Arioch

Arioch

Rezensionen
21 - 25 von 86
Arioch vor 13 Jahren 21 8
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
uh eeh uh ah ah ting tang walla walla bing bang - here comes the Witchdoctor
Neulich als ich ein schwarzmagisches Vodoo-Ritual abhielt, kippte mir der Flakon von Idole in den Bannkreis und ich dachte mir nichts dabei. Nach dem Ritual stellte ich ihn wieder in den Schrank, damit das nicht nochmal passiert.

In der Nacht dann konnte ich nicht schlafen. Irgendwas war nicht in Ordnung und beunrighte mich. Ich weltzte mich hin und her als ich plötzlich eine Stimme hörte. "Ugga-Agga!" ertönte es und schreckte mich auf. Ich dachte mir, das seien sicher bloß Halluzination und versuchte mich hinzulegen.

Plötzlich ertönt wieder eine Stimme: " Ugga-Agga, Yeeek, lass mich raus!!"
Diesmal konnte ich mir nichts mehr vor machen, da war was!
Ich suchte alls meinen Raum ab, nach dem was da rufen hätte können, guckte aus dem Fenster, aber nirgendwo war etwas.

"Du, Schwachkopf, hier drin!!" ertönte es, und nun war es mir klar. Ich machte den Schrank auf, und eine hässliche langgezogene hölzerne Fratze glotze mich an beschimpfte mich.

Ja, das war er, der Idole, der Flakon ward zum Leben erwacht und belästigte mich in meinen eigenen vier Wänden.
Mit grimmigen Blick bewegte die Maske ihre Augen und sprach: "Du hast mich nie verwendet, Agga! Jetzt habe ich mich verselbstständigt, Ugga! Nun trage mich,YEEK!!"

Ich dachte mir, wenn ich es nicht tue, würde sie mir vielleicht noch im Schlaf in den Mund sprühen und ich könnte an einer Chemievergiftung sterben, und tat wie befohlen.

Ich nahm also den Flakon, zog die Maske ab, die mich mit militantischer Genauigkeit beobachtete und drückte einmal den Sprühknopf. Was herauskam war kein Duft sondern eine riesige Wolke Fantasie. Ein hölzernes Segelschiff mit einer Ladung Rum, Zuckerrohr und Gewürzen wie Safran segelte an mir vorbei und schloss mich in seine Welt ein. Ich lag am Süd-Ost Asiatischen oder Jamaikanischen Strand und dachte mir, dass sei das Paradies. Nie wieder wollte ich zurück.

Doch schnell wurde ich der Tatsachen gewahr. Die abscheuliche Fratze hatte mich verhext!
Als ich mich in tiefer Meditation anstrengte gegen die Geisteswillenskraft der Maske zu kämpfen löste sich plötzlich das Fantasiebild auf und ich fand ich mich in einer holzigen Umgebung wieder, die trocken und alles andere als Aufregend war. Vetiver wuchs überall am Boden und die Welt begann sich langsam aufzulösen. Mit einem zornigen Schrei fuhr die Maske in dieser holzigen belanglosen Welt herum und schoss einen Energiestrahl aus purer Magie auf mich, der aus ihren Augen kam. Sie merkte wohl, dass meine Willenskraft stärker war als ihr Zauber.

Durch den Energiestrahl wurde ich an einen Abgrund geschleudert; ich konnte mich nur schwer festhalten. Mit Mühe versuchte ich mich heraufzuschwingen, aber es gelang mir nicht.
Plötzlich kamen meine Verwandten und meine Freunde durch die Tür. Alles was ich noch zu sagen vermochte war: " Flieht, ihr Narren!!" und stürzte in die dunklen Tiefen.

Sie machten die Tür zu und liefen weit weg. Ich war verschollen, in einer anderen Welt und niemand konnte mir helfen. Als ich in den Abgrund der unaufregenden Vetiver-Holz-Leder Welt stürzte, sah ich plötzlich die Maske samt Flakon in unglaublicher Raserei und Geschwindigkeit auf mich zu stürzen. Voller Entschlossenheit war ich bereit den Kampf aufzunehmen und nahm einen Flakon aus meiner Tasche. Die Fratze machte sich riesig, und nun war sie direkt über mir. Ich krabbelte den Flakon hinauf, stellte mich neben die Maske, hielt ihr den Flakon an die Stirn und rief:" ABRA KA CUBA CZECH UND SPEAK !"

Der Flakon implodierte als ich die Worte sprach und riss mich in einen Strudel von Flakons die alle um mich herum sausten und mir Angst einjagden. Der Strudel zog mich gierig immer tiefer und tiefer in sich, und als ich dachte, jetzt hätte meine letzte Stunde geschlagen brachte ich erschöpft nurmehr die Worte "Du hast keine SILLAGE!" heraus; kurz darauf wachte ich auf und lag in meinem Bett mit einer Prise "Idole" am Handgelenk.
8 Antworten
Arioch vor 13 Jahren 7
5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
6
Duft
3-Methylcyclopentadecanon
Montale Düfte sind ja immer nicht leicht zu tragen.
Bisher fande ich nur Full Incense auch wirklich gut tragbar, ohne dass ich viel überlegen musste wo ich ihn aufsprühe.
Bei Aoud Musc ist das aber ebenso wie bei seinen Oudbrüdern nicht der Fall.

Das Oud in Aoud Musc ist wirklich gut wahrnehmbar und ziemlich süß. Ich denke mir, dass die Kombination mit Moschus diesen Oud weniger scharf oder medizinisch macht wie seine Kollegen. Medizinisch duftet er noch immer leicht zu Beginn, aber verglichen mit anderen Ouds ist das hier sehr erträglich.

Die erwähnte Rose vermag ich hier nicht auszumachen, eher einen dezenten Safran Akkord der nicht störend oder provozierend rüberkommt. Ich empfinde diesen Duft als eher süßlich -holzig, nicht unbedingt animalisch. Daher will ich meinen, ist das ein guter Einstieg in das Oud-Duftthema. Nicht zu abschreckend und doch mit den negativen Eigenschaften die Oud mit sich bringen kann, wenn man zuviel davon erwischt ist Aoud Musc eine olfaktorische Warnung von Montale. Sie sagt im Grunde nur: " Wenn dir Aoud Musc zu viel ist, probier die anderen Aouds erst gar nicht."

Wer trägt nun Montale? In erster Linie Männer. Nun, ich kann mir vorstellen, dass es von Vorteil wäre einen Bart zu haben, keine lässige Kleidung, aber auch niemand im Anzug. Eher jemand der sich mit dem dazwischen gut abfinden kann. Vielleicht jemand in einer Reiterhose *lach*. Vom Charakter her würde ich ihm eher den Humor absprechen doch weiss der Träger mit einer charmanten Art zu betören. Ich trag ihn jedenfalls nicht, da er mir nach einer Zeit ziemlich auf den Wecker geht. 1-2 Stunden nach dem Aufsprühen nämlich.

Die paar Frauen die Aoud Musc tragen sollten recht mutig sein, da der Holzakkord doch etwas unterschwellig stark vorhanden ist. Einer Tussi aber ebenso einer Dame würde ich den Duft absprechen. Eher eine erfahrene Frau die auch mal emotional werden kann und keinen Tick für Schuhe hat steht dieser Duft nach meiner Vorstellung. Hat nichts Weibliches für mich.
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Arioch vor 13 Jahren 11 1
5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Des Apothekers feuchte Träume
....Und diese Mittel von Mutter Natur,
sind besser als die teuerste Kur.
Deshalb bekommst du von hier im Sortiment,
Kräuter und Säfte, die auf der Alb jeder kennt.

Da ist zuerst der gute Pfefferminztee,
den nimmst du, tut dir etwas weh.
Er labt dir deinen vollen Magen,
er hilft auch bei geschwollnen Waden,
es lässt sich trefflich in ihm baden.
Keine Frage,
Pfefferminz hilft fast bei jeder Altersplage.

Fenchel ist wunderbar gegen allerlei Klagen,
lass dir das von uns Experten sagen.
Mit Tee für Kreislauf und fürs Herz
besiegst du jeden Schmerz.
Hast du es wieder einmal auf der Brust,
trink Fencheltee, weg ist der Frust.

Pfeffer ist erregend und hilft dem Kreislauf,
doch nimm nicht zu viel davon,
denn noch anderes ist in diesem Duft- zu Hauf.

Gewürze, ätherisch und belebend,
auch das ist stimmungshebend!
Balsamisch und staubig,
gleichzeitig krautig und laubig.
Betäubend und originell,
alles andere als Industriell.

Mann und Frau, höret mir zu!
Wer hier erwartet ein Parfum, lässt besser diesen Flakon in ruh'.
Besucht die Apotheke und schnuppert mal tief,
wendet euch von Piper Nigrum ab, wenn ihr denkt das sei Mief.
1 Antwort
Arioch vor 13 Jahren 4
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Muukalainen Puhuu!
Rocabar was auch immer der Name bedeuten mag ist nun mein zweiter Duft von Hermes den ich getestet habe.

Was uns hier erwartet ist ein eigenwilliger schöner Sommerduft.
Er startet zu Beginn leicht fruchtig mit einem Hauch cremiger Eigenschaft und wird von einem sehr sanften und gefälligen Holzakkord unterlegt.
Die Farbe des Parfums/Flakon zeigt eigentlich die Kopfnote schon ein bisschen an. Wenig Mango oder Ananas, dazu florale Noten.

Mit der Zeit verwandelt sich Rocabar in einen eher dünkleren, würzigen und maskulinen Herrenduft in dem das Holz noch viel an Fahrt gewinnt.

Es ist vielleicht blödsinnig, aber dieser Duft erinnert mich irgendwie an die USA. Nicht das Wilde und Hektische...eher das Redneck-Amerika am Land. Nein, auch nicht das mit den Pferden! Nicht, dass in Rocabar großartig Bäume oder Biber enthalten wären. Tanne hätte ich auch gerne gerochen, aber die Menge reicht hier einfach nicht aus. Die sommerliche und frische Ausrichtung des Duftes verbreiten einfach gute Laune und man fühlt sich leicht und unbeschwert - Pfadfindermäßig.

Ein gut gemachter Duft der sich ein wenig vom langweiligen Alltagssortiment unterscheidet, doch so wirklich aufregend ist er dann doch nicht. Zu wenig exzentrisch und vor allem nicht auffällig genug. Man will nicht zu viel wagen, sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen - soll ja immerhon noch zur Mode von Hermes passen. Und das ist der größte Kritik Punkt - Eignet sich hervorragend als Alltagsduft oder auch bei der Arbeit. Satt riechen kann ich mir nur schwer vorstellen bei Rocabar, vor allem da er auch sehr Hautnah ist.

Gefällt mir besser als Terre d' Hermes, aber kaufen würd ichs wohl nicht.
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Arioch vor 13 Jahren 6 2
2.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
In Oxford wachsen Zedern
Hugh Parson? Habe ich noch nie gehört. Oxford liegt in England, ein geschichtsträchtiger Name also - doch was hat er mit diesem Parfum zu tun?
Oxford Street startet entgegen meinen Erwartungen überhaupt nicht fruchtig oder süß sondern sehr holzig. Irgendwie vernehme ich eine starke Note von Zedern(?)holz gleich in der Kopfnote, die sich mit einer säuerlichen Würzigkeit parrt.

Diesen Holzakkord empfinde ich extrem heftig, sicherlich der heftigste Holzduft den ich je gerochen habe. Er riecht sehr natürlich und wenig synthetisch und erinnert mich etwa an die Kopfnote eines Dior Homme Intense. Das ist aber nicht alles. Nachdem die leichte Säuerlichkeit verschwindet wird der sehr offenbare Holzakkord unterlegt mit einer gewissen pudrigen Frische die meine Erinnerungen erneut an das Dior Homme Intense wachzurufen vermag.

Puder-Holz zieht sich durch den ganzen Duft, und ist meiner Meinung nach das Hauptthema dieses Parfums. Anders als Dior Homme Intense, dass aber leider nach der Kopfnote direkt nur mehr Puder wird, hält sich dieses Parfum jedoch in guter Balance zwischen den zwei dominanten Akkorden.

Vanilligkeit wie Apicius feststellt suche ich vergeblich oder bemerke sie nicht und der dry-down überrascht mich auch keineswegs, denn der Duft ändert sich für meine Nase nicht großartig. Vetiver vermisse ich auch, vielleicht hätte man mit einem Vetiver-Holz dry down diesen Duft noch mal richtig aufleben lassen können.

Oxford Street ist einer dieser Düfte welcher die Nase nach einer Zeit betäubt, das habe ich sonst eigentlich nur bei Parfums die besonders ätherisch Duften. Bei ätherischen Ölen ist das ja auch oft der Fall. Aufgrund der Hauptakkorde die mich so stark an Dior's Duft erinnern bin ich geneigt zu urteilen, dass Oxford Street für mich das bessere von beiden ist. Ich würde es zwar ebensowenig kaufen oder tragen, aber es gefällt mir immerhin besser. Für alle die bei Dior Homme Intense schon dahinschmelzen könnte Oxford Street jedenfalls definitiv etwas sein!
2 Antworten
21 - 25 von 86