ExOmega

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11 - 15 von 27
ExOmega vor 13 Jahren 1 1
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Neon-Himbeere im Vintage Gewand
Herrendüfte von Diesel müssen offenbar einen synthetischen Charakter haben. Das ist jedoch nicht weiter schlimm,da dieser zum Gesamtbild passt und auch das Image der Marke für Junge und jung Gebliebene widerspiegelt.
Aktuell ist "Fuel for Life" neben "Only the Brave" der einzige Diesel-Herrenfuft, welcher weiträumig vertrieben wird. Beide sind offenbar für ein jüngeres Publikum konzipiert, wobei "Fuel for Life" - anders als sein Schulhofkollege "Only the Brave" - zu mindest auch noch bis in die 20 hinein tragbar erscheint. "Charakterstärke" darf man hier jedoch nicht erwarten.

Der Start ist dieseltypisch recht synthetisch und leicht bissig, wobei sich letzteres sehr schnell legt: Himbeere mit Grapefruit- und Lavendelnoten lassen erahnen, dass man hier ab 25+ offenbar nicht mehr an der richtigen Adresse ist. Dennoch gefällt mir das recht gut und an einem Bekannten, welcher auf diesen Duft schwört, rieche ich ihn auch sehr gerne. Selber tragen würde ich ihn jedoch nicht (mehr). Zum Herzen hin bleibt die Himbeere erhalten, wobei die Grapefruit sich jedoch schnell zurückzieht. Mit ihr auch ein Teil des synthetischen Charakters, was den Duft etwas abmildert. Als sich der Heliotrop jedoch bemerkbar machte kam mir ein leichtes Déjà-vu Erlebnis: "Atelier d'Artiste" von Nez à Nez. Wer jetzt jedoch "Frevel" schreit: die Ähnlichkeit, vor allem in der Qualität, halten sich natürlich in Grenzen, aber ein paar Parallelen nehme ich dennoch wahr. Wer aus dem "Fuel for Life"-Alter raus ist, jedoch nicht auf den Himbeer-Heliotrop-Mix verzichten will, darf dies gerne als charaktervolle und "erwachsene" Alternativ-Empfehlung ansehen.
Zur Basis hin wird "Fuel for Life" immer milder, jedoch auch unspektakulärer. Was bleibt ist die Erinnerung an einen netten Jugendduft, mit dem man eigentlich nicht viel falsch machen kann. Da die Diesel-Alternative "Only the Brave" offenbar dank coolerem Flakon bei der Schülerschaft besser ankommt ist "Fuel for Life" auch nicht so weit verbreitet.

Im Jugendalter als jahreszeitenunabhängiger Tages- oder Freizeitdduft durchaus akzeptabel.
1 Antwort
ExOmega vor 13 Jahren 3 2
2.5
Haltbarkeit
7
Duft
Flüchtige Liebschaft
Ja, ich habe eine gewisse Vorliebe für Iris-Düfte! "Dior Homme" - die 2007er Version jedenfalls - mag der Auslöser gewesen sein, später fortgesetzt von Versace's "The Dreamer". Dabei war "Homme de Coeur" ein absoluter Blindkauf aus meiner ersten Probenbestellung bei ALzD. Der Name hat mir gefallen, die Beschreibung war ganz nett, also her damit. Damals - also vor c.a. einem halben Jahr - konnte ich ihn nicht ausstehen, inzwischen ist dieser Duft für mich jedoch beinahe zum Geheimtip avanciert. Jedoch nur "beinahe", denn so schön er auch ist - die Haltbarkeit macht dem dann doch einen Strich durch die Rechnung.

Zum Duft selbst: Die Kopfnote empfinde ich als ein wenig bissig, was sich jedoch schnell legt. Vielleicht liegts an der Zypresse. Na seis drum. Nach ein paar Minuten sind wir ohnehin schon beim Herzen angelangt, welches von der Iris dominiert und von allmählich stärker werdendem Vetiver untermalt ist, mit einem Hauch Amber. Wie Dannyboy bereits richtig festgestellt hat: die Nähe zu "Dior Homme" sucht man hier vergebens. Zu "The Dreamer" bestehen jedoch ein paar Parallelen, wenngleich dieser ungemein runder und pudriger, entsprechend allerdings auch weniger maskulin, ist. Unter den Iris-dominierten Düften ist "Homme de Coeur" der bisher "männlichste", welcher mir unter die Nase gekommen ist. Vielleicht sogar einen Tick "Macho" - wenngleich er weit von "Macho-Düften" wie "Teck" oder "Antaeus" entfernt ist, dazu fehlt ihm die Penetranz.

Leider, leider verfliegt das Wässerchen viel zu schnell. Nach c.a. 2h riecht man bestenfalls direkt auf der Haut noch ein paar Iris- und Vetiver-Reste. Dafür ist der Duft dann doch etwas zu teuer. Vielleicht liegts aber auch nur an meiner Haut, in sofern dürfen Iris-Liebhaber hier gern einmal zum Selbsttest ansetzen.
2 Antworten
ExOmega vor 13 Jahren 6 7
10
Haltbarkeit
1
Duft
Duftbäumchen im Katzenklo
"White Out" war ein absoluter Blindkauf (Abfüllung), als dieser bei ALzD erschien. Ich hatte lediglich eine englischsprachige Rezension gelesen, welche den Duft recht positiv bewertete und er aus dem Duftsortiment von Cerchi Nell'acqua am ehesten für Männer geeignet sein soll. Kurz und knapp: das ist er nicht!

Der Duft bat sich um eine hier nicht genannte Komponente auf: Vanille - und zwar in ihrer ekelhaftesten Form. Ich kann nicht identifizieren, was da noch mit reingemixt wurde, aber es riecht wie ein Katzenklo, das zu spät sauber gemacht wird - oder aber alternativ wie die alten Bundeswehr-Kampfstiefel, nachdem sie c.a. drei Tage am Stück getragen wurden. Viel mehr als "Vanille, süß, *würg*" kann ich leider nicht dazu beisteuern. Die Arktis-Assoziation kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.

Auf weiblicher Haut entwickelt sich der Duft vielleicht (hoffentlich) anders - wobei er auch dann nichts Besonderes sein dürfte, da es sicher schon dutzende Düfte zu diesem Thema gibt. Männern möchte ich davon jedoch dringendst abraten!
7 Antworten
ExOmega vor 13 Jahren 4 1
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Fluch & Segen einer Schönheit
Wenn ich mir die Einordnung hier so ansehe, komme ich mir doch etwas seltsam vor. 60% für "Damen" und 20% für "Ältere"? Aber ungeachtet dessen: ich bin hin und weg! Dabei bin ich nur zufällig zu diesem Duft gekommen, als ich bei einer Bestellung bei ALzD vergessen hatte, Probenwünsche anzugeben und letztlich u.a. ein Fläschchen "Alkemie" erhalten habe. Das letzte mal so vom Hocker gehauen hat mich "Atelier d'Artiste" von Nez à Nez - welches ich bei genannter Bestellung übrigens geordert habe.

Eigentlich will ich diesen Duft gar nicht "auseinandernehmen", dazu gibt er ein viel zu rundes und ausbalanciertes, dennoch aber auffällig-besonderes Gesamtbild ab. Die Übergänge zwischen den Duftnoten sind fließend, weshalb es mir schwer fällt, diese gegeneinander abzugrenzen.
Da dieser Beitrag jedoch nicht jeglicher Information entbehren soll: auf meiner Haut ist durchweg eine deutliche Sandelholz/Patchouli-Note wahrnehmbar, welche durch ebenso präsente Amber & Myrrhe und zur Basis hin durch einen (sehr dezenten) Schuss Vanille ergänzt wird.

Ein geniales Gebräu. Dennoch hat Apicius durchaus recht, wenn er schreibt dass "Alkemie" kein leicht zu tragender Duft ist. Zu welchem Anlass? Abends? Ausgehen? Ja, aber.. wohin? Passende Kleidung? Auf jeden Fall etwas stilvolles - muss aber nicht "edel" sein - und kein Anzug! Die Patchouli Note macht es für die schwarze Szene interessant, allerdings ist es dafür zu orientalisch/würzig. Jahreszeit: Herbst/Winter! Wer kommt hier auf Sommer?

Vielleicht stammt daher die Anfangs genannten Empfehlungen: bei Frauen entwickelt sich dieser Duft mit Sicherheit anders und sie dürften es leichter haben, ihn zu tragen. Männer hingegen müssen schon einen guten Grund, einen besseren Anlass und passende Kleidung finden, denn wenngleich "Alkemie" ein wunderbarer Duft ist wirkt er doch meist unangemessen und deplaziert. Andererseits: wer nicht wagt... Ein auffallender Auftritt & Widererkennungswert sind übrigens garantiert! Es bleibt jedoch dem Träger überlassen, ob sich dies positiv gestaltet.
1 Antwort
ExOmega vor 13 Jahren 6 1
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
"Pass the Courvoisier!"
Muss eine traditionsreiche Cognac-Marke unbedingt ihr bisheriges Fachgebiet in die Erschließung des Parfüm-Sektors mit einfließen lassen? Offenbar nicht, denn "L'Edition Imperiale" verzichtet glücklicherweise auf bissige Alkohol-Noten, wenngleich eine gewisse Assoziation mit einem guten Schluck nicht von der Hand zu weisen ist.

Der Duft startet überaus holzig-würzig: stets präsentes Zedernholz in einem Mantel aus Kardamon & Koriander, unterlegt mit einem leichten Anflug von Amber. Und auch, wenn es nicht in der Duftpyramide aufgeführt ist: Ich meine, ebenso präsentes Sandelholz herauszuriechen, welches, in Kombination mit genannten Noten, in ganz ähnlichen Akzenten in "Sandalo" von Etro vertreten ist. Die Mandarine suche ich vergebens und mit der angegebenen Ringelblume kann ich nicht viel anfangen.
Im Herzen bleibt der Duft weiterhin kräftig holzig-würzig und erinnert mich ein wenig an meine indische Schwarztee-Mischung mit holzigen Einlagen. Allerdings kann ich auch hier keine floralen Noten erkennen, außer ich suche absichtlich danach - dann meine ich, ein wenig Veilchen zu erschnüffeln. (olfaktorischer Placebo-Effekt?) Amber und Fichte dominieren die Basis, wobei das Leder noch für eine leichte Richtungsänderung vom holzig-würzigen hin zum süßlich-ledrig-würzigen bewirkt, was jedoch nur noch direkt auf der Haut wahrnehmbar ist.

Bei AusLiebeZuDuft.de wurde "L'Editition Imperiale" inzwischen leider aus dem Sortiment genommen. Meine Abfüllung neigt sich auch allmählich dem Ende zu. Schade, denn für den Herbst scheint er mir genau richtig zu sein. Mit der amerikanischen HipHop Szene, in welcher der Courvoisier-Cognac sehr beliebt ist, hat der vorliegende Duft (glücklicherweise) nichts zu tun. Statt dessen würde er wunderbar zu Figuren wie dem Connery oder Moore-Bond oder so manchen Clooney Charakteren passen - letztere aber bitte mindestens mit 3-Tage-Bart! "Elegante Arroganz" ist hierbei ein gutes Stichwort. Dennoch dürften auch jüngere Männer (Mitte Zwanzig +) durchaus zugreifen, sofern sie ein Näschen für Stil und angemessene Anlässe haben.
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