Epikuros

Epikuros

Rezensionen
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6 - 10 von 24
Epikuros vor 9 Jahren 10 2
9
Duft
Prada hat was.....
In dieser lieben Sommerzeit zieht es mich weg von den schwereren Düften und hin zu den luftigen und leichteren. Die Pradas sind mir darum jetzt hochwillkommen, und ich genieße sie sehr! Und: ich fühle mich außerordentlich wohl mit ihnen.
Später vielleicht mal mehr dazu... (Aber andere haben in ihren hervorragenden Kommentaren eigentlich schon alles gesagt)
2 Antworten
Epikuros vor 9 Jahren 11 2
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Duft ist wirklich gut - die Bezeichnung "Sport" ganz irreführend
Wenn hinter dem Originalnamen die Bezeichnung "Sport" auftaucht, ist das normalerweise ein totaler Hinderungsgrund für mich, mich auch nur theoretisch weiter mit dem Duft zu befassen. Denn "Sport" klingt für mich nach Verwässerung, auf Frische gepeppt, harm-los, als Hinweis auf homöopathische Verdünnungen.
Aber dann las ich doch mal die überwiegend guten Kommentare hier und kam zu der Ahnung, dass Lalique auch hier nicht etwas Minderwertiges neben das sehr hochwertige Original gestellt haben kann. So bestellte ich ihn mir blind und - ich war sehr angenehm überrascht!

Während EN gleich kraftvoll-dunkel startet, haben wir hier bei ENS einen ganz anderen Auftakt: Grapefruit, Bergamotte und eine leichte Zitrone sorgen durchaus für längere Zeit für eine sehr angenehme und wohlduftende Frische, die ich nicht näher erklären kann. Lavendel kann ich nicht ausmachen, mag aber am Wohlduft sehr wohl mitwirken.

Im Herzen übernehmen dann die beiden Vetivers (Haiti und Bourbon) die Führung, und hier beginnt man mit Befriedigung festzustellen, dass das Original keineswegs verschwunden ist. Es wird kraftvoller.

In der Basis führt dann Kaschmir dazu, dass kaum mehr Unterschiede da sind zwischen EN und ENS -- Moschus konnte ich noch nie so richtig identifizieren. (EN wird ja selbst auch, wenn er zur Basis kommt, immer milder und wohlriechender. Diesen sanfteren Ausklang mochte ich schon immer besonders gern.)

Während der sowohl von mir wie auch von vielen anderen geliebte EN oft das Problem hat, dass er zwar sehr schön und tief- und abgründig ist, sich aber die Frage stellt, in welchen sozialen Situationen ihn man denn tragen kann, ohne sich als wandelnde Duftbombe zu stigmatisieren, ist ENS doch sehr viel "sozialverträglicher": er ist zu vielen Gelegenheiten tragbar, da er frisch, freundlich und im Herzen wie in der Basis etwas entschärfter erscheint.

Diese Entschärfung bringt (kleine) Einschränkungen in der Haltbarkeit und Sillage mit sich, aber das halte ich für sehr in Ordnung. Möglicherweise kommt es zu dieser Entschärfung durch das Aquatische, das ich aber nicht wahrnehme und mir allerdings auch sonst nicht so ganz viel sagt.

Fazit: ENS ist sehr viel vielseitiger in den Anwendungsmöglichkeiten. Gleichzeitig ist das Original doch sehr gut inkorporiert, nur eben nicht so machtvoll-kraftvoll. Die schönen Vetivers sind weniger rau, einfach gefälliger, wenngleich ich auch die Rauheit bei EN sehr mag.

Ich würde sagen, man kann beide sehr gut gebrauchen: EN eher für Zeiten, zu denen man allein mit sich selber ist - ENS dann, wenn man unter die Leute geht und nicht selbst zum Duftereignis werden möchte.

Beide haben so für mich ihre Daseinsberechtigung, weil sie auf je etwas unterschiedliche Weise schön und angenehm zu tragen sind.

Mit der Bezeichnung "Sport" hat Lalique m.E. allerdings einen dicken Fehler gemacht. Da hätte man sich etwas Feineres ausdenken sollen - zumal der Begriff "Sport" bei den meisten Duftliebhabern eher negativ besetzt sein und eher abschreckende Wirkung haben dürfte!

Aber ENS ist ein sehr gelungener Duft, - ich werde ihn - neben EN - in meinem Alltag gern tragen!

(Das Verhältnis von EN zu ENS ist vergleichbar mit dem Verhältnis von Guerlain Vetiver zu Guerlain Extreme: beide sind jeweils sehr gut!)

Wenn man beide besitzt, kann man durchaus mit beiden gleichzeitig experimentieren und spielen: z.B. einen Sprüher EN auf die Brust und dann 3-4 ENS, was interessante Nuancierungen ergibt.




Nachtrag am 3.3.2015:

Nichts geht über die Beobachtung des eigenen Verhaltens, wenn es darum geht, die hierarchische Ordnung der Düfte, die man sein eigen nennt, zu beurteilen und zu sortieren!
So bin ich denn in den letzten Wochen doch gewahr geworden, dass ich zu über 90 % zu Encre Noire gegriffen habe - und doch nicht zu ENSport. Letzteren habe ich nebenher immer mal wieder auf die Hand gesprüht, vor allem, um seine Haltbarkeit und seine Entwicklung zu testen. Beides bei weitem nicht so gut wie beim Original!

Das Ergebnis also: Encre Noire bleibt der König! - Und ENSport bleibt eine nette Spielerei, die der König hin und wieder neben sich duldet. Nach meinen nunmehr gemachten Erfahrungen muss ich sagen: man muss ihn nicht unbedingt besitzen.... (Man sollte sich also keinesfalls auf schnelle Eindrücke verlassen - nicht nur bei den Düften! Die Zeit bringt die Wahrheit schließlich doch an den Tag... ;-)))) )
2 Antworten
Epikuros vor 9 Jahren 3 5
4
Duft
Erfahrung der besonderen Art
Ich bin gerade am Sortieren und vor allem am Aussortieren all dessen, was ich lange nicht mehr beachtet habe und gebe es weg. Da kam mir gestern - dummerweise kurz vorm Schlafengehen - Eau Sauvage in die Hand, und ich dachte: ach, merkwürdig, dass ich den so lange so gar nicht mehr beachtet hatte. Und ich sprühte mir auf Brust und Hals - und ging ins Bett.

Als ich so da lag, nahm ich eine enorme süßliche Strenge wahr, dachte mir, dass das ja gleich wärmer werden würde - aber darüber war ich dann auch eingeschlafen. Zwei Stunden später wachte ich mit furchtbaren Hustenanfällen auf, die ich überhaupt nicht beruhigen konnte. Ich stand auf und ging etwas trinken - es half nicht. An mir nahm ich aber einen ganz und gar nicht angenehmen Geruch war: süßlich-stark = Eau Sauvage.

Nachdem ich eine Weile am offenen Fenster gestanden und "ausgedünstet" hatte, konnte ich wieder weiterschlafen. Auch heute Morgen noch mächtig Eau Sauvage - und immer noch nicht angenehm.

Kurzum: der Duft erschien mir wie eine Bombe aus vergangenen Zeiten. Heute Vormittag wurde er erbarmungslos aussortiert und weggegeben.

Das war´s dann mit Dior bei mir! - Nach meinem Super-Reinfall mit DHI werde ich nun gewiß nie wieder etwas von Dior anschaffen!

So kann´s gehen.....
5 Antworten
Epikuros vor 9 Jahren 6
7.5
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Very distinguished !
Castle Forbes soll weltweit die kleinste Parfüm-Herstellung haben, und es werden nur sehr erlesene Öle als Ingredienzen verwendet. Das Special Reserve Vetiver ist eine limitierte Auflage - also nicht bis in alle Ewigkeit verfügbar zum Kauf!

Der Duft ist sehr vornehm-klassisch und trotzdem irgendwie sehr modern. Sehr angenehmen zitrischen Duftnoten, wie man sie selten so rein und sauber entdeckt, setzen einen erfrischenden Anfang -- sehr dezent, wie der ganze Duft. Das Zitrische ist viel sanfter als alles andere, was ich aus diesem Bereich kenne!

Der Duft entfaltet sich langsam, wird kräftiger und dunkler durch holzige Noten, die sehr lange anhalten. Das Vetiver habe ich in dieser Weise noch nicht erlebt, aber es ist äußerst angenehm und wird von Zeder und Zypresse eskortiert.

Alles am Duft ist sehr klar, sauber, rein und sanft. Auf mich hat er eine sehr ausgleichende und beruhigende Wirkung und stärkt durch seine Souveränität und Exklusivität das Selbstbewußtsein.

Die Haltbarkeit ist sehr gut, die Sillage eher zurückgenommen, aber der Duft ist gut wahrnehmbar.

Ein Duft nicht für alle Tage, sondern für besondere Ereignisse eher ruhigerer Art. Er wird in der Begegnung mit einer interessanten Frau seine Wirkung gewiß nicht verfehlen, weil er anziehend ist und ihr nicht bekannt sein wird, was ihn eben attraktiv macht.

Wer etwas Besonderes und Einmaliges sucht, sollte sich diesem Duft zuwenden - allerdings hat Exklusivität auch seinen Preis...

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Nach einigen Monaten:

Naja - ich finde jetzt, dass die Schotten auch nur "mit Wasser kochen".... Der Duft ist immer noch schön und dezent, aber auch wiederum nicht sooo überragend. Er hat sich eingereiht in die vielen anderen guten Düfte, die ich habe..... (Meine superhohe Bewertung nehme ich zurück auf 8)
0 Antworten
Epikuros vor 9 Jahren 4 1
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
7
Duft
Gut, aber...
Hätte man mich vor einem Jahr nach Héritage gefragt, hätte ich wohl von ihm geschwärmt. - Aber auch er gehört zu jenen, die das Schicksal teilen, dass sie irgendwann von mir nicht mehr wahrgenommen wurden. Interessant ist dabei, dass das bei mir gar nicht so bewußt und überlegt abläuft - ich bemerke es einfach irgendwann.

Ich hab´s ja mit den grünen, krautigen und holzigen Düften. Ich mag Natur. Vetiver! - wobei mir die beiden Guerlains nachwievor die liebsten sind.

Héritage aber ist wohl das, was man gourmandig nennt. Für mich zu parfümerig und ausladend, nichts für jemanden wie mich, der gern in Wald und Flur unterwegs ist.

Héritage ist sicherlich elegant und für einen Glitzerabend im großen Ballsaal geeignet - aber dort werde ich eher nicht anzutreffen sein.

Ein sicherlich guter Duft, aber nichts für meinen Geschmack.
1 Antwort
6 - 10 von 24