Griebe

Heute habe ich den neuen Paco Rabanne getestet.
Eine Marke, die mich immer nur am Rande interessierte
und mit Paco Rabanne pour homme in den 70er kreativ
seinen Höhepunkt hatte. Mein alter Herr benutzt ihn schon
seit 30 Jahren.
XS Black hat auch seinen Charme, wenn gleich zu süss für
meinen Geschmack.
Invictus dagegen kann bei mir überhaupt nicht punkten.
Hier hat man es ganz klar auf die Jugend und Parfümeinsteiger
abgesehen.
Die aufgelisteten Duftnoten sind mir ein Rätsel.
Ich rieche nur plürriges Bonbonwasser.
Da haben sich drei Parfümiere getroffen und was eigentlich gemacht ?
Was waren die Vorgaben ?
One Million in seiner Geschmacklosigkeit zu toppen ?
Nicht nur der Inhalt, auch der Flakon ist ein Desaster.
Während einem der hässliche Goldbarren aufgrund seiner
Farbe noch ins Auge sticht, ist dieser Pokal so blass wie der
Hallen-Fussballpokal der D Jugend von Neddern-Hollernstedt.
Ne, tut mir leid. Das war nix.

Issey Sport (so nenne ich ihn mal wegen der Zeitersparnis)habe
ich mir nach langem Überlegen gestern zugelegt.
Auf dem Papier und auch auf meiner Hand hatte er den Durchbruch nie ganz
geschafft. Allerdings erinnerte ich mich an letzten Sommer.
Da hatt ich mir eine Probe mal auf Brust und Hals aufgesprüht und
war doch begeistert von dem Duft, der einen wirklich Stunden umgab.

Ich hatte vor ca. 18 Jahren auch schon mal das Pour Homme von Issey
aber wirklich anfreunden konnte ich mich mit dem nie. Zu säuerlich
empfinde ich diesen Duft heute.

Aber zurück zur Sportversion: Apropos Sport: Das Wort "Sport" wird hier immer
so niedergemacht. Auch wenn es nicht sehr fantasievoll ist, so kann ich nicht
immer verstehen, warum man sich hier fragt, wann, wie und warum Düfte zum Sport
getragen werden. Ich denke direkt zum Sport tragen es die wenigsten aber nach dem Duschen
passen die frischen Düfte natürlich eher als schwere Ausgeh Parfüms.
Es soll zur anschliessenden körperlichen Ertüchigung Frische vermitteln.
Und das finde ich nicht mal unlogisch.
Das wollte ich Klugscheisser nur nochmal loswerden...

Issey Sport fängt durch die Grapefruit und Bergamotte herrlich zitrisch an.
Hier zeigt sich schon in kleinen Nuancen die bessere Qualität zu manch anderen
Konkurrenten. Und dann bricht der Duft eine zeitlang weg. Hier war ich beim Proben
mehrmals enttäuscht. Oft hatte ich den Burschen dann abgehakt und habe kehrt gemacht.
Aber hier täuscht er einen. Mit einem immer noch frischen und aromatischen Comeback
hält Issey Sport einen noch lange auf angenehmen Trab. Klar, er ist nicht ausuffernd,
stechend oder mittelpunktsüchtig sondern er weht aus dem Hintergrund.
Man fühlt sich pudelwohl.
Auch das Farbspiel des Flakons gefällt mir ausserordentlich gut.
Er hat gute Chancen ein täglicher Allrounder mit langer Lebenszeit zu werden.

Ich bin froh, dass es in letzter Zeit doch gute Benotungen für
diesen Duft gab.
Denn anfangs erntete Bleu de Chanel Hohn und Spott. Z.T. völlig
überzogen.
Dabei hat dieser Duft von jedem etwas. Frische, Würze, Aroma und auch
erträgliche Süsse.
So einen ausgewogenen Alltagsduft zu kreieren stelle ich mir viel schwieriger
vor als einen schweren Abendduft, wo bei vielen von diesen Kandidaten
letztlich immer dieselben Zutaten
beigemischt sind, nur auf unterschiedliche Weise verquastet.
Ich will gar nicht näher auf die Marken eingehen, an die ich dabei denke.
Sonst bekomm ich hier wahrschenlich ein Schreibverbot....
BdC ist für mich unter den Zitrusdüften schon was besonderes und auch
kreativ neues. Ich habe einen ähnlichen Duft vorher noch nicht gerochen.
Der explosive Pfeffer am Anfang ist genial. Dieser Kopfnote hätte ich
gern mehr Ausdauer gegeben. Herz und Basisnote gehen für mich Hand in
Hand und geben einem ein erhabenes und latent edles Gefühl.
Für mich bleibt hier nur die Bestnote zu geben. Volle 100

Ich muss meinem Vorredner in allen Punkten Recht geben.
Platinum Egoiste ist ein Klasse Duft.
Auch ich kann die Kritiker hier überhaupt nicht verstehen.
Der Duft ist nicht altbacken, blass oder muffig. Aber ich
will ja Meinungsfreiheit gelten lassen, wenn hier auch äusserst
ungern....:-)
Ich habe mir diesen Duft 1993 gleich zugelegt und er ist einer derjenigen,
die ich mir immer mal wieder kaufe. Das schaftt nicht jeder.
Für mich war er nach dem extrovertierten und auch erdrückenden Egoiste
regelrecht eine ölfaktorische Befreiung. Dieses zu Beginn frische,
sympathische und positive, was ich im Duftverlauf so empfinde.
Dabei ist der Duft nicht plump leicht sondern besitzt Tiefe
Das zum Schluss krautige steht dann für das herbe männliche ohne
dass man Asthmaanfälle bekommt. Dieses Problem hatte ich leider bei seinem
Bruder Egoiste
EP ist zeitlos und wird auch die nächsten 20 Jahre gut überleben.

2002 kam endlich ein neuer Armani Duft raus. Bis dato gab es bei den
Herren nur den Pour Homme aus den 80ern und für die jüngere Fraktion
He von Emporio.
Mania ist auch ein schöner Name, wie ich finde und der Flakon lebt ja
heute in sämtlichen Code Kreationen weiter.
Zum Duft sage ich nur, dass er holzig, frisch und auch wirklich männlich ist.
Clean männlich, um es besser auszudrücken. Die Süsse ist angenehm zurückhaltend.
Unverständlicherweise war der Duft nie unter den Top Ten, obwohl er trotz
seiner guten Eigenschaften massenkompatibel wäre. Ich glaube auch nicht
in seinem Erscheinungsjahr.
Ein Duft, der auf mich immer eine besondere Ausstrahlung hatte und nie
plump daher kam.
Für mich der beste von Giorgio.