02.06.2013 - 15:25 Uhr
Flowerbomb
67 Rezensionen
Flowerbomb
Sehr hilfreiche Rezension
14
Meine Moschus-Therapie oder der Verlust der Birne
Ich gebe es zu: Ich habe ein frühes Moschus-Trauma.
Dieses ist auch der Grund, wieso Ihr in diesem Forum bis jetzt kaum Kommentare zu klar definierten Moschusdüften von mir gefunden habt. Nun ist es aber so, dass bei meinem letzten Einkauf eine Probe von MI in meiner Tüte landete. Als Mensch, der nicht an Zufälle glaubt, sehe ich das als ein Zeichen, mich der äußerst delikaten, unerfreulichen Moschus-Angelegenheit von seinerzeit zu stellen.
Nein, ich werde nicht damit beginnen, sondern mich vom Duftverlauf dahinführen lassen.
Birne erlebe ich als ein köstlich süßes, besonders leckeres Obst. Am liebsten mag ich sie, wenn sie sehr reif sind. Nämlich wenn die Schale sofort nachgibt, wenn man reinbeisst ...
Die Birne in MI ist schon am Kippen, als ob sie sich nicht entscheiden könnte, ob sie schon ein Birnenschnaps sein möchte oder lieber doch noch eine Frucht. Sie duftet wunderbar unentschlossen. Ich will mehr, mehr davon, alles rundherum ist Birne pur, saftig, soft und dennoch mit einem leicht alkoholischen Touch. Kann denn Birne Sünde sein? Ich glaube schon.
Die Rose, welche sich dann zur Birne gesellt, erinnert mich in ihrer Klarheit an „L‘eau Rose“ von Diptyque. Ihre unschuldige Sauberkeit löst die Birne ab, als sagte sie zu ihr: Sorry, aber jetzt reicht‘s, schließlich müssen wir ein wenig gesellschaftsfähig werden. Die beschwipste Birne ergibt sich daraufhin dem Charme der Rose und kullert in den Hintergrund. Leider finde ich sie nicht mehr.
Aber dann geht‘s so richtig los in dieser sinnlichen Meute. Der Moschus wummert in den Raum, als wenn in einem Konzert der Bass plötzlich durchgeht.
Jetzt begegne ich tapfer dem Moschus-Trauma, dieser Erinnerung an den frühen Almost-Lover in den 70ern... Beim Erschnuppern meines seinerzeit geliebten Green Musk-Öles von Jovan verlor er offenbar völlig die Contenance und meinte trocken: Sag, hier riechts so seltsam, hast du auch eine Sauna hier?
Ihr wisst nun, warum er ein Almost-Lover blieb.
Trocken geht es auch hier weiter, hell und clean. Die Rose lässt sich ihre Dominanz nicht streitig machen und bleibt mit dem Moschus auf Augenhöhe. Die Sinnlichkeit verlässt die Bühne, und es bleibt ein sauberer, skinniger Eindruck in der Basis.
MI und ich bleiben ebenfalls Almost-Lovers. Der restlose Verlust der Birne ist zu schade, und trotz des nun kommimäßig therapierten Moschus-Traumas kommt mir der Duft zu wenig nahe.
Rosen- und Moschusfans sollten ihn aber definitiv nicht versäumen.
Dieses ist auch der Grund, wieso Ihr in diesem Forum bis jetzt kaum Kommentare zu klar definierten Moschusdüften von mir gefunden habt. Nun ist es aber so, dass bei meinem letzten Einkauf eine Probe von MI in meiner Tüte landete. Als Mensch, der nicht an Zufälle glaubt, sehe ich das als ein Zeichen, mich der äußerst delikaten, unerfreulichen Moschus-Angelegenheit von seinerzeit zu stellen.
Nein, ich werde nicht damit beginnen, sondern mich vom Duftverlauf dahinführen lassen.
Birne erlebe ich als ein köstlich süßes, besonders leckeres Obst. Am liebsten mag ich sie, wenn sie sehr reif sind. Nämlich wenn die Schale sofort nachgibt, wenn man reinbeisst ...
Die Birne in MI ist schon am Kippen, als ob sie sich nicht entscheiden könnte, ob sie schon ein Birnenschnaps sein möchte oder lieber doch noch eine Frucht. Sie duftet wunderbar unentschlossen. Ich will mehr, mehr davon, alles rundherum ist Birne pur, saftig, soft und dennoch mit einem leicht alkoholischen Touch. Kann denn Birne Sünde sein? Ich glaube schon.
Die Rose, welche sich dann zur Birne gesellt, erinnert mich in ihrer Klarheit an „L‘eau Rose“ von Diptyque. Ihre unschuldige Sauberkeit löst die Birne ab, als sagte sie zu ihr: Sorry, aber jetzt reicht‘s, schließlich müssen wir ein wenig gesellschaftsfähig werden. Die beschwipste Birne ergibt sich daraufhin dem Charme der Rose und kullert in den Hintergrund. Leider finde ich sie nicht mehr.
Aber dann geht‘s so richtig los in dieser sinnlichen Meute. Der Moschus wummert in den Raum, als wenn in einem Konzert der Bass plötzlich durchgeht.
Jetzt begegne ich tapfer dem Moschus-Trauma, dieser Erinnerung an den frühen Almost-Lover in den 70ern... Beim Erschnuppern meines seinerzeit geliebten Green Musk-Öles von Jovan verlor er offenbar völlig die Contenance und meinte trocken: Sag, hier riechts so seltsam, hast du auch eine Sauna hier?
Ihr wisst nun, warum er ein Almost-Lover blieb.
Trocken geht es auch hier weiter, hell und clean. Die Rose lässt sich ihre Dominanz nicht streitig machen und bleibt mit dem Moschus auf Augenhöhe. Die Sinnlichkeit verlässt die Bühne, und es bleibt ein sauberer, skinniger Eindruck in der Basis.
MI und ich bleiben ebenfalls Almost-Lovers. Der restlose Verlust der Birne ist zu schade, und trotz des nun kommimäßig therapierten Moschus-Traumas kommt mir der Duft zu wenig nahe.
Rosen- und Moschusfans sollten ihn aber definitiv nicht versäumen.
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