Gentleman88

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21 - 25 von 25
Gentleman88 vor 2 Jahren 8 6
6
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Aus anfänglicher Enttäuschung wurde Begeisterung
Ladys and Gentlemen,
neulich habe ich mir ein paar Abfüllungen online bestellt, die kurz darauf bei mir eingetroffen sind. Unter anderem war auch Noir Patchouli von Histoires de Parfums mit dabei. Ein Duft, auf den ich sehr gespannt war, wollte ich doch schließlich einen schönen erdigen Pachouli-Duft in meiner Sammlung aufnehmen. Hat dieser Duft es in meine Sammlung geschafft? Wir werden sehen...

Der Duft:
Noir Pachouli hat sowohl in der Kopfnote, als auch in der Herznote und Basisnote Patchouli gelistet. Bei so einer Präsenz von einer Duftkomponente erwartet man geradezu die geballte Ladung an Patchouli, die einen umhaut. Eines kann ich euch schon mal verraten: ich stehe noch.
Ich war ehrlich überrascht, als ich das Parfum erstmalig aufgesprüht habe und mich eine saubere Frische umhüllte, mit einer leichten alkoholischen Note, die mich an Gin (Wacholder) erinnerte.
Recht schnell folgte dann eine blumige Süße, gepaart mit Moschus. Nach einer Weile kam eine dezent säuerliche und federleichte Ledernote hinzu, die den Duft wärmer und maskuliner machte. Aber wo ist das erdige, dunkle Patchouli nur?! Das war bei meinem ersten Test die Frage, die bei mir aufkam. Irgendwie habe ich es nicht wahrgenommen. Irgendwie fand ich den Duft eher blumig süß, den ich am Ende als einen angenehmen Lederduft wahrgenommen habe.
Anders als das was ich erwartet habe... nicht schlecht... aber ich fühlte mich irgendwie betrogen.
Naja, auch wenn mich der Duft nicht beim ersten Test vom Stuhl gefegt hat, so war er durchaus tragbar und angenehm. Also habe ich mich am nächsten Morgen entschieden, dass ich mir einen Sprühstoß auf den rechten Unterarm verpasse, bevor ich zur Arbeit fahre.
Erneut umhüllte mich eine saubere Frische und etwas blumige Süße kam hinzu. Doch was war das?
Irgendwann stieg mir wieder dieser leicht säuerlich, fast animalisches Ledergeruch in die Nase, aber diesmal zusammen mit einem angenehm erdigen Touch. Nicht zu schwer, nicht modrig, sondern einfach einhüllend sinnlich. Jaaa.... da bist du endlich, du leckerer Patchouli. Hast lange auf dich warten lassen, aber versöhnst mich schließlich doch noch.

Fazit:
Ein wirklich spannendes und interessantes Parfum. Sehr vielseitig und angenehm.
Anfänglich wirkt der Duft durch die Blumen und dem Moschus eher feminin, durch das erdige und leicht animalische Leder wird es dann herber und maskulin. Toll!
Ich würde sagen, dass die ein oder andere Frau den Duft durchaus tragen kann, aber da die Basisnote am längsten hält, tendiere ich eher zu sagen, dass es ein Herrenparfum ist. Das tolle ist, dass es ein Patchouli-Duft ist, den man auch gut im Sommer bei 30 Grad Celsius tragen kann, aber er wird auch bei kühleren Temperaturen seine Wirkung nicht verfehlen. Er ist bürotauglich, kann sehr gut im Alltag und auch bei einem Date getragen werden, sehr vielseitig. Nur beim Sport würde ich ihn nicht tragen. Noir Patchouli hat Ausdauer... richtig Ausdauer! Selbst nach 13 Stunden war der Duft noch gut wahrnehmbar und das nicht nur auf dem Stoff meines Hemdes, sondern auch auf meiner Haut und dabei ist er nicht einmal laut. Er ist trotz seines Durchhaltevermögens nicht extrem stark oder unangenehm, sondern umgibt einen in genau dem richtigen Maß.
So enttäuscht ich zuerst wahr, umso begeisterter war ich am Ende. Er ist vielleicht nicht der typische Patchouli-Duft, den man erwarten mag, aber er ist auf seine Art und Weise richtig gut.

Für mich gibt es eine große Ähnlichkeit zu einem anderen Parfum, nämlich Azzaro - pour Homme und das ist nicht sonderlich überraschend, sind doch schließlich 8 Inhaltsstoffe identisch (oder sehr artverwandt)
- Kardamom
- Patchouli
- Vetiver
- Wacholder
- Mochus
- Leder
- Vanille bzw. Tonkabohne
- (Eichen-) Moos

Ihr seht also, dass hier eine große Übereinstimmung ist. Aber für mich ist Noir Patchouli klar der bessere Duft. Ich weiß nicht, ob ich mit Azzaro - pour Homme in der Parfumerie Pech hatte und es evtl. gekippt war, aber Azzaro roch auf meiner Haut etwas unangenehm säuerlich, fast schon nach Schweiß. Daher, wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich definitiv für Noir Patchouli entscheiden.

Zusammenfassung:
Duft: 9
Haltbarkeit: 9
Sillage: 8
Flakon: 6
Preis-Leistung: 8

Wie immer vielen Dank fürs Lesen meines Beitrages.

Ganz liebe Grüße
Euer Gentleman
6 Antworten
Gentleman88 vor 2 Jahren 3
5
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Wer hat’s erfunden? Der Alberto! Wer genau? Morillas!
Ladys and Gentlemen,
es ist mal wieder Zeit, dass ich meinen Senf dazu gebe. Diesmal geht es um einen weiteren Duft aus Alberto Morillas Stübchen – Uomo Urban Feel.

Vorwort:
Wer bereits meine vorherigen Rezensionen gelesen hat weiß, dass ich Alberto Morillas Düfte mag. Besonders hat es mir Acqua di Giò Profumo angetan und so habe ich mich entschieden, weitere Parfums von ihm zu testen. So bin ich sowohl zu Bvlgari Man Terrae Essence gekommen, aber auch zu eben Uomo Urban Feel, auf den ich sonst wohl nicht aufmerksam geworden wäre.

Der Duft:
Schon als ich die Verpackung des Parfums geöffnet habe, strömte mir eine kräftige Salbei-Wolke entgegen, dass sich meine Augen überrascht weiteten. Wow… puh… okay… interessant…
Eines stand fest, so ein Parfum hatte ich bislang noch nicht gerochen. Oftmals beginnen Parfums zitrisch frisch mit Bergamotte oder dergleichen. Bergamotte ist zwar auch hier enthalten, aber beim Aufsprühen nehme ich eher Salbei und Ingwer wahr.
Ihr alle kennt sicherlich die Salbei-Bonbons eines bekannten Schweizer Herstellers?! Dann habt ihr einen guten Eindruck davon, wie Urban Feel zu Beginn riecht.
Das Opening ist mal was Neues und das begeistert mich.
Nach und nach nimmt sich der Salbei zurück und die typische Morillas Frische tritt an seiner Stelle und verwöhnt einen geruchstechnisch.
Schon bei Acqua di Giò Profumo habe ich den Vergleich eines Gewitters gebracht, diese metallische Frische, die einen um die Nase weht und die findet sich auch hier wieder.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, es ist unter anderem der Weihrauch, der sich sowohl im Profumo, im Terrae Essence, als auch im Urban Feel befindet, der eine gewisse Ähnlichkeit in der Grundbasis schafft. Versteht das bitte nicht falsch, alle drei Düfte sind komplett verschieden und eigenständig, aber im Drydown haben sie eine ähnliche DNA, die mir gut gefällt. Frisch, aber maskulin. Unaufdringlich, aber doch verführerisch.
Der Duft ist unaufdringlich, wenn man von den ersten 10 Minuten direkt nach dem Aufsprühen absieht. Er hält aber ganz ordentlich. Die ersten 4 Stunden hält er ganz gut, die folgenden 6 bis 8 Stunden ist er dann recht hautnah, aber dennoch wahrnehmbar. Teilweise habe ich auch die Assoziation von frisch gewaschener Wäsche, sobald der Salbei sich verflüchtigt hat.
Er eignet sich hervorragend für die heißeren Tage. Obwohl er eine gewisse Würze hat, ist es irgendwie ein kühler, frischer Duft. Passend ist er für Männer ab ca. 25 Jahren Tragbar für die Freizeit und im Büro.

Fazit:
Charakteristisch für dieses Parfum ist der Salbei, der (nicht gelistete) Ingwer, Meersalz und der Weihrauch. Eine leicht säuerliche Salbei-Würze, die in eine metallische Frische übergeht und eine leichte holzige Basis hat.
Es ist ein besonderer Duft, der Wiedererkennungswert hat und ich kann nur empfehlen, ihn mal zu testen.
Der Flakon ist eine leicht gewölbte Flasche, in einem dunklen Blau. Am Rand ist der Name des Labels „Ferragamo“ geprägt, modern angehaucht im Stile eines Graffitis. Eine Kappe bzw. Deckel besitzt der Flakon leider nicht. Lediglich ein halbrunder Plastikring, der unter den Sprühkopf geklemmt wird. Der Sprüher an sich ist mittelmäßig. Er tut seinen Zweck. Ein großes Manko ist, dass das Glas undurchsichtig ist und wie günstiger Kunststoff wirkt. Ihr habt keine Chance den Füllstand zu erkennen. Lediglich Gewicht und eine kleine Schüttelprobe könnten hier Aufschluss geben. Der Flakon kann mich leider nicht überzeugen, aber zum Glück geht’s um den Inhalt und der ist gut.
Preislich ist Urban Feel auch ganz ordentlich.

Zusammenfassung:
Duft: 7,5
Haltbarkeit: 7
Sillage: 7
Flakon: 5
Preis-Leistung: 8


Auch wenn ich nun meinen Senf zu diesem Parfum dazugegeben habe, so hoffe ich, dass es nichts am Dufterlebnis beeinflusst hat ;) Senf und Salbei passen wohl nicht so gut zusammen haha. Wie immer danke ich euch fürs Lesen bis zum Schluss und hoffe, dass mein Beitrag hilfreich war für euch.

Ganz liebe Grüße
Euer Gentleman
0 Antworten
Gentleman88 vor 2 Jahren 10 8
10
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Rauchige Orange in praller Mittagssonne
Ladys and Gentlemen,
heute sprechen wir über den neuen Duft von Alberto Morillas, den er für Bvlgari designt hat, nämlich Bvlgari Man Terrae Essence.

Vorwort:
Da ich Acqua di Giò Profumo von Alberto Morillas sehr mag und auch Uomo Urban Feel sehr ordentlich ist, habe ich mir auch Bvlgari Man Terrae Essence zugelegt.
Ich liebe ja erdige Düfte, holzige Düfte, Pachouli, herb und maskulin.
Terrae Essence bedeutet übersetzt so viel wie „Die Essenz der Erde“ und so wird dieses Parfum auch beworben. Erfüllt dieser Duft dieses Versprechen? Wir werden es sehen…

Der Duft:
Frisch aufgesprüht weht einem eine kräftige Orange entgegen, pudrig, frisch und süßlich. Eine harzige Rauchigkeit umhüllt diese pudrige Orange.
Ein bisschen erinnert mich die Orange an die aus dem früheren Bvlgari Duft „Aqva Amara“, der allerdings eingestellt wurde.
Aufgelistet sind Calamondinorange, Iris Concrete und Styrax und das merkt man deutlich.
Der Duft hat Ausdauer, sowohl auf Stoff, als auch auf der Haut.
Nach ungefähr 6 bis 7 Stunden wandelt er sich etwas. Er bekommt eine metallische Frische, fast etwas seifig und etwas Grasiges kommt hinzu, wie trockenes, schon leicht braunes Gras. Er wird weicher, ruhiger und angenehmer.
Hautnah ist das Parfum knapp 12 Stunden bei mir noch wahrnehmbar, auf Textil auch noch Tage später.
Er ist für mich durch das rauchig, harzig, balsamische Aroma ein klarer Herrenduft und schon eher für Männer ü30.
Kommen wir zur anfänglichen Frage zurück: Erfüllt das Parfum sein Versprechen?
Hm… Jaein! Es dominiert gerade zu Beginn die Orange, die Iris und der harzige Rauch. Mit dem trockenen Gras-Akkord im späteren Verlauf hat es schon etwas leicht Erdiges, wenn wir uns den trockenen Boden unter einem Orangenbaum in sengender Sonne vorstellen.
Aber meine erste Assoziation ist nicht Erde hierbei.

Fazit:
Auch wenn es nicht der typisch erdige Geruch ist, den ich erst erwartet habe, so ist der Duft doch unterm Strich gut gemacht und hebt sich von den meisten anderen derzeitigen Parfums ab und das finde ich sehr positiv.
Man kann doch einige Noten deutlich erschnuppern.
In Punkto Ausdauer und anfänglicher Sillage spielt er weit vorne mit.
Der Flakon ist für mich mit Abstand einer der schönsten. Die Mamor-Optik, dazu das bernsteinfarbene Glas und der schicke Schriftzug… das hat schon Stil.
Was ich schöner gefunden hätte wäre, wenn der Sprühkopf nicht aus Kunststoff, sondern aus Metall gefertigt wäre. Das hätte ihn noch wertiger gemacht.
Gefallen hat mir auch, dass sich der Sprühkopf drehen lässt und somit verschließen lässt. Hebt sich somit auch von vielen anderen Flakons ab.
Aber Achtung: Nicht nur das Glas vom Flakon ist bernsteinfarbend, sondern auch der Inhalt und das Parfum hinterlässt auf weißer Kleidung somit gelbliche Flecken. Also Vorsicht beim Einduften.

Zusammenfassung:
Duft: 8
Haltbarkeit: 9
Sillage: 7
Flakon: 10
Preis-Leistung: 7
Eine saftige Orange in der Mittagssonne tropft auf heiße Glut und ein aromatischer Rauch steigt empor.
Wem dies gefällt, sollte hier zugreifen.

Ich danke euch fürs Lesen meiner Rezension und hoffe, dass ihr nun etwas Appetit auf Obst und Gegrillten bekommen habt und verabschiede mich bei euch.

Ganz liebe Grüße
Euer Gentleman

8 Antworten
Gentleman88 vor 2 Jahren 5 4
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Ein frischer und stilvoller Allrounder
Ladys and Gentlemen,
heute möchte ich meinen Beitrag zu Acqua di Giò Profumo leisten, einer meiner persönlichen Favoriten.

Vorwort:
Ich persönlich mag sehr gerne frische Düfte, saubere Düfte, ja … sie können sogar leicht seifig sein, wenn sie denn gut gemacht sind. Wenn eine herbe Note dabei ist, weckt es mein Interesse. So habe ich also etliche Rezensionen anderer gelesen, die Bewertungen und die Inhaltsstoffe verglichen und bin irgendwann dann auf dieses Parfum gestoßen, worüber ich sehr froh bin. Ich muss gestehen, dass ich ganz gerne mal Blindkäufe tätige. Es ist wie eine Überraschungstüte, die man voller Vorfreude öffnet und gespannt ist, was einen hier erwartet. In diesem Fall wurde ich nicht enttäuscht.

Der Duft:
Dieses Parfum riecht seeehr angenehm. Es ist überhaupt nicht aufdringlich, aber doch gut wahrnehmbar. Ihn zu beschreiben, fällt etwas schwer. Einzelne Noten rieche ich hier nämlich kaum deutlich heraus. Es ist insgesamt eine gut abgestimmte Zusammenführung einzelner Komponenten, die insgesamt einen Duft ergeben. Nichts sticht merklich hervor oder drängt sich in den Vordergrund. Das kann für manch einen Langweilig sein, für den anderen eine gelungene Komposition. Für mich hat Acqua di Giò Profumo einen anderen Reiz, auf den ich gleich noch zu sprechen komme.
Viele sagen, dass es ein synthetischer Duft ist. Oftmals wird „synthetisch“ als etwas negativ Behaftetes wahrgenommen. Letztendlich sind aber recht häufig Parfums synthetisch hergestellt mittlerweile (zum Beispiel Amber von Walen) und das aus gutem Grund. Zum einen, weil die Produktion günstiger ist, zum anderen möchte sowohl der Hersteller, als auch der Endverbraucher stets den bekannten und geliebten Duft immer wieder aufs Neue in den Händen halten. Bei rein natürlichen Inhaltsstoffen wäre dies kaum möglich und indem man bestimmte Inhaltsstoffe synthetisch herstellt, erreicht man eine konstante Qualität. So gesehen, muss Synthetik keinesfalls schlecht sein.
Zurück zu dem Duft und das Empfinden.
Es ist ein aquatischer Duft. Frisch, etwas metallisch. Kennt ihr den typischen Geruch bei Gewitter nach Ozon? Ein wenig erinnert es mich daran. Was erstaunlich bei diesem Parfum ist, ist die Haltbarkeit für so einen Aquaten. Häufig ist bei anderen derartigen Parfums bereits nach kurzer Zeit die Luft raus, hier aber nicht. Selbst Stunden später steigen einem unerwartet plötzlich ein kleines wohlriechendes Wölkchen in die Nase und man fragt sich, "oh wo kommt das denn plötzlich her"?! Man wird bei diesem Duft einfach nicht geruchsblind und das finde ich echt klasse.
Es hat eine gewisse Würze, eine Herbheit, die es sehr maskulin macht. Man kann dieses Parfum wunderbar im Büro tragen, aber auch zu jeglichen Anlässen. Ein super Allrounder.
Die Bergamotte kann man etwas erkennen und evtl. den Weihrauch. Rosmarin, Salbei und Patchouli kann ich nicht klar wahrnehmen, aber insgesamt eine angenehme, frische Würze.
Der Duftverlauf ist hier gleichbleibend. Eine Veränderung bzw. Entwicklung gibt es hier nicht, was ich aber ganz gut finde. Er riecht gut, von Anfang bis zum Ende. Oft mag man in Parfums bestimmte Noten, aber irgendwo im Verlauf gibt es dann doch etwas, was die Freude trübt. So gesehen kann ein gleichbleibender und guter Duft von Vorteil sein.

Fazit:
Ich kann jedem Mann dieses Parfum nur empfehlen (auch wenn ich mir wünschen würde, dass der Duft nur mir alleine gehört und einzigartig bleibt) ;p

Ich habe bislang noch kein schlechtes Feedback zu diesem Parfum bekommen. Selbst meinem Vater gefällt dieser Duft, obwohl er mit Duftwässerchens sonst gar nichts anfangen kann und vieles auch nicht verträgt. Aber diesen mag er sehr und das will was heißen.

Er ist frisch und hat durch den Weihrauch dennoch etwas Verführerisches. Für mich ist es ein klassischer Duft für einen Gentleman. Theoretisch kann jeder Mann losgelöst vom Alter ihn tragen. Da ich ihn aber für einen Business-Mann bzw. einem Gentleman passend finde, würde ich ihn eher bei ü30 sehen.
Preislich ist er absolut in Ordnung und der Flakon ist ganz schick. Nichts bahnbrechendes, aber ein schöner, schwerer Glasflakon im eleganten Schwarz mit dekorativen Chrome. Ja, quasi im schicken schwarzen Smoking ;)

Zusammenfassung:

Duft: 10
Haltbarkeit: 8
Sillage: 8
Flakon: 8
Preis-Leistung: 10

Ich danke euch fürs Lesen meiner Rezension und wünsche euch ganz viel Vergnügen mit diesem schönen Nasenschmeichler.

Ganz liebe Grüße, euer Gentleman
4 Antworten
Gentleman88 vor 2 Jahren 2 10
5
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
5
Duft
Herr Doktor, Herr Doktor, eine Zitrone bitte
Vorwort:
Ladys and Gentlemen, das hier wird mein persönliches Debüt bei Parfumo. Erst hatte ich überlegt, dass meine erste Rezension hier von meinem persönlichen Lieblingsduft Acqua di Gio Profumo handelt (ja, ihr erkennt vielleicht schon meinen persönlichen Geschmack bei Düften ;p). Ich habe mich nun aber entschieden, meinen ersten Beitrag zu Guerlain Vetiver zu verfassen, da meine Erwartung hier eine andere war, als das, was ich letztendlich bekommen habe. Aber dazu gleich mehr.
Wie vermutlich so einige hier, gibt es auch bei mir Phasen, wo man bestimmte Duftrichtungen und Inhaltsstoffe besonders im Fokus hat und gezielt nach passenden Düften sucht. Mein Onkel hatte früher immer Pfeife geraucht. Normaleiweise ist der Geruch von Tabak alles andere als angenehm, aber mein Onkel hatte Vanille-Tabak geraucht. Das Aroma war unfassbar lecker und strahlte eine maskuline Wärme und Gemütlichkeit aus. Nun sind diese Zeiten längst Vergangenheit, doch die Erinnerungen bleiben und so war ich auf der Suche nach einem Parfum, das mich zum Teil gedanklich zurückbrachte an eben jene schönen Abende im Kreise der Familie.
Mein Weg führte mich zu Alt-Bekannten wie Tom Ford Vanille Tobacco, aber auch zu Birkholz Berlin Fever (zu dem ich auch noch zu gegebener Zeit eine Rezension hinterlassen werde). Dabei bin ich dann auch auf eben diesen Duft von Guerlain gestoßen. Ein Tabak-Duft, der mal nicht mit Vanille angereichert in eine süße Richtung geht. Stattdessen herb, grün, erdig. Klingt vielversprechend, dachte ich mir, schließlich mag ich erdige Düfte und Guerlain ist ja eine Marke, die sehr ordentliche Düfte produziert und einen guten Ruf genießt. Also stand mein Entschluss fest, dass ich auch diesen Duft in meine Sammlung aufnehmen werde. Leider gibt es manche Parfums nicht bei der Parfümerie um die Ecke, sodass lediglich ein Blindkauf online die einzige Möglichkeit ist. Lange Zeit war aber Guerlain Vetiver nicht erhältlich und ich musste mich gedulden, bis ich kürzlich nun doch „Glück“ hatte und diesen Duft bestellen konnte. Gesagt, getan war die Bestellung getätigt und das ersehnte Paket traf wenig später bei mir ein.
Voller Vorfreude öffnete ich den Karton und holte den Flakon raus. Ein schlichter, klassischer Quader, der an alte Rasierwässerchen erinnerte. Laut Produktbeschreibung sollte die Kappe aus Holz sein. Für Holz ist die Kappe aber recht schwer und auch der gerändelte Rand lässt mich daran zweifeln, dass es Holz ist und nicht doch Metall. Aber sei es drum, es geht letztendlich um den Inhalt, also rauf damit auf den Arm und Nase ran.

Der Duft:
Hm… was ist das? Zitrone??? Etwas stechend, fast wie eben jene Rasierwässer, die ich als Teenager getestet habe. Alkoholisch beißend. Ist hier eventuell Menthol oder etwas Minze mit drin? Gelistet ist Pfeffer… Nun gut, das könnte auch etwas stechen in der Nase, aber dennoch, irgendwie habe ich eher Menthol als Assoziation.
Eines muss ich direkt sagen: Die Zitrone ist seeehr präsent und sie hält sich von Anfang bis Ende hier. Ich mag Zitrone nicht so sehr. Zu oft ist Zitrone als frisches Opening in Düften verwendet, ebenso wie Bergamotte. Auf Dauer doch recht langweilig und meist geht eine Spur Reinigungsmittel einher. Wenn schon zitrisch, dann doch lieber Orange oder Mandarine. Von der Orange merkt man hier aber ehrlich gesagt nichts. Bergamotte und Zitrone spielen hier klar die Hauptrolle.
Gerade am Anfang hat der Duft etwas leicht medizinisches, krautiges. Tabak?! Ja doch, den Tabak kann man leicht erahnen, ist aber eher dezentes Beiwerk hier.
Im weiteren Verlauf wird die Zitrone etwas cremiger für mein Empfinden. Seltsam… weißer Moschus ist gar nicht genannt in den Inhaltsstoffen, wie kommt es also zu diesem Eindruck von mir?! Tonkabohne soll noch drin sein. Hm… Vanille / Mandel? Bewusst nehme ich das nicht wahr, aber vielleicht ist es das, was ich als cremig wahrnehme.
Aber wo ist das erdige? Wo ist das Vetiver, dass grün, erdig duften soll?? Rieche ich es einfach nicht raus?!
Beim ersten Testen war ich irritiert. Ich wollte es erst abwaschen. Zu unangenehm wars für mich. Aber oft ist es so, dass wenn man mit gewissen Erwartungen an etwas herangeht und diese nicht erfüllt werden, man etwas ablehnt, selbst wenn es an sich gut ist. Also erneut getestet und danach nochmal….

Fazit:
Das Empfinden ist jedes Mal das Gleiche. Medizinische, cremige Zitrone, mit etwas leicht Beißenden. Schlecht ist er nicht. Er ist maskulin, ganz klar. Das finde ich positiv. Und ja, der Vergleich eines Rasierwassers finde ich sehr treffend. Für heiße Sommertage durchaus tragbar.
Würde ich ihn mir erneut kaufen? Nein, definitiv nicht. Es ist nicht das, was ich möchte und es gibt besseres. Ehrlich gesagt spiele ich sogar mit dem Gedanken, den neuen Flakon wieder wegzugeben, aber noch hadere ich mit mir.
Die Haltbarkeit ist ganz okay für einen frischen Duft. 8 Stunden hält er bei warmen Temperaturen durch. Die Sillage ist mittelmäßig, was ich aber nicht störend finde, schließlich will ich meine Mitmenschen erfreuen und nicht belästigen oder in die Flucht schlagen. Der Flakon ist nichts Besonderes, da gibt es schöneres.
Preislich ist das Parfum im guten Bereich für einen Guerlain-Duft, allerdings ist es auch „nur“ ein Eau de Toilette. Für ein Eau de Toilette hält es aber ordentlich und eine stärkere Konzentration würde ich mir bei der beißenden Zitrone gar nicht wünschen.
Zum Duft an sich habe ich ausreichend schon geschrieben. Ich hätte mir hier noch etwas Patchouli gewünscht, damit das Erdige hier zur Geltung kommt.

Zusammenfassung:
Duft: 5
Haltbarkeit: 6
Sillage: 5
Flakon: 5
Preis-Leistung-Verhältnis 6

Nun wurde es doch deutlich mehr Text, als ich ursprünglich erwartet habe und ich möchte mich für diesen langen Aufsatz entschuldigen. Für alle, die bis zum Ende tapfer durchgehalten haben, vielen Dank für eure Aufmerksamkeit ;)
Ich hoffe, ich konnte dem einen oder anderen mit meinem Beitrag helfen und wünsche euch einen schönen Sommer

Liebe Grüße, euer Gentleman
10 Antworten
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