New York Intense von Nicolaï / Parfums de Nicolaï
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8.3 / 10 569 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Nicolaï / Parfums de Nicolaï für Herren, erschienen im Jahr 2014. Der Duft ist würzig-zitrisch. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Würzig
Zitrus
Holzig
Grün
Frisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
ZitroneZitrone BergamotteBergamotte ThymianThymian Zitronen-PetitgrainZitronen-Petitgrain BeifußBeifuß
Herznote Herznote
GewürznelkeGewürznelke LavendelLavendel KamilleKamille schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer ZimtZimt
Basisnote Basisnote
EichenmoosEichenmoos MoschusMoschus StyraxStyrax Tonkabohne AbsolueTonkabohne Absolue VanilleVanille PatchouliPatchouli WeihrauchWeihrauch

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.3569 Bewertungen
Haltbarkeit
8.2497 Bewertungen
Sillage
7.6506 Bewertungen
Flakon
7.7440 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.7254 Bewertungen
Eingetragen von Cassandra, letzte Aktualisierung am 15.01.2025.

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Rezensionen

19 ausführliche Duftbeschreibungen
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 40  
New Yorker Skizzen
Die Farbe des Parfüms und die Form des Flakons passen genau: Ein heller, leuchtender Duft. Kompromisslos hart, glatt, kantig (und das trotz Lavendel-Pudrigkeit).

100% klassisch und 100% modern und überraschend. Ich mag solche Gegensätze.

Ein Duft, aus dem man jede einzelne der angegebenen Noten (mit Ausnahme von Eichenmoos und Vanille vielleicht) exakt herausspüren kann, jedenfalls dann, wenn man es weiß. Riecht nach Zitrone wie eine Zitrone, nach Lavendel wie ein Duftsäckchen, nach Kamille wie ein Teebeutel, und und und.

Die Aufteilung in Kopf-, Herz- und Basisnoten ist Willkür. Wie auch immer die das hinbekommen, die viehische Drüsen-Trilogie (Moschus-Zibetgeil) aus der Basis springt mich schon in den ersten Minuten, ach was, Sekunden an (und sogar vorrangig da) und den Lavendel aus der Herznote nehme ich am deutlichsten im wunderbaren (vielleicht das Schönste am Duft) Drydown dar, der noch nach 8 Stunden skinny, aber extrem deutlich, wie eine zweite Haut aus animalischem Lavendellatex, ausharrt.

Ich finde ihn sexy. Das Näschen an meiner Seite allerdings örgs. Schade.
26 Antworten
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Siebenkäs

63 Rezensionen
Siebenkäs
Siebenkäs
Top Rezension 35  
Linie 4
Heute trug er New York Intense.
Machte es eigentlich Sinn, ein Parfum nach einer Stadt
zu benennen, die selbst schon intensiv genug roch?
Eigentlich könnte er mal was über die unterschiedlichen
Düfte der Stadt in seinen neuen Roman einbauen.
Aber andererseits – wozu?
Am Ende würde es zu sehr ablenken vom eigentlichen
Plot. Der war schon schwer genug zu verstehen,
jedenfalls für normale Leute.
Auf jeden Fall mochte er den Duft.
Den des Parfüms, nicht den der Stadt am Hudson.
Deshalb hatte er noch mal nachgesprüht, bevor er in die
Tram der Linie 4 gestiegen war, um in die Fröhlichstraße
zu fahren. Praktischerweise befand sich in den Tiefen
seiner Barbourjacke eine Abfüllung davon. Ein Freund
hatte sie ihm gegeben, ein Architekt und Kunstkenner
aus Süddeutschland. Einer der wenigen Menschen,
auf dessen Urteil er etwas gab.
Er lehnte sich zurück und schaute auf das Stückchen
Zürichsee, das im leichten Frühabenddunst zu sehen war.
Er mochte die selbstbewusst zitronig-würzige Aura dieses
Dufts. Ihre irgendwie powerhousigen, orientalischen
Andeutungen. Sehr sogar. Da passierte viel auf einmal -
wie in seinen Büchern. Gleichzeitig fast altmodische
Herren-Frische und komplexe Würze mit Nelke, Pfeffer
und Zimt-Andeutungen, stabilisiert durch sehr zurück-
genommenen animalische Assoziationen.
Und natürlich diese ganz beherrschte Patchouli-Note,
bei der er unwillkürlich an Burt Bacharach denken musste.
Komischerweise auch an Lou Reed.
Er genoss die Trambahnfahrt fast. Jedenfalls war sie
schneller als ein Taxi um die Uhrzeit. Und sie gab ihm ein
gutes Gefühl, sauberer kam er sich vor.
Er hatte gerade eine ganze Stunde mit seinem Lektor
gesprochen, in der Bar der Kronenhalle.
Ein Gläschen Yvorne Grand Cru hatte er getrunken
und diese unvermeidlichen Nüsschen geknabbert,
die sie einem dort zu allem dazu gaben.
Am Ende wurde er das Gefühl nicht los, dass dieser
Mann auch zu den Leuten gehörte, die eben einfach
nicht alles verstanden.
Wenn er das mit den Filmrechten bei diesem Typ in der
Fröhlichstraße erledigt hätte, würde er wieder zurück
nach Deutschland fahren. Und zwar ohne vorher noch
mal nach Bern zu fahren, um bei Kornfeld womöglich
einen günstigen Expressionisten oder einen Bissier
zu ersteigern.
Die Finanzlage war im Moment sowieso nicht völlig
unentspannt. Er könnte ja vielleicht in zwei Monaten
bei Christie’s zuschlagen, wenn alles wieder stabiler war.
Er betrachtete seine gut eingetragenen Pferdeleder-
schuhe. Es ärgerte ihn, dass die gewachsten Schnür-
senkel schon wieder fast hin waren. Bekam man kaum
irgendwo in exakt dieser Farbe und bei Alden dauerte
es ewig, bis mal eine Bestellung eintrudelte. Fast ein
Grund, nur noch Monks zu tragen.
An der Haltestelle Feldeggstraße stieg eine ältere Frau
ein und setzte sich ihm gegenüber ans Fenster. Sie war
sehr einfach gekleidet und hielt einen Korb auf dem Schoß,
aus dem Salat und Radieschen herausschauten.
Kurz versuchte er sich vorzustellen, wie sie wohl seinen
neuen Roman finden würden. Würde sie irgendetwas darin
nachvollziehen können? Oder vielleicht ein paar Details
zu goutieren in der Lage sein, die sein Held, der ein
Connaisseur und Lebenskünstler reinsten Wassers war,
so schätzte? Wohl kaum.
Vielleicht, dachte er mit einem Mal, vielleicht müsste man
die Verfilmung etwas – nun ja – leutseliger machen?

Die ältere Frau beugte sich jetzt leicht zu ihm vor.
„Ein feiner Duft ist das…“, sagte sie und wedelte sich mit
einer Hand etwas Luft aus seiner Richtung zu.
Verwundert betrachtete er sie näher. Sie war recht ärmlich
gekleidet, ihr graublaues, gepunktetes Kleid sah eher wie
eine Art Kittelschürze aus.
„Wenn Sie erlauben, sage ich Ihnen, was sie an diesem
Parfum mögen… Wie ich sie einschätze, gefällt Ihnen der
Vintage-Charakter, den es quasi gleich in Neu mitbringt.“
Jetzt war er hellwach. Natürlich hatte sie recht – aber wie
konnte sie das wissen?
„Ist ja auch kein Wunder. Dieses Parfum ist zwar durchaus
eigenständig, aber es ist doch inspiriert von genau den
Klassikern aus den 80ern die Leute wie Sie mögen. Chanel
Pour Monsieur Eau Concentrèe, Tiffany for Men, Heritage,
vielleicht auch Bois du Portugal, das alte Rive Gauche und
etliche mehr. Es hat die Kraft dieser Duft-Ära und spielt
doch seine eigene Melodie, nicht wahr?“
Er nickte nur. Ziemlich baff.
„Ein Semi-Oriental Fougère mit einigen Chypre-Genen,
so kann man doch sagen, finde ich. Klassische, fast schon
klischeehaft-maskuline Noten, die aber cremig und zart
pudrig konterkariert werden, auch von einer gewissen
Süße. Das ist das eine…“
„Sie haben recht… sehr recht… und das andere?“
„Da ist noch vieles. Aber bemerkenswert ist einfach die
ganze Hochwertigkeit der verschiedenen Bestandteile.
Fast ein bisschen beschämend für andere Marken, wenn
man mal bedenkt, wie gern die Ifra als Grund angeführt
wird für Veränderungen im Duftcharakter. New York
Intense riecht, als ob’s die Ifra nie gegeben hätte…“
„Da habe ich noch nie drüber nachgedacht…“
„Kann man aber doch, wenn man will…“
„Ja, klar… Und der Namen – warum gerade New York?“
Er sprach jetzt mit ihr wie mit jemand, der vielleicht alle
Fragen beantworten könnte.
„Nun ja, Namen… Aber es gibt schon Bezüge, wenn man
mal an den Charakter der Stadt denkt… Gleichzeitig die
Keimzelle der vereinigten Staaten, wenn man so will,
also historische Tiefe. Und dabei eine sehr moderne,
immer noch irgendwie innovativ wirkende Weltstadt,
egal, was da wahr oder nur Image-Pflege ist. Und, auch
wenn das ausgeleiert klingen mag – ein Schmelztiegel
der Nationen, Kulturen, Lebensentwürfe. So wie der
Duft unterschiedlichste Noten verschmilzt…
„Gut, ja, da bin ich bei Ihnen…“
„Aber ich muss ja raus…“
Sie stand auf und ging zur Tür, die gerade aufklappte.
Jetzt erst bemerkte er – er war längst an seiner Halte-
stelle vorbeigefahren und näherte sich der Endstation
Bahnhof Tiefenbrunn.
Er beschloss, einfach sitzen zu bleiben und auf der
Rückfahrt diesmal rechtzeitig auszusteigen.
Der leicht süße, irgendwie schwelgerische und klar
nostalgisch stimmende Drydown umgab ihn jetzt.
Vanille brachte etwas Tröstliches mit ins Spiel, etwas,
das kindliche Nörgeltöne genauso gut wie Eichenmoos-
Rauheiten abfedern konnte.
Womöglich sogar Überheblichkeit, Besserwisserei.
Paris hätte sie’s jedenfalls nicht nennen können, das wäre
eher ein Name für Bel Ami. Berlin auch nicht, London
genauso wenig, denn trotz Lavendel war hier zu wenig
wirklich britisch.
Nein, New York – das kam schon ganz gut hin.
Aber wer war diese Dame nur gewesen? Er bemerkte
mit einem Mal, dass er sie in seiner Erinnerung bereits
als Dame bezeichnete.
Irgendwie kam sie ihm wie eine Figur aus einem seiner
Romane vor. Zugleich wurde er das Gefühl nicht los,
selbst ziemlich fiktional zu sein.
Obwohl er zu jung dafür war, gefiel es ihm bisweilen,
sich mit Woody Allen zu vergleichen.
Noch ein New York-Bezug, oder nicht?
Die Bahn quietschte laut, als sie in die Kurve fuhr, es klang
fast, als wolle sie liebgewordene Klischees zerschneiden.
Er erheischte einen Blick über den See, das Wasser war klar
und lila-bläulich schimmernd, an einigen Stellen aber,
wo die Wolken tiefer hinein zu sacken schienen, wirkte es
merkwürdig grün-olivig, wie eine Suppe, die irgendjemand
auslöffeln musste.

23 Antworten
8
Preis
4
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Fengaraki

14 Rezensionen
Fengaraki
Fengaraki
Top Rezension 28  
Nun singt mit mir, dieweil ihr schwebt
Die zur Intense-Version umformulierten Nicolaï-Düfte neigen manchmal zur bleiernen Schwere – nicht aber die Überarbeitung von »New York«. Im Gegenteil: Sein Auftakt ist sogar noch spritziger als der des Originals. Und obwohl der Duft im Laufe der Zeit etwas nachdunkelt, behält er jene charakteristische kultivierte Freundlichkeit bei, die ihn so auszeichnet.

Im Gegensatz zu seinem älteren Bruder, »Habit Rouge« von Guerlain, dessen grandiose Wirkung ebenfalls auf dem Zusammenspiel von Zitrus- und Balsamnoten beruht, und bei dem sich das eau de toilette zum eau de parfum verhält wie die Hornisse zur Hummel, findet bei »New York Intense« keine Oktavierung nach unten statt. Zum Glück – denn was bei »Habit Rouge« zur Gewährleistung einer Alltagstauglichkeit nötig ist, müsste hier plump daherkommen. Stattdessen wirkt »New York Intense« durch leichte Abstraktion pointierter als zuvor und gewinnt dadurch an Klarheit und Glanz.

»New York« ist und bleibt einer der größten Herrendüfte aller Zeiten, aber – ich traue es mich kaum auszusprechen – »New York Intense« ist noch besser. Es gibt einige wenige Parfüms auf der Welt, die in der Nase tanzen – und dieser gehört dazu.
14 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
NuiWhakakore

104 Rezensionen
NuiWhakakore
NuiWhakakore
Top Rezension 26  
New York, 20xx
Der Lincoln Continental rollt langsam durch die Straße. Die Weißwandreifen wirken rissig auf dem neuen Asphalt. Die Häuser sind frisch renoviert und sauber, wie alles andere in dieser Gegend. Alles Alte ist mit Sorgfalt ausgesucht und platziert, nichts dem Zufall überlassen in diesem Hort der gehobenen Mittelschicht. Ein Chauffeur mit Kappe ist erkennbar, der Passagier hinter den getönten Scheiben nicht. Die Menschen vor den Häusern unterbrechen ihre Unterhaltungen und schauen argwöhnisch. So ein Auto wäre vor 10 Jahren vielleicht noch als ironische Geste durchgegangen, heute ist es nur noch ein Affront. Dealer gibt es hier keine mehr, das Gras kommt aus Oregon, ist bio und fair trade, und das OxyContin gibt es vom Nachbarn zwei Häuser weiter auf Rezept.

Das Fenster geht einen Spalt auf. Man ahnt Lederbezüge, Holzverkleidungen, vielleicht eine Minibar, ganz sicher Maßanzüge, die früher 300$ gekostet haben mögen, aber das interessiert hier keinen, die Designer-Jeans kosten das auch und die Frisur und der Bart müssen auch wöchentlich beim Barbier nachgearbeitet werden. Das merkt man auch, ein herb-frischer Kräuterhauch hängt in der Luft. Ob er aus dem Wagen kommt oder von den Leuten ist nicht klar. Er wird nur leicht verwirbelt, als der Wagen langsam weiterfährt. Die zwei Welten gleichen sich in vielen Dingen und trotzdem gibt es keine Berührung zwischen ihnen.

---------------------

New York Intense startet relativ frisch, mit zwar dezenten, aber deutlich wahrnehmbaren Zitrusfrüchten. Der Lavendel ist sofort erkennbar und auf der würzig-süß-cremigen Seite angesiedelt. Blumige Noten sind hier für mich nicht erkennbar und es pudert auch nichts. Die Gewürze und anderen Kräuter sind sehr dezent und unterstützen nur leicht. Gegenüber dem alten New York ist das etwas moderner, sanfter und runder, aber sicher nicht intensiver. Das Eichenmoos ist zum Original relativ ähnlich, kräftig, trocken und würzig. Seifige Noten sind hier aber nicht dabei. Der sanfte Lavendel gewinnt durch die gute Portion Eichenmoos deutlich.

Zur Basis hin kommen fast schon dunkle Hölzer und etwas Harz dazu. Das ist zu Beginn relativ harsch, bevor im Verlauf die Harze deutlicher werden und alles merklich beruhigen. So nähert sich die Basis dem Start an: ein mild-würziges Grün. Positiv ist, dass sich Tonka und Vanille sehr zurückhalten und erst ganz zum Schluss erkennbar werden. Da ist der Duft aber eh nur noch sehr hautnah und das stört mich dann nicht.

New York Intense ist etwas moderner als New York, allerdings erkennt man das Original durchaus noch und man sollte sich auch keine falsche Vorstellung machen: es ist immer noch ein recht klassischer Duft. Manch jüngerer Mensch wird bei Intense vielleicht nicht gar so ausgeprägte Opa-Vibes haben. Intense ist etwas frischer, sanfter und alles in allem runder. Das Original besticht durch seine Gegensätze: blumig-pudrig gegen würzig-herb, trocken-moosig gegen harzig-süß. Das Original empfinde ich auch etwas feiner und detailreicher.

Für mich hat New York die Nase leicht vorne, ich würde mir aber auch einen Intense aufdrängen lassen. Fans klassisch-herber Herrendüfte sollten ohnehin beide testen, bevor sie sich entscheiden.
44 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Serenissima

1125 Rezensionen
Serenissima
Serenissima
Top Rezension 25  
auch hier: Die klassische Eleganz der Patricia de Nicolaï
Hier noch mehr über Patricia de Nicolaï zu schreiben, wäre wohl so sinnvoll wie „Eulen nach Athen" zu tragen.
Viel wurde bereits über diese begnadete Duftkünstlerin berichtet; einer außergewöhnlichen Frau, die den Nadelknopf der französischen Ehrenlegion bewusst trägt: häufig an klassischen Kostümen, aber auch an Laborkitteln.
Wäre sie nicht begabt gewesen, hätte ihr Onkel Jean-Paul Guerlain (einer meiner Lieblingsmänner in der Duftwelt) keinen Praktikumsplatz für sie vermittelt: er wusste, dass es sich hier hat lohnt!

Ich lernte die Schätze der Nicolaï-Duftschmiede erst zu Beginn meiner Parfumo-Zeit kennen; ganz zu Anfang war es „L’Eau à la Folie“, eine der glasklaren Schönheiten, die ich trotz meiner Alters-Vorliebe für alles Opulente, animalisch Rauchende und Stinkende immer noch sehr schätze.
Sie stehen bei mir in einer Reihe mit den Frühwerken Jo Malones.

Genau in dieses Genre gehört auch der Nicolaï-Klassiker „New York“, der zuerst in der Trilogie Eau de Cologne, Cologne, Parfum auf dem Markt erschien: drei Konzentrationen einer Schöpfung.
Das erregte Aufmerksamkeit, wie auch die Tatsache, dass diese Komposition auch noch einen nicht-französischen Namen trug und darüber hinaus noch den Namen einer Stadt!
Das war damals Neuland; hier sehen wir Patricia de Nicolaï also in einer Pionier-Position.
Wer macht sich in unserer globalen Welt noch derartige Gedanken?

Wahr bleibt: Auch „New York Intense“ als moderne Variante ist immer noch als Tribut zu verstehen an „die Stadt, die niemals schläft“.
Schon das Entrée, bestehend aus frischen, nicht angepassten Hesperiden-Aromen, kräftigem Thymian und Beifuß belebt dieser Duft.
Mir fliegt hier erst einmal eine ordentliche Prise Schwarzen Pfeffers um die Ohren/das Näschen; eine Warnung an alle damit geplagten Allergiker.
Aber dem ersten Niesen und den Tränen folgt erfrischend würzige Entspannung, die besonders dem warmen Zimt und einer herrlichen Kamillengabe zu verdanken ist.
Den krautiger Lavendel und die leicht kratzige Gewürznelke halten sich angenehm zurück, ohne zu sehr im Hintergrund zu verschwinden.
Ausgewogenheit und Harmonie als Motto der Patricia de Nicolaï: das passt!
Eine herrliche Eichenmoos-lastige Basis lässt sich in der Duftentwicklung bereits recht früh erahnen.
Intensiv, durchdringend und ursprünglich zeigt sich auch hier dieser Duft der Beständigkeit und der Kraft. Seine vielseitige Wirkung ist aus der Aromatherapie wohl bekannt.
Und auch in Duftkompositionen möchte ich dieses besondere Aroma nicht missen.
Hier wird es wieder einmal begleitet von erdigem Patchouli und angenehmen Holznuancen, bevor Weihrauch- und dunkel-sämige Styraxnebel leise durch dieses Duftbild ziehen; sie unterstreichen eher den Eindruck der Klarheit dieser Kreation, als sie zu verdichten oder einzutrüben.
Ein sinnliches Finale aus Vanille und Tonkabohne schließt sich an, schon durch Styrax angedeutet.
Die Übergänge in der Basis sind fließend, so ist auch die Decke aus Moschus keine Überraschung, sondern ein logischer Abschluss von „New York Intense“.

Hier ist wieder einmal alles harmonisch aufeinander abgestimmt; nichts kratz oder beißt (meine Pfefferallergie ist eine höchst persönliche Erscheinung), eventuelle Ecken und Kanten wurden geschickt abgeschliffen: zurück bleibt ein frisch-würziger Begleiter mit interessantem Duft-Charakter. Auch ich als sehr weibliche Frau schätze „New York Intense“; allerdings ist ja bekannt, dass ich häufig Duftgrenzen überschreite.

Eine reichhaltige, gut austarierte Sillage und die außergewöhnlich lange Haltbarkeit, während der sich der Duftverlauf sehr sympathisch entwickeln kann, sind schon fast zwangsläufig für diese Marke.
So leicht diese Düfte auch daherkommen; ihr Potential darf nicht unterschätzt werden:
Nicolaï-Duftkompositionen sind Kunstwerke, in denen Kunst und Handwerk deutlich erkennbar sind.

Ich folge immer wieder gern den Duftpfaden dieser beeindruckenden Frau, die es schaffte, ein privates Unternehmen in dieser Branche zu schaffen, das sie heute noch zusammen mit ihrem Sohn Alex führt.
Ich ziehe den nicht vorhandenen Hut und werde den heutigen Tag wohl größtenteils mit „New York Intense“ verbringen.
Es gibt sicher schlechtere Vorsätze.
12 Antworten
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AxiomaticAxiomatic vor 1 Jahr
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So lass Dir sagen,
dass Glück erfahrbar ist *
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PollitaPollita vor 1 Jahr
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YataganYatagan vor 4 Jahren
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Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
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Duft
Ganz nah am phänomenale Original, bei dem die hesperidischen Komponenten ein noch subtileres Gegengewicht zur warmen Würze bilden.
14 Antworten
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Themen zum Parfum im Forum
ChefvisiteChefvisite vor 8 Jahren
Herren-Parfum
Deutsche Bezugsquelle Nicolai New York Intense 30ml
Gerry:Danke für den Tipp, hab's dort gerade bestellt. Gerne. :)Die haben mir auch noch feine Proben beigelegt, Versand war mit DHL fix....

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