Fresh21

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6 - 10 von 95
Fresh21 vor 3 Jahren 32 26
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Vielseitiger Unisexler
Heute gehen wir ins Kino … wenn wir nur könnten. Denn dafür sprüht man den zweiten meiner DER DUFT Kommi-Reihe am besten schon zu Hause auf und wählt ein Lichtspielhaus mit einem etwas längeren Anfahrtsweg. Und nach der Ankunft kann man sich ja die erste halbe Stunde noch im Foyer aufhalten, während die Trailer laufen.

Denn zum Auftakt dominiert eine schrill-synthetisch blumig-zitrische Waschmittelnote, angeschärft und getrieben von Ingwer. Nach einer Viertelstunde hat sich dieser Mix ein wenig beruhigt, doch noch nicht wesentlich verändert. Hinzu kommt lediglich eine leichte Süße, während ich nun auch das Petitgrain ein wenig wahrnehme. Dennoch, auch nach einer halben Stunde wirkt der Duft noch etwas aufdringlich, hell-synthetisch blümelig, durchwirkt von einer feinen aber kraftvollen Würze. Die vermeintlich verbaute Südfrucht ist als solche kaum zu erkennen, mischt sie doch eher als Säuerungsmittel einer Plastikzitrone mit, wobei sie aber nicht gleich den Cine [auto] matic entwertet:)

Erst nach ca. einer Stunde hat sich der Duft so weit harmonisiert, dass ihn die grell-blumige Note nicht mehr beherrscht und er nun gefälliger wird, dabei aber noch etwas an Schärfe gewinnt. Im Wesentlichen ist dies weiterhin der Ingwer, aber immer erkenne ich auch Gewürznelke in diesem Duft, Kardamom jedoch kaum. Nach 1,5h bietet er dann eine feine Balance zwischen Blüten und Würze, wobei letztere eine schöne Transparenz erzeugt, und ihn nun vollends von der synthetischen Dichte der ersten Stunde befreit. Und ein wenig später, nach knapp 2 Stunden schleicht sich zunehmend eine Melange balsamischer, warmer Noten ein, wobei ein Hauch von Amber und Vanille auch wieder für ein wenig Süße sorgen. Dies ist gerade der rechte Moment, bevor der Cinematic zu würzig scharf wird (als wäre auch etwas feinster schwarzer Pfeffer darin). So stellt er sich nun etwas breiter auf und wird zunehmend weicher, samtiger, cremiger, wobei von Cumarin, Moschus, Cashmeran, Vanille und Amber nichts vordergründig ist.

Fortan bildet der Duft also einen Dreiklang aus einem hell-gourmandig-süßlich-dichtem Blüten-Mix, der transparenten gewürznelkenartigen Schärfe sowie der balsamisch cremigen Basis. Nach 3 Stunden beträgt die Sillage immer noch ca. 80-90% und ist mit einer halben Armlänge voll ausreichend. Der Grundton verändert sich nun kaum mehr, wobei der Cinemtic keinesfalls zu süß wird, leicht balsamisch-cremig-gourmandig verbleibt, durchwirkt von der feinem transparenten Würzschärfe. Allenfalls etwas pudrig wird er noch nach ca. 3,5h. Doch von Zibet und Moos keine Spur, bevor nach ca. 8h Feierabend ist.

Fazit: Wieder ein Parfum, das offensichtlich eine hohe Dichte an Duftstoffen benötigt, um lange durchhalten zu können, was mir in der ersten Stunde etwas missfällt. Doch anschließend entwickelt er sich bis zur letzten Stunde immer besser, sodass ich ihm insgesamt die Note 7 geben kann. Dies aber auch (nur), weil Cinematic nicht so recht zu meinen Vorlieben passt, sonst läge er wohl etwas höher. Die Haltbarkeit ist dagegen top und die Sillage hat genau das richtige Maß: weder zu schüchtern, noch zu aufdringlich. Insgesamt trägt der Duft sein Unisex-Etikett zurecht und ist wohl überall tragbar, außer im Hochsommer vielleicht.

Und das war er schon, der 2.Akt meiner Kommi-Reihe zu den sechs DER DUFT Parfums meines Discovery-Sets, und der 3.te folgt bereits in ein paar Tagen zu "Grasse" (ツ)

26 Antworten
Fresh21 vor 3 Jahren 44 31
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
1. Akt, und kein Schlechter
Dies ist der Auftakt zu einer Kommi-Reihe, die ich den Parfums von DER DUFT widme, nachdem ich (mit liebem Dank an Don) ein Discovery-Set mit 6 Proben gewann. Seinem Wunsch "mindestens 4 Rezensionen" komme ich gerne nach, und erfülle zugleich das Versprechen meines letzten Blogartikels, dies einmal völlig spaßbefreit zu tun, nachdem ich die Gemeinde nun schon zum dritten Mal mit einem Aprilscherz verladen habe:) Und dazu bietet sich nichts besser an als meine persönlichen Notizen während meiner Tests, die ich hierfür fast 1:1 zitieren kann.

Hier also der (aller)erste Kommentar zu diesem Duft:

Act eröffnet sehr zitrisch, leider inkl. einer etwas übelriechenden Note - ziemlich muffig, doch zum Glück nur für ca. 10 Minuten. Im Anschluss blendet der Duft zunehmend eine schwierig definierbare pflanzliche Note ein, die mich leicht an Eukalyptus erinnert, doch laut der Pyramide "nur" ein Mix aus Lavendel, Zypresse und ggf. Vetiver sein kann. Dieser leicht würzige Pflanzen-Ton macht nach ca. einer halben Stunde knapp die Hälfte des Acts aus, während die Zitrik schon deutlich nachgiebt. Das Ganze ist zusätzlich untersetzt von einem leicht scharfen Ton, der sich bald als der Tabak herausstellt, hier dezent rauchig, doch warm. Nach einer Stunde zeigt sich in etwa folgendes Bild: Zitrik 30%, Pflanzen 40%, (Würz-)Tabak 30%, wobei der Duft nun auch leicht süßlich riecht. Prima!

Zurückkommend auf den Anteil "pflanzlich" kann ich durchaus die vielen Eindrücke im Tortendiagramm nachvollziehen, denn dieser Hauptakkord hat tatsächlich von allem etwas: er ist dezent grün, ein wenig holzig, durchaus (hell)würzig, weniger erdig, doch dafür mehr harzig für mein Empfinden. Einzeln sind diese Nuancen nur schwer herauszuriechen, sind sie doch in einen dichten Mix gepackt. Dennoch ist dies kein schwerer Duft - im Gegenteil, für mich eher tänzelnd hell, durchwirkt von einer süßlich warm-rauchigen Tabaknote, die sich nach ca. 1,5 Stunden noch etwas mehr durchsetzt, wogegen die Limette nun nicht mehr als solche wahrnehmbar ist, wenngleich sie dem Act auch weiterhin eine gewisse Frische verschafft.

Das Moos kann ich kaum ausmachen, während der Lavendel und das Vetiver zu einer gewissen silbergrauen Stimmung des Dufts beitragen und einen kleinen, doch sehr stimmigen Kontrapunkt zur feinen Süße des Tabaks setzen. Nach hinten raus verliert der Duft ganz langsam an Zitrik, Frische und Süße. Was bleibt ist die leichte "Würze" des Tabaks, eingebettet in einen nun zunehmenden grauen Vetiver (wirkt trockenkrautig-grasig), was ihn nach ca. 4h etwas weniger gefällig und dafür seriöser und maskuliner macht, obschon auch die leicht lieblich-süßen Anteile immer wieder durchblitzen.

Nach 6h liegt die Sillage an meinem Hals bei ca. 60-70% und ist noch recht gut wahrnehmbar. Nach 8 Stunden changiert der Act nicht mehr hin und her, sondern bildet das Konzentrat aller Noten ab, im Wesentlichen: lichter grasiger Vetiver+Lavendel, süßlich-feinrauchiger-hellwürziger Tabak und weicher warmer Moschus. Dann aber baut sich die Sillage spürbar ab, um nach ca. 10h bei ca. 30% zu liegen. Immer noch nicht hautnah, aber nur noch so "stark", dass sie ab und zu in einem feinen Hauch vom Hals aufsteigt, um sich verschiedentlich nochmals zu melden.

Hinsichtlich Haltbarkeit und Sillage gibt es also nichts zu meckern, und auch insgesamt halte ich den Act für einen gelungenen, nicht alltäglichen Duft. Wenngleich er nicht meinem persönlichem Beuteschema entspricht, ist somit ein Test empfehlenswert, eignet er sich doch gleichermaßen für beide Geschlechter und jede Jahreszeit.

So, das war er also, der 1.Akt meiner Kommi-Reihe zu den DER DUFT Parfums und der 2.te folgt schon bald zu "Cinematic".

31 Antworten
Fresh21 vor 3 Jahren 35 29
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
6.5
Duft
Ab auf die Insel !
Mmh … bei einer Bewertung von derzeitig 7,7 wird "Isle of Man" wohl kaum bedeuten, dass man auf die Insel verbannt wird, wenn man diesen Frapin trägt. Aber … schau mer mal;)

Der Duft startet mit einer hell-würzigen, leicht süßlichen Note, die mich entfernt an Honig erinnert. Die Zitrik wirkt eher weich und gedämpft denn spritzig, fruchtig, frisch.

Und schon bald beginnt diese honigartige Kopfnote einen Tick blumiger zu werden und etwas hin und her zu changieren, im Wechsel mit einem dumpfen Grünholzton im Hintergrund, der sich im weiteren Verlauf zunehmend durchsetzt. Denn der Duft entwickelt sich lediglich von einer leichten Differenziertheit über eine zunehmende Konzentration hin zu einem dichten Mix nach 2-3 Stunden. Und so verbleibt er dann relativ konstant, bestehend aus:

85-90% warm, weich, torfartig braun-grün + 10-15% honig-blumig-süß, durchwirkt von einer dezenten Würze.

Dieser (Blumen)-Honig kann eigentlich nur die Kombination aus der Blutorange, der Freesie und dem Veilchen sein, doch sie sind als solche nicht herauszuriechen. Vielmehr vermengt sich diese mollige Süße mit einem stumpfen "vergorenen" Holzton, der die Maskulinität des Duftes erzeugt und in dieser Kombination fortan seinen Charakter prägt.

Und in einem letzten Akt gewinnt er nach ca. vier Stunden noch etwas an Süße, die jedoch gleichsam auch etwas Säuerliches hat. Denn nun mischt sich ein (wertiger) Moschus hinzu, der mich an Narciso for Him EDP erinnert und den Duft im weiteren Verlauf noch einmal intensiviert. Ich möchte aber nicht von animalisch sprechen, allenfalls von menscheln:)

Leider aber nimmt nun der Moschus immer mehr Fahrt auf und wird vom Ton her zunehmend strenger. Diese Entwicklung halte ich für überflüssig und wirkt wie eine Duftverlängerung, obwohl dieser Ton durchaus zu der Süß-Säuerlichkeit des Isle of Man passt. Mir würde aber die Hälfte an Moschus genügen, oder so gut wie gar keiner, auch wenn es dann nach gut sechs Stunden vorbei wäre. Denn so ist der Duft nun noch für mindestens zwei weitere Stunden schwitzig-süßlich-moschusmäßig unterwegs, und damit seine Haltbarkeit mit mehr als 8 Stunden recht ordentlich.

Im Grunde ist dieser Duft handwerklich gut gemacht, trifft aber nicht meinen Geschmack. Dies ging auch unserem lieben Sebulon27 so, dem ich diesen Kommi widme - einer der guten Geister im Hintergrund, schon 6,5 Jahre dabei, eher passives Mitglied mit einer Null im Souk. Dennoch war er (als einziger Besitzer eines seltenen Irisdufts) bereit, mir eine Probe abzufüllen, und legte VIER weitere dazu - u.a. diesen Frapin. Man kennt sich nicht, tauscht lediglich ein paar Zeilen aus, und wird doch reich beschenkt von solch lieben Seelen. Besten Dank nochmals an Sebulon27, der mir i.Ü. auf mein Bitten bestätigte "natürlich darfst du mich erwähnen, ich bin Hobbynarzist;)" ... Herrlich, wir teilen den gleichen Humor.

Doch zurück zum Duft:

Auf die Brust gesprüht verhält er sich erwartungsgemäß weniger differenziert und diffundiert nach ca. einer Stunde selbst durch ein Shirt mit einer deutlichen Sillage - als dumpfe Süße mit Honiganleihen auf Basis des leicht würzigen, säuerlich warmen Grünholztons, plus dem Streng-Moschus im späteren Drydown. Und hier erweist sich die Haltbarkeit als nahezu unendlich, wobei die Sillage kaum abnimmt (liegt nach 12h immer noch bei ca. 70%, nach 24h bei 30-40%!) Insofern ist dieser Frapin äußerst ergiebig und man kann und sollte ihn sparsam dosieren, weil er für mein Empfinden ein wenig speziell ist. Mit anderen Worten, 100ml reichen für mehr als ein Jahr und die Isle of Man wird ihrem Namen voll gerecht. Denn ich würde zwar keine Verbannung, doch zumindest eine Empfehlung aussprechen;)

Ab auf die Insel !

29 Antworten
Fresh21 vor 3 Jahren 47 40
6
Flakon
7
Sillage
10
Haltbarkeit
6.5
Duft
Fetisch? Nicht unbedingt … aber ein recht spezieller Saft!
Man kann mir nicht vorwerfen, ich hätte unseren lieben Salva nicht gewarnt. Selbst gestern im Ticker gab er mir erneut seine Einwilligung, ihn namentlich zu erwähnen;)

Nun denn:

Alles begann ganz harmlos, dass er mal eine neue Dufterfahrung machen wollte und eine Probe von The Dark Side erhielt. Aber offensichtlich hat er sich in der Party geirrt, denn obwohl ihn die Gemeinde hoch bewertet, blieb Salva draußen und schrieb mir: "ich fand den schrecklich, hatte ihn zum Glück nur auf Papiertuch getestet, das hat schon gereicht".

Leicht verschmitzt schickte er anschließend mir die Probe, woraufhin ich nach ca. 2 Stunden Tragezeit erwiderte: "Ja, der ist echt heftig. Aber ich kann auch verstehen, dass er mit 8,2 benotet wird. Denn auch wenn das nicht meine Richtung ist, der scheint ziemlich wertig zu sein. Wie ist denn sein Duftverlauf, eher linear, dass ich nichts verpasse, wenn ich ihn gleich abwasche? Haha."

Das aber war noch gar nichts gegen Salvas 2,5er Bewertung, denn sein Statement besagt:

Boah ne!
Undefinierbarer Mief
Mix aus allerlei Gewürzen
&Gouda-Käse
Für solch ein „Duft“ muss
einen Fetisch haben
Ich bin net so jmd

So ließen die Reaktionen der Dark Side Fans nicht lange auf sich warten, und einen Käsefetisch muss man offensichtlich auch nicht haben. Denn selbst wenn dieser Bianchi bei so manchem durchfiel, der Großteil an Statements sowie die bisherigen sechs Kommentare bescheinigen ihm recht hohe Noten. Und nun komm' ich daher und verpasse ihm auch nur eine 6,5. Ops, aber meine niedrige Bewertung liegt vorwiegend daran, dass ich einen anderen Fetisch … äääh, eine andere Duftrichtung präferiere;)

Aber wie riecht er denn nun?

Zunächst einmal: Als Extrait hat der Duft eine enorme Sillage, drum sollte man ihn vorsichtig dosieren. 1-2 Sprüher reichen völlig, und die 100€ für 30ml entsprechen eher 80-90ml eines gewöhnlichen Parfums.

The Dark Side startet mit einem Füllhorn an hellen scharfen Gewürzen, gepaart mit etwas süßlichem Honig in einem fluffig warmen Korsett, das schon kurz nach Beginn von einem feinen Rauch durchwirkt wird. Es strömen (zu) viele Einzelnoten ein, die sich jedoch nach ca. 45 Minuten etwas beruhigen. Anschließend wirkt die Komposition der Noten recht austariert und ein wenig transparenter, auch wenn der Grundton ins Orientalische zielt.

Nach ca. 2,5 Stunden nimmt der Bianchi etwas an Sillage ab - endlich;) Und auch seine Färbung ist nun durch die balsamischen Noten etwas gefälliger geworden (einen Tick weicher und weniger würz-bissig). So bietet der Duft fortan eine sehr stimmige Komposition von drei wesentlichen Elementen:

1) recht dominante hell-scharfe Gewürze + Weihrauch, der mich auch ein wenig an Safran erinnert

2) eine ebenso helle, doch warme Melange an balsamischen Noten + Sandelholz

3) die genau richtige Zugabe an Honig, der weder zu klebrig noch zu süß ist, sondern wie ein hohes C über allem schwebt und den Duft als fein konturiertes Licht durchscheint.

Als das Auffälligste empfinde ich seine hell-rauchige Schärfe. Dieser Eindruck zeigt sich auch im derzeitigen Tortendiagramm mit "würzig" und "rauchig" als stärkste Noten.

Und dieser prägnante Tripple-Mix bleibt nun nahezu unverändert, bei gleichbleibend starker Sillage, ca. 80% seiner Startintensität (entsprechend 100% herkömmlicher Parfums) – auch noch nach 7 Stunden (selbst nach 12h noch deutlich wahrnehmbar).

So ahnte ich schon beim Aufsprühen um 7:30 Uhr, dass dieser Bianchi bis zur Bettzeit projizieren würde, also deutlich über 15 Stunden. Mit anderen Worten: Man bräuchte keinen extra Duft fürs Dinner-Date, haha.

Aber Moment mal, dieser Bianchi heißt doch ohnehin The Dark Side. Und auch wenn er sich -dezent dosiert- durchaus für (besonders;) lange Nächte eignet, empfinde ich ihn alles andere als "dunkel". Zwar fließt in vielen States und Kommis sein Name als Eigenschaft ein, doch kann ich mir vorstellen, das wäre nicht so, würde der Duft anders heißen. Denn was an ihm dunkel sein soll erschließt sich mir kaum, und ich würde ihn wegen seiner peitschend hellen Würz(rauch)schärfe und balsamisch verstärkten Honigsüße eher als "hot" bezeichnen, womit wir allerdings wieder in der Nacht gelandet wären;)

Doch mit einem Fetisch muss das noch nichts zu tun haben (nicht wahr, mein lieber Salva?;)

Aber ganz egal ob Tag-, Nacht- oder Beides-Duft, ein wirkliches Problem kann die Haltbarkeit ohnehin nicht werden, denn es kommt lediglich darauf an, welche Stärke an Nassschleifpapier man verwendet, um den Duft wieder loszuwerden. Gewöhnliche Seifen und Duschgels reichen nämlich kaum aus – nach 24 Stunden.

Ach, was ich noch vergaß: The Dark Side ist durch die Iris auch etwas pudrig, was mit zu seiner feinen Dichte beiträgt, doch für meinen Geschmack nicht nötig wäre. Dafür kann ich nichts Animalisches herausriechen, aber den Duft dezent dosiert durchaus als "sexy" werten, was hier vielleicht gemeint sein soll:) Zudem ist er ausdrücklich für beide Geschlechter geeignet, wie ich finde.

Zu guter Letzt: Diesen Kommi widme ich unserem lieben Kost- äääh… Duftverächter Salva, dem bei diesem Bianchi leider wegen vermeintlicher Käseanleihen schlecht wurde, doch nun vielleicht wieder ein wenig lächeln kann. Ich dagegen empfinde ihn zwar bei weitem nicht so schlimm, doch meiner einer ist er auch nicht. So kamen wir letztlich überein, und sagen es einmal ganz neutral:

Fetisch? Nicht unbedingt … aber ein recht spezieller Saft!

40 Antworten
Fresh21 vor 3 Jahren 37 34
9
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
5
Duft
Schönen guten Tag, allgemeine Verrisskontrolle !
"Herr Fresh, bei Ihnen ist ja so weit alles im grünen Bereich, doch wir haben sie auch aus einem anderen Grund gestoppt."

So? Warum denn?

"Uns ist zu Ohren gekommen, dass sie vor kurzem ziemlich versagt haben."

Hmm? Wüsste nicht wobei.

"Haben sie nicht vor drei Wochen einen Grey Vetiver Kommentar gepostet mit der Auflage, einen Verriss zu schreiben?"

Ach so, .. ääh ja o.k., der war tatsächlich ein bisschen harmlos geraten, aber… dafür gleich mit der Parfumo-Polizei anrücken?

"Na, selbstverständlich! Immerhin zahlen sie keinen Mitgliedsbeitrag, dafür wird schon was erwartet! Zudem sollte Ihnen doch der Kommi dazu dienen, mal endlich aus sich 'rauszukommen."

Ja schon, aber… und jetzt?

"Sie haben zwei Möglichkeiten: Entweder sie nehmen fünf Therapiestunden extra, oder sie beweisen uns gleich hier an Ort und Stelle, dass sie es besser können."

Hmm … naja, geeignete Kandidaten hätte ich schon…

"Geben sie sich einen Ruck, dann haben sie es hinter sich – aber einen großen".

Okay, also dieser … dieser Silver von Mercedes Benz, der ist bei mir komplett durchgefallen. Als Kopfnoten gibt's Bitterorange, Grapefruit und Rhabarber - ein Magnet für jeden Freshie … und ja, der Auftakt ist auch vielversprechend, doch das war's dann auch schon.

"Entschuldigung, nennen Sie das einen Verriss?"

Momentchen, jetzt kommt's: Denn schon nach ein paar Minuten macht sich neben den Früchten auch eine üble Note bemerkbar, wobei ich mich frage: hat der etwa das billige ISO-E-Super getankt? Riecht wie Weichholz-Pressspan von vorgestern … Ach ne, ich hab' mich in der Zapfsäule geirrt, laut Pyramide dröhnt ja auch in diesem Mercedes Ambroxan, das üblichliche Wabbel-Fruchtholz - hier aber von der muffigen Sorte.

Zwar wird das Kopfnoten-Trio durch den Pfeffer leicht angeschärft, was durchaus seinen Reiz hat. Doch so sind ja viele Blender unterwegs. Denn unter der Haube hört der Spaß nach spätestens einer guten Stunde auf, wenn sich vollends das synthetisierte Ambrox-Gemisch entlädt und von nun an den Takt angibt. Mit anderen Worten, die Frische ist verdampft und man steht im Sumpf.

Aber was ist das? Wird der Silver nach 1,5 Stunden doch noch erträglich für mich? … Wohl kaum, liegt wohl eher an der reduzierten Sillage, schon jetzt nur noch die Hälfte - zum Glück;) Im Anschluss wird das Ganze noch durch ein wenig Moschus einen Hauch süßer, und 2 Stunden später mit dem Auftritt eines mäßig riechendes Vetiver(Ersatzes;) zumindest das muffige Frucht-Wabbel-Holz abgelöst.

So dümpelt der Duft nun vor sich hin, etwas anders aber nicht besser, nämlich die letzten 2,5 Stunden fast nur noch als Billig-Vetiver, und von Moos keine Spur. Für mich riecht das alles ziemlich unrund und viel zu synthetisch. Aber immerhin ist der späte Drydown leicht grasig und findet vielleicht bei dem ein oder anderen Vetiver-Hardliner Gefallen.

"Herr Fresh, das war schon ganz ordentlich für einen Verriss, aber sie wollten doch nicht etwa mit ihrem letzten Satz noch etwas Positives sagen, oder?"

Äääh nein, nicht doch... zwar geht ihm auf einem Shirt nach ca. 6 Stunden die Luft aus, doch dafür hält er an meinem Hals nur 3-4.

"Na also, geht doch."

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