Annarosa

Kommentar Version 2.0
Nun habe ich "My Diamond" doch noch gekauft. In meiner Erinnerung ist der Duft als ein netter Flieder-Maiglöckchen Duft geblieben. Nun ja, was war mit mir damals los, dass ich den Duft beim testen als Fliederduft identifizeirt habe? Ich kann es wirklich nicht sagen.

Schon beim ersten Tragen hat mir jetzt aufgefallen, dass ich keine Flieder mehr finde (ist der Duft reformuliert worden oder war ich damals so verwirrt?), sondern wenn, dann eher Maiglöckchen und das auch nicht während des gesamten Duftverlaufs.

Wie ist nun der Duft?
"My Diamond" ist ein vollkommen unsüßer, frischer, leicht grüner, blumiger Duft. Ein Weißblüherduft.

Beim ersten Sprühen merkt man dezent zirtische Noten und einen Hauch von grünem Apfel. Schnell kommt es zu dem gut verblendeten Herz aus weißen Blumen. Ich denke, dass Gardenie definitiv drin ist, wegen Tuberose bin ich mir nicht so sicher; vielleicht ist auch Lotusblume drin, wegen einem Touch frischer Aquatik, auf jedem Fall Iris und natürlich Mochus. (Ab und an bekommt man ein Maiglöckchen Impression.)
Zum Tonka-Basis kommt es spät und der zeigt sich Gott sei dank nur kurz.(Ansonsten ist wirklich kein Gramm Zucker drin). Schööön!

Der Duft ist rund, schön, frisch, natürlich, unaufdringlich, wirkt auf jedem Fall gepflegt: wie frisch geduscht und eingecremt (sogar ein bisschen niveamäßig)

Die Sillage ist eher dezent und die Haltbarkeit ist rund 5-6 Stunden.

Fazit: das ist ein Duft für eine gepflegte, frisch wirken wollende Sauber-Frau (Mann?). Der Duft ist keine Innovation und kein "Wow", aber wirkt stimmig und hochwertig und ist angenehm zu tragen. Wenn ich nicht es nicht besser wusste, hätte ich glauben können, dass der Parfum einem Designer- oder Nichenhaus entstammt. Auf jeden Fall sein Geld wert.

Ich habe mein früheres Statement zu "Musc" gelöscht.
Meine heutige Wahrnehmung dieses wunderbaren Duftes ist eine ganz andere als die damalige.
Ich habe den Duft blindgekauft und ca. die ersten 3 Mal als ich den Parfum benutzt habe, war ich alles anderes als begeistert. Mich störte damals eine komische Vitamin-C Brause im Vorspiel und das Gefühl eines staubtrockenen Holzes im Herz. Ja ich zog sogar in den Zweifel, ob das überhaupt ein Parfum sei.
Als ich den Duft dann nach einiger Zeit wieder mal herausgekrammt und ausprobiert habe, war plötzlich alles anders. Wo sind nur die Störfriede geblieben? (Vielleicht gibt es sie doch, die Maseration? ;) )
Keine Vitamin-C Brause weit und breit mehr. Nur ein sehr leiser Hauch von Fruchtigkeit am Anfang. Kein Staub.
Stattdessen ein wunderbar trockenes Holz eingebettet in einer fluffigen Wölke aus weichestem Mochus! Von Patchouli merke ich nicht viel, vieliecht nur eine leise Ahnung; von Tonka und Amber überhaupt nichts.
Ist dieser nicht-triviale Parfum herrlich! Wie eine weiche, kuschelige Decke umgibt er den Träger. Deswegen (und weil er zwar gut ausdauernd, aber doch so leise ist) trage ich "Musc" am liebsten nach dem Duschen vor Schlafengehen. Dann fühle ich mich rein und geborgen und schlafe gut ein.
Eine klareTest und Kaufempfelung meinerseits!

Dieser Hermann ist ein Früchtchen!
Er hasst alles ordinäre und liebt das Gegenteil davon: statt strahlendem Himmel und Sonneschein-Nacht und kühles Schatten; statt ausgelassenem Lachen-stille Trauer, statt Blumenwiese-feuchte, schwarze Erde bedeckt mit Efeu....Er ist eben ein Original, ein Romantiker der alten Schule.
Und er duftet auch passend zu seinem makabren Gemüt: eine Ladung voll kühler Minze, gruftigen medizinischen Patchouli und Weihrauch nehme ich immer wieder wahr, wenn ich mit ihm in den schattigen Alleen einer alten gotischen Anlage flaniere. Ja er selbst, mit seinem blassen Teint, seinen eingefallenen Augen, seinen dünnen Statur und dunkler Kleidung wirkt auf mich wie ein Schatten unter vielen anderen Schatten in dieser unheimlichen Allee : wie ein Schatten aus der Unterwelt, wie ein Gespenst.
Seine dunkle, kühle, frische Präsenz ist konstant, und langanhaltend. Noch Stundenlang, bis der Abend einfällt rieche ich seinen makabren Duft. Er hängt an meiner Kleidung, strahlt wie eine dunkle, geheimnisvolle Aura um mich herum.
Sein Duft ist makaber und schön zugleich: ein kühler, einsamer, meditativer Schatten in der flimmernden Hitze des Sommers.

Noramlerweise mag ich keine solifore Vanille-Düfte. Sie sind mir oft zu eindimensional, zu gourmandig, zu einfallslos, zu synthetisch, zu vulgär, zu eindringlich etc. Etwas fehlt immer oder etwas ist immer zu viel. Nun, man wird vom Leben immer wieder was Besseres belehrt, wie in dem Fall mit Valkyrie.

Ein Pröbchen des Duftes habe ich in einer Parfümerie als Beigabe zu meinem Kauf bekommen. Ich habe schon mal über diese Vanille-Reihe im Internet gelesen und fragte mich, was soll denn ich, die nach Vanille nicht lechzt, damit? Nun, gestern abend bin ich endlich dazu gekommen den Duft zu testen. Erwartungslos sprühte ich ein Spritzer des Duftes auf mein Handgelenk.

Erste, gleichgültige Reaktion: Vanille, wie erwartet. Zweite Reaktion: mmm, ist das lecker, was ich hier rieche! Ich rieche nämlich frischen, süßen Teig und dann Zimtschnecken frisch aus dem offen! Und das, obwohl Zimt ja gar nicht auf den Zutaten-Liste steht. Und das Sandelholz vernimmt man auch, und zwar von der Art wie im "Jeax de Peau" vom Lutens. Die Vanille ist (wohl durch Galbanum und Holz) gut geerdet und sehr schön. Alles riecht sehr natürlich und auch gourmandig, aber nicht zu sehr. Und die TrägerIn, muss wohl diejenige Person sein, die die Zimtschnekcn gerade gebacken hat :).

Ich muss sagen: man vernimmt den Duft sehr gut aus der mittleren Distanz. Immer wieder steigt der wunderbar warme, beruhigende, heimelige Duft einem in die Nase und erfreut einem das Herz. In der Sillage wirkt der Duft sogar etwas frischer und interessanter, er bekommt einen Dreh, denn man kann aus der Distanz wirklich schon etwas von der Bitterorange und Minze gut erahnen.

Ich schlafe mit dem Duft ein und am nächten Morgen ist der noch immer da: zwar nun mehr als Hautduft, aber immer noch sehr gut zu vernehmen. Die Haltbarkeit des Parfums ist also enorm toll!

Fazit: der Duft hat definitiv was, er ist was besonderes, von guter Qualität und hat mich verzaubert. Die Performance ist auch total überzeugend. Wäre da nicht die 160 € die man für Valkyrie hinblättern muss, hätte ich mir den Duft geholt. Aber auf meine Wunschliste kommt er auf jedem Fall hin.

Was für ein schöner Lavendel-Duft ist Kythnos!

Lavendel wird durch den ätherisch-frisch anmutenden Thymian in schönster Weise unterstrichen. Der Duft ist weitgehend trocken-unsüß und ätherisch, kühlend frisch. Man möchte ihn einafch pausenlos einatmen und nimmt den Duft die erste Zeit auch sehr gut wahr.

Am nähesten stehendes Vergleich ist "Platinum Egoiste" von Chanel, und zwar nicht in dem Abschnitt, wo "Egoiste" wie die durchschnittliche, stumpf-süße "Allure"-Plörre duftet (was der für meine Nase sehr lange tut), sondern in dem Abschnitt (eher die zweite Hälfte des Verlaufs), wo der Duft plötzlich einen unsüßen, maskulinen Lavendel offenbart.

Also "Kythnos"-Lavendel ist weniger scharf masculin und mehr unisex als der in dem "Platinum Egoiste". Und hat außerdem diesen wunderbar kühlenden und durchlüftenden Thymian auf seiner Seite.

Das einzige Manko ist eine eher durchschnittliche Haltbarkeit des Duftes und eine geringere Sillage im Vergleich mit dem "Platinum Egoiste". Trotzdem kommt dieser schöner Duft unweigerlich auf meine Wunschliste.