Chizza
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Yeti - riechen wie ein Fabelwesen oder: die verpasste Zoologistchance
Robert, der Yeti, besaß eine neue Geschäftsidee. Oftmals hörte er (Stimmen) die ihm einen schönen Duft nachsagten. Wie er es denn vollbrächte, immer so angenehme Gerüche auszudünsten? Also war er besessen von der Idee, einmal auch ein Parfum zu veröffentlichen. Da traf es sich gut dass er beim letzten Streifzug diverse Menschen entführte, um diese später zu kochen und genüsslich zu verzehren. Einer aber lamentierte permanent dass der Welt so sein Talent in Sachen Parfumkreationen verloren ging. Nennen wir ihn Steorg Gaudt oder auch Gaudi-Georg. Jedenfalls entsponn sich nachfolgender Dialog:
„Ich Rooobääärt. Yeti. Du machen Parfum für mich. Alle riechen wie ich.“
„Äh, nach Blut von den ganzen Leichen hier? Oder nach Zibet? Danach riecht es hier schon ziemlich…Haben Sie das hier in Duschdas-Flaschen umgefüllt?“
„Machen oder ich dich essen.“
„Ja ja ja, ist ok, also normalerweise beraume ich einige Termine für ein Bespoke an…also geht das so Richtung perverse Prin-Kreationen mit Urin, Sperma, Blut und so? Oder soll’s doch auch gefällig sein? Etwas traditioneller mit animalischem Twist oder so? Oder eher ein Duft wie ein Robby Bubble-Sekt? So Richtung Erba Pura?“
„Du reden viel, vielleicht lieber dich doch essen.“
„Nunja, ich leg mal los. Gerne mit beiden Armen, wenn die Fesseln abkönnten? In meinem kleinen Dörfchen hab ich viele Inhaltsstoffe wo man was zaubern könnte. Könnten wir da hin? Du gibst dich einfach als Babsi aus, meine Stiefschwester mütterlicherseits, das wird niemandem auffallen. Aber dann bleibe ich verschont.“
„Ok.“
Hier kommen zwei Düfte zusammen, die ich einzeln kenne, die sich relativ diametral gegenüberstehen und vereinfacht ausgedrückt, vermischt wurden. Natürlich verfeinert und dergleichen. Das Spektrum reicht von zitrisch-frischen Noten bis hin zu direkt rauchiger Oud-Animalik. Man befindet sich in einem olfaktorischen Wimmelbild; hier tatsächlich Safran, untermalt mit Moschusnoten und dezenter Mandel. Da das Oud-Sextett sowie diverse animalische Beigaben. Es duftet ledrig, herb, rauchig. Diese Kombination mit Tangerine, Orange und Konsorten ist höchst spannend. Hesperiden welken, verglühen gleich der Sonne, Impressionen von tiefen Rottönen, herbstlichen Farben erscheinen. Diese Facette von Yeti ist dominant und auch sehr stark konstruiert.
Die Ouds überbieten sich nicht gegenseitig, kreieren nicht zu viele Kanten sondern einem Kaleidoskop gleich, schaffen sie eine vielschichtige Einheit, schimmern in allen möglichen Harz- und Holznoten. Hierzu tragen auch balsamische Nuancen bei. Diese runden Yeti ab, sorgen für eine Art Vollmundigkeit doch sollte man sich nicht beirren lassen. Ab und an quillt die sublim extreme Machart über, ein Hauch herbstlich-animalische Röte wabert vorbei, die intensiv duftenden Schalen der Zitrusfrüchte sorgen fast für einen harmonisch-gemütlichen Beiklang.
Sukzessive entschwinden die zitrischen Facetten, Yeti wird rassiger, würziger, die in den ersten Momenten moderat ungestüme Animalik sowie Oud-Melange transformiert sich hin zu einem friedlich wirkenden, olfaktorischen See. Der Nukleus dieser Kreation wird offenbar und verharrt ebenso, das extrovertierte Wesen wird gleichfalls reifer und nimmt sich zurück.
Welches Fazit zieht man? Zwei Düfte, von den Parfumeuren als einzeln für nicht gut genug befunden, warum auch immer kombiniert und heraus kommt ein Werk, welches endlich die Qualitäten der einzelnen Bausteine zur Geltung bringt. Ein Parfum, welches an die archaischen MGO-Releases erinnert. Manchmal scheint es wirklich wie bei einem Mosaik zu sein. Vervollkommnung durch das große Ganze. Vielleicht ein Plädoyer für fruchtbare Kooperationen, für grundsätzlich ein Miteinander.
„Ich Rooobääärt. Yeti. Du machen Parfum für mich. Alle riechen wie ich.“
„Äh, nach Blut von den ganzen Leichen hier? Oder nach Zibet? Danach riecht es hier schon ziemlich…Haben Sie das hier in Duschdas-Flaschen umgefüllt?“
„Machen oder ich dich essen.“
„Ja ja ja, ist ok, also normalerweise beraume ich einige Termine für ein Bespoke an…also geht das so Richtung perverse Prin-Kreationen mit Urin, Sperma, Blut und so? Oder soll’s doch auch gefällig sein? Etwas traditioneller mit animalischem Twist oder so? Oder eher ein Duft wie ein Robby Bubble-Sekt? So Richtung Erba Pura?“
„Du reden viel, vielleicht lieber dich doch essen.“
„Nunja, ich leg mal los. Gerne mit beiden Armen, wenn die Fesseln abkönnten? In meinem kleinen Dörfchen hab ich viele Inhaltsstoffe wo man was zaubern könnte. Könnten wir da hin? Du gibst dich einfach als Babsi aus, meine Stiefschwester mütterlicherseits, das wird niemandem auffallen. Aber dann bleibe ich verschont.“
„Ok.“
Hier kommen zwei Düfte zusammen, die ich einzeln kenne, die sich relativ diametral gegenüberstehen und vereinfacht ausgedrückt, vermischt wurden. Natürlich verfeinert und dergleichen. Das Spektrum reicht von zitrisch-frischen Noten bis hin zu direkt rauchiger Oud-Animalik. Man befindet sich in einem olfaktorischen Wimmelbild; hier tatsächlich Safran, untermalt mit Moschusnoten und dezenter Mandel. Da das Oud-Sextett sowie diverse animalische Beigaben. Es duftet ledrig, herb, rauchig. Diese Kombination mit Tangerine, Orange und Konsorten ist höchst spannend. Hesperiden welken, verglühen gleich der Sonne, Impressionen von tiefen Rottönen, herbstlichen Farben erscheinen. Diese Facette von Yeti ist dominant und auch sehr stark konstruiert.
Die Ouds überbieten sich nicht gegenseitig, kreieren nicht zu viele Kanten sondern einem Kaleidoskop gleich, schaffen sie eine vielschichtige Einheit, schimmern in allen möglichen Harz- und Holznoten. Hierzu tragen auch balsamische Nuancen bei. Diese runden Yeti ab, sorgen für eine Art Vollmundigkeit doch sollte man sich nicht beirren lassen. Ab und an quillt die sublim extreme Machart über, ein Hauch herbstlich-animalische Röte wabert vorbei, die intensiv duftenden Schalen der Zitrusfrüchte sorgen fast für einen harmonisch-gemütlichen Beiklang.
Sukzessive entschwinden die zitrischen Facetten, Yeti wird rassiger, würziger, die in den ersten Momenten moderat ungestüme Animalik sowie Oud-Melange transformiert sich hin zu einem friedlich wirkenden, olfaktorischen See. Der Nukleus dieser Kreation wird offenbar und verharrt ebenso, das extrovertierte Wesen wird gleichfalls reifer und nimmt sich zurück.
Welches Fazit zieht man? Zwei Düfte, von den Parfumeuren als einzeln für nicht gut genug befunden, warum auch immer kombiniert und heraus kommt ein Werk, welches endlich die Qualitäten der einzelnen Bausteine zur Geltung bringt. Ein Parfum, welches an die archaischen MGO-Releases erinnert. Manchmal scheint es wirklich wie bei einem Mosaik zu sein. Vervollkommnung durch das große Ganze. Vielleicht ein Plädoyer für fruchtbare Kooperationen, für grundsätzlich ein Miteinander.
41 Antworten
Vorsicht: man wird zum Tie….*grunz* *grunz*
Zibet-Freunde: geht es euch auch so? Zuletzt immer nur einen Hauch Zibet im Duft drin? Ohne kernig-knackige Beigaben sondern eher eigentlich nur Vanillepudding, Obstkorb oder Prä-Diabetes-Düfte am Start? Keine fragenden Blicke mehr, ob man geduscht hat oder ob das so soll?
Ich habe hier die Lösung: lasst den Obstkorb mal weiter in den Stellenanzeigen stehen, hier evoziert ein Duft, was ihr wirklich sein wollt: Tiere. Schmutzig, animalisch, garniert mit Grün. Weil ihr wie ein wilder Eber durch das Unterholz gerast seid auf der Jagd nach eurem weiblichen Pendant; diese Impression muss auch olfaktorisch stattfinden. Ihr Schweine.
Unser Freund Georg Selleck hat hier mal was lanciert, da wird euch gleich frisch unter der Bluse, da flattert ein frischer Wind durch das Brusthaar. Nachdem es binnen Minuten gewachsen ist und ihr euer Toupet wieder auf den Kopf setzen könnt. Ich habe nachgezählt: selbst an den Füßen sehe ich nun aus wie ein Berggorilla aus Ruanda!
Aber genug der Plattitüden, den Schnauzer mal kurz aus den Zähnen raus: ja, wir haben hier klassisch-krautig aus der guten alten Zeit, die ich nie kennengelernt habe. Ich bin jung, ihr nicht alle. Doch tröstet euch: in den Augen meiner Kinder sind wir alle uralt. Darunter die animalische Triple Crown, man wird fast schon brünftig. Im Test musste ich die Wiese beim Bauern Hubert nebenan schnell verlassen nachdem ich das Leuchten in den Augen mancher Tiere sah!
Ich kenne Zibet sehr gut seitdem ein Freund unter die Hobbyparfumeure gegangen ist und offenkundig ein Faible für Zibet besitzt. Richtung All you can eat sinngemäß. Das hier - 1981 von MGO - riecht genau so. Brutal von Zeit zu Zeit, manches mal noch verkleidet durch Estragon und Freunde. Ich würde gern sagen, es wird harmloser. Und ja, sukzessive wird man weniger binnen Sekunden überfahren. Man hat dann schon zehn Sekunden bis das Hirn merkt, was es da gerade riecht.
Wer das mag und wem Kouros, Antaeus zu soft sind oder manche Pseudo-Ouds gar nicht fäkal genug sind: hier werden Sie geholfen. Dann sind auch 10/10 drin, für viele andere diametral dazu 0/10. 1981 ist dennoch gut umgesetzt und facettenreich, muss man attestieren.
Ich habe hier die Lösung: lasst den Obstkorb mal weiter in den Stellenanzeigen stehen, hier evoziert ein Duft, was ihr wirklich sein wollt: Tiere. Schmutzig, animalisch, garniert mit Grün. Weil ihr wie ein wilder Eber durch das Unterholz gerast seid auf der Jagd nach eurem weiblichen Pendant; diese Impression muss auch olfaktorisch stattfinden. Ihr Schweine.
Unser Freund Georg Selleck hat hier mal was lanciert, da wird euch gleich frisch unter der Bluse, da flattert ein frischer Wind durch das Brusthaar. Nachdem es binnen Minuten gewachsen ist und ihr euer Toupet wieder auf den Kopf setzen könnt. Ich habe nachgezählt: selbst an den Füßen sehe ich nun aus wie ein Berggorilla aus Ruanda!
Aber genug der Plattitüden, den Schnauzer mal kurz aus den Zähnen raus: ja, wir haben hier klassisch-krautig aus der guten alten Zeit, die ich nie kennengelernt habe. Ich bin jung, ihr nicht alle. Doch tröstet euch: in den Augen meiner Kinder sind wir alle uralt. Darunter die animalische Triple Crown, man wird fast schon brünftig. Im Test musste ich die Wiese beim Bauern Hubert nebenan schnell verlassen nachdem ich das Leuchten in den Augen mancher Tiere sah!
Ich kenne Zibet sehr gut seitdem ein Freund unter die Hobbyparfumeure gegangen ist und offenkundig ein Faible für Zibet besitzt. Richtung All you can eat sinngemäß. Das hier - 1981 von MGO - riecht genau so. Brutal von Zeit zu Zeit, manches mal noch verkleidet durch Estragon und Freunde. Ich würde gern sagen, es wird harmloser. Und ja, sukzessive wird man weniger binnen Sekunden überfahren. Man hat dann schon zehn Sekunden bis das Hirn merkt, was es da gerade riecht.
Wer das mag und wem Kouros, Antaeus zu soft sind oder manche Pseudo-Ouds gar nicht fäkal genug sind: hier werden Sie geholfen. Dann sind auch 10/10 drin, für viele andere diametral dazu 0/10. 1981 ist dennoch gut umgesetzt und facettenreich, muss man attestieren.
36 Antworten
Fausts Seele
Funkelnd rieseln Myriaden an Kakaokörnchen hinab bei fortwährendem Emporsteigen von dadurch aufgewirbeltem Kakaostaub, sie treffen sich für gülden-strahlende, warm-harzige Flügelschläge in der Mitte, vereinen sich zu einer Art Sintersäule; andauernd und doch sehr fragil, stetig verblassend und neu erscheinend. Um das sinnbildliche Licht herumflirrend, entwickelt dieser Duft weitere Facetten. Harzige Nuancen, feuchtes Holz evoziert balsamische Schwere, die sich diametral dazu wie olfaktorische Leichtigkeit anfühlt.
In der römischen Mythologie verschmolz die Göttin des Lichts mit Juno, der wohl vom Rang her angesehensten Göttin. Gleich dem fusionieren die ersten Phasen zu einem neuartigen Duft, auch wenn das Gros schlicht die Entwicklung des Ouds darstellen mag. Wobei die hier verwendeten Adlerhölzer lediglich das Fundament aufbieten. Gerade der Beginn mit dem würzigen Entree, hier harmonieren Kardamom und Kakao wunderbar.
Anschließend werden die bereits benannten harzigen Facetten mit dem Kampfer vermählt. Dies sorgt für frische Aspekte, für minzige Momente wie bei After Eight. Nur mit Oud anstelle von Schokolade.
Mineralisch-animalische Ambra schenkt uns weitere Facetten, lässt das staubig, harsch-grüne Element abgerundet, vollmundig erscheinen. Dunkles Holz, hier wie ein Schwamm vollgesogen, in seiner schönsten Form. In immer neuem Einfallswinkel taucht Lucina dieses Attar ins Licht in allen möglichen Farben des Oudspektrums. Eleganz, Vervollkommnung, Schönheit.
Vor mehr als zwei Jahren schrieb ich ein paar Worte zum Extrait. Mir gefiel der Duft, sehr sogar. Weder kann noch möchte ich das Attar über das Extrait erheben genauso wenig wie es unter diesem ansiedeln. Aus diesem Grunde vergleiche ich beide nicht. Sicher, man kann das hinsichtlich der Tiefe, der Sillage und so weiter. Beide sind gelungen, dabei belasse ich es dann auch.
Nur ein letztes Wort: wer Ouddüfte aburteilt, hierbei verallgemeinert, dem sei ein Attar wie dieses empfohlen zwecks Horizonterweiterung. Vielleicht hält es danach der ein oder andere mit Faust:
„Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehn!“
In diesem Sinne: stellvertretend für Mephisto nehme ich die Wette an.
In der römischen Mythologie verschmolz die Göttin des Lichts mit Juno, der wohl vom Rang her angesehensten Göttin. Gleich dem fusionieren die ersten Phasen zu einem neuartigen Duft, auch wenn das Gros schlicht die Entwicklung des Ouds darstellen mag. Wobei die hier verwendeten Adlerhölzer lediglich das Fundament aufbieten. Gerade der Beginn mit dem würzigen Entree, hier harmonieren Kardamom und Kakao wunderbar.
Anschließend werden die bereits benannten harzigen Facetten mit dem Kampfer vermählt. Dies sorgt für frische Aspekte, für minzige Momente wie bei After Eight. Nur mit Oud anstelle von Schokolade.
Mineralisch-animalische Ambra schenkt uns weitere Facetten, lässt das staubig, harsch-grüne Element abgerundet, vollmundig erscheinen. Dunkles Holz, hier wie ein Schwamm vollgesogen, in seiner schönsten Form. In immer neuem Einfallswinkel taucht Lucina dieses Attar ins Licht in allen möglichen Farben des Oudspektrums. Eleganz, Vervollkommnung, Schönheit.
Vor mehr als zwei Jahren schrieb ich ein paar Worte zum Extrait. Mir gefiel der Duft, sehr sogar. Weder kann noch möchte ich das Attar über das Extrait erheben genauso wenig wie es unter diesem ansiedeln. Aus diesem Grunde vergleiche ich beide nicht. Sicher, man kann das hinsichtlich der Tiefe, der Sillage und so weiter. Beide sind gelungen, dabei belasse ich es dann auch.
Nur ein letztes Wort: wer Ouddüfte aburteilt, hierbei verallgemeinert, dem sei ein Attar wie dieses empfohlen zwecks Horizonterweiterung. Vielleicht hält es danach der ein oder andere mit Faust:
„Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehn!“
In diesem Sinne: stellvertretend für Mephisto nehme ich die Wette an.
39 Antworten
Neuwagen: Kinderelektroauto
Wow, super! Musste erst mal einen neuen Wagen kaufen wegen dem Duft! Blöd nur dass ich den Neuwagen dann ein Jahr nicht tragen konnte bis die konfigurierte Karre endlich da war! Leider kein Geld mehr für einen vernünftigen Motor gehabt, ging alles für den Fußsensor am Kofferraum drauf! Doch ich habe ein Problem. Mehrere prinzipiell aber in Bezug auf den Duft nur eines: die neue Kutsche riecht besser als der olfaktorische Neuwagen hier. Also auch ganz anders. „Mogelpackung des Jahres“-Vorschlag ist bereits raus.
Aber ja! Ja, dieser Duft riecht nach Leder. Voll edel, klar. Leider hat jemand extrem viel Lack darüber gesprüht, irgendein fruchtiges Gemisch auch. Riecht wie Nagellackentferner mit Himbeere oder Erdbeere. Äh, ich meine wie neues Leder *zwinker* im neuen Wagen *zwinker zwinker*.
Entschuldigt, ich hatte da was im Auge, hatte den Sprühkopf falsch gehalten.
Keine Sorge, Freunde: das vergorene Obst geht weg, es müffelt nur noch nach Moschus der üblen Art. *zwinker zwinker*….dieser Sprüher aber auch! Pfeffer ist dabei, hilft dem Duft auch. Wirkt so nicht ganz daneben, rundet ab, verschleiert, könnte man unken. Die ozonischen Noten sind tatsächlich da, riecht wie saure Luft, also ich glaub, die Klimaanlage in der Karre ist kaputt. Aber mal was anderes: ich hab mich gefragt wie ein Duft nach Plastik riechen kann, aber direkt vom hochwertigen Wagen gefaselt äh geschwärmt wird? Das letzte Plastikauto hatte mein Sohn, so einen elektrischen im Mercedesdesign. Da war er drei. Vielleicht geht es in all den Proklamationen um so einen Wagen?
Danach einige Momente, in denen das Veilchen an Fahrenheit erinnert, an die legendäre Benzinnote. Anscheinend wäscht man nicht mit Wasser oder fackelt einfach alles ab.
Jetzt mal im Ernst: Neuwagen hin oder her, dieser olfaktorische Neuwagen erinnert extrem an Ombre Leather, der aufgrund seiner quietschigen Synthetik meiner Nase nach nur prollig, billig und aufdringlich riecht. Diese Attitüden werden auch hier evoziert. Was allerdings nicht dargestellt wird, ist der Geruch eines neuen Wagens mit Ledersitzen.
Aber ja! Ja, dieser Duft riecht nach Leder. Voll edel, klar. Leider hat jemand extrem viel Lack darüber gesprüht, irgendein fruchtiges Gemisch auch. Riecht wie Nagellackentferner mit Himbeere oder Erdbeere. Äh, ich meine wie neues Leder *zwinker* im neuen Wagen *zwinker zwinker*.
Entschuldigt, ich hatte da was im Auge, hatte den Sprühkopf falsch gehalten.
Keine Sorge, Freunde: das vergorene Obst geht weg, es müffelt nur noch nach Moschus der üblen Art. *zwinker zwinker*….dieser Sprüher aber auch! Pfeffer ist dabei, hilft dem Duft auch. Wirkt so nicht ganz daneben, rundet ab, verschleiert, könnte man unken. Die ozonischen Noten sind tatsächlich da, riecht wie saure Luft, also ich glaub, die Klimaanlage in der Karre ist kaputt. Aber mal was anderes: ich hab mich gefragt wie ein Duft nach Plastik riechen kann, aber direkt vom hochwertigen Wagen gefaselt äh geschwärmt wird? Das letzte Plastikauto hatte mein Sohn, so einen elektrischen im Mercedesdesign. Da war er drei. Vielleicht geht es in all den Proklamationen um so einen Wagen?
Danach einige Momente, in denen das Veilchen an Fahrenheit erinnert, an die legendäre Benzinnote. Anscheinend wäscht man nicht mit Wasser oder fackelt einfach alles ab.
Jetzt mal im Ernst: Neuwagen hin oder her, dieser olfaktorische Neuwagen erinnert extrem an Ombre Leather, der aufgrund seiner quietschigen Synthetik meiner Nase nach nur prollig, billig und aufdringlich riecht. Diese Attitüden werden auch hier evoziert. Was allerdings nicht dargestellt wird, ist der Geruch eines neuen Wagens mit Ledersitzen.
44 Antworten
Nomen est Omen. Nein.
Was auch immer sich jemand bei Namensfindungen für Düfte denkt, manches ist sehr greifbar, manches konterkariert den Namen geradezu. Wenn Ouds nach ihrer Herkunft benannt werden, weiß man, woran man ist. Das ist bei Parfum natürlich anders als beim reinen Öl. Nur wie kommt man auf die Idee, eine Kreation Manhattan Times Square zu taufen, deren Inhalt im Prinzip auf dem klassischen Triumvirat Oud, Rose und Moschus beruht? Doch als Palladium-Besitzer schien mir die bloße Liste der Ingredienzen aussagekräftig genug zu sein. Für mich implizierte dies einen Duft, ähnlich in der Güte wie besagten Palladium. Das reichte mir für einen „Blindkauf“. Dabei halfen mir auch diverse Werbeslogans für diesen Duft, die ich nun mit euch teilen und analysieren möchte:
„Lieber Georg, kannst du mir nicht etwas von dir schicken? Eine Flasche von die Duft, die so schön hat harmoniert mit die Oud in mein Bauchnabel? Äh, an mein Handgelenk.“
Clever. Es könnten viele Düfte sein und das Werbeopfer wird nun unzählige Flakons kaufen müssen. Glücklicherweise wissen wir, wo MGO residiert. Ein Ort, vermutlich so groß wie der Times Square. Ich sage nur, Deduktion, viele Grüße an Arthur Conan Doyle. Ein zarter Hinweis auf Oud findet sich, nur wird offen gelassen, was harmoniert? Sind es die Ouds untereinander? Oder doch die klassische Kombination Oud, Rose und Moschus?
Aufschluss gibt eine weitere Werbung:
„Wenn Du das Oud gemacht hättest, hättest Du es gefällig gemacht? / Wenn Du die Rose gemacht hättest, hättest Du sie süss-kitschig gemacht? / Und, wenn Du das mit Moschus vermischt hättest, wie hättest Du das gemacht? / Genau so. / Nicht wie der Titel, so das Manhattan. / Cremig-diversifiziertes Oud.“
Der letzte Satz besitzt alternative Enden: „ Grün-edle Rose“, „mannigfaltig-holzig-süffiges Oud“. Beides klingt gut, verschweigt die säuerliche Nuance der Rosen, welche meist negativ konnotiert wird, es hier aber nicht ist. Die Ouds, ich kann jedes einzelne herausfiltern. Nicht. Allgemein erwartet den Konsumenten ein grünliches, cremiges, Sirup-harziges Oud. Dass die Ouds wohlfeil austariert sind, durchaus kräftig und markant aber ohne offensiv zu sein, das leitet MGO durch einen weiteren Werbeslogan her: „Alle sprühe Parfum mit Oud. Riecht gut.“
In einem weiteren Spot verhöhnt man gar frische Düfte und dergleichen, dieser ist auf englisch und richtete sich an Parfum-Kosmopoliten. Ich gehöre auch dazu, kaufe meine Düfte quasi in diesem Geiste. Überall in der Welt. Ich bin sicher, mehr geht nicht.
„Fresh goes gar nicht
Manhattos oudness
Fresh goes weg bitte
With MGOs, fresh and full of teure Zutaten! (Und auch abgerundet mit einer dreckigen Vanillenote.)“
Round with Vanilla, Dr. Staudtker. Die gute Bourbon-Vanille. Klar. Ist nicht dabei. Man kennt es aus den Offerten im Supermarkt, dubios günstig. Tatsächlich erwähnt kein Spot diese Facette von Manhattan, die relativ spät auftritt, die Basis aber umarmend und dennoch nicht zu generisch respektive vorhersehbar ausklingen lässt. Klar, außer man ist eine Norne oder Parze, dann ist man informiert.
Erst mit dem finalen Werbespot, bei dem einer seiner Stammkunden im Bikini und mit einem Flakon in einer Hand tänzelte, kamen dann auch alle Merkmale zugleich von Manhattan zur Sprache. Es gab die Überlegung, einen Ugly Sweater mit Times Square-Silhoutte samt wirr blinkenden LEDs statt Bikini zu nehmen. Es blieb bei dem Gedankenspiel:
„Come on over have some fun
Dancin′ in the mornin' Ambra
Look into the bright blue sky
Come and let your other parfums fly
Livin′ it up this brand new day
A lot of Oud and rose, it's time to play
Doing things that feel so good
Get into the Moschus.“
Jetzt alle und Hände hoch, arrhythmisch klatschen, Baströckchen noch mal geschwenkt oder von mir aus auch das leichte, umgegürtete weiße Tuch, gut dass das nicht geradezu harlekinesk wirkt:
„What I'm feeling
It′s never been so vielschichtig
When I′m dreaming
Manhattan dreaming
When you, Georg, are with me“
Super spannend, hier wird noch mal der Bezug zu der Vielschichtigkeit der Ouds gezogen, offenbar ein Traum, eine Harmonie durch den Bund mit der Erwachsenen Rose sowie dem distinguiert-introvertierten Moschus. Auch die salzigen Momente dank Ambra, den Gischtausläufern, welche bis zum Gehölz herübergespielt werden, finden Eingang. Also ich muss den nun kaufen dank der Werbung.
Falls ihr ihn auch kauft, mit dem Code „PokalherduLump“ spart man. Gern geschehen.
„Lieber Georg, kannst du mir nicht etwas von dir schicken? Eine Flasche von die Duft, die so schön hat harmoniert mit die Oud in mein Bauchnabel? Äh, an mein Handgelenk.“
Clever. Es könnten viele Düfte sein und das Werbeopfer wird nun unzählige Flakons kaufen müssen. Glücklicherweise wissen wir, wo MGO residiert. Ein Ort, vermutlich so groß wie der Times Square. Ich sage nur, Deduktion, viele Grüße an Arthur Conan Doyle. Ein zarter Hinweis auf Oud findet sich, nur wird offen gelassen, was harmoniert? Sind es die Ouds untereinander? Oder doch die klassische Kombination Oud, Rose und Moschus?
Aufschluss gibt eine weitere Werbung:
„Wenn Du das Oud gemacht hättest, hättest Du es gefällig gemacht? / Wenn Du die Rose gemacht hättest, hättest Du sie süss-kitschig gemacht? / Und, wenn Du das mit Moschus vermischt hättest, wie hättest Du das gemacht? / Genau so. / Nicht wie der Titel, so das Manhattan. / Cremig-diversifiziertes Oud.“
Der letzte Satz besitzt alternative Enden: „ Grün-edle Rose“, „mannigfaltig-holzig-süffiges Oud“. Beides klingt gut, verschweigt die säuerliche Nuance der Rosen, welche meist negativ konnotiert wird, es hier aber nicht ist. Die Ouds, ich kann jedes einzelne herausfiltern. Nicht. Allgemein erwartet den Konsumenten ein grünliches, cremiges, Sirup-harziges Oud. Dass die Ouds wohlfeil austariert sind, durchaus kräftig und markant aber ohne offensiv zu sein, das leitet MGO durch einen weiteren Werbeslogan her: „Alle sprühe Parfum mit Oud. Riecht gut.“
In einem weiteren Spot verhöhnt man gar frische Düfte und dergleichen, dieser ist auf englisch und richtete sich an Parfum-Kosmopoliten. Ich gehöre auch dazu, kaufe meine Düfte quasi in diesem Geiste. Überall in der Welt. Ich bin sicher, mehr geht nicht.
„Fresh goes gar nicht
Manhattos oudness
Fresh goes weg bitte
With MGOs, fresh and full of teure Zutaten! (Und auch abgerundet mit einer dreckigen Vanillenote.)“
Round with Vanilla, Dr. Staudtker. Die gute Bourbon-Vanille. Klar. Ist nicht dabei. Man kennt es aus den Offerten im Supermarkt, dubios günstig. Tatsächlich erwähnt kein Spot diese Facette von Manhattan, die relativ spät auftritt, die Basis aber umarmend und dennoch nicht zu generisch respektive vorhersehbar ausklingen lässt. Klar, außer man ist eine Norne oder Parze, dann ist man informiert.
Erst mit dem finalen Werbespot, bei dem einer seiner Stammkunden im Bikini und mit einem Flakon in einer Hand tänzelte, kamen dann auch alle Merkmale zugleich von Manhattan zur Sprache. Es gab die Überlegung, einen Ugly Sweater mit Times Square-Silhoutte samt wirr blinkenden LEDs statt Bikini zu nehmen. Es blieb bei dem Gedankenspiel:
„Come on over have some fun
Dancin′ in the mornin' Ambra
Look into the bright blue sky
Come and let your other parfums fly
Livin′ it up this brand new day
A lot of Oud and rose, it's time to play
Doing things that feel so good
Get into the Moschus.“
Jetzt alle und Hände hoch, arrhythmisch klatschen, Baströckchen noch mal geschwenkt oder von mir aus auch das leichte, umgegürtete weiße Tuch, gut dass das nicht geradezu harlekinesk wirkt:
„What I'm feeling
It′s never been so vielschichtig
When I′m dreaming
Manhattan dreaming
When you, Georg, are with me“
Super spannend, hier wird noch mal der Bezug zu der Vielschichtigkeit der Ouds gezogen, offenbar ein Traum, eine Harmonie durch den Bund mit der Erwachsenen Rose sowie dem distinguiert-introvertierten Moschus. Auch die salzigen Momente dank Ambra, den Gischtausläufern, welche bis zum Gehölz herübergespielt werden, finden Eingang. Also ich muss den nun kaufen dank der Werbung.
Falls ihr ihn auch kauft, mit dem Code „PokalherduLump“ spart man. Gern geschehen.
31 Antworten
