30.04.2018 - 13:37 Uhr
Augusto
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Augusto
Analyse Top Rezension
18
Romantisches Spiel mit Hell und Dunkel, Himmel und Erde, Iris und Schokolade -- Kleber und alten Keksen?
AugustA probiert einen Tropfen. Und mit dem Auftakt sage ich gleich drei Mal hintereinander erfreut: „Hmmm!“ Interessant, was man da zu riechen bekommt, nicht nur frisch oder so, keine Hesperiden, kein Zitrus, keine Apotheke, sondern gleich mitten ins Duftgeschehen: Iris mit Schokopatch und Ambrette. Da wartet die Kopfnote bei mir nix ab. Und das ohne gleich zu schwer oder orientalisch zu werden. Als ob die Basis mit einer Schaukel in den Kopf geschwungen wäre, und sich jetzt erst wieder zurückfallen lassen muss, um anderen Platz zu machen. Eine Erinnerung an diese alten Kleberflaschen mit dem Gummiteil zum Auftragen schwebt auch vorbei. Ich roch dieses Zeug damals wahnsinnig gern, das ist schon viele Jahre her. Jetzt lasse jede Vorsicht fahren und lege gleich ordentlich nach - das wird sicher kein Kopfwehduft. Den muss man in voller Größe und Gestalt probieren.
Jetzt, mehr Körper: ich rieche milchiges Sandelholz und Hefe. Und die trockene Iriswurzel entfaltet sich, dringt immer weiter durch. Ich finde Iris zusammen mit Holz immer besonders schön. Nun: Das Veilchen. Über minimaler Gebäcksüße, kein Gormandtouch, Stärke, Gebäck, das schon etwas zu lange herumliegt. Leicht ranzig. Vielleicht eine grocknete Dattel mit ihrem ganz eigenen herb-malzigen Zuckergeruch. Und das alles in den ersten 10 Minuten.
Wow.
Kein Duft, den man aufträgt und erst mal vergißt.
Was heißt Equistrius noch gleich?
Ah, ein geliebtes Turnierpferd.
Glänzend warmes Fell zum darüberstreichen, das lasse ich mir zu diesem Duft gefallen. Frisch gestriegelt, samtweich. Aber eher nicht: Rennen, Reiter-Pferd-Getöse oder dergleichen Hufgetrampel. Oder doch, in der Ferne?
Iris, die Götterbotin - einen Regenbogen - schon eher.
Denn der Duft überspannt von der blumigen Seite her mit der Iris, die im Zentrum steht, in einem Bogen Erdigkeit und Himmelstransparenz, das Veilchen bringt dazu ein leichtes Abendviolett am Himmel, der nur ein paar Schleierwölkchen trägt.
Und doch werfen sie auch Schatten. Ein romantisches Spiel mit Hell und Dunkel.
Butterige, erdige Iriswurzel und trockene Pudrigkeit vermengt sich mit dem Dampf von Reis. Daneben liegt ein Stück dunkle Schokolade, die bereits genannte Dattel, der alte Keks.
Ein Tropfen Rosé in einem Glas. Passt zu der leicht vergorenen Note, die mir nun begegnet, wenn ich näher komme.
Equistrius ist nicht schwer, er verschmilzt bald völlig mit meiner Haut, die leicht würzig riecht und sich anfühlt. Der Duft schafft es, eine besondere Materiatur zu erzeugen, die man genauso spürt, wie man sie riecht.
Eine Iris- und Reispuderwolke, die über der Haut schwebt, einhüllend, wie ein warmes Leuchten.
Auch ein Lederaspekt ist da, vielleicht vom Pferd? Veilchen- und Irisleder, Handschuhe, Zaumzeug oder so; auch Kakao hat manchesmal so eine herb-bittere Gerb-Note. Sehr trocken. Auf der Haut strahlt das Leder warm und wohlriechend ab, so wie dieser Duft. Das ist es. Gar nicht mal viel davon.
In der Basis, nach 3-4 Stunden noch immer der Irispuder, aber deutlich holziger, ein Rest Bitterschokolade, Ambrette und: Vetiver. Durch seine Begleiter ist der Vetiver hier süßlich, nussig, grün-pudrig. Ein frischer Hauch von Gras und Luft ist auch dabei.
Wieder schlägt der Duft den olfaktorischen Bogen von der Wurzel bis in den blauen Himmel. So mag ich Vetiver.
Ein umfassendes Dufterlebnis.
Ich wußte heute nicht gleich, welche Probe ich testen wollte. Also griff ich einfach zu. Et voilá! Das ist wirklich ein rundum gelungener, ungewöhnlicher Duft! Auf jeden Fall Unisex, denn hier unterstützen sich männliche und weibliche Komponenten und Codierungen wunderbar und ich bin mir sicher, dass er sich auf jeder Frauen- und Männer-Haut, und wer auch immer sich dieser Zuschreibungen schon ganz entledigt hat, in unterschiedlichen Betonungen entfaltet. Das bleibt sicher spannend, den lassen wir nicht mehr ziehen.
Jetzt, mehr Körper: ich rieche milchiges Sandelholz und Hefe. Und die trockene Iriswurzel entfaltet sich, dringt immer weiter durch. Ich finde Iris zusammen mit Holz immer besonders schön. Nun: Das Veilchen. Über minimaler Gebäcksüße, kein Gormandtouch, Stärke, Gebäck, das schon etwas zu lange herumliegt. Leicht ranzig. Vielleicht eine grocknete Dattel mit ihrem ganz eigenen herb-malzigen Zuckergeruch. Und das alles in den ersten 10 Minuten.
Wow.
Kein Duft, den man aufträgt und erst mal vergißt.
Was heißt Equistrius noch gleich?
Ah, ein geliebtes Turnierpferd.
Glänzend warmes Fell zum darüberstreichen, das lasse ich mir zu diesem Duft gefallen. Frisch gestriegelt, samtweich. Aber eher nicht: Rennen, Reiter-Pferd-Getöse oder dergleichen Hufgetrampel. Oder doch, in der Ferne?
Iris, die Götterbotin - einen Regenbogen - schon eher.
Denn der Duft überspannt von der blumigen Seite her mit der Iris, die im Zentrum steht, in einem Bogen Erdigkeit und Himmelstransparenz, das Veilchen bringt dazu ein leichtes Abendviolett am Himmel, der nur ein paar Schleierwölkchen trägt.
Und doch werfen sie auch Schatten. Ein romantisches Spiel mit Hell und Dunkel.
Butterige, erdige Iriswurzel und trockene Pudrigkeit vermengt sich mit dem Dampf von Reis. Daneben liegt ein Stück dunkle Schokolade, die bereits genannte Dattel, der alte Keks.
Ein Tropfen Rosé in einem Glas. Passt zu der leicht vergorenen Note, die mir nun begegnet, wenn ich näher komme.
Equistrius ist nicht schwer, er verschmilzt bald völlig mit meiner Haut, die leicht würzig riecht und sich anfühlt. Der Duft schafft es, eine besondere Materiatur zu erzeugen, die man genauso spürt, wie man sie riecht.
Eine Iris- und Reispuderwolke, die über der Haut schwebt, einhüllend, wie ein warmes Leuchten.
Auch ein Lederaspekt ist da, vielleicht vom Pferd? Veilchen- und Irisleder, Handschuhe, Zaumzeug oder so; auch Kakao hat manchesmal so eine herb-bittere Gerb-Note. Sehr trocken. Auf der Haut strahlt das Leder warm und wohlriechend ab, so wie dieser Duft. Das ist es. Gar nicht mal viel davon.
In der Basis, nach 3-4 Stunden noch immer der Irispuder, aber deutlich holziger, ein Rest Bitterschokolade, Ambrette und: Vetiver. Durch seine Begleiter ist der Vetiver hier süßlich, nussig, grün-pudrig. Ein frischer Hauch von Gras und Luft ist auch dabei.
Wieder schlägt der Duft den olfaktorischen Bogen von der Wurzel bis in den blauen Himmel. So mag ich Vetiver.
Ein umfassendes Dufterlebnis.
Ich wußte heute nicht gleich, welche Probe ich testen wollte. Also griff ich einfach zu. Et voilá! Das ist wirklich ein rundum gelungener, ungewöhnlicher Duft! Auf jeden Fall Unisex, denn hier unterstützen sich männliche und weibliche Komponenten und Codierungen wunderbar und ich bin mir sicher, dass er sich auf jeder Frauen- und Männer-Haut, und wer auch immer sich dieser Zuschreibungen schon ganz entledigt hat, in unterschiedlichen Betonungen entfaltet. Das bleibt sicher spannend, den lassen wir nicht mehr ziehen.
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