Fräulein

“Ja, ich bin in einer halben Stunde da! Ich muss noch schnell Mats von der Schule abholen und ihn zum Fußball fahren. Ich sollte es aber noch pünktlich zum Meeting schaffen. Du, sag mal hat der Chef denn schon das Projekt abgesegnet und durchgewunken oder müssen wir da nochmal Überzeugungsarbeit leisten?…Nein, er will nochmal das wir die Zahlen durchgehen?… Ja…Nein, nein ich kann’s auch nicht verstehen. Bin aber gleich da dann sprechen wir nochmal darüber - muss los, bis gleich!“. Laura hastete zur Kommode im Eingangsbereich und kramte in der Schüssel um ihre Schlüssel rauszufischen, setzte sich die große schwarze Sonnenbrille auf, nahm ihre kleine Hermes Tasche und ging rasch zur Eingangstür und war grade im Begriff zu gehen als sie nochmals umdrehte und ins Gäste WC gleich neben an zur großen, blau marmorierten Parfümflasche griff um sich nochmals einzusprühen.
Pfft.
Pfft.
Zwei Spritzer, nicht zu viel und auch nicht zu wenig, gut genug um wahrgenommen zu werden, aber dennoch nicht zu aufdringlich - ja das reicht, dachte sie sich.
Es nervte sie, dass der Durchbruch zur Garage immernochnicht fertig gestellt worden war, so schritt sie schnellen Schrittes aus der Eingangstür hinüber zur Garage.
Gut das wir Sommer haben und meine Frisur nicht ruiniert wird, dachte sie sich und schaute in den strahlenden blauen Himmel hinauf der keine einzige Wolke zeigte.
So ein Himmel verleitete sie immer in ihren Erinnerungen zurück nach Santorini. Aber nun war keine Zeit für Erinnerungsschwelgen, ermahnte sie sich. Sie hatte noch einen stressigen Tag, dabei öffnete sie die Fahrertür des Teslas und setzte sich hinein.



Der Duft
Bleu Lazuli startet sofort mit pudrigen, fruchtigen Noten. Der Puder verschwindet, der fruchtige Verlauf hingegen bleibt im Hintergrund und wird von der zitrischen Bergamotte sowie einer schwachen herben, grünen Note ergänzt. Vermutlich hier die Mate Tee Note. Nach diesen kommt auch schon kurzerhand die leicht süßliche aber auch rauchig, kratzige Note aus der Basis hinzu, die ich den Honigtabak zuordne. Der Verlauf bleibt lange noch süßlich, rauchig, kratzig, die fruchtige Note verschwindet dann aber ganz.
Zum Ende hin wird es nochmal leicht blumig, welche ich eher dem Jasmin und Osmanthus aus den Herznoten zuordne.
Alles in allem ist Bleu Lazuli ein schöner und edler Duft der in mir Assoziationen an ein sehr teures Haarspray weckt. Keine Ahnung warum aber durch diese ganze Komposition hat der Duft im allgemeinen einen synthetischen Touch der aber überhaupt nicht unangenehm ist.

Fazit
Der Duft entspricht glaube ich der Preisklasse und wirkt hochwertig und edel. Grade auch die Verpackung ist wunderschön aber von der Priveé Reihe kann und darf man da auch nichts anderes erwarten. Auch wenn das Flakon ein Erlebnis ist, ist der Duft eher solide bis gut und nicht der Oberknaller.
Bleu Lazuli passt assoziativ in den Alltag, bis Abendstunden, kann auch im Büro getragen werden aber ist jetzt nicht ein Duft der sofort hervorsticht. Getragen sehe ich ihn persönlich eher an Frauen, da der Duft eher in die süße Richtung tendiert.
Kaufen würde ich den Duft eher nicht, da ich ein anderes Erlebnis (weniger alltäglich) in dieser Preisklasse erwarte, aber jeder riecht da ja anders.

Nishane‘s Ani erinnert eher an einen Besuch in einer Konditorei zum Kaffeetrinken und weniger an die Ruinen einer alten Stadt. Auch wenn der Duft etwas Tolles an sich hat wird man direkt zu Anfang mit einer sehr süßen Duftbombe begrüßt die einen in Zitrone, Buttercreme und Puderzucker einhüllt. Da kann man dann schonmal einen Zuckerschock kriegen.

Der Duft
Ani beginnt den Auftakt mit einer leichten Zitronennote durch die Bergamotte, die zwar nicht dominant aber immer im Hintergrund über im gesamten Duftverlauf bleibt. Dazu gesellt sich sehr schnell eine minimale Würze und eine Störnote die nussig süßlich riecht. Da sich diese Störnote nur in den ersten 30 Minuten hält tippe ich darauf, dass es Thai Ingwer sein könnte. Naja das ist schonmal kein Kaufgrund für mich oder meine Probe ist gekippt. Schnell kommt dann aber auch das pudrige/cremige hinzu, welches sich dominant hält und langsam zur Basis hin ausklingt. Das der Duft eine wahre Zuckerbombe ist hatte ich auch schon erwähnt aber dieser hält sich auch im gesamten Verlauf des Parfüms. Nur was für Süßigkeitenliebhaber!
Leider hat es sich dann aber auch mit dem Duftverlauf, viel Aufbau und Varietät finde ich dort nicht, mag aber auch an der extremen Süße liegen.

Fazit
Zum Abschluss… der Duft ist in meinen Augen eher für Frauen gedacht, wohl aber auch etwas jüngere da dieser sehr verspielt rüberkommt und Assoziationen von Emmys Konditorei im urbanen hipster Viertel der Stadt weckt. Nicht im negativen, sondern alles sehr verspielt und mädchenhaft gestaltet. Wie ich schon sagte kein Kaufgrund für mich aber jeder riecht da ja anders.