Amandan

Amandan

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16 - 20 von 65
Amandan vor 12 Jahren 14 3
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Umbenennung von "Liaison Dangereuses" in "L'Eau du Petit Jour"
Sehr geehrte Damen und Herren,
nachdem wir von unseren Parfumexperten bereits mehrfach darauf hingewiesen worden sind, dass unser Duft "Liaison Dangereuses" falsche Erwartungen weckt, haben wir uns entschlossen, eine Namensänderung durchzuführen.
"Liaison Dangereuses" weckt die Erwartung an schwülstige Atmosphäre, hitzige Leidenschaften, Verrat und Dekadenz.
Tatsächlich haben wir aber einen Duft kreiert, der frisch-fruchtig startet, eine ganz frische und fast noch grüne Zwetschke in den Vordergrund stellt. Wir sehen die Szene eher wie an einem frischen Frühlingsmorgen, wo die ersten Sonnenstrahlen nach einer kühlen Nacht dafür sorgen, dass sich die Feuchtigkeit als Morgentau auf jungen hellgrünen Blättern der Geranien niederschlägt. Der Zimt ist so fein dosiert, dass er nicht auf jeder Haut zur Geltung kommt und die Zwetschke und Geranie nur dezent in der Tiefe unterstützt. Sogar in der Basis ist die Beimengung von Moschus und Sandelholz so fein, dass dieses unserer zarten Komposition in keiner Phase des Duftverlaufes die Aufmerksamkeit entzieht.
Da wir glauben, dass dieses frühe Spektakel in der Natur, der erste Morgentau, der symbolisch dafür steht, dass die Natur nach der dunklen Nacht alles wieder zum Leben erweckt, unseren Duft viel besser widerspiegelt. Fortan nennen wir unseren Duft daher "L'Eau du Petit Jour". Aus demselben Grund nehmen wir den Duft auch aus der L'Oeuvre Noire Collection, weil er da auch gar nicht hin gehört.
Wir hoffen damit, den Erwartungen unserer Experten besser gerecht zu werden und hoffen, Sie auch weiterhin zu unseren treuen und zufriedenen Kunden zählen zu dürfen.
Ihr Marketingteam von Kilian

Update vom 12.01.2013:
wie sich die Nase doch ändert!
Zwar ist er noch immer keine "gefährliche" Liebschaft. Verschwitzte Leidenschaft sieht anders aus bei mir, respektive riecht anders.
Ich nehme allerdings die Fruchtigkeit von der Zwetschke (aus der Kopfnote) noch bis in den Drydown wahr und dieses Zwetschkerl hat es mir inzwischen irgendwie angetan.
Somit wird die Bewertung auf 80% hinaufgeschraubt ;-)
3 Antworten
Amandan vor 12 Jahren 8 5
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
L'air du cendrier (Ein Hauch von Aschenbecher)
Durch die durchaus widersprüchlichen Kommentare neugierig gemacht, habe ich meine Probe von L'air de Rien ausgepackt (Danke liebe Lilienfeld) und mich ans Testen gemacht.
Soweit - wie von den meisten wahrgenommen - hat auch bei mir die zitrische Nerolinote den Reigen eröffnet und ist sehr rasch durch die süßliche Note aufgefangen worden. Patchouli ist in dieser Phase für mein Empfinden hier ganz im Vordergrund. Er gibt dem Duft in meinen Augen (in meiner Nase respektive) eine leichte Aschenbechernote. Das klingt wahrscheinlich schlimmer als es in Wirklichkeit ist. Es ist kein kalter, lang stehender Aschenbecher und so mancher könnte das auch als durchaus sexy empfinden. Diese Note bleibt bei mir bis zum Schluss wahrnehmbar, auch wenn in der Basis später noch (ein klein bißchen) Vanille und (noch dezenter) Amber hinzukommt. Diese Basis ist wirklich sehr fein. Zart, leichte und trockene, vanillige Süße.
Warum dieser Duft als "schräg" hier gehandelt wird, ist mir schleierhaft. Okay, die Bestandteile und der Duftverlauf entspricht nicht dem üblichen Bergamotte-Frucht/Blümchen-Amber/Sandelholz Schema. Aber sind wir nicht alle hier auf der Suche nach den Unikaten und Unverwechselbaren?
Dennoch wird es L'air de Rien bei mir nicht auf die Kaufliste schaffen, weil er mir nicht so gut gefällt, dass ich mich für ihn über die Empfindlichkeiten anderer hinwegsetzen würde (so wie ich es für Coromandel oder Beige jederzeit tun würde).
Aber ein guter Duft ist er allemal, der sexy kleine Aschenbecher!
5 Antworten
Amandan vor 12 Jahren 5 4
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Bösartige Karamellverweigerung!
Soeben habe ich eine Probe von Alien Le Goût du Parfum erhalten und - neugierig wie ich bin - sofort aufgetragen. Im allerersten Moment kam mir schon ein synthetischer, leicht stechender Geruch entgegen. Gottlob dauert das nicht lang und der Jasmin gesellt sich dazu und macht die Sache deutlich besser. Aber: Butterkaramell?
In der Herznote nehme ich eine holzig-würzige Note wahr, die ich für Cashmeran halte. Aber auch hier: wo ist Butterkaramell, der diesen Duft so süß und gourmandig machen soll?
Schließlich geht das alles in eine weichere, leicht holzige Basis über. Wirkt samtig und angenehm, wahrscheinlich der Amber. Ja, auch ganz nett! Aber: wo zum Teufel ist die Karamellnote?
Alle, alle riechen die Süße, das Gourmandige, den Karamell! Nur ich nicht! Es ist zum Heulen!
Also leider, lieber Alien! Nachdem Du mir die Butterkaramellnote hartnäckig verweigerst und mir nur Deine blumig-würzig und leicht holzige Seite zeigst, wird es nichts mit uns beiden. Was du mir bietst, ist leider nicht so toll, dass ich da unbedingt ran muss!
4 Antworten
Amandan vor 12 Jahren 11 7
10
Flakon
2.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
"Jedem das Seine?" oder "Wahre Liebe"
Nachtrag vom 30.5.2014:

Wer kennt dieses Gefühl nicht? Man hat sich verliebt.

Ständig denkt man an den geliebten Menschen. Beim Duschen, beim Zähneputzen, im Supermarkt, bei der Arbeit und in der Nacht, wenn man von ihm träumt. Das Herz rast, im Magen schwirrt ein ganzer Schwarm Schmetterlinge, die Hand zittert, wenn sie zum Telefon greift, um anzurufen. Ihn. Den Einen. Der alle Sinne okkupiert und man ist zu kaum etwas anderem fähig.

Das ist ein großartiges Gefühl und niemand möchte diese Erfahrung missen. Es garantiert aber keineswegs, dass sich aus diesem großartigen Anfang einer Beziehung etwas Verläßliches, Beständiges und tief Vertrauensvolles entwickelt. Manchmal gehen so Beziehungen, wenn sie dann tatsächlich alltäglich gelebt werden, sang- und klanglos in die Brüche.

Und dann gibt es aber auch noch die Beziehung mit jemandem, den wir schon lange, lange kennen. Der vielleicht schon längst zu unserem Freundeskreis gehört. So alltäglich, so selbstverständlich, dass er nahezu Inventar unseres Lebens ist. Der so - als Partner - nie wahrgenommen wurde. Weil er eben bester Freund ist.

Und wenn genau so jemand aus unserem Leben gerissen wird, plötzlich ohne Vorwarnung einfach nicht mehr da ist, spüren wir erstmals wie wichtig und essenziell uns diese vertraute und vertrauensvolle Beziehung geworden ist. Ohne diesen Menschen fühlt man sich anders, wie unvollständig. Beim Duschen, beim Zähneputzen, im Supermarkt, bei der Arbeit. Er geht ab. Nur in der Nacht, wenn man von ihm träumt, ist für kurze Zeit alles wieder gut.

Und so ging es mir mit Tonka Imperiale.
So lange ich die Abfüllung hatte, habe ich sie verwendet, genossen. Er hat mich begleitet, den ganzen Tag über, unauffällig, unangestrengt, er hat mich unsichtbar geschützt.
Und dann war die Abfüllung aus.

Es muss irgendwann in meinem Leben ein Flakon her. Mit diese Leere ohne Tonka will ich nicht leben.

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Mein Parfumo Assistant hat mir vorgeschlagen, doch zu Tonka Imperiale einen Kommi zu schreiben. Voilà:
Das erste, das mir auffiel, ist, dass ich, nachdem ich eine Abfüllung schon vor geraumer Zeit erstanden habe, an diesem Duft immer wieder nur geschnuppert und auch in der Freizeit getestet habe, jedoch noch nie "ernsthaft" getragen habe. Fand ich doch sehr eigenartig bei einem doch so schönen Duft!
Die Kopfnote mit einer sehr schönen Mandelnote, die durch Rosmarin daran gehindert wird süß, quietschig oder vanillig zu werden, ist schon sehr gekonnt. Schließlich schleicht sich die Tonkabohne ein, fast unmerklich, bis sie schließlich den Großteil der Duftwahrnehmung ausmacht. Auch sie wird durch einen Hauch von Weihrauch begleitet, der ihr Erdung und Basis bereitet. Aber all diese Bestandteile sind sehr schön ineinander verwoben. Alle überlassen der namensgebenden Bohne die Bühne, sind maximal Stichwortgeber und keiner spielt sich wichtigtuerisch vor. So scheint der Duft keine großen Sprünge in der Entwicklung zu machen.
Also dann, warum trage ich ihn nicht?
Vielleicht fehlt mir die Spannung, die Ecken, die Kanten, die einen Duft interessant machen. So schön und gut gemacht der Duft ist, ich bin einfach nicht so außer mir wie einige meiner Vorredner. Ich wälze mich nicht in Exstase, gerate nicht in augenrollende Verzückung und stöhne nicht wollüstig laut auf (das passiert mir gelegentlich bei Nahema). Ich gebe schon zu, manchmal trage ich einen Tropfen TI auf und genieße ruhig den edlen Tropfen wie einen besonderen Wein (im Übrigen passt der hervorragend zu einem guten Roten!). Aber weder gelüstet es mich nach TI zu riechen noch würde ich für eine volle Pulle mein Portmonnaie zücken.
So genieße ich von Zeit zu Zeit meine Abfüllung und spare mein Geld für was anderes ;-)
7 Antworten
Amandan vor 12 Jahren 9 5
7.5
Flakon
2.5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
De Gustibus
Offener Brief an unsere hochverehrte, liebe Turandot ;-)
vorerst möchte ich zum Ausdruck bringen, wie sehr ich Deine Kompetenz in olfaktorischen Belangen schätze. Oft orientiere ich mich an Deinem Urteil, wenn ich überlege, einen Duft auf die Merkliste zu setzen. Sehr oft stimme ich überein mit Deinem Urteil über einen Duft.
Aber bei Cologne Blanche scheiden sich unsere Geister. Oh nein, wir unterscheiden uns nicht in der Duftwahrnehmung selbst! Wir nehmen ganz offensichtlich genau die gleichen Komponenten wahr!
Auch ich denke, dass die Kombination von Rosmarin und Mandeln (na gut in meiner Duftwahrnehmung sind es eindeutig überwiegend die Mandeln und dann nur in geringerer Menge der Rosmarin)diesen Duft so charakteristisch machen.
Auch ich nehme die pudrige und herbe Süsse wahr, die sich durch den gesamten Verlauf des Duftes zieht.
Worin wir uns so unterscheiden, ist die Interpretation dieser Duftbestandteile.
Die Rosmarin-Mandelnote wirkt auf mich drückend, irgendwie stumpf und ich finde sie riecht ein bisserl muffig. Die pudrig-herbe Süsse, die für mich besonders durch diesen prominenten Mandelton entsteht, empfinde ich zwar auch nicht als süss-niedlich oder süss-fruchtig, sondern vielmehr als ernst und zwar sehr ernst!
Vielleicht trifft Cologne blanche meine Erwartungen von einem Cologne nicht. Ich vermisse die zitrische Frische. Wo ist die Leichtigkeit? Vielleicht brauch ich ein helles und leichtes Strahlen bei Cologne.
Ich habe Cologne Blanche mit Eau Cristalle von Chanel verglichen und muss sagen, dass mir die Chanelversion um Klassen besser gefällt.
Was wir vielleicht oft auf die Hautchemie schieben, ist vielleicht gelegentlich einfach nur eine Geschmacksfrage, eine Frage des persönlichen Stiles oder der eignen Vorlieben und Abneigungen.
Was man dem Cologne Blanche zugestehen muss, ist eine gewisse Originalität und Einzigartigkeit. Ich könnte zwar dem Duft nicht seinen Familiennamen (Dior) auf die Kopfnote zusagen, man erkennt aber schon, dass es aus einer sehr guten Familie stammt.
So gesehen kann ich die Probe, die ich selbst von einer lieben Parfumista erhalten habe, leichten Herzens wieder ziehen lassen, aber nicht ohne ihm hiermit eine gebührende Nachrede gehalten zu haben!
5 Antworten
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