02.02.2020 - 14:39 Uhr
Meggi
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33
Pflaumenblau
Mir wurde berichtet, dass Herr Armani in etwas jüngeren Jahren gelegentlich samstags vor seinen Mailänder Boutiquen beim Inspizieren der Schaufenster zu beobachten war. Einen derartigen Perfektionismus glaube ich unbesehen, er wird ihm schließlich auch bei seinen Modenschauen nachgesagt. Rätselhaft ist mir, dass er zumindest für die in den letzten Jahren lancierten Privé-Düfte per saldo offenbar weniger Engagement zeigt. Dass die Dinger von L'Oréal vermarktet werden, mag ich als Einwand jedenfalls nicht gelten lassen. Dort lässt sich zweifellos Gewünschtes bestellen.
Ich rieche nämlich eine mir unbehaglich bekannte Pflaumen-Note, die einen Anflug von Unstinkig-Jasmin sofort überlagert. Erinnert mich an den nach meinem Dafürhalten unrunden ‚Ambre Eccentrico‘, wo mich ein beinhartes Vermutlich-Prunol-Gebläse ziemlich penetrant gefordert hatte.
Nun gut, ein bisschen zurückhaltender als seinerzeit ist die Dame mit dem Nerv-Potential glücklicherweise schon. Sie umgibt sich mit sachter, holziger Würze. Viel Holz, wenn ich’s recht bedenke. Das schafft gemeinsam mit dem ebenfalls abhakbaren Tabak eine Tiefe, die das Oudige streift.
Das Problem: Wahrnehmbar ist Letzteres allein direkt auf der Haut, obenauf entsteht zügig eine fruchtig-vanillige Gemengelage, an der mir gewisse, mehr oder weniger ferne Kirsch- und Waldmeister-Anflüge auf eine Beteiligung von Cumarin hinzudeuten scheinen. Unsere wackere Jasmin wächst sich zwar in der zweiten Stunde zunächst zu einer respektablen, seifigen Gegenspielerin aus, kann aber nicht durchhalten und muss schlussendlich aufgeben.
Die helle Vanille kommt spätestens im Verlauf des Vormittags unleugbar synthetisch daher, während sie in Richtung Pudding driftet. Am Nachmittag dickt sie stetig weiter ein, ich rieche eine Art Karamellen mit einem fruchtigen Spritzer (Pflaume, Kirsche – Cumarin et al.) sowie leider einem Klecks von H-Sahne. Tabak beschränkt sich auf eine Randlage, doch immerhin ist er spürbar und ich danke ihm innerlich dafür.
In der Abstrahlung ist die hartnäckige Pflaumen-Note übrigens stärker, als ich gedacht hatte. Noch am nächsten Tag hängt dieses Möchtegern-Obst nervig in meinem Büro herum.
Fazit: Ich hatte mir von den „Blauen“ mehr erwartet. ‚Bleu Lazuli‘ gefällt mir zwar besser als sein Geschwist – was allerdings keine große Leistung ist. Ich finde beide insgesamt enttäuschend schwach.
PS: Bin gespannt auf die neuen vier, die hier schon gelistet, zumindest im Alsterhaus in Hamburg aber noch nicht verfügbar sind. Dort hörte ich übrigens, dass dafür der ‘Myrrhe Imperiale’ aus dem Sortiment weichen muss. Keine gute Idee.
Ich rieche nämlich eine mir unbehaglich bekannte Pflaumen-Note, die einen Anflug von Unstinkig-Jasmin sofort überlagert. Erinnert mich an den nach meinem Dafürhalten unrunden ‚Ambre Eccentrico‘, wo mich ein beinhartes Vermutlich-Prunol-Gebläse ziemlich penetrant gefordert hatte.
Nun gut, ein bisschen zurückhaltender als seinerzeit ist die Dame mit dem Nerv-Potential glücklicherweise schon. Sie umgibt sich mit sachter, holziger Würze. Viel Holz, wenn ich’s recht bedenke. Das schafft gemeinsam mit dem ebenfalls abhakbaren Tabak eine Tiefe, die das Oudige streift.
Das Problem: Wahrnehmbar ist Letzteres allein direkt auf der Haut, obenauf entsteht zügig eine fruchtig-vanillige Gemengelage, an der mir gewisse, mehr oder weniger ferne Kirsch- und Waldmeister-Anflüge auf eine Beteiligung von Cumarin hinzudeuten scheinen. Unsere wackere Jasmin wächst sich zwar in der zweiten Stunde zunächst zu einer respektablen, seifigen Gegenspielerin aus, kann aber nicht durchhalten und muss schlussendlich aufgeben.
Die helle Vanille kommt spätestens im Verlauf des Vormittags unleugbar synthetisch daher, während sie in Richtung Pudding driftet. Am Nachmittag dickt sie stetig weiter ein, ich rieche eine Art Karamellen mit einem fruchtigen Spritzer (Pflaume, Kirsche – Cumarin et al.) sowie leider einem Klecks von H-Sahne. Tabak beschränkt sich auf eine Randlage, doch immerhin ist er spürbar und ich danke ihm innerlich dafür.
In der Abstrahlung ist die hartnäckige Pflaumen-Note übrigens stärker, als ich gedacht hatte. Noch am nächsten Tag hängt dieses Möchtegern-Obst nervig in meinem Büro herum.
Fazit: Ich hatte mir von den „Blauen“ mehr erwartet. ‚Bleu Lazuli‘ gefällt mir zwar besser als sein Geschwist – was allerdings keine große Leistung ist. Ich finde beide insgesamt enttäuschend schwach.
PS: Bin gespannt auf die neuen vier, die hier schon gelistet, zumindest im Alsterhaus in Hamburg aber noch nicht verfügbar sind. Dort hörte ich übrigens, dass dafür der ‘Myrrhe Imperiale’ aus dem Sortiment weichen muss. Keine gute Idee.
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