Gingeralena

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Gingeralena vor 17 Tagen 9 2
Den kenn ich doch von irgendwo her? L'Eau Papier 2.0.
Ich bin großer Fan von BDK und liebe nicht nur die Flakons und die Sprüher, die zu den besten gehören, die ich bisher ausprobiert habe, sondern auch viele der Düfte. "Gris Charnel (Eau de Parfum) | bdk Parfums" und "Pas Ce Soir (Eau de Parfum) | bdk Parfums" sind Dauerbrenner in meiner Sammlung, "Crème de Cuir (Eau de Parfum) | bdk Parfums" finde ich auch ganz fabelhaft und auch "Rouge Smoking (Eau de Parfum) | bdk Parfums" hat schon eine Zeit lang bei mir gewohnt.
Insofern freue ich mich immer sehr über Neuerscheinungen des Hauses und diese hier klang recht vielversprechend, sind doch viele Duftnoten enthalten, die ich sehr schätze. Ich dachte also, eventuell einen schönen, neuen Immergeher gefunden zu haben, war aber vernünftig genug, erst an einem Sharing teilzunehmen.
Beim ersten Sprüher war ich dann aber höchstgradig verwirrt, den Geruch kenn ich doch? Das riecht wie "L'Eau Papier | Diptyque", welcher ebenfalls in meiner Sammlung weilt. Manchmal trügen erste Dufteindrücke einen ja, insofern habe ich die Sache erst einmal auf sich beruhen lassen und dann ein paar Tage später erneut getestet - mit dem selben Ergebnis. Also nochmal die Duftnoten gecheckt und wieder mal festgestellt, dass man dir ja viel erzählen kann, was man da riechen *soll* - ob es dann tatsächlich so ist, kann dir keiner sagen. Und ich rieche keine Tonka, keinen Pfeffer und auch keine Orangenblüte. Mittlerweile trudelten dann auch die ersten Statements ein und hier riechen wohl ebenfalls sehr viele die extreme Ähnlichkeit zum "L'Eau Papier | Diptyque", was mich dann doch beruhigt hat. Manchmal trau ich meiner Nase nämlich nicht so ganz, aber hier war somit klar, ich bin nicht allein mit meiner Empfindung.
Ich wollte es dann aber doch genau wissen, und habe die beiden Düfte gegeneinander antreten lassen. Im direkten Vergleich ist der "L'Eau Papier | Diptyque" im Auftakt minimal nussiger, was ich dem Sesam zuschreibe. Und auch dieser leicht fernöstlich angehauchte Eindruck, vermutlich durch den Reisdampf, ist beim Diptyque ausgeprägter. Aber, da bin ich ganz ehrlich, natürlich sind diese Bilder im Kopf durch das Lesen der Duftnoten beeinflusst, sowie den Namen.
Beim BDK kann ich mir nämlich gut vorstellen, wie ich morgens in der Dämmerung auf den Montmartre hinaufsteige, die Stadt unter mir liegt noch im Grau und es sind kaum Menschen unterwegs. Paris erstreckt sich mit seinen sandfarbenen Häusern meilenweit und ich genieße die Stille.
Die Rue Saint-Honoré liegt nun gar nicht in Montmartre (sowohl das Viertel als auch der Hügel mit der berühmten Sacré-Cœur führen diesen Namen), sondern in der Nähe des Jardin des Tuileries, aber für mich beschwört der Duft eben andere Bilder herauf. Aber, wie gesagt, total beeinflusst durch den Namen. Der "L'Eau Papier | Diptyque" wirkt für mich auf jeden Fall noch etwas wärmer und einladender als der "312 Saint-Honoré | bdk Parfums", aber großartige Unterschiede kann ich nicht feststellen. Ja, wenn ich meine Nase ganz nah an die Sprühstellen bringe, merke ich, dass es 2 unterschiedliche, wenn auch sehr, sehr ähnliche Düfte sind. Während der Diptyque sehr luftig, fluffig ist, haftet dem BDk etwas minimal wachsiges an und er ist eeeetwas weniger süß. Aber, das sind wirklich nur Nuancen (für meine Nase, ein Parfumeur würde da eventuell ganz entschieden widersprechen).
Im Drydown wird der BDK etwas holziger, aber da muss ich wirklich schon genau hinriechen und gaaanz tief inhalieren. Wenn ich nur das beschnuppere, was mir von meinen Handgelenken in die Nase steigt, kann ich keinen Unterschied feststellen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich, wenn jemand mit einem der Düfte an mir vorbeilaufen würde, sagen könnte, welchen der beiden die Person trägt. Oder, ob ich es sofort bemerken würde, wenn man mir statt des Diptyques den BDK unterschmuggeln würde. Ja, vermutlich käme mir etwas komisch vor und ich würde mir denken, dass ich ihn kuschliger und einhüllender in Erinnerung hatte, aber ansonsten sind sich die beiden zumindest für meine Nase wirklich unheimlich ähnlich und ich empfinde den BDK Duft damit als ziemlich redundant. Die bessere Ausdauer auf meiner Haut hat auf jeden Fall "L'Eau Papier | Diptyque", der "312 Saint-Honoré | bdk Parfums" ist schnell und leise verschwunden, wie überhaupt sein ganzer Auftritt leise und zurückhaltend ist.
Fazit: Schöner Duft, aber "L'Eau Papier | Diptyque" ist halt schöner und war zuerst da, drum hätte man meines Erachtens diese französische Interpretation nicht auch noch gebraucht.
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Gingeralena vor 2 Monaten 9
Durchatmen im Großstadtdschungel
Im Dezember letzten Jahres erfüllte sich ein absoluter Traum für mich und ich reiste das erste Mal nach New York. Diese Stadt war schon unfassbar lange ein Sehnsuchtsort für mich, mit den vielen tollen Museen, dem Broadway, der Architektur...umso wichtiger war es für mich, mir von dort einen Duft mitzubringen, der mich immer an diese Zeit erinnern würde.
New York hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen, ich fand es sehr viel sauberer und weniger stinkend als erwartet und wurde unheilbar mit dem New York Fieber infiziert, sodass ich jetzt schon davon träume, irgendwann einmal im Frühling zurückzukehren, um all die weiteren tollen Orte zu sehen, die diese Stadt noch so zu bieten hat.
"Die Stadt, die niemals schläft", so wird der Big Apple auch genannt. Und das kann ich bestätigen, überall vibriert es von Leben und eine ganz besondere Stimmung schwirrt durch die Luft. Am Times Square wird man von den wechselnden Leuchtreklamen visuell fast erschlagen und in manchen Straßen wird man einfach von einer Menschenmasse geschluckt und mit dem Strom mitgetrieben. Und obwohl es laut ist und hell und einfach "viel", so habe ich jede Minute davon geliebt.
Zudem gibt es ja auch noch Orte abseits vom Times Square und der Fifth Avenue, Viertel wie Greenwich oder SoHO, durch die man sich herrlich treiben lassen kann und davon fantasieren, wie es wohl wäre, hier dauerhaft zu leben. Und diese entspanntere Seite von New York transportiert "Father Figure | Phlur" für mich perfekt. Der Duft eröffnet mit der namensgebenden Feige, sehr cremig und mit zartgrünen Sprenkeln, aber schnell übernimmt eine süße, dichte Iris. Diese ist minimal pudrig, aber wirklich nur ganz zart, wie Pralinen, die mit einer dünnen Schicht Staubzucker bedeckt sind. Auch Vanille mischt mit und verstärkt so die Süße noch weiter. Patchouli ist zwar aufgeführt, versteckt sich aber gänzlich vor meiner Nase. Der Duft gleicht von Anfang bis Ende einer dicken, flauschigen Decke oder auch einem Dessert mit einer dicken Cremeschicht. Der Duft hat für mich nichts Leichtes, er ist unheimlich dicht in meiner Nase und wenig durchlässig, sondern umhüllt einen wie ein Kokon.
Und hier schließt sich der Kreis zu meinem New York Abenteuer, denn in dieser lebendigen, teils überfordernden Stadt, ist "Father Figure | Phlur" das kleine Stück Entspannung, das man teilweise benötigt, ehe man sich wieder in den Großstadttrubel stürzt. Einmal tief eingeatmet, fühle ich mich sofort geerdet und fast etwas "Zen". Der Duft ist nicht sonderlich komplex, aber das muss es ja auch nicht immer sein, manchmal reicht es, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren und einfach ein gutes Gefühl zu transportieren - und das tut "Father Figure | Phlur".
Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit meinem Urlaubsmitbringsel und wenn ich ihn jetzt aufsprühe, nehme ich einen tiefen Atemzug, schließe die Augen und katapultiere mich somit zurück auf die Brooklyn Bridge, in den Central Park und ins MoMa, je nachdem, wonach mir gerade der Sinn steht...

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Gingeralena vor 2 Monaten 12 3
9
Flakon
8
Haltbarkeit
10
Duft
Fröhlicher Frühlingsgefährte
In unserem Garten wuchs eine Pfingstrose, und was für eine. Der Blütenkopf war so groß wie meine 2 Fäuste nebeneinander, sie war knallpink und verströmte einen wunderbaren Geruch. Ich konnte ihre Blütezeit immer kaum erwarten, hatte sie ihren Platz doch direkt vor meinem Fenster und wenn ich morgens die Vorhänge öffnete, war sie das erste, was ich sah. Es gibt schlechtere Wege, den Tag zu beginnen.
Während ich mit Rose als Duftnote meist recht wenig anfangen kann und auch andere Blumennoten häufig schwierig sind, ist Pfingstrose nahezu immer eine sichere Bank. Und hier ist sie ganz wunderbar interpretiert. Ob eine weiße jetzt anders als eine pinke oder rosafarbene Pfingstrose riecht, kann ich nicht beurteilen, aber das, was ich hier rieche gefällt mir ausgesprochen gut.
Der Duft startet extrem spritzig durch die Litschi und den Pfeffer und verbreitet direkt gute Laune. Die Pfingstrose kommt hinzu und bildet zusammen mit der Litschi einen der schönsten Fruity-Florals, die ich kenne. Viele finden diese Duftrichtung ja langweilig, ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass es tatsächlich das ist, was ich am allerliebsten rieche, insbesondere, wenn es so beschwingt daherkommt, wie hier. Nichts stört, es wird nie zu süß und driftet für mich auch nicht in die Belanglosigkeit ab, sondern hat durch seine Frische und Jugendlichkeit (ohne dabei zu girly zu sein) einen netten Twist. Die Blumen- und Fruchtnoten sind perfekt ausgewogen (Litschi und (Pfingst-)Rose scheint eh eine sehr beliebte Kombi zu sein, denke man nur mal an "Delina (Eau de Parfum) | Parfums de Marly" oder "Attrape-Rêves | Louis Vuitton") und das ganze wird untermalt von einem wunderbar unkratzigen Moschus. Für mich ein richtiger Gutelaunemacher und wunderbarer Frühlingsbegleiter. Im Vergleich zu den beiden anderen genannten Düften ist "Lust In Paradise | Ex Nihilo" weniger schwer, irgendwie saftiger, auf keinen Fall so stechend wie "Delina (Eau de Parfum) | Parfums de Marly" es für meine Nase leider ist und weniger vollmundig als sich "Attrape-Rêves | Louis Vuitton" mir präsentiert.
Eine absolute Herzensempfehlung für alle, die ebenfalls ein Herz für Fruity-Florals haben und sich in den kalten Monaten gedanklich in den Frühling katapultieren möchten.
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Gingeralena vor 2 Monaten 23 5
Rosafarbener Herzschmerzkitt
Der Regen prasselt auf das Dachfenster, ein endloses Stakkato von Tropfen. Platsch. Platsch. Platsch.
Sie nimmt das Geräusch gar nicht mehr bewusst wahr, es ist zu einem Hintergrundrauschen geworden, während sie auf dem Bett liegt und an die Decke starrt. Immer wieder sammeln sich Tränen in ihrem Augenwinkel und rinnen ihr die Wange herab. Sie wischt sie nicht weg. In ihrem Kopf drehen sich die Gedanken im Kreis. Wie sie sich kennengelernt haben. Wie sie so verliebt waren. An gemeinsam geschmiedete Pläne, verstohlen geteilte Küsse, heimliches Händchenhalten in der Uni. Und nun ist alles vorbei. Sie hat sie verlassen, weil sie ihr Auslandssemester ungestört genießen möchte. Was soll das überhaupt heißen, ungestört. Bitterkeit steigt in ihr auf. Und noch etwas anderes, Wut. Doch als sie gerade ansetzt, all die Enttäuschung und ihren Zorn darüber, einfach so abserviert worden zu sein, in ihr Kissen zu schreien, klopft es zaghaft an ihrer Zimmertür.
Es ist ihre Mitbewohnerin, die den Kopf zur Tür hereinsteckt. Hastig setzt sie sich auf und reibt sich nun doch die Augen, um die Tränenreste los zu werden.
"Hey, wie gehts dir?" Ein Schulterzucken ist die Antwort. "Ich hab dir was mitgebracht, ich habs gerochen und musste sofort an dich denken."
Neugierig geworden klopft sie auf den Platz neben sich und ihre Mitbewohnerin kommt ins Zimmer, in den Händen einen Karton. Sie überreicht ihn ihr und sie knibbelt voller Ungeduld, was sie wohl erwarten mag, die knisternde Zellophanfolie ab. Als sie den Karton öffnet, kommt ein rosafarbener Flakon zum Vorschein. Sie runzelt die Stirn, sie ist doch gar kein Rosamädchen. Aber ihre Mitbewohnerin, die ihre Miene richtig gedeutet hat, grinst aufmunternd und sagt "Los, riech schon!". Also sprüht sie, ganz zaghaft nur, auf ihr Handgelenk und ist wie vom Donner gerührt, als die ersten Duftmoleküle ihr in die Nase steigen.
Sie riecht Geborgenheit und fühlt sich automatisch...getröstet? Kann das sein?
"Wusste ich doch, dass dir der Duft gefallen würde. Perfekt für gebrochene Herzen und um akuten Liebeskummer zu bekämpfen" kommt es von ihrer Seite und sie sieht in das schmunzelnde Gesicht ihrer Mitbewohnerin. "Danke", bringt sie hervor und zieht die andere in eine innige Umarmung. "Ich lass dich mal allein mit deinem neuen Schätzchen, wenn du nachher noch Lust auf einen Film und Gesellschaft hast, lass es mich wissen."
Sie nickt und versenkt ihre Nase wieder am Handgelenk, um mehr von diesem wunderbar tröstlichen Duft zu erhaschen.
Zarte Blumen steigen ihr in die Nase, auch, wenn sie nicht genau sagen kann, was sie da eigentlich riecht. Sie weiß nur, es fühlt sich unheimlich vertraut an. Etwas Sauber-Cremiges schwingt mit und erinnert sie an Badesessions ihrer kleinen Schwester als Baby, deren Badezusatz roch ähnlich. Und auch eine zarte Süße spielt mit, aber ohne den Duft zuckrig werden zu lassen. Sie ist nach wie vor ganz verzaubert und hat vergessen, dass sie vor 10 Minuten noch die ganze Welt verflucht hat.
Dieser Duft scheint magische Kräfte zu haben. Sie nimmt direkt noch 2 Sprüher, dieses Mal an den Hals. Wie eine Umarmung fühlt sich das an. Nicht laut, nicht spektakulär, sondern ganz unaufgeregt, aber auch wie Zuhause irgendwie. Jetzt weiß sie auch, an wen der Duft sie ihr erinnert. Ihre Mutter trägt "For Her Musc Noir | Narciso Rodriguez", der in ihrer Erinnerung jedoch etwas fruchtiger und weniger süß ist. Dieses Exemplar hier ist floraler und irgendwie auch etwas pudriger, aber nicht so, dass es zu trocken wird. Die Duftaura, die ihr nun von ihrem Hals in die Nase steigt, ist sogar noch schöner, als wenn sie direkt an der Aufsprühstelle an ihrem Handgelenk riecht. Sie lässt sich nach hinten aufs Bett fallen und lächelt nun. Ja, ihr Herz schmerzt immer noch und es wird wohl auch noch eine Weile dauern, bis es wieder heil ist, aber sie weiß, sie hat die richtigen Leute um sich herum, um sie abzulenken, ihr ein offenes Ohr zu schenken sowie offene Arme, wenn sie einen Drücker benötigt. Und nun hat sie ja auch noch ihre olfaktorische Umarmung, die sie bei unmittelbar auftretendem Herzschmerz auftragen kann...
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Gingeralena vor 2 Monaten 11 3
10
Flakon
6
Haltbarkeit
9.5
Duft
L'Eau Papier, ein Duft wie durchscheinendes Papier
Was bin ich meiner Nase und meinem Gehirn dankbar, dass sie mich diesen Duft so wahrnehmen lassen, wie ich es tue: Warm, einladend, irgendwie flirrend-pudrig, ohne dabei trocken zu sein und kein bisschen synthetisch, wie es hier häufig geschrieben wurde.
Dufteindrücke sind ja nun höchst subjektiv und dass ich das Glück habe, dass dieser Duft für mich so ein Volltreffer ist und ich alles Störende ausblende weiß ich wirklich zu schätzen.
Sofort der erste Sprüher hat mich verzaubert, ich nahm die Sesamnote wahr, ganz zart nur, aber doch im Hintergrund zu spüren, den Reisdampf, der mich umwaberte (Funfact: Ich bin absolut kein Reisfan und esse ihn nie, lediglich Milchreis mag ich sehr aufgrund der Erinnerungen an meine Kindheit - hier als Note finde ich ihn aber ganz, ganz zauberhaft!) und etwas minimal Holziges, wobei sich das bei mir sehr zurückhält und eher eine Ahnung von Holz ist.
Aus irgendeinem Grund rieche ich hauptsächlich Sesam und Reisdampf, wobei mir durchaus bewusst ist, dass ich das vermutlich hauptsächlich denke, weil ich die Noten gelesen haben, was ich bei einem Blindtest erschnuppern hätte können weiß ich leider nicht. Einen Verlauf gibt es auf meiner Haut nicht, er bleibt so unbestimmbar nebulös.
Dieser Duft ist mehr wie eine Aura als ein wirklicher Geruch, er hat etwas Flüchtiges inne und lässt sich nicht so richtig fassen.
Er ist strahlend weiß, irgendwie leicht melancholisch und ich sehe vor meinem inneren Auge eine wunderschöne Japanerin mit langen, glatten schwarzen Haaren und blasser Haut, die in hauchdünnem Porzellan Tee serviert. Auf dem Boden liegen Tatamimatten aus und durch die Bambusstäbe der Hütte scheinen vereinzelt Sonnenstrahlen und zeichnen ein sich immer wieder wandelndes Muster auf den Boden.
Ich fühle mich unheimlich geborgen, wenn ich L'Eau Papier trage und finde den Namen absolut passend gewählt: Wie Papier hat dieser Duft etwas Durchscheinendes und ich habe das Gefühl, durch seine Luftigkeit lässt er mehr noch als andere Düfte zu, dass jeder, der ihn testet, ihn anders wahrnimmt. So, als würden die Erinnerungen und Assoziationen eines jeden das Blatt Papier mit einer ganz eigenen Geschichte füllen.
Auf meinem Papier stehen meine Eltern, meine Mutter, weil sie mir früher immer Milchreis gekocht hat und das mein Trösteessen ist, wenn sie mir an manchen Tagen sehr arg fehlt, auf der anderen Seite mein Vater, der mir diesen Duft dankenswerterweise zu Weihnachten geschenkt hat und der mein Fels in der Brandung ist - eben wie dieser Duft.
Ich habe diesen Winter festgestellt, dass mir allzu würzige Noten häufig zu viel sind und ich beinahe alle meine würzigeren Düfte nicht getragen habe. Meine Stimmung hat einfach nie gepasst. Aber dieser Schatz hier geht immer und ich greife wirklich häufig zu ihm, wenn ich sonst nicht genau weiß, wonach ich an diesem Tag riechen möchte oder wenn ich eine duftende Umarmung brauche.
Fabrice Pellegrin hat hier für mich wirklich ein Meisterwerk geschaffen und ich hoffe sehr, dass meine Nase mich nie im Stich lässt und ich diesen Wohlgeruch auch weiterhin so wahrnehmen werde, wie es aktuell der Fall ist.
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