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vor 1 Jahr - 24.01.2023
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What about seduction? - Verführung neu gedacht

What about seduction? - Verführung neu gedacht

Verführung

„Handlungsweise oder Zustand, die/der jemanden dazu bringen will, etwas zu tun, was diese Person eigentlich nicht will“

Lange Zeit – gerade als Junggeselle – fragt man sich was eine Person anziehend findet. Die Suche nach etwas, was einen unwiderstehlich macht und andere Personen überzeugt. Man versucht Möglichkeiten zu finden, um auf sich aufmerksam zu machen, aus der Masse herauszustechen und/oder besondere Reize zu setzen. In vielen Jahren mit dem Interesse an hochwertigen Düften verfliegt diese Intention zu einem Duft spürbar, jedoch möchte man nicht komplett aus dem Raster fallen. Besonders nicht, wenn man jemanden an der Seite hat, der dort bestenfalls auch bleiben soll.

Da wir nicht gänzlich frei von Beeinflussungen sind und man als junger Mensch auch soziale Medien und YouTube konsumiert, könnte man meinen es hat sich in den letzten Jahren im Bereich nur darum gedreht (ACHTUNG! Überspitzt formuliert!) die nächste Schnalle abzuschleppen. Während man nach einer Weile noch etwas drüber schmunzeln kann, kommt irgendwann die Erkenntnis, dass es nicht nur langweilig wird, sondern gar nicht das Thema in Gänze aufgreift und damit eher zum Fremdschäm-Moment wird. Man wird mit TOP-Listen von sexy/verführerischen Düften zugeschüttet, ohne dass sich jemand mal die Frage stellt, ob mehr dahintersteckt und was denn die Gründe sein könnten. Warum bestimmte Duftnoten attraktiver wirken und wie/was wir mit Düften überhaupt beeinflussen können. Es geht darum Reichweite zu generieren, statt sich dem Thema auch mal inhaltlich anzunähern.

Plakativ kann man solche Listen nämlich ganz einfach zusammenfassen: Hauptsache süß!

Wie süß soll es sein? JA!

Dabei ist es nicht mal verwerflich sich durch einen Duft attraktiver für eine gesuchte Person zu machen. Niemand hat etwas dagegen durch Parfüm ein weiteres Merkmal anzueignen, um Geschmack für die Situation auszudrücken und dem Gegenüber eine positive Erinnerung hervorzulocken. Nur sollte dies auf eine gesunde Grundlage bauen und nicht erwartet werden nur mit einem Duft die Welt regieren zu können. Generell ist ein gepflegtes Äußeres der Großteil der Wahrnehmung, der Rest wird durch den Charakter und Verhaltensweisen bestimmt. Vielleicht das letzte Prozentpünktchen hängt am Duft.

Zumal alles über einen Kamm zu scheren sowieso nicht funktioniert, da jeder der begeistert werden möchte einen individuellen Geschmack besitzt. Da kann man schon aus Prinzip mit einem bestimmten Duft nie 100 % den Geschmack treffen.

Gegenteiliges passiert eigentlich mit unserem Geschmack, denn der wird immer einheitlicher und gleichförmiger. Dadurch, dass in unserem Alltag Düfte als so emotionales Triebmittel eingesetzt wird, kommen wir gar nicht mehr dazu „normale Luft“ zu schnuppern. Alles was wir machen wird in Hülle und Fülle eingedieselt, sodass wir uns als Gesellschaft dran gewöhnen immer beduftet zu werden. Ob im Kino, im Restaurant, in Einkaufspassagen, überall werden Düfte reingepumpt, um uns ein möglichst emotionales Erlebnis zu bieten. Darunter leidet dann das Individuum, da es einem quasi vorgeschrieben wird, was wir zu mögen haben.

Möchte man es auf Düfte reduzieren, kann man aber aus reinem Interesse mal nachdenken, was denn verführerisch wirkt.

ACHTUNG! Es kommen auch persönliche Einschätzungen dazu!

1. Erinnerungen

Düfte werden oftmals unverkennbar mit Erinnerungen verschweißt. Wenn man dann mal wieder in den Genuss eines bestimmten Duftes kommt, erscheinen einem meist auch die Erinnerungen wieder. Dies kann sowohl guter, als auch schlechter Natur sein.

Vielen Menschen wird vor allem die Note von Vanille positiv in Erinnerung sein. Denn den meisten werden die Gerüche aus der Sorte mit den Backstunden der Mutter oder Großmutter zusammenbringen. Meist positive Erinnerungen, die einen das Leben prägen und Gerüche, die uns in Erinnerung schwelgen lassen. Gerade die Naschkatzen werden dann noch intensiver auf süßere Aromen anspringen. Wie gut, dass viele Designer-Häuser bei ihren Kreationen von süßen Düften auch auf Vanille zurückgreifen und damit den Geschmack vieler Leute treffen.

2. persönliche Vorlieben

Aromen und welche uns dann noch gefallen sind wie erwähnt höchst individuell. Jeder Mensch hat einfach durch den täglichen Umgang mit Duftstoffen eine Auswahl, die er positiv vernimmt. Wenn man kocht, findet man dieses und jenes Gewürz toll, man sitzt in einer Bar und findet eine bestimmte Alkoholsorte angenehm in der Nase. Überall, was wir auch tun und machen wird uns Düfte zeigen, die wir entweder gut oder schlecht finden. Wenn wir etwas gerne Essen und eine bestimmte Geschmacksrichtung gut finden, dann könnte der Duftstoff ebenso eine gleichlautende Wirkung erzielen. Sind wir gerne im Garten unterwegs könnten uns besondere Blumen oder Kräuter ansprechen. So baut sich jeder seinen individuellen Korb an geliebten Duftstoffen auf, der uns manchmal einfach gefallen mag, anderseits uns auch in Kombination lustvoll machen kann.

3. ich nenne es mal „persönlichen Fetisch“

Es gibt auch einfach Düfte und Duftstoffe über deren Existenz wir uns nicht im Klaren sind, die uns gefallen oder welche, die eigentlich nicht an einem Menschen zu suchen haben uns aber nicht nur faszinieren, sondern richtig wuschig machen. Hier könnte man wahrscheinlich so gut wie jeden (ursprünglich) animalischen Duftstoff nennen, der irgendwie abstoßen und dann doch wieder anziehend wirkt. Ob es nun menschelnder Moschus ist, Biebergeil oder Zibet, den ich wiederum sehr anziehend animalisch finde. Der reine Gedanke bringt vielleicht Unbehagen, aber unsere Evolution hat in dem Moment wahrscheinlich einfach eine Lücke, sodass wir doch noch irgendwo gewisse Triebe vergangener Zeiten haben.

4. Die Dosierung

Terra hatte vor einiger Zeit mal über ein Erlebnis in einem Blog berichtet, wo es richtig war sich mal Gedanken zu machen. Tatsächlich sollte man es einfach nicht übertreiben. Es ist für beide durchaus interessanter, wenn sich in einem kleinen Radius leichte Duftwolken bewegen. Wichtiger ist Klasse statt Masse. Der Duft soll verführen und überzeugen, nicht den Fakt abladen, dass man später mit den Freunden noch in den nächsten Club geht. Es soll Begierde auf mehr auslösen, in dem Fall demjenigen näher zu kommen.

5. natürliches Aphrodisiakum

Bestimmte Stoffe und Pflanzen haben ganz natürliche Wirkung auf unseren Körper, die als Aphrodisiakum bekannt sind. So zählt die oben bereits genannte Vanille dazu, die unseren Körper auf liebevolle Hochtouren bringt. Auch Chili, Schokolade und Zimt zählen zu den Stoffen die uns dann mehr aus dem Körper handeln lasse, als mit dem Kopf.



Interessant bei der Ganzen Betrachtung ist vor allem, dass es anscheinend einen Inhaltstoff gibt, der uns tatsächlich noch in einen gewissen Trieb-/Paarungswillen versetzt. So soll einer der verbliebenen fünf Pheromon-Rezeptoren wohl auf den chemischen Inhaltsstoff Hedion ansprechen. Das Spannende: Viele Initio Düfte nutzen genau diesen Duftstoff in ihrer DNA. Da verwundert es nicht, dass die immer recht gut bewertet sind…

Also, wenn sich euer Wunschpartner direkt nack´sch auf euch werfen soll, dann einfach einen Initio tragen, dann läuft´s direkt.

Die Message sollte eher sein, seine Gewohnheiten zu überdenken und sich auch Gedanken zu machen, was der andere will. Mit Duft zugeschüttet werden oder Neugier zu wecken? Auch sich mal darüber Gedanken zu machen was dem anderen gefällt und auch darüber eventuell ein nettes Gesprächsthema aufzubauen.

Ich zumindest weiß welche Düfte meiner Frau gefallen und welche nicht. Das heißt nicht, dass ich auf etwas verzichten muss, sondern trage auch gerne mal Düfte mit Inhaltsstoffen, die sie gerne mal abkanzelt. Aber man muss für sich die perfekte Mischung und Vorgehensweise finden, um auf Dauer zu bestehen. Ich würde auch davonlaufen, wenn ich von Personen im Umkreis mit süßer Zuckerwatte vollbeduftet werde. Denn nicht nur Männer können es übertreiben…

Habt ihr auch noch Einflussfaktoren die einen verführerischen Duftstoff ausmachen ?

16 Antworten

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