Fandaengo

Fandaengo

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1 - 5 von 61
Fandaengo vor 5 Monaten 9
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Jedem Anfang wohnt auch ein Zauber inne
Wie konnte ich doch die Massen verzaubern und über viele Stunden hinweg in meinen Bann ziehen, als man mich etwa Mitte der 2010er Jahre in die Auslagen der Parfümerien stellte. Man hatte mir diese moderne und elegante, rauchige Frucht-DNA verliehen, die durch ihre markante Eichenmoosbasis die Unverwechselbarkeit nochmals verstärkte. Man kleidet mich in einen hell-strahlenden Flakon und umhüllte diesen mit einer schwarzen Ledermanschette.

Eleganz und Neuartigkeit hat seinen Preis. Und so bekam ich schon damals, wahrscheinlich auch als Symbol für meine Stärke und künftigen Erfolg, ein mächtiges Preisschild verpasst. Ich war so begehrt, wurde geliebt und von meinen Wettbewerbern mit Neid und Missgunst versehen. Auch ich wurde älter, wurde analysiert, kopiert und schließlich sollte das Erreichte mit allerlei Mitteln künstlich verlängert werden.

Und nun in den 2020ern angekommen habe ich doch ein wenig unverhofft an Strahlkraft und Zauber verloren. Mein Opening hat immer noch diese blumige Frische und diese unverwechselbaren Noten der Johannisbeere und Ananas. Die rauchige Würze und Blütenkraft der Mitte ist mir etwas abhanden gekommen. Und das unverwechselbare ambrische Eichenmoos ist nun leider auch nur noch ein "Möschen". Meine Performance und Haltbarkeit auch im Alter zu halten, bereitet mir dieser Tage doch recht große Probleme. Die jungen, wilden Wettbewerber und Nachahmer mit ihren raumfüllenden Kompositionen und ihrer teils stundenlangen Wahrnehmbarkeit haben mich deutlich überflügelt. Und mein Preisschild ging seinen eigenen Weg ...

Was ist aus nur aus meiner Zauberkraft geworden?
Verursache ich heute mit meinem übergroßen Preisschild noch dieses Gefühl von Stärke, Neuartigkeit und Erfolg?
Habe ich mich vielleicht gar nicht verändert und die Anderem haben mich einfach mit ihrer Jugendlichkeit und Power überrannt?
Oder bin ich doch einer von diesen in die Jahre gekommenen Stars?
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Fandaengo vor 6 Monaten 4 1
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Meisterlich duften?
Gerne, aber für mich bitte nicht zu süß! Diese Einschränkung ist immer eine Herausforderung, gerede auch bei den Düften aus dem Hause XerJoff. Und so ist es halt mit dem Naxos seit Beginn seiner Markteinführung immer eine on/off-Beziehung zwischen uns gewesen.

Anfangs erhält man aufgrund der Lavendel-Bergamotte-Kombi einen angenehm-frischen, balsamisch-süßen bis fruchtig und sanft blumigen Dufteindruck. Das ist sehr gefällig und könnte nach meinem Duftgeschmack durchaus eine längere Zeit andauern.

Leider wird dann die spielbestimmende Jasmin-Sambac-Keule ausgepackt und diese überragt den weiteren Duftverlauf mit ihren intensiv floralen und süß-honigartigen Noten. Seidige, cremige Duft-Nuancen lassen das Parfüm zudem über die komplette Entwicklung hinweg hell und sauber erscheinen.

Das Duftspektakel wird dann noch durch ein bekanntes und von mir gefürchtetes Zimt-Vanille-Tonkabohnen-Trio untermauert. Für Fans der gourmandigen Düfte sicherlich eine Offenbarung – ich bin an dieser Stelle leider raus.

Haltbarkeit und Sillage sind natürlich sehr gut. Die Tragbarkeit ist durchaus für viele Situationen gegeben, da der Duft immer sehr gefällig erscheint und sich nicht zu stark in den Vordergrund spielen möchte.

Man erhält für einen gehoben Preis einen ausdrucksstarken Nischenduft mit viel Ausdauer und ausreichend Schmeichelattributen. Sprühkopf, Flakon und Verpackung sind dem Preissegment angepasst und dementsprechend sehr überzeugend.

Am Ende der Duftreise ist das wieder eine Entscheidung des persönlichen Geschmacks und der eigenen Vorlieben.
1 Antwort
Fandaengo vor 7 Monaten 25 3
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Er tut mir gut, also schreibe ich über ihn
Aus der Kategorie "Ein Duft, der mir gut tut" muss ich mal kurz, da er sich doch nun schon seit langer Zeit in meiner Sammlung befindet, eine kurze Danksagung nieder schreiben. Der Grand Soir hat ja bekanntermaßen ein ziemlich souveränes Auftreten, ist absolut ausdauernd, wird nie als zu aufdringlich empfunden und zaubert Dir diese wohlige Geborgenheit herbei. Man könnte auch sagen: 2 Sprüher am Morgen und Du trägst dieses verschmitzte Lächeln den ganzen Tag, wohlwissend dass Dir zumindest duftbedingt heute keiner ans Bein pinkelt.

Er ist mein klassischer Duft-Begleiter für diese naßkalten Tage des Jahres, den ich gerne und bedenkenlos im Geschäft, in der Freizeit, zum Ausgehen oder einfach nur für Abende zu zweit tragen kann. Und selbst meinem Hund scheint es nicht zu stören, denn er sucht auch weiterhin meine Nähe. Und auch bei den Mitmenschen, die ungefragt und frontal diesem Duftschmeichler ausgesetzt werden, scheint er positive Vibes zu erzeugen und positives Feedback zu entlocken. Ob in schlecht belüfteten Meetingräumen, im Flieger dicht aneinandergereiht oder im Club umringt von all diesen Jungbullenmonsterdüften - er funktioniert immer und macht immer Lust auf mehr, auch wenn man vielleicht innerlich nicht in der Stimmung ist.

Er hat diese einzigartige, intensive Lavendel-Tontabohnen-Kombi, die ein sehr elegantes, waldigblumiges Flair versprüht. Die Komposition wird durch harzige und vanilleartige Noten abgerundet. Dieser an Tabak, weichen Cognac und Mandeln erinnernde Duft kann süchtig machen. Das Dufterlebnis wechselt immer mal wieder von leichten Honignoten hin zu sehr rauchigen Anklängen.

Und dabei hält das Meisterwerk mit seiner guten, immer wahrnehmbaren Sillage den ganzen Tag lang. Selbst nach einem Ausdauerlauf und dem anschließenden Duschen ist er vor, während und danach immer noch "an" mir deutlich wahrnehmbar.

So mein Freund, dass musste heute mal geschrieben werden - Danke und auf eine weiterhin gutes Miteinander!
3 Antworten
Fandaengo vor 7 Monaten 7
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Er ist dann mal weg
Ehrlich, ich kann die Leute verstehen, die dieses neue PdM Release puschen und hochleben lassen. Er wird mit Sicherheit ein Verkaufserfolg - gerade in der anstehenden Weihnachtszeit.

Uns es ist sicherlich auch ein guter, massentauglicher Duft. Ja, er hat sogar dieses gewisse "ETWAS", was einen gerade nach ein paar Stunden immer wieder ins Grübeln bringt, ob man ihn nicht doch einfach nur lieben sollte. Das liegt für mich wesentlich an der Einbindung der Orangenblüten- und Guajakholznoten. Sie machen dieses "Vanillemonster" eigenständig und abwechselungsreich. Das Grundmuster aus etwas Zimt und viel Vanille getränkt in Ambrox- und reichlich Moschusnoten bleibt über das gesamte Dufterlebnis hinweg bestehen. Und auch die flankierenden Praline-/Schokoladennoten passen zum Gesamtwerk, und bieten eine stabile Basis. Die Bergamotte bekomme ich nicht, sie wird vom Rest der Eröffnung überstrahlt. Es gibt also doch eine ganze Menge zu entdecken und mit der eher femininen Ausrichtung kann ich mir diesen umarmenden Duft für gemütliche Herbst- und Winter-Stunden vorstellen.

Für meine Nase und Riechzellen fehlen eindeutig die maskulinen Anteile, um diesen Duft für mich tragbar zu machen. Bei derart süßen Früchtchen bin ich raus und überlasse ihn gern Personen, die diese Duftrichtung lieben und schätzen. Und die werden mit Sicherheit viel Freude und Abwechslung mit diesem Duft haben.

Duftprojektion und -ausdauer sind überdurchschnittlich. Selbst am nächsten Morgen kann man den Duft noch gut auf den Sachen des Vortages wahrnehmen. Preislich ist man im gehobenen Segment angekommen und wird aufgrund des geringen Abstandes unweigerlich zum 125ml-Flakon greifen. Vergleicht man das mit anderen Herstellern, bekommt man hier dann doch ein gutes Preis-/Mengenverhältniss.
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Fandaengo vor 7 Monaten 7 1
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Wäre meine feminine Seite doch nur etwas größer ...
... dann würde ich mit diesem Duft sündigen!

Wieder so ein Beispiel, dass Kreativität in der Parfümkonzeption auch Begeisterung auf der Käuferseite erzeugen kann. Dieser Duft hat viele der uns bekannten Noten, doch die Art und Weise der Formulierung lässt ihn in einem neuartigen Gewand erscheinen. Zu der fruchtig-süßen Unschuld aus Bergamotte und Apfel gesellen sich fein abgestimmte (nicht stechende oder unpassend scharfe) Gewürze und tiefdunkle, alkoholische Noten. Dazu gibt es eine Brise Zimt und geheimnisvolle Holznoten. Die Duftentwicklung reicht dabei von süßlich-frisch bis ambrisch-hölzern, wobei das zimtig-alkoholische Fruchtthema nie verlassen wird.

Ein perfekter Duft für die "mehr" feminine Kundschaft, von der sich die maskulinen Verehrer gerne verführen lassen. Passt als Alltagsduft in der Herbst- und Winterzeit genauso wie zu frühlingshaften Abendveranstaltungen. Haltbarkeit und Sillage waren bei meiner Verprobung im guten Mittelfeld - das ist wie immer typabhängig.

Unbedingt ausprobieren und auch hier gilt: Nicht weitersagen - diese Sünde kann doch unser kleines Duftgeheimnis bleiben.
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