Dascha0s

Dascha0s

Rezensionen
Dascha0s vor 2 Jahren 5 4
Himmel oder Hölle
Hm, also ganz ehrlich- ich bin mir nicht sicher, ob ich den Duft genial oder doch daneben finde. Außergewöhnlich ist er auf jeden Fall- und: ich finde, dass er über den Verlauf echt stabil bleibt und nach einer nicht immer ganz harmonischen Kombi aus Rose ( ganz schön viel sogar davon), Kardamom (köstlich) und Myrrhe sowie Sandelholz riecht. Und diese ist wirklich speziell, ein winziges bisschen künstlich und in manchen Momenten echt zu viel- zum Beispiel beim direkten Schnüffeln am Handgelenk. Aber ein zufällig vorbei wehender Hauch davon riecht wiederum traumhaft und irgendwie sehr vertraut, darüberhinaus komplett harmonisch. Es ist fast als ob der Dufthauch schon irgendwo im Duftgedächtnis abgespeichert wäre, oder einzelne Komponenten davon. Die Haltbarkeit ist recht gut, und die Sillage auch ordentlich. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Duft ein paar Annäherungsversuche braucht, ich werde jedenfalls weiter testen und irgendwann bestimmt wissen, ob er himmlisch oder doch unterirdisch ist;)
4 Antworten
Dascha0s vor 2 Jahren 12 1
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Oh, là, là Madame
Das ungefähr hab ich gedacht- denn Pink Marina ist echt überraschend. Vor allem der Flakon lässt komplett anderes erahnen- er erinnert mit den rosa-weißen Streifen und dem süßen Schleifchen eher an adrette Kleinmädchen Sommerfrische, in der im fein gestreiften Kleidchen mit breitkrempigem weißen Sonnenhut in einem schicken traditionellen Seebad an der Promenade entlangflaniert wird. Sehen und Gesehen werden, sich ab und zu Luft Zufächeln, auf KEINEN Fall einen Coffee-to-go schlürfen, sondern sich zu gegebener Zeit in einem netten Kaffee mit nettem Mobiliar zu einem Kännchen Kaffee und einem Stückchen Schwarzwälder Kirsch niederlassen. Oder natürlich ein Eis, ist ja Urlaub :) So ungefähr hätte dann auch der Duft ausfallen können: süß, pudrig, fluffig, mit höchstens ein paar aquatischen Anklängen. Aber es kommt anders: schon beim ersten Riechen bemerke ich die erfreuliche Spritzigkeit der Grapefruit und Zitrone, das aquatische kommt wohl ein bisschen vom Melonensorbet, direkt untermalt von den holzigen Anklängen die den Duft rund machen und ihm eine gewisse Tiefe verleihen. Eine Spur Neroli schwingt auch mit aber überdeckt nicht. Angenehm unsüß ist und bleibt der Duft die ganze Zeit, und auch der Verlauf ist relativ gleichmäßig, so dass es keine großen Überraschungen- aber auch keine Enttäuschung- gibt. Insgesamt wirklich ein solider und schön frischer Begleiter für Frühling und Sommer mit einer guten Haltbarkeit.
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Dascha0s vor 2 Jahren 9
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Schnee der auf Zedern- und Veilchen- fällt
Frei nach dem großartigen Film, wenn auch weitaus nicht so tragisch. Dennoch- Shewood legt schon einen ganz ordentlichen Auftritt hin: der Start noch etwas frisch zitronig, geht es dann direkt im Anschluss ans eingemachte Veilchen, wodurch eine vollkommen unkitschige unmadamige volle Blumigkeit auf leichtem Moschuslüftchen entsteht. Während man sich gerade noch am schönen Bouquet erfreut, kommt auch schon der holzige Unterton mit Zeder und Ambra ins Spiel und verleiht dem Ganzen die Tiefe durch die faszinierende Kombination aus sanfter Holzigkeit und leichtem Blumenduft. Und, als ob sich auf Veilchen und Zedern eine ganz leichte Schneedecke gelegt hätte, strahlt der Duft eine unglaubliche Ruhe und Sicherheit aus, die nur ab und an von den letzten frisch- zitronigen Anklängen durchbrochen wird. Er ist alles andere als beliebig, dennoch jeden Tag tragbar, auch Sillage und Haltbarkeit können sich durchaus sehen lassen. Der Flakon passt perfekt zum Inhalt: eine wirklich gelungene Kombi aus der Leichtigkeit und Transparenz sowie den klaren Linien des Glases und der Tiefe des dunklen Holz mit einem Schuss Glamour durch den glänzenden Deckel. Ein Schmuckstück als Flakon und ein All Time Favorite als Duft.
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Dascha0s vor 2 Jahren 8 2
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Lilalaune in Balance
Vielleicht ist es die Farbe, sicher ist es nicht der Flakon- aber für mich ist der Duft faszinierend. Sicher, er startet etwas abrupt und auch etwas heftig mit synthetischer Anmutung und Chili Anklängen- nicht unbedingt Vertrauen erweckend. Aber wenn man sich durch die ersten paar Minuten, mehr sind es wirklich nicht, „gekämpft“ hat- dann eröffnen sich plötzlich ganz neue sehr sanfte und ausbalancierte Duftwelten. Vanille kommt durch und funktioniert perfekt als Gegenpol zur Chili Schärfe, die gleichzeitig den Duft so spannend macht und dafür sorgt, dass es nie zu süß wird, trotz der Brombeere, die immer präsent ist. So bleibt er dann auch lange und macht keinen großen Verlauf mehr durch. Ultraviolet ist von allem ein bisschen- ein bisschen fruchtig, ein bisschen verspielt, ein bisschen pudrig, ein bisschen scharf- aber von keinem zu viel. Und auch die Haltbarkeit ist wirklich beachtlich, auf der Kleidung ist der wundervolle Duft am nächsten Tag noch gut zu riechen, auf der Haut reicht es für einen Tag. Und durch die eher mäßige Sillage ist er ein idealer sanfter aber besonderer Begleiter für jeden Tag, der ein Lilalaune Lächeln aufs Gesicht zaubert.
2 Antworten
Dascha0s vor 2 Jahren 14 6
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Cabo de São Vicente
Ich stehe am südwestlichsten Punkt Europas am Cabo de São Vicente bei Sagres in Portugal. Es gibt dort einen Leuchtturm, eine karge Landschaft, und die letzte Bratwurst vor Amerika. Und dann- nichts mehr außer tausenden Kilometern Atlantik. Das Cabo ist umtost von den Wellen, man kann sich an manchen Tagen in den Wind lehnen, so stark ist er. Die Aussicht auf das Meer ist atemberaubend, besonders der Sonnenuntergang dort ist spektakulär. Am Cabo kann man durch die Landschaft der Costa Vicentina streifen- es gibt dort sehr viele kleine Pflanzen und Kräuter, die sich gegen den unbarmherzigen Wind behaupten müssen, unzählige weiße leere Schneckenhäuser auf dem steinigen Boden und Zistrosen, die diesen ganz speziellen Duft ausstrahlen. Die Sonne brennt an manchen Tagen unbarmherzig und macht die Erde trocken und staubig. Über allem liegt der Duft des Atlantik und der Freiheit- aber auch Gefahr- gewaltig und existenziell. Man kann sich ein bisschen das Gefühl vorstellen, das die ersten Seefahrer hatten, die von der Küste Portugals ans Ende der Welt aufgebrochen sind. Manchmal wird Gischt vom Wind nach oben geweht, abends und morgens liegt über allem der Seenebel. Die Stimmung dieses Ortes ist perfekt eingefangen in De Los Santos- die Zistrosen sind überaus gut zu riechen, auch Salbei ist zu erahnen, die Trockenheit und Staubigkeit kann man förmlich fühlen, die Freiheit auch. Es ist weniger ein Duft als ein Gefühl, und auch wenn es eigentlich dem Dia de los Muertos gewidmet ist und sowohl Leben als auch Vergänglichkeit und deren Zusammenspiel in einem Duft symbolisiert- für mich ist es das absolut perfekte Sehnsuchts- und Freiheitsgefühl. Und das ist von der ersten bis zur letzten Sekunde ( bei einer durchaus akzeptablen Haltbarkeit dauert das etwa 8h) gleich schön. Ich bin Fan, De Los Santos. Danke, Byredo
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