unheimliche Geruch ist so umwerfend gut getroffen, dass ich mich an dieser Stelle auch zum ersten Mal um eine % Bewertung drücken MUSS!

Für mich ist Shanaan absolut untragbar, aber wenn man eine unheimliche Aura schaffen möchte, dann ist er perfekt und für diesen Zweck wahrscheinlich unschlagbar!

-Der perfekte Helloween-Duft also!

Den erotischen Zusammenhang kann ich somit leider nicht entdecken, aber sexuelle Vorlieben sind bekanntlich ja auch nicht alle gleich…

Zu Beginn muss ich gleich anmerken, dass ich Orangenwässerchen eigentlich ziemlich langweilig und uninteressant finde.
Ich möchte nicht unbedingt wie ein wandelndes Orangenschälchen duften, da gibt es dann doch interessantere Duftsparten zu entdecken…
Naja neugierig wie ich bin, habe ich die "Blutorange" von Atelier Cologne trotzdem einem ausführlichem Test unterzogen.
Ich kann eines schon vorab sagen - GRANDIOS!

Alleine die Kopfnote ist ein Hochgenuss!
(Blut-)Orangensaft in absoluter Reinkultur wird einem direkt die Nasenflügel hoch gejagt.
Wer hier nach synthetischem sucht, der kann die Suche wirklich gleich beenden.

Einige Minuten später nach dem auftragen, wird dieser extreme, aber wirklich sehr angenehme, Orangenduft dann etwas schwächer und es folgt für mich der eigentliche Clou des Duftes:
Eine zarte und absolut gelungene Jasminnote mischt sich unter die "Orangenplantage" und gibt dem Dufterlebnis jetzt das ganz gewisse Etwas.
Wir haben es nun quasi mit einem Korb voll Orangen zu tun, der nun aber zusätzlich um viele hübsche, zarte Jasminblümchen bereichert wurde.

Sollte man jetzt verdienterweise dem Cologne Absolue noch etwas mehr Zeit zollen, erlebt man zum guten Schluss sogar, wie sich durch die Tonkabohne ein ganz leichter Vanilleduft einschleicht.
Dieser Aspekt verleiht diesem feinen Orangen / Jasmin Duft, nun sogar noch zusätzlich eine sinnliche Komponente.
Umwerfend gemacht, großes Lob an den Parfümeur!

Die Haltbarkeit würde ich ebenfalls als sehr gelungen bezeichen.
Man hat wirklich einige Stunden einen orangigem Nasenschmaus um sich herum...
Somit überzeugt "Orange Sanguine" in wirklich jeder Hinsicht!

Ich habe für mich persönlich sogar noch etwas dazu lernen können:
1. Orangendüfte müssen nicht unbedingt langweilig und anspruchslos sein.
2. Parfüms müssen nicht zwangsläufig sehr teuer sein, um absolut hochwertig und unsythetisch duften zu können.

Wie Kankuro ganz unten bereits seinem Kommentar hinzugefügt hat, wurde Pure Poison reformuliert, was leider dem Duft, meiner Ansicht nach, komplett seine Brillianz raubt.

Pure Poison startet in beiden Versionen wirklich fulminant!
Bergamotte, Mandarine und Orange kann man tatsächlich direkt aus der Kopfnote herausriechen. Aber bereits nach wenigen Augenblicken erstrahlen dann die Haupt-Player und das sind die Gardenie in perfekter Kombination mit der Orangenblüte. Beide wurden zusammen so toll abgestimmt, dass die Kreation hierdurch zum einen, einen strahlenden und zum anderen einen absolut seidigen Charakter bekommt. Es "fühlt" sich tatsächlich fast so an, als ob man sich kühle Seide leicht über die Haut streicht. Das habe ich so einnehmend und spektakulär bisher bei noch keinem anderen Duft erlebt!
Die sich nun langsam einschleichenden Basisnoten kann man jetzt in der Ur-Version nur sehr leicht erahnen, denn sie fügen sich brav bzw. nahezu perfekt in die Gesamtkomposition ein, ohne irgendwie zu stören.
Wie gesagt in der Ur-Version vor der Reformulierung!

Die neue Version "glänzt", sobald die tolle Herznote erreicht wurde, nämlich mit einem deutlich anderen Verlauf. Es mischt sich eine deutliche Zedernote in das Gesamtkunstwerk, was der Duftentwicklung jetzt einen sehr viel "grüneren Touch" gibt. Die geschmeidige Eleganz wird hierdurch leider komplett zerstört. Diese grüne Note kann man in ihrer Entwicklung eigentlich fast schon als krautig bezeichnen und macht Pure Poison jetzt tatsächlich zu einem "Oma-Parfüm"!
Ich persönlich muss es zumindest nach der Reformulation jetzt wirklich so nennen. Für junge Mädchen ist Pure Poison meiner Meinung nach leider untragbar geworden...

-Lösungsvorschläge müssen her-
1. Lösungsvorschlag:
Wessen Pure-Poison Flakon sich dem Ende zu neigt und wer gerne nochmals zuschlagen möchte, dem kann ich nur folgenden Rat geben. Nehmt (falls vorhanden) unbedingt eure alte Kartonage mit ins Geschäft. Die neue Version hat zwar optisch, die auf den ersten Blick identische Verpackung, aber sie hat eine andere Größe! Die neue Verpackung weicht um ca. 1/2 cm in Höhe und Breite ab. Vergleichen kann also eine mögliche Enttäuschung im Vorfeld ersparen ;-)
2. Lösungsvorschlag:
Greift zum etwas teurerem Pure Poison-Elixir! Dieser Duft ist zwar durch die zusätzlichen Noten schon etwas anders, enthält aber trotzdem das typische Pure-Poison-Feeling, ohne diesen alten Touch beim tragen zu entwickeln. Also unbedingt testen! Ganz toller Duft!
3. Lösungsvorschlag:
"In the Mood for Love" von Gianfranco Ferrè testen.
Dieses Parfüm ähnelt dem Original Pure Poison (vor der Reformulierung) wirklich extrem. Es hat ebenfalls diesen hellen, reinen Duftverlauf und wirkt zusätzlich auch ganz leicht seidig. In the Mood vor Love wäre also wirklich ein wunderbarer Ersatz, für all die Damen-Nasen, die mit der neuen Version vom "reinen Gift" nichts mehr anfangen können...

Wertung:
Original-Version: 100 %
Reformulierte Version: 20 %

Anmerkung: 16.06.11
Pure Poison scheint ein neues Design erhalten zu haben. Der Deckel ist jetzt schwarz in der neuesten Version, nicht mehr weiß! Ob jetzt gleichzeitig der Duft zusätzlich wieder verändert wurde, vermag ich aber noch nicht zu sagen...Vielleicht hat ja Dior nachgebessert, nach der letzten Verschlimmbesserung...

Da noch kein Kommentar zu Armand Basi Homme vorliegt, werde ich versuchen diesen schönen Duft einmal ein wenig anschaulich zu beschreiben.

Wir haben es hier mit einem sehr weichen und leicht vanilligen Duft zu tun, der auf alle Fälle als orientalischer Vertreter einzustufen ist.
Ich finde man kann ihn sehr gut als "Kreuzung" zwischen Jean Paul Gaultier`s "Le Male" und Lolita Lempicka`s "Au Masculin" bezeichnen.
Würde also unser prominenter grüner Matrose und die hübsche Lolita zusammen ein Kind erzeugen, so würden die beiden es danach wohl am ehesten "Armand Basi Homme" nennen!
Ich glaube diese deutliche Verwandtschaft war vom "Verkuppler" Olivier Cresp auch so gewollt und die Geburtsdaten der Eltern lassen ebenfalls diesen Verdacht nahe liegen…

Wollen wir dieser Liebe also nicht weiter im Wege stehen und schauen uns direkt das Ergebnis der Paarung an:
Wie bei einer Erbgutverschmelzung üblich, haben wir als Resultat jetzt eine leichte Genveränderung erhalten.
Das "Anis-Gen" von Lolita und das "Minze-Benzoin-Gen" von Le Male, wurden nun durch die Erbgut-Rekombination insoweit verändert, dass wir jetzt nach der Geburt stattdessen einen deutlichen Fliederakkord bekommen haben.
Dies macht das Kind als Ergebnis zwar sehr weiblich, aber dies alles trotzdem noch mit männlicher "Homme" Aufschrift, was ich wiederum als verkappter Liebhaber vom femininen sehr zu schätzen weiß…

Die Haltbarkeit des "Nachwuchses" ist wirklich ausgezeichnet. Man muss quasi den ganzen Tag keine große Angst haben, dass man seinen Sprößling aus der Nase verlieren könnte...
Der einzige Wermutstropfen ist die leichte Seifigkeit, die sich leider unterschwellig bemerkbar macht und zur Annahme verleiten mag, dass die Seife beim morgendlichen Waschgang vielleicht etwas zu großzügig bei dem Kleinen aufgetragen wurde…
Ebenfalls bietet es sich an, eher nur bei kühleren Temperaturen einen gemeinsamen Ausflug zu bestreiten, weil man sonst mit seinem "sehr süßen" Zögling vielleicht doch zu viel aufsehen erregen könnte...

Kurz-Fazit:
Wer Jean Paul Gaultiers Le Male mag, aber verständlicherweise trotzdem eine Alternative sucht und zusätzlich den Duft von Flieder mag, der wird Armand Basi mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit für gut befinden und auch als Le Male Äquivalent einsetzen können.