Essa1311

Mit dem wunderbaren Bal d'Afrique fing meine Nischenliebe erst an. Auch wenn danach einige weitere folgen sollten, hat der immernoch einen besonderen Platz in meinem Herzen.
Das war der erste Nischenduft den ich gekauft habe. Der Erste, für den ich soviel Geld hingelegt habe. Der Duft der Schuld daran war, dass ich das erste mal das Breuninger betreten habe.
Jetzt ist meine Sammlung auf 23 Düfte (Stand Heute) gewachsen. Dadurch rückt Bal d'Afrique gelegentlich in den Hintergrund. Und dann krame ich ihn wieder raus, sprühe ihn auf und mir fällt sofort wieder ein, wieso ich mich so in ihn verliebt habe.

Ich beschreibe wirklich gern Düfte aber hier fällt es mir unfassbar schwer. Wenn ich es runterbreche dann startet er spritzig-frisch und wird dann blumig-cremig, fluffigweich.
Aber Bal d'Afrique kann man nicht so richtig beschreiben weil er wirklich einzigartig ist. Er ist ein Gute Laune Duft wie kein anderer. Die Tage können noch so grau sein, ich lächle sofort wenn ich diesen wunderbaren Byredo rieche. Er überstrahlt mit seiner Fröhlichkeit noch jedes Regenwetter.
Das Bild vom afrikanischen Tanz passt ganz wunderbar. Lebensfrohe Menschen die in der Sonne tanzen, mit Gewändern die in jeder Farbe des Regenbogens leuchten, exakt so ist Bal d'Afrique.
Der enthaltene Moschusfluff macht ihn aber gleichzeitig auch irgendwie anschmiegsam und zu einem Wohlfühlduft.
Ich habe ihn gekauft als wir gerade in einer tiefen Corona-Krise steckten. Der Duft hat mich oft vor dunklen Gedanken bewahrt und meinen Tag oft ein klein wenig besser gemacht.

Bei Haltbarkeit und Sillage kann ich absolut nicht meckern. Er hält an mir wahnsinnig gut, teilweise rieche ich ihn am nächsten Tag noch. Gerochen werde ich auch. Ich muss sogar ein wenig mit sprühen aufpassen weil er sonst zu stark ist. Also was die Haltbarkeit angeht bin ich scheinbar ein Einhorn was diesen Duft betrifft.

Damit bin ich aber auch mit dem Preis-Leistungsverhältnis absolut zufrieden. Die Verpackung ist ein Genuss und auch der Flakon überzeugt mit seiner schlichten und hochwertigen Klasse.
Wer Bal d'Afrique noch nie gerochen hat, sollte das nachholen :)

Die meisten meiner Düfte haben eine Geschichte und ich mag es, diese Geschichten hier zur Bewertung einfließen zu lassen.

Ouvertuere habe ich eigentlich nur aus Langeweile im Breuninger getestet, der Mann war bei Lego beschäftigt und ich nunmal in meiner liebsten Parfumabteilung. Sofort als der Duft aus dem Sprüher kam war ich verliebt, verliebte mich noch mehr während ich immer wieder am Duftzettelchen roch und als der Duft dann auf mein Handgelenk gesprüht wurde, war ich hin und weg. Die Vernunft sagte aber "heb dir den für deinen Geburtstag auf, pack ihn auf die Wunschliste, du musst ihn nicht sofort kaufen".
Tja und dann sind mehrere Monate vergangen. Warum? Eine sehr nahestehende Person fragte sehr unbeholfen und so gar nicht durch die Blume, 6 Wochen vor meinem Geburtstag, in welchen Duft ich mich denn letztens so verliebt hatte. Und Schande über mich, durch dieses unbeholfene Fragen dachte ich, der Duft wird mein Geschenk. Überraschung, er wurde es nicht. Auch Weihnachten 2 Monate später verging ohne ein duftendes Geschenk. So reifte also der Entschluss, mir den Duft jetzt definitiv selber zu kaufen.
So geduldig habe ich also auf dich gewartet liebe Ouvertuere. Jetzt frag ich mich wie ich ohne dich Leben konnte.

Ouvertüre startet sehr fruchtig, mit einer sehr präsenten und vorallem authentischen Orange. Die Orange ist sehr spritzig und knackig, ich denke diesen Eindruck erweckt das angegebene Feigenblatt.
Im weiteren Verlauf wird der Duft blumiger mit einem leicht sommerlichen Touch.
Den Zimt bekomme ich überhaupt nicht dafür die Mischung aus Rose und Ylang-Ylang.
Im Drydown zeigt sich die wahre Schönheit der Ouvertuere.
Er wird so cremig, so umschmeichelnd und edel ohne seinen leicht spritzigen Charakter zu verlieren. Er wirkt für mich wie ein Seidenschal, den man sich im Sommer umbindet wenn es abends vielleicht doch ein wenig frischer wird. Mit Ouvertuere stehe ich immer ein bisschen aufrechter weil er mir Selbstbewusstsein gibt. Durch seine komplexen Noten ist er auch ein absoluter Allrounder. Verzichten würde ich vermutlich nur bei 35 Grad im Sommer aber ansonsten passt er ganz wunderbar zu jeder Gelegenheit und zu jeder Jahreszeit.
Haltbarkeit und Sillage sind super. Ich trage meist nur 2 Sprüher und trotzdem rieche ich den Duft den ganzen Tag und werde auch wahrgenommen.
Der Flakon ist, wie nahezu alle Xerjoffs, eine wahre Schönheit und ein absoluter Blickfang.
Was bin ich froh so ein Prachtexemplar in meiner Sammlung zu haben :)

Ach Prada, du und ich haben ein bisschen gebraucht um warm zu werden. Eigentlich wollte ich ja nicht mehr blind kaufen...
Und vermutlich war ich nur so geduldig, weil ich deine Schwester "Infusion d'Amande | Prada" so sehr liebe und eure Flakons so wunderbar zusammenpassen. Also habe ich dir Zeit gegeben.
Und jetzt: Je ne regrette rien

Ja es stimmt, Infusion de Figue ist so eine ganz andere Feige, als man sie vielleicht aus anderen Düften kennt. Das macht sie aber für mich aus und das macht sie für mich so besonders. Das sie nicht bei jedem ankommt, verstehe ich aber auch.

Ich hatte am Anfang meine Schwierigkeiten mit der Prada Feige. Beim ersten Testen wollte der Funke nicht so recht überspringen. Auch beim ersten Tragen war ich noch unschlüssig. Aber irgendwie hat sich der Duft ganz leise in mein Herz geschlichen. Denn seitdem greife ich wahnsinnig oft zu ihm. So oft, dass ich mich zwingen muss, auch mal einen anderen Duft aus meiner Sammlung zu nutzen.

Der Duft startet spritzig, fruchtig, mit einer tollen Mandarine. Die Mandarine wird schnell klebrig harzig und dann tritt auch schon die Feige auf. Auch die Feige suhlt sich in dem gleichen Harz, eine wunderbare Symbiose aus dem angegebenen Mastixharz und dem Galbanum. Der Prada schafft es, durch die Mandarine und Feigenkombination frühlingsfrisch zu sein aber trotzdem eine Wärme zu geben, die wahnsinnig besonders ist. Wenn es früh noch klirrend kalt ist, wärmt mich der Duft. Scheint die Sonne und das Thermometer klettert auch frühlingshafte 18 Grad, erfrischt er mich.
Infusion de Figue ist keine grüne Feige. Er ist fruchtig, harzig und wird im Drydown wunderbar cremig. Dabei stört er auch niemanden, da die Noten wunderbar zusammen harmonieren.

Diese cremige Infusion-DNA ist deutlich zu erkennen. Dennoch ist es ein alleinstehender Duft mit vielen Besonderheiten.
Haltbarkeit und Sillage sind nicht so besonders. Wer meine Rezensionen liest der weiß, dass ich eine Haut habe an der alles gut hält. Den hier sprüh ich aber nachmittags tatsächlich nach. Vielleicht aber auch einfach nur, weil ich ihn einfach gern nochmal volle breitseite riechen will.

Feigenliebhaber sollten den hier definitiv probieren aber alle ihre Erwartungen vorab am besten löschen und sich voll und ganz auf diese Schönheit einlassen

29 Jahre und einen Kuba-Urlaub hat es gebraucht. Nämlich um zu verstehen, dass Cuba Libre mit dunklem Rum eben nicht mehr Cuba Libre heißt sondern Cubata.
Damit hatten wir unser Signature-Getränk für den Urlaub gefunden. Und dann kommt ein Duft mit genau diesem Namen, eigentlich kann der nur ein Volltreffer werden. Ja eigentlich, denn dann sehe ich die Noten und entdecke den bösen bösen Tabak. Zu diesem Zeitpunkt war ich Tabak in Düften noch absolut abgeneigt.
Cubata ist aber nun mal ein von Kuba inspirierter Duft und da ist es naheliegend, dass sowas wie Tabak drin sein könnte. Auf Empfehlung der Community und weil der Name eben so schön passte, bestellte ich mir also eine Abfüllung.

Cubata startet sehr deutlich mit dieser Tabaknote. Aber keine staubige, kratzige Tabaknote sondern eher eine frische,grüne. Als wären die Tabakblätter noch nicht liebevoll getrocknet sondern noch frisch. Diese Kopfnote bleibt mir fast bis zum Schluss auch erhalten.
In diesem Duft vereinen sich immer zwei für mich gegensätzliche Komponenten, die Cubata so wunderbar ausgewogen machen. So ist es eben auch der süße klebrige Honig der dem herben dunklen Rum im weiteren Verlauf einen Twist gibt.
Später wird der Duft dann noch holzig, den Tabak vom Anfang kann ich nur noch erahnen. Es wirkt so ein bisschen als würde ich meinen Humidor öffnen und mir schlägt dieser Geruch von Holz und Tabak entgegen. Aber vermutlich liegt in meinem Humidor auch eine Vanilleschote oder wie hier angegeben eine Tonkabohne, denn auch hier wird der Duft nicht zu herb sondern leicht süßlich.

Ich hatte anfangs ein bisschen Angst, dass ich mir Cubata schön rede eben wegen des Namens und der Bedeutung für mich. Dieses Schönreden ist aber auch Schuld, dass ich sehr konzentriert auf den Duft gelauscht habe und bis zum Schluss versuche, alle Komponenten zu erriechen. Und mich sehr tief in den Duft verliebe. Jetzt kann ich also mit voller Überzeugung sagen, dass ich diesen Duft schätze und sehr gerne trage. Ich finde Cubata schon recht nischig umso erstaunter war ich auf die positiven Reaktionen, die der auslöst. "Du riechst anders als sonst... aber sehr gut!" Er scheint also anzukommen.

Haltbarkeit könnte einen Ticken besser sein, Sillage ist super wie ich anhand der Reaktionen sehe. Flakon und Verpackung sind wunderbar thematisch umgesetzt. Der Flakon ist sehr hochwertig und mit magnetischer Kappe versehen, gefällt mir sehr sehr gut.

Abschließend kann man sagen Cubata ist wie Havanna, voller Gegensätze aber dadurch so wunderschön, wie das ganze Land.

2 Wochen Kuba Urlaub Ende Januar inkl. konsumieren diverser Rumsorten hinterließen Spuren. Ist euch mal aufgefallen wie wunderbar Rum riecht? Aber von vorne.
Wenn man auf Kuba ist konsumiert man vermutlich nicht nur Rum sondern möchte gern etwas von diesem kubanischen Lebensgefühl in der Flasche für zuhause mitnehmen. Dort ist man aber defintiv erschlagen vom Rumangebot. Also mit rudimentären Spanischkenntnissen (geht mit 1-2 Rum auch erstaunlich gut die Sprache) gefragt, was denn die Kubaner selbst trinken bzw. empfehlen können.
Und immer wieder sind wir gelandet beim Santiago de Cuba. Den 11-jährigen bitteschön! Das wäre wohl Preis-Leistungstechnisch der Beste. Bevor es zum Kauf kam haben wir genau diesen an einem Abend gemütlich getrunken... und ich zumindest auch geschnüffelt. Ich war verliebt in diesen Geruch und zurück in Deutschland wollte ich genau so ein Parfum.

Los ging die Suche, mit Unterstützung dieser wunderbaren Community. Schnell wurde "Andalusian Soul | The Merchant Of Venice" empfohlen und so zog es mich ins Breuninger.
Das war nicht der erste Rumduft den ich dort probiert habe aber sobald ich Andalusian Soul unter der Nase hatte war meine Suche beendet. Ich habe direkt angefangen zu lächeln als ich ihn gerochen habe, hab die Augen geschlossen und war zwischen Samstagstrubel der Innenstadt kurz wieder auf Kuba.
Der Duft startet mit einer kräftigen Rumnote aber auch ein ganz klein wenig grün-holzig. Als würde ich die Palmenblätter riechen unter denen ich Rum trinke. Das grün-holzige verschwindet gleich wieder und dann gesellt sich die Vanille zum Rum. Und genau ab jetzt riecht der Duft exakt wie der 11jährige Santiago-Rum. Die Vanille unterstützt den Rum, drängelt sich aber nie in den Vordergrund. Mit der Zeit wird der Duft cremiger, so als würde diese erste Alkoholnote im Glas verschwinden. Dann bleibt Andalusian Soul cremig,rumig,vanillig - genau das was ich gesucht habe.
Anfangs schreckten mich die hier angegebenen rauchigen Noten ab, die nehme ich aber gar nicht wahr. Ich scheine allerdings Schwierigkeiten mit der Wahrnehmung von solchen Noten zu haben, es gibt nämlich noch andere Düfte wo ich das absolut nicht kriege.

Haltbarkeit und Sillage sind spitze. Man riecht mich, ich wurde auf den Duft schon angesprochen, aber auch hier erschlage ich niemanden mit meinem Parfum. Ich finde den auch nicht so super beschwipst wie zb. einen Angels Share. Trotzdem rieche ich den Rum bis zum Schluss.
Früh aufgesprüht hält er mir den ganzen Tag. Wenn ihr schon Bewertungen von mir gelesen habt wisst ihr aber vermutlich, ich hab eine sehr dankbare Haut an der viele Düfte super halten.
Der Flakon ist , wie immer von Merchant of Venice, bis auf die Plastikkappe wunderschön. Die Verpackung ist ein richtiges Erlebnis. Sehr tolle Aufmachung.

Was dieser Duft mit Andalusien zutun haben soll, erschließt sich mir nicht. Für mich ist es die kubanische Seele in der Parfumflasche.