Centifolias

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11 - 15 von 21
Centifolias vor 6 Jahren 8 4
Dieser Duft polarisiert...
..die Gesellschaft. Von: “oh was duftet hier so wunderbar” bis zu “was stinkt hier so, können wir mal das Fenster öffnen?” ist alles drin. Neutral verhält sich keiner, der ihn riecht. Schwarz oder weiß. Man liebt ihn oder hasst ihn.
Ich liebe ihn ..an meiner Tochter.
Stundenlang könnte ich an ihr diese grüne frische Vanille riechen.
An mir ist er mir too much.
Ich hätte gerne jemanden, der vor mir her läuft und ihn in die Luft sprüht ;-)

Das neue EDT war meine Hoffnung. Ich dachte, leichter, das könnte passen.
Aber leider duftet dieser anders ..viel fruchtiger. Diese besondere Note fehlt.
Ach, wie ich ihn so mag und doch nicht tragen kann....
Umso mehr genieße ich jeden Morgen den Duft, den meine Tochter im Flur hinterlässt. Ihre Aura.
4 Antworten
Centifolias vor 6 Jahren 26 9
8
Flakon
10
Sillage
6
Haltbarkeit
10
Duft
Mein Schutzengel ...
...würde er duften, dann wie L’instant.
Viele kennen das Gefühl, in bestimmten Augenblicken des Lebens einen Schutzengel gehabt zu haben.
Und dann gibt es diese Phasen, in denen man sich verlassen und alleine fühlt. In denen man vor Sorge kaum zur Ruhe kommt.
Und wo man sich fragt, wo ist mein Schutzengel?
Er ist immer da, auch wenn man ihn einmal nicht spüren kann.

Wenn ich L’ Instant sprühe, fühle ich Sicherheit, Geborgenheit, Schutz.
Er umhüllt mich und wirkt wie ein Schutzschild gegen all die Angriffe von außen. Er beruhigt mich. Er ist (m) ein Engel.

Den erneuten Kauf verdanke ich meiner Tochter. Er erschien zu ihrer Geburt und zu ihrer Taufe schenkte ihn mir meine Mutter.
Ich benutzte ihn 4 Jahre lang, danach verloren wir uns. Und ich vergaß ihn.
Neulich, als eine Parfümeriefachverkäuferin für mich im Lager nach etwas schauen ging und ewig brauchte, hatte ich viel Zeit, mich umzuschauen.
Dann sah ich eine rosafarbende Bienenflasche von Guerlain. Nichts ahnend, dass dieses die Neuauflage von L’istant war, sprühte ich.
Sofort war es da.
Ein Gefühl der Geborgenheit, Wärme und Zuversicht.
Ich erinnerte mich und schaute auf den Namen, da stand es: L’istant.

Die Verkäuferin kam erfolglos von ihrer Suche zurück und fragte mich, wie mir der Duft gefallen würde, den sie mir vorher auf den rechten Arm gesprüht hatte. Es war der neue Duft (Joy) von Dior. Er würde sich ja so wunderbar weich bei mir entwickeln.
Ich klärte sie auf, dass das, was sie an mir roch, mein linker Arm mit L’istant war.
Sie war ganz überrascht, hatte sie diesen eher altmodisch/altbacken eingestuft ( sie war sehr jung) wie wunderbar er sich doch entwickelte.
Ich hatte leider schon so vieles in meinem Einkaufskörbchen, dass ich mich nicht ganz überwinden konnte, meinen wiedergefunden L’istant hinzu zu tun.
“Wenn es dann Herbst/ Winter ist, dann kaufe ich ihn. Ich habe noch genug” (ihr kennt alle diese verzweifelten Versuche, sich den Kauf eines Parfums unter Vernunftsaspekten auszureden, diese scheitern immer)
Ich blieb aber standhaft, nahm ihn nicht und ging zur Kasse ( voller Stolz, den Kampf gewonnen zu haben, die Nase allerdings durchgehend an meinem Arm)
An der Kasse stieß meine Tochter zu mir.
Sie umarmte mich spontan ( sehr selten innerhalb der Pupertät) und rief begeistert: Du duftest nach Mama!
Klar, ihre ersten 4 Lebensjahre begleitete sie dieser Duft.
Nochmal sagte sie: “oh, du riechst sooo gut, was ist das?”
Mein Kampf war verloren. Ich verließ die Kassenschlange, ging zum Regal, griff eine 50 ml Flasche und stellte mich erneut an.
„Gute Entscheidung, das ist Mama”,
sagte meine Tochter und umarmte mich erneut.
Ja, eine gute Entscheidung.
Dieser Duft ist mein Schutzengel.
9 Antworten
Centifolias vor 7 Jahren 16 3
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Besuch im Museum
Fur mich einer der besten Düfte überhaupt. Ich las hier Assoziationen mit Kirchen, eine mit dem Erklimmen eines Berges, alles wunderbar beschrieben und treffend.
Ich hatte eine Zeit, in der es mir sehr schlecht ging. In dieser Zeit fand ich Ruhe und Trost nicht etwa in einer Kirche (wobei ich sehr gläubig bin) sondern in unserem Museum der alten Meister.
Ich wohne ganz in der Nähe einer grossen Stadt und dieses Museum hat einige der berühmtesten Gemälde der Welt in seinen Hallen. Die alten Meister haben es mir angetan. Dort findet man bei jedem Besuch und jeder weiteren Betrachtung neue Details. In eine andere Zeit versetzt, konnte ich dort über Stunden abschalten.
Aber was mich am meisten beruhigte, war der Geruch dort. Nein, nicht muffig, nicht nach Antiquariaten, sondern eine kühle Frische, ein Hauch eines unbeschreiblichen Geruchs, alt aber doch nicht altbacken, leicht und doch schwer. Kalt und doch mit einer sanftem Wärme. Ich atmete diesen speziellen Geruch immer tief ein, so sehr erdete er mich.
Messe de minuit kannte ich zu meinem Bedauern damals noch nicht.
Aber als ich es dann kennenlernte, wusste ich sofort, dieses Parfum gleicht dem Duft aus dem Museum.
Diese kühle Frische, die man zu Beginn riecht, ganz leicht zitrisch, dann die Tiefe, alt und neu, leicht und schwer gleichzeitig. Viele Facetten, wie all die Bilder für die Augen, immer andere neue Details, die die Nase erreichen.
Man kann ihn nicht wirklich beschreiben. Ich aber weiß, dass mit Messe de minuit mein Vertrauen da ist, Vertrauen darauf, dass es zwischen Himmel und Erde etwas gibt, eine Kraft, eine Macht, allgegenwärtig. In uns und bei uns. Ich möchte diesen Duft nicht mehr missen. Er ist nicht gefällig, man trägt ihn nicht, um zu beeindrucken, um auszulösen: "Was riecht denn hier so gut"? Nein, man trägt ihn für sich. Körpernah, geerdet, sicher und gefestigt im Glauben.
Das ist Messe de minuit.
Bei meinem nächsten Besuch im Museum werde ich ihn tragen. Er wird sich dort zur Vollkommenheit mit der Luft der hohen Räume verbinden.
3 Antworten
Centifolias vor 7 Jahren 24 7
Der Himmel bleibt
Weicher kann man Patchouly nicht duften lassen. Eine Komposition, ein Meisterstück! Das rauchig-erdige des Patchouly wird durch Vanille und Amber in luftige Höhen befördert, wie weiße Wolken am Himmel. Würden diese duften, dann so.
Und man schwebt lange, noch die ganze Nacht hindurch. Selbst am Morgen spürt man noch das wohlige weiche Gefühl der Geborgenheit und möchte gar nicht auf die Erde zurück.
Ich bin süchtig und das war ich von der ersten Sekunde meiner Begegnung mit diesem Duft.
Ich war mit meinem Mann in meiner Lieblingsparfümerie vornehmlich mit Nischendüften zum Verkauf. Klein aber fein. Ein winziges Paradies. Die Verkäuferin, gehobenen Alters, sehr erfahren und fast schon weise, mir seit Jahrzehnten bekannt. Sie beduftet sich schon sehr lange mit Messe de Minuit, , was so manch einen von ihr weichen lässt. Mich nicht, ich liebe diesen Duft an ihr. (Für meinen Mann riecht das nach Gruft).
Wir suchten einen Duft zu Weihnachten für die Tocher, die unbedingt nach Kakao riechen mag und den
Les Élixirs Charnels - Gourmand Coquin von Guerlain liebt.
Dieser war leider dort nicht erhältlich. Deshalb zeigte uns (oder sagen wir sie wollte uns zeigen) den Montale Duft chocolate greedy. Rein aus Versehen verwechselte sie die Montale Flasche (sehen ja auch alle gleich aus), wo der Tester wohl falsch einsortiert war.
So sprühte sie uns Patchouly leaves auf ein seidig weiches Tuch und wedelte damit herum.
"Oh sorry, das ist der falsche Duft" erkannte sie sofort und wollte das Tuch wegwerfen.
Aber ich war bereits verfallen. Wie las ich einmal hier zu einem Duft: "Vor Glückseligkeit fast ohnmächtig werden" und genauso war es. "Stopp" rief ich..."nicht wegwerfen!"
In Sekundenschnelle war ich zurück in der Jugend. Teestube, Leichtigkeit, Unbefangenheit, erste Liebe, Zuhause, Geborgenheit. Aber es roch nicht so "muffig" wie damals. Es ließ mich fliegen, durch die Luft schwingen, leicht, seidig.
Ich strahlte über das ganze Gesicht und bat direkt darum, mich damit gänzlich einsprühen zu dürfen. Ohne vorherigen Test am Handgelenk. Mein Mann stutzte und meinte, das sei aber definitiv kein Duft, den er an mir riechen mag. Das war mir völlig egal. Ich war verfallen.
Komplett eingesprüht, Schal und Jacke inklusive verließen wir das Geschäft. Chocolate greedy hatten wir gekauft für die Tocher und eine Abfüllung von Patchouly mitbekommen.
Ich war so entspannt, ausgelassen und gut gelaunt wie schon lange nicht mehr. Es war dieses Parfum, das mich schweben ließ, wie eine neue Liebe. Man braucht nichts mehr essen, nichts mehr trinken, Luft und Liebe reichen. In dem Fall war es Duft und Liebe.
Mein Mann meinte nach einer halben Stunde, "na ja der riecht schon ok. Geht. Schrecklich ist er nicht"
Abends im Kino aber dann: Was hast Du heute abend gesprüht? Du duftest wunderbar"
Ich hatte nichts gesprüht, nicht mal nachgesprüht, denn die winzige Abfüllung war mir zu kostbar.
Es war der gleiche Duft. Stunden später.
Am nächsten Morgen roch es noch immer: "Das duftet wirklich himmlisch, wieso hab ich das zuerst anders wahrgenommen?" fragte er sich. Und seitdem gehört dieser Duft untrennbar zur mir. Sogar mein Kopfkissen sprühe ich ganz leicht ein. Ich schlafe damit wie ein Baby.
Montale patchouly leaves. Der Himmel bleibt..ein Himmel auf Erden.
7 Antworten
Centifolias vor 9 Jahren 6 1
5
Sillage
10
Haltbarkeit
1
Duft
Zu jugendhaft
Als ich mir vor ein paar Tagen meinen Hugo Woman kaufen wollte und die Flasche so
anders aussah, sprühte ich ihn mal sicherheitshalber.
Das war nicht Hugo Woman, also fragte ich nach. Ja, er dufte ganz anders,
er sei neu aufgelegt, jugendhafter, den alten gäbe es nicht mehr, erfuhr ich von der Verkäuferin.
Da er mir nicht so spontan zusagte, gab sie mir 2 Proben mit, um ihn in Ruhe zu testen.
Ohne mein Hugo Woman will ich aber nicht sein, also kaufte ich, zuhause angekommen, die
Internetbestände fast leer.
Dennoch versuchte ich nun den neuen Hugo Woman, denn irgendwann
ist eben auch mit den Restbeständen des alten Duftes Schluss.
Es ist irgendwie eine "chaotische" Komposition, finde ich. Er startet süß und fruchtig, bekommt dann kurzfristig etwas
herbes und endet in einer für mich undefinierbaren Mischung. Der Amber macht ihn "weich und schmusig"
am Ende, jedoch behält er seine Fruchtigkeit dabei, ist süßlich, aber nicht klebrig süß. Das liegt vielleicht am herben Grasanteil darin.
Hmmm, dachte ich, nicht die Frische und Alltagstauglichkeit meines Everyday Darlings, wie es der alte Hugo war, aber ok, er bekommt eine Chance, obwohl ich das fruchtige nicht so mag.
Ich fühlte mich aber nicht wirklich wohl mit ihm. Als mein Sohn dann aus der Schule kam und sagte:
"Wow, Mama, was riechst du so gut. Was ist das für ein Duft? Den schenke ich meiner Freundin zum Geburtstag",
(er ist 17 und sie 16 Jahre alt) wurde mir klar, dass dieser Duft in eine andere Generation passt.
In meine nicht mehr. Zu jugendhaft eben.
Für junge Mädchen sicher ein ganz toller Duft mit Klasse und Stil, so sie sich den leisten können.
Und ich denke, er wird sehr gut ankommen und ein Verkaufsschlager.
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