Aramis924
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Knapp vorbei an der Zielgruppe?
Die Hintergrundgeschichte ist hier so sympathisch, dass ich etwas ziemlich Idiotisches gemacht habe: Ich habe diesen Duft blind gekauft, obwohl ich nicht in Geld schwimme. Aber ab und zu hat man einen schwachen Moment und möchte sich für Irgendetwas belohnen. Ein limitiertes "Sammlerstück" wie Iris Poulsard, zumal mit seiner herausragenden Präsentation, bot sich da an. Und jetzt? Bin ich zufrieden oder enttäuscht? Beides irgendwie! Das Gesamtpaket ist ein hochwertiges Produkt und bestimmt sein Geld wert. Der Duft selbst ist hübsch und gut tragbar. Aber ohne das ganze Drumherum hätte ich ihn mir zu diesem Preis nicht gekauft! Ich habe halt die Geschichte dazu mitbezahlt, und ich unterstütze damit ein Projekt, das mir gut gefällt. Das ist schon in Ordnung so. (Falls jemandem hier nicht bewusst sein sollte, um was es geht: Einfach mal Danner & Flemming googeln und eines der Videos anschauen.)
Und vielleicht mache ich es demnächst auch wie gerade einige Andere hier und versuche den Weiterverkauf im Souk.
Gerade weil die "Story" hier so eine Rolle spielt, möchte ich dazu ein paar Gedanken beisteuern, auch wenn das nicht das klassische Thema einer Rezension ist:
Ich kenne die beiden anderen Düfte der Reihe noch nicht. Aber wenn ich die Beiträge hier richtig deute, dann ist Poulsard derjenige der Drei, der am ehesten auch von Männern getragen werden kann. Altesse und Trousseau sind wohl sehr intensiv pudrig . Sie finden offensichtlich bei vornehmlich weiblichen Fans dieser Richtung guten Anklang. Dass diese Fans den Duft auch nächstes Jahr in der dann neuen Jahrgangsedition treu nachkaufen werden (oder sich damit beschenken lassen) ist denkbar. Ich würde es den Herausgebern auch sehr wünschen. Aber irgendwann wird die Geschichte von dieser spannenden Kooperation aus Landwirt, Naturwissenschaftlern, "Nase" und Hersteller (sowie Influencerin) vielleicht etwas an Zugkraft verlieren.
Das bringt mich zurück zum eigentlichen Duft von Poulsard: Von der süß-würzigen Ausrichtung her könnte er der (rein vertrieblich gesehen sicherlich hochinteressanten) Zielgruppe der sehr jungen Männer bestimmt gefallen. Also denjenigen, die Naxos durchgängig mit "10" bewerten und die XerJoff für ein Nischenlabel halten. Aber für diese Gruppe "ballert" Poulsard wohl nicht genug, und das Label eignet sich vom Auftritt her (glücklicherweise) auch nicht richtig gut als klassischer Status-Booster.
Wer also würde ein derartiges Produkt in Zukunft kaufen?
Die Gruppe der Sammler könnte schnell "abgesättigt" sein, wenn der Duft von Jahr zu Jahr ähnlich bleibt. Diese Parfumos oder Parfumas haben oft so eine große Anzahl an Düften in Gebrauch, dass kaum identisch nachgekauft wird.
Sollte man mich fragen (was zu Recht keiner tut, weil ich null Ahnung von Vertrieb habe): Liebes Team von Danner & Flemming, bitte macht weiter mit dem Ansatz der hochkonzentrierten Iris und dem hohen Anspruch. Aber versucht, Euer tolles Material jedes Jahr neu in Szene zu setzen. Lasst vielleicht auch andere Parfumeure ran. Habt Mut zu krassen Kompositionen. Und vergesst die Zielgruppe der älteren Männer nicht.
Und vielleicht mache ich es demnächst auch wie gerade einige Andere hier und versuche den Weiterverkauf im Souk.
Gerade weil die "Story" hier so eine Rolle spielt, möchte ich dazu ein paar Gedanken beisteuern, auch wenn das nicht das klassische Thema einer Rezension ist:
Ich kenne die beiden anderen Düfte der Reihe noch nicht. Aber wenn ich die Beiträge hier richtig deute, dann ist Poulsard derjenige der Drei, der am ehesten auch von Männern getragen werden kann. Altesse und Trousseau sind wohl sehr intensiv pudrig . Sie finden offensichtlich bei vornehmlich weiblichen Fans dieser Richtung guten Anklang. Dass diese Fans den Duft auch nächstes Jahr in der dann neuen Jahrgangsedition treu nachkaufen werden (oder sich damit beschenken lassen) ist denkbar. Ich würde es den Herausgebern auch sehr wünschen. Aber irgendwann wird die Geschichte von dieser spannenden Kooperation aus Landwirt, Naturwissenschaftlern, "Nase" und Hersteller (sowie Influencerin) vielleicht etwas an Zugkraft verlieren.
Das bringt mich zurück zum eigentlichen Duft von Poulsard: Von der süß-würzigen Ausrichtung her könnte er der (rein vertrieblich gesehen sicherlich hochinteressanten) Zielgruppe der sehr jungen Männer bestimmt gefallen. Also denjenigen, die Naxos durchgängig mit "10" bewerten und die XerJoff für ein Nischenlabel halten. Aber für diese Gruppe "ballert" Poulsard wohl nicht genug, und das Label eignet sich vom Auftritt her (glücklicherweise) auch nicht richtig gut als klassischer Status-Booster.
Wer also würde ein derartiges Produkt in Zukunft kaufen?
Die Gruppe der Sammler könnte schnell "abgesättigt" sein, wenn der Duft von Jahr zu Jahr ähnlich bleibt. Diese Parfumos oder Parfumas haben oft so eine große Anzahl an Düften in Gebrauch, dass kaum identisch nachgekauft wird.
Sollte man mich fragen (was zu Recht keiner tut, weil ich null Ahnung von Vertrieb habe): Liebes Team von Danner & Flemming, bitte macht weiter mit dem Ansatz der hochkonzentrierten Iris und dem hohen Anspruch. Aber versucht, Euer tolles Material jedes Jahr neu in Szene zu setzen. Lasst vielleicht auch andere Parfumeure ran. Habt Mut zu krassen Kompositionen. Und vergesst die Zielgruppe der älteren Männer nicht.
16 Antworten
Schöner Unbekannter
Torrente ist - oder besser - war ein französisches Modehaus. Es wurde um 1968 von Rose Torrente-Mett in Paris zunächst als Boutique gegründet und entwickelte sich bald in Richtung Haute Couture, entwarf aber auch Herren- und Damenkonfektion.
Der Bruder der Gründerin, mit dem sie zuvor eine zeitlang in dessen Designfirma zusammengearbeitet hatte, war ein gewisser Modeschöpfer namens Edmond Lapidus - genannt Ted.
Torrente pour homme wird auf einer britischen Internet-Enzyklopedie klar das Erscheinungsjahr 1976 zugewiesen. Auf welche Quellen man sich dabei stützt, bleibt aber unklar. Es erscheint mir aber plausibel, den Duft zeitlich dort einzuordnen: Das Gegenstück für Damen,
Madame Torrente Eau de Toilette, datiert ebenfalls auf 1976. (In beiden Fällen ist der Schöpfer anscheinend unbekannt.)
Ted Lapidus' erster Herrenduft
Ted Lapidus pour Homme (1978) Eau de Toilette erschien 1978. Gut möglich also, dass die Geschwister sich nahezu gleichzeitig mit der Lancierung ihrer ersten Parfums befasst haben.
Eine Duftpyramide zu TPH konnte ich bisher nicht finden.
Die Gesamtanmutung des Duftes weist für mich frappierende Parallelen zu
Jacomo de Jacomo (1980) Eau de Toilette auf. Hier wie dort findet sich eine sehr gepflegt wirkende Rauchigkeit, die mich immer an Wacholder denken lässt. Ein wenig erinnert er mich auch an
Sergio Tacchini Eau de Toilette .
Die Projektion des Duftes ist bei den Proben, die ich testen konnte, nicht (mehr?) sehr stark. Einigermaßen hautnah kann ich den Duft aber mindestens 4 Stunden gut wahrnehmen.
Der Bruder der Gründerin, mit dem sie zuvor eine zeitlang in dessen Designfirma zusammengearbeitet hatte, war ein gewisser Modeschöpfer namens Edmond Lapidus - genannt Ted.
Torrente pour homme wird auf einer britischen Internet-Enzyklopedie klar das Erscheinungsjahr 1976 zugewiesen. Auf welche Quellen man sich dabei stützt, bleibt aber unklar. Es erscheint mir aber plausibel, den Duft zeitlich dort einzuordnen: Das Gegenstück für Damen,
Madame Torrente Eau de Toilette, datiert ebenfalls auf 1976. (In beiden Fällen ist der Schöpfer anscheinend unbekannt.)Ted Lapidus' erster Herrenduft
Ted Lapidus pour Homme (1978) Eau de Toilette erschien 1978. Gut möglich also, dass die Geschwister sich nahezu gleichzeitig mit der Lancierung ihrer ersten Parfums befasst haben.Eine Duftpyramide zu TPH konnte ich bisher nicht finden.
Die Gesamtanmutung des Duftes weist für mich frappierende Parallelen zu
Jacomo de Jacomo (1980) Eau de Toilette auf. Hier wie dort findet sich eine sehr gepflegt wirkende Rauchigkeit, die mich immer an Wacholder denken lässt. Ein wenig erinnert er mich auch an
Sergio Tacchini Eau de Toilette .Die Projektion des Duftes ist bei den Proben, die ich testen konnte, nicht (mehr?) sehr stark. Einigermaßen hautnah kann ich den Duft aber mindestens 4 Stunden gut wahrnehmen.
3 Antworten
Sinnlicher Wohlfühlduft
Die Begeisterung für diesen liebenswerten und unkomplizierten Duft, den @Minigolf bereits ausgesprochen treffend beschrieben hat, teile ich unbedingt.
Und zwar so sehr, dass ich mir ein paar eigene Ergänzungen nicht verkneifen kann:
Hinter der Herrenlinie Dimensione Uomo steht das Unternehmen Farmaceutici Dottor Ciccarelli, ein seit 1821 bestehendes italienisches Traditionsunternehmen, das Pflegeprodukte bzw. Kosmetik im weiteren Sinne herstellt.
Die Marke Dimensione Uomo ist nach Herstellerangabe als Naturkosmetik zertifiziert.
Sensual Fougere riecht dementsprechend auch sehr natürlich und pflegend, ohne jedoch in die "Öko-Richtung" oder auf die Ayurveda/Spa-Schiene abzubiegen.
Ich rieche von Anfang an frische, ätherische Noten auf einem weichen, balsamischen Hintergrund. Dabei macht SF nach meinem Empfinden nicht den Fehler, den manche Beschreibungen zum Beispiel dem
Sexiest Fougère vorwerfen, nämlich das Fougère-Thema mit einer zu süßen, cremigen Basis zu entstellen.
Bei SF passiert das jedenfalls schon deshalb nicht, weil die Waldmeister-artige aromatische Frische so erstaunlich ausdauernd ist.
Prominenter Lavendel auf Vanille - das klingt sehr nach
Pour Un Homme de Caron (1934) Eau de Toilette. Und ja, Ähnlichkeiten sind durchaus vorhanden. Sensual Fougere riecht aber dichter und nicht so sehr nach den Duftkissen, wie man sie in der Provence allenthalben angedreht bekommt.
Der Name passt auch hervorragend: SF ist ein sinnlicher Wohlfühlduft, der mich in keiner Phase nervt. Ich könnte darin baden...
Und zwar so sehr, dass ich mir ein paar eigene Ergänzungen nicht verkneifen kann:
Hinter der Herrenlinie Dimensione Uomo steht das Unternehmen Farmaceutici Dottor Ciccarelli, ein seit 1821 bestehendes italienisches Traditionsunternehmen, das Pflegeprodukte bzw. Kosmetik im weiteren Sinne herstellt.
Die Marke Dimensione Uomo ist nach Herstellerangabe als Naturkosmetik zertifiziert.
Sensual Fougere riecht dementsprechend auch sehr natürlich und pflegend, ohne jedoch in die "Öko-Richtung" oder auf die Ayurveda/Spa-Schiene abzubiegen.
Ich rieche von Anfang an frische, ätherische Noten auf einem weichen, balsamischen Hintergrund. Dabei macht SF nach meinem Empfinden nicht den Fehler, den manche Beschreibungen zum Beispiel dem
Sexiest Fougère vorwerfen, nämlich das Fougère-Thema mit einer zu süßen, cremigen Basis zu entstellen.Bei SF passiert das jedenfalls schon deshalb nicht, weil die Waldmeister-artige aromatische Frische so erstaunlich ausdauernd ist.
Prominenter Lavendel auf Vanille - das klingt sehr nach
Pour Un Homme de Caron (1934) Eau de Toilette. Und ja, Ähnlichkeiten sind durchaus vorhanden. Sensual Fougere riecht aber dichter und nicht so sehr nach den Duftkissen, wie man sie in der Provence allenthalben angedreht bekommt.Der Name passt auch hervorragend: SF ist ein sinnlicher Wohlfühlduft, der mich in keiner Phase nervt. Ich könnte darin baden...
4 Antworten
Fata Morgana oder des Kaisers neue Kleider?
Schwierig, schwierig. Das fängt bei der Verpackung schon an: Wer eine edle hölzerne Schatulle mit seidiger Einlage erwartet (wie oben abgebildet), wird enttäuscht. Der aktuell hierzulande gehandelte Duft wird in einem ordentlichen Pappschuber geliefert. Besonders luxuriös ist das nicht.
Der Duft erinnert auch mich stark an X von Clive Christian. "Inspiriert von..." ist die positive Auslegung dieses Umstandes. Man könnte auch sagen, es handelt sich um einen ziemlich hochpreisigen Klon.
Insofern könnte man jetzt auch bei der Vorlage nachlesen, wenn es um die Beschreibung des Duftes gehen soll.
Jedenfalls ist gut erkennbar, dass Geza Schön die Vorarbeit geleistet hat. Monarch hat diese schwebende transparente Schönheit und diese Fata-Morgana-artige Flüchtigkeit, die viele seiner Werke auszeichnet.
Monarch empfinde ich als holzig und frisch auf eine sehr vornehme und erhabene Art. Das ist der positive Aspekt. Die Sillage ist auf Haut, Textil und Papier ist allerdings bescheiden bis unbefriedigend. Eine Entwicklung im Duftverlauf nehme ich nicht wahr. Dadurch habe ich den Eindruck eines Molekülduftes, auch wenn die Pyramide etwas anderes behauptet.
Und offenbar kann man derart komponierte Düfte auch kaum "lauter drehen". Vermutlich verlieren sie sonst ihren Zauber.
Monarch fasziniert mich trotz dieser Schwächen dennoch sehr - wohl gerade weil er sich so unnahbar gibt.
Der Duft erinnert auch mich stark an X von Clive Christian. "Inspiriert von..." ist die positive Auslegung dieses Umstandes. Man könnte auch sagen, es handelt sich um einen ziemlich hochpreisigen Klon.
Insofern könnte man jetzt auch bei der Vorlage nachlesen, wenn es um die Beschreibung des Duftes gehen soll.
Jedenfalls ist gut erkennbar, dass Geza Schön die Vorarbeit geleistet hat. Monarch hat diese schwebende transparente Schönheit und diese Fata-Morgana-artige Flüchtigkeit, die viele seiner Werke auszeichnet.
Monarch empfinde ich als holzig und frisch auf eine sehr vornehme und erhabene Art. Das ist der positive Aspekt. Die Sillage ist auf Haut, Textil und Papier ist allerdings bescheiden bis unbefriedigend. Eine Entwicklung im Duftverlauf nehme ich nicht wahr. Dadurch habe ich den Eindruck eines Molekülduftes, auch wenn die Pyramide etwas anderes behauptet.
Und offenbar kann man derart komponierte Düfte auch kaum "lauter drehen". Vermutlich verlieren sie sonst ihren Zauber.
Monarch fasziniert mich trotz dieser Schwächen dennoch sehr - wohl gerade weil er sich so unnahbar gibt.
1 Antwort
Bodenständig
Ich habe keine Ahnung, wie der Entstehungsprozess der Düfte bei Chiseled Face abläuft und ob Ronald Wiebe, der Inhaber dieser sympathischen, auf Rasierbedarf spezialisierten Firma, die "Nase" dahinter ist. Manche Kreationen sind so kraftvoll, schräg und ungehobelt, dass es sich auch um Zufallsergebnisse auf Basis von intuitiven Kombinationen ausgesucht guter Zutaten handeln könnte. Die Aftershaves und EdPs dieser Marke sind anscheinend jedenfalls ganz überwiegend aus natürlichen Ingredienzien zusammengebraut. Die Rede ist laut Homepage von "Essential Oils and Natural Fragrances". Das könnte zutreffen, ich nehme überhaupt keine Synthetik war.
Unter dem Strich muss das zwar noch kein Gütekriterium sein. Aber das Ergebnis stimmt: Alles, was ich von CF bisher testen konnte, hat Hand und Fuß und trägt sich sehr angenehm. Dies gilt auch für Vert Noir (AS): Die ungewöhnliche Komponente "Sanddorn" hatte mich hier neugierig gemacht. In Kombination mit der Bergamotte und dem Räucherwerk ergibt sich ein Duft, der an den zitrisch-rauchigen englischen Tee-Klassiker erinnert, der seinerseits nach Earl Grey benannt wurde ... wohl nachdem dieser Einfluss auf die Handelspolitik der East India Company genommen hatte.
Ich schweife ab, zurück zum Duft: Vermutlich durch Jasmin bekommt dieser einen spannenden und leicht verruchten Touch, der aber bald wieder in den Hintergrund tritt. Zurück bleibt eine sehr einnehmende Schwarztee-Note.
Da wohl alle Aftershaves aus diesem Haus zu funktionalen Zwecken auch Menthol enthalten, liefert das Ganze auch einen nachhaltigen Frische-Kick, der hier die Kopfnote (Bergamotte) sehr schön stützt.
Ob das auch für das eventuell zugehörige EdP gelten würde, lässt sich von hier aus nicht ohne Weiteres feststellen: Aus irgendwelchen kompliziert klingenden regulatorischen oder transportbedingten Gründen liefert CF im Moment leider keine EdPs in die EU und blendet diese Produkte für uns Europäer sogar aus.
Ich hoffe, das bleibt nicht so. Vert Noir hätte ich nämlich sehr gerne in einer intensiveren Version zum Sprühen. Das wäre dann ein unkomplizierter Begleiter für fast alle Gelegenheiten.
Unter dem Strich muss das zwar noch kein Gütekriterium sein. Aber das Ergebnis stimmt: Alles, was ich von CF bisher testen konnte, hat Hand und Fuß und trägt sich sehr angenehm. Dies gilt auch für Vert Noir (AS): Die ungewöhnliche Komponente "Sanddorn" hatte mich hier neugierig gemacht. In Kombination mit der Bergamotte und dem Räucherwerk ergibt sich ein Duft, der an den zitrisch-rauchigen englischen Tee-Klassiker erinnert, der seinerseits nach Earl Grey benannt wurde ... wohl nachdem dieser Einfluss auf die Handelspolitik der East India Company genommen hatte.
Ich schweife ab, zurück zum Duft: Vermutlich durch Jasmin bekommt dieser einen spannenden und leicht verruchten Touch, der aber bald wieder in den Hintergrund tritt. Zurück bleibt eine sehr einnehmende Schwarztee-Note.
Da wohl alle Aftershaves aus diesem Haus zu funktionalen Zwecken auch Menthol enthalten, liefert das Ganze auch einen nachhaltigen Frische-Kick, der hier die Kopfnote (Bergamotte) sehr schön stützt.
Ob das auch für das eventuell zugehörige EdP gelten würde, lässt sich von hier aus nicht ohne Weiteres feststellen: Aus irgendwelchen kompliziert klingenden regulatorischen oder transportbedingten Gründen liefert CF im Moment leider keine EdPs in die EU und blendet diese Produkte für uns Europäer sogar aus.
Ich hoffe, das bleibt nicht so. Vert Noir hätte ich nämlich sehr gerne in einer intensiveren Version zum Sprühen. Das wäre dann ein unkomplizierter Begleiter für fast alle Gelegenheiten.
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