26.09.2015 - 09:45 Uhr
Sarungal
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Sarungal
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37
Das Blumenarrangement
Es war einmal ein Herr Vicomte,
der wollte vögeln, und das prompt.
Die Dame doch, die auserwählt,
erst lieber andre Damen quält.
„Intrigen sind“, (Marquise spricht)
„Im Leben unser hellstes Licht!
Mir selbst bereitet höchste Lust,
was Andre treibt in tiefsten Frust!“
Die Dame kalt, der Herr voll Glut,
sie fordert viel, ihm sinkt der Mut:
Verführen soll er eine Magd
voll Tugend, bis sie lauthals klagt.
„Ich brauch nen Trick für diese Frau!“
(So denkt Vicomte bei sich ganz schlau)
„Die Göre ist noch keine Sau,
die Chancen stehen deshalb mau!
Ich werd’ charmieren fürchterlich.
Die Kleine dann bestimmt wird sich
ergeben in ihr Schicksal und
dann mach ich ihr das Hymen wund!“
Mit Zauberkraft soll es gelingen,
die Störrische rasch zu bezwingen.
Ein Duft, ein schräger, wird gebraut,
auf den er seine Hoffnung baut.
Ums Pfläumchen geht’s, um Pflaume dreht
sich alles in dem Riechestoff.
Was sonst noch in dem Duft verweht,
erfordert einiges Knoffhoff.
„Das Kernobst duftet stark! Derweil
machts Jungfrau’n auch noch richtig geil.
Heureka – so verführ ich sie,
ich olfaktorisches Genie!“
Ein Hauch vom Röschen eingewebt
plus Zimt – schon ahnt er, wie entschwebt
die Tugend aus dem Geist der Maid.
Zuvor erst fallen muss das Kleid.
Er schnuppert schnell am Liebesduft
Und fühlt: Da ist noch eine Kluft!
Es riecht gar seltsam, blumig-faul,
Fast wie im Stall bei seinem Gaul.
Rasch wirft er weißen Puder rein
(und süßes Holz – das riecht so fein!)
Das Resultat macht ihn nicht froh,
(auch wenn’s nicht stinkt wie auf dem Klo.)
Was mach ich nur – so klappt das nie!
Es riecht zwar süßlich, aber wie
ein altes Blumenarrangement:
Die Kleine geht davon ka-oh!
Da grinst er breit, ahnt den Verlauf
und sieht sich schon ganz oben auf
der armen hingewelkten Maid,
die sicher dann vom Kleid befreit.
„Das ist nicht fair, ich geb’ es zu,
doch anders hab’ ich keine Ruh!
Nur so gewinn ich jenes Weib,
für das Intrigen Zeitvertreib!“
Der Plan gelingt, die Tugend fällt,
doch hilft das nicht dem armen Mann:
Marquise kein Versprechen hält.
Er bettelt sehr, doch darf nicht ran!
Das führt zu Krieg – und obendrein
entpuppt sich jeder bald als Schwein.
Die Maid verstirbt, der Mann gebrochen –
Ach, hätt’ sie nie den Duft gerochen.
Am Ende dann ist alles gut:
Vicomte verreckt in seinem Blut.
Marquise kriegt den Shitstorm rein.
Sie hat’s verdient, so muss es sein!
Und die Moral von dem Gedicht:
Benutze keine Namen nicht,
die literarisch hoch besetzt,
denn manche Nase wird vergrätzt.
Die Storyline und dieser Duft,
sie matchen nicht, und es verpufft
effektlos, was in Film wie Buch
von wirklich anderem Geruch.
der wollte vögeln, und das prompt.
Die Dame doch, die auserwählt,
erst lieber andre Damen quält.
„Intrigen sind“, (Marquise spricht)
„Im Leben unser hellstes Licht!
Mir selbst bereitet höchste Lust,
was Andre treibt in tiefsten Frust!“
Die Dame kalt, der Herr voll Glut,
sie fordert viel, ihm sinkt der Mut:
Verführen soll er eine Magd
voll Tugend, bis sie lauthals klagt.
„Ich brauch nen Trick für diese Frau!“
(So denkt Vicomte bei sich ganz schlau)
„Die Göre ist noch keine Sau,
die Chancen stehen deshalb mau!
Ich werd’ charmieren fürchterlich.
Die Kleine dann bestimmt wird sich
ergeben in ihr Schicksal und
dann mach ich ihr das Hymen wund!“
Mit Zauberkraft soll es gelingen,
die Störrische rasch zu bezwingen.
Ein Duft, ein schräger, wird gebraut,
auf den er seine Hoffnung baut.
Ums Pfläumchen geht’s, um Pflaume dreht
sich alles in dem Riechestoff.
Was sonst noch in dem Duft verweht,
erfordert einiges Knoffhoff.
„Das Kernobst duftet stark! Derweil
machts Jungfrau’n auch noch richtig geil.
Heureka – so verführ ich sie,
ich olfaktorisches Genie!“
Ein Hauch vom Röschen eingewebt
plus Zimt – schon ahnt er, wie entschwebt
die Tugend aus dem Geist der Maid.
Zuvor erst fallen muss das Kleid.
Er schnuppert schnell am Liebesduft
Und fühlt: Da ist noch eine Kluft!
Es riecht gar seltsam, blumig-faul,
Fast wie im Stall bei seinem Gaul.
Rasch wirft er weißen Puder rein
(und süßes Holz – das riecht so fein!)
Das Resultat macht ihn nicht froh,
(auch wenn’s nicht stinkt wie auf dem Klo.)
Was mach ich nur – so klappt das nie!
Es riecht zwar süßlich, aber wie
ein altes Blumenarrangement:
Die Kleine geht davon ka-oh!
Da grinst er breit, ahnt den Verlauf
und sieht sich schon ganz oben auf
der armen hingewelkten Maid,
die sicher dann vom Kleid befreit.
„Das ist nicht fair, ich geb’ es zu,
doch anders hab’ ich keine Ruh!
Nur so gewinn ich jenes Weib,
für das Intrigen Zeitvertreib!“
Der Plan gelingt, die Tugend fällt,
doch hilft das nicht dem armen Mann:
Marquise kein Versprechen hält.
Er bettelt sehr, doch darf nicht ran!
Das führt zu Krieg – und obendrein
entpuppt sich jeder bald als Schwein.
Die Maid verstirbt, der Mann gebrochen –
Ach, hätt’ sie nie den Duft gerochen.
Am Ende dann ist alles gut:
Vicomte verreckt in seinem Blut.
Marquise kriegt den Shitstorm rein.
Sie hat’s verdient, so muss es sein!
Und die Moral von dem Gedicht:
Benutze keine Namen nicht,
die literarisch hoch besetzt,
denn manche Nase wird vergrätzt.
Die Storyline und dieser Duft,
sie matchen nicht, und es verpufft
effektlos, was in Film wie Buch
von wirklich anderem Geruch.
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