CharlyAqua

CharlyAqua

Rezensionen
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1 - 5 von 7
CharlyAqua vor 1 Jahr 7
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Auffällig unauffällig
Der neue Code-Ableger tritt in große Fußstapfen.

Der Duft kommt überraschend leicht tragbar daher. Zitrische und blumige Komponenten sind deutlich vernehmbar. wieder mal drückt die Iris dem code ihren Stempel auf ohne zu penetrant zu werden. Die Tonkabohne gibt dem Duft noch einen warmen Akzent mit auf den Weg. Doch dann passiert ehrlich gesagt nicht mehr viel.

Longevity und sillage sind überdurchschnittliche aber kein beastmode. Selber wird man schnell Geruchsblind. Wenn man ungefähr wissen wie der riecht, kann man sich ein bisschen diese blumige Wärme von le male le Parfum nur frischer vorstellen, falls man den denn kennt…

Der neue Code ist im Gegensatz zu vielen seiner Vorgänger auffällig unauffällig. Und für mich macht gerade diese Eigenschaft ihn ideal, da ich ihn als quick pick bereitgestellt habe, wenn’s mal schnell gehen muss.

Fazit: ein sehr schöner solider Duft für den Alltag, der sicherlich keinen oscar bekommen wird und auch keinen parfumeur aus den Socken hauen wird, aber den ich dennoch sehr häufig trage, weil er eben im Alltag für gutes Geld ne solide Leistung bietet.
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CharlyAqua vor 2 Jahren 11 2
Dior hat Sauvage durchgespielt
Sauvage ist durchgespielt. Spätestens mit dem Elixir ist das so offensichtlich wie nie zuvor. Diese frische, synthetische, typische Sauvage DNA, die sich über Jahre bewährt hat und folglich immer weiterentwickelt und verteuert wurde verlässt langsam den Mainstream und stellt das Navi Richtung Nische.

Dass ein Sauvageableger mal Nische wird ist natürlich unmöglich. Zu bekannt der Name, zu präsent Johnny mit seiner E-Gitarre - ob er die auch nur stimmen kann sei mal dahingestellt ^^ - zu erfolgreich und bekannt der Duft, als dass er aus dem Mainstream wegzudenken wäre.

Dennoch wagt das Elixir einen Neustart, nimmt das Ambroxankatapult noch mit, belädt dieses aber mit reichlich Gewürzen, Holz und Lakritz. Die Frische ist komplett verschwunden, die Würzigkeit und der Beastmode übernehmen das Ruder und gehen ans Limit.

Wo Sauvage eher was für alle Altersgruppen war, positioniert sich das Elixir viel mehr ab den Mittdreißigern aufwärts. Das Elixir knipst das Tageslicht aus schaltet auf Nachtschicht um. Denn tagsüber sollte man nicht so rumlaufen, zu stark die Performance, zu dunkel der Duft.

Ist Sauvage noch Sauvage? Jein. Einerseits verlässt man weitestgehend bekanntes Terrain und begibt sich mit dem sehr intensiven Duft mehr in Richtung Nische dahingehend, dass der Duft definitiv mehr polarisiert und anspruchsvoller daherkommt als die bisherigen generischen Flanker. Daher hat dieser Duft mehr Fans in der Community als die bisherigen Releases. Andererseits spielt er natürlich dennoch auf der Sauvage-Geige und behält auf minimaler Basis die Sauvage-DNA bei.

In Summe muss ich sagen, dass der Duft dennoch viele Komplimente außerhalb der Community ergattert, sodass ich daraus trotzdem ableite, dass er noch ein Masspleaser ist.

Was ist also the next big thing? Für mich ist mit dem Sauvage ein Punkt erreicht, bei dem wir uns so weit entfernt haben von der ursprünglichen DNA, dass man kaum noch von Sauvage sprechen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man noch mehr vom Original abweichen kann, ohne die DNA komplett zu verwerfen. Eine noch höhere Konzentration kanns ja nicht mehr geben, das Ding ist nahe an einer Nuklearen Strahlkraft. Vielleicht werden künftige Flanker sich mehr am Elixir orientieren und dafür die Konzentration abschwächen. Oder es wird mit anderen Nuancen gespielt. Aber für jetzt würde ich sagen, wurde Sauvage durchgespielt. Mit einem Happy End.
2 Antworten
CharlyAqua vor 2 Jahren 5 4
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Kirsche oder keine Kirsche, das ist hier die Frage
Immer wenn ich Rezensionen zu diesem Duft gelesen oder gesehen habe (auf Youtube) war von Kirsche und Leder die Rede. Nun sehe ich hier keine Kirsche, kann diese aber, vielleicht durch die ewige Suggestion, auch wahrnehmen. Ist meine Riechmaschine kaputt, leide ich unter Halluzinationen, lügen diese Werbenden unverhohlen oder fehlt hier eine Duftkomponente, die jeder zu riechen vermag?

Eindeutig zu riechen sind hingegen Vanille, Leder, Mandel und Gewürze, die ich nicht weiter eingrenzen kann. Ob nun Kirsche vorhanden ist und nicht angegeben wird, oder diese durch das Zusammenspiel aus Rose und anderen Duftnoten imitiert wird, vermag ich nicht zu beurteilen.

Die Mandel ist keine, die straight a la Pegasus daherkommt, sondern eine warme geschmeidige Mandel, die sich dezent in das Gefüge einordnet und nur hin und wieder aufblitzt.

Der Duft gilt als Ladykiller schlechthin und ist in jedem derartigen Tier dabei. Ich persönlich kann das nicht bestätigen, da ich nur eine Frau als Referenz habe, aber meiner Frau gefällt er immerhin sehr.

Für mich persönlich balanciert der Duft gekonnt an der Grenze zwischen Eleganz und Gewalt.

Was meine ich mit Gewalt? Mich erinnert dieser Duft an Kollegen wie Prada l'homme Intense, Gentlemen EdP oder Bentley for Men intense. Das alles sind für mich Düfte die ich sehr lecker und hochinteressant finde, mich aber schnell sättigen. In meiner Nase haben diese die Grenze überschritten und wildern im Gefilde der brachialen Duftgewalt. Diese Vertreter haben für mich etwas außergewöhnliches, ich liebe es sie hin und wieder zu riechen, aber nicht sie zu tragen. Und ich bin schon oft darauf reingefallen, dass ich solche Düfte beim Riechen als extrem schön empfunden, direkt gekauft und nach einer Weile festgestellt habe, dass ich die auf Dauer nicht riechen kann.

Anders ist da der Guerlain, der für mich auf dieser Grenze tänzelt, hin und wieder einen Fuß reinstreckt, aber nie vollumfänglich übertritt. Das äußert sich auch darin, dass sowohl Sillage als auch Haltbarkeit vergleichsweise durchschnittlich sind. Er erfüllt seinen Zweck, ohne penetrant zu sein und verflüchtigt sich dann heimlich und lässt einen glücklich und zufrieden zurück.

4 Antworten
CharlyAqua vor 2 Jahren 4
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Cool water für fortgeschrittene
Da die Y-Serie inzwischen zu den Bestsellern gehört und auf Augenhöhe mit BdC und Sauvage genannt wird, lohnt hier ein genauerer Blick.

Auf der Suche nach einem blauen Duft wollte ich etwas, was nach frisch geduscht riecht: frisch, aquatisch, zitrisch, wenig süß, „sauber“. Ich suchte sozusagen einen cool water 2.0 der moderner und natürlicher riecht. Ich hatte für mich paar Düfte rausgefiltert, die ich schon immer haben wollte: BdC, Sedley/percival, y, bleu electrique.

Nach monatelangem hin und her fiel meine Wahl endlich auf Y le Parfum, da hier für mich das Gesamtpaket gestimmt hat aus preis, Duft, sillage.

Der Duft hat mich überzeugt weil er sehr frisch rüberkommt und stark ausstrahlt. Die Mischung aus Lavendel, Apfel, künstlichen Duftstoffen und Holz hinterlässt eine sehr schöne sillage, die in der Luft noch besser riecht als direkt auf der Haut. Meine Frau glaubt manchmal nicht dass es der Duft ist da sie findet, dass er auf meiner Haut ganz anders riecht. Ich kann das leider nicht beurteilen. Aber so oder so finde ich den Duft toll. Frisch und holzig.

Ich will nicht behaupten dass er besser riecht als die oben genannten Vertreter, nur hatte ich von YSL noch gar nichts in meiner Sammlung daher war für mich der Favorit ein wenig prädestiniert.

Hab ich mein Ziel, einen dezenten „duschgel“ Duft zu finden, erfüllt?

Leider nein! Aber nicht weil der Duft so schlecht ist, sondern weil er zu überperfomant ist, um ihn nur als aftershower Duft aufzulegen. Dafür ist die Parfümkonzentration, wer hätts gedacht, viel zu stark und langanhaltend. Also weniger Sprühen oder direkt zu seinem Markenbruder Bleu Electrique greifen.

Y hat den cool water vibe, ist genauso unnatürlich, wie es die meisten blauen Düfte naturgemäß sind. Wie riecht denn Wasser? Wie riecht frisch, wenn’s nicht die Zitrone richten soll?

In Summe bin ich trotzdem sehr zufrieden. Lerne aber, dass man nach den vorgegebenen Kriterien und nicht nach Favorit kaufen soll, weil man sonst zweimal kauft.

Update: habe mir inzwischen den Bleu de Chanel EdP geholt. Im direkten Vergleich merkt man schon einen krassen Klassenunterschied. Der BdC ist einfach viel harmonischer, zeitloser und natürlicher, wohingegen der Y in die Nase sticht.
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CharlyAqua vor 2 Jahren 8
9
Flakon
8
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Oud für einsteiger
Lange habe ich auf diesen Duft gewartet, weil ich ihn nicht blind kaufen wollte aber ihn nirgends zum Testen fand. Das war vor meiner Parfumo Zeit. Nach etlichen Videos und Rezensionen habe ich es schließlich gewagt ihn blind zu bestellen. Vor allem die Vergleiche mit oud Wood haben mich überzeugt, da mir der auch sehr gefällt.

Angekommen, ausgepackt und aufgesprüht.


Zu aller erst einmal: sowohl der Karton als auch der Flakon sind wunderschön. Sehr hochwertig und edel. Schlicht aber sehr schick und elegant.

Nun zum Duft: man merkt sofort warum die Vergleiche zu oud Wood gezogen werden. Diese Mischung aus oud und cardamom ist beim Versace sehr präsent. Man merkt auf jeden Fall Unterschiede ist also kein dupe oder so, aber die Assoziation ist sofort da. Wer oud Wood liebt ihn aber im Alltag aus Kostengründen nicht tragen möchte oder ein wenig (aber nicht zu viel) Abwechslung sucht, kann den hier mal testen und müsste ihn eigentlich auch lieben.

Die unterscheide zu oud Wood sind vor allem, dass Versace mehr auf cardamom geht, dieser in Summe aber eher herb und ein bisschen straight rüberkommt, wohingegen Tom Ford Eleganter, weich, harmonisch und süßer ist.

Haltbarkeit und sillage sind mindestens durchschnittlich, liegen je nach hauttyp sogar länger an. Sillage ist auf jeden Fall da, meine Frau riecht ihn sofort und kann ihn benennen wenn ich ihn trage.

Ich persönlich finde ihn definitiv männlich, meine Frau liebt ihn, würde ihn aber nicht tragen. Da stimmen wir also mit dem Marketing überein.

In Summe ein sehr schöner Duft der leider viel zu wenig Aufmerksamkeit genießen darf. Auf jeden Fall ein sehr guter oud Einsteiger der den Mainstream Geschmack sicherlich nicht verstört.
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1 - 5 von 7