Helena1411

Helena1411

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11 - 15 von 104
Helena1411 vor 4 Jahren 40 37
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Duft
Ein Tagtraum
Grün.

Grün. Soweit das Auge reicht. Eine Wiese, taufrisch am noch frühen Morgen. Einzelne Wassertropfen funkeln diamantengleich in den ersten noch etwas schüchternen Sonnenstrahlen dieses jungen Tages und erstrahlen in regenbogenfarbenen Prismen über grünes Blattwerk.
Herbe Frische steigt ihr in die Nase, ebenfalls grün, leicht bitter-krautig, fast schon ist die frühmorgendliche, in der Luft liegende Feuchtigkeit zu riechen.
Ihr Blick schweift über die in allen Facetten der Farbe Grün changierende Fläche, die würzige Knarzigkeit einatmend. Aufatmend. Aus tiefstem Inneren.

Die meditative Stille des kühlgrünen Dunstes schwebt über allem. Auch über ihr.

Das eben noch verhaltene, fast schon zögerliche Blinzeln der Sonne wird selbstbewusster, heller, wärmt die noch taubesetzten Düfte des Morgens an, weckt sie aus ihrem grünen Schlummer auf und lässt sie über Wiese, Buschwerk und Baumwipfel in die Lüfte emporsteigen.
Sanfter Blütenhauch mischt sich unter das herbe Grün, lässt dessen leicht knarzige Bitterkeit gleichsam mit der Sonnenwärme zarter werden, lichter und transparenter. Die in den grünlich-schimmernden Morgendunst eingehüllten Eindrücke sowie Gerüche werden klarer, reiner, ohne dabei ihre kristallene Frische einzubüßen. Der verschwommene Eindruck von leichtem Blütenduft ist nun deutlicher wahrnehmbar, vermischt sich mit dem nicht mehr ganz so krautigen Pflanzengrün, bildet eine duftende Symbiose zu einem sonnenbeschienenen Frühlingsmorgen, der die letzten Tautropfen noch abzuschütteln versucht.

Je höher die Sonne das Firmament erklimmt, desto intensiver wird die Blütenwahrnehmung, setzt sich diese gegenüber dem saftigen Grün der ersten Schritte des jungen Tages durch. Und doch bleiben die Blüten zartbesaitet sowie glockenhell, lassen ausreichend Raum zum Atmen, beschweren die Luft in keinster Weise.

Der hauchfeine Klang des Blütenduftes schwebt nun über allem. Auch über ihr.

Sie saugt die Gerüche, Eindrücke, Farben tief, fast schon gierig in sich auf.
Eine grüne Oase. Es atmet sich so leicht.

Das sterile Weiß blendet sie, als sie die Augen öffnet. Die Gerüche von Desinfektionsmitteln beißen in ihrer Nase.

Noch einmal aufatmen.
In der Farbe Grün.
Wie die Hoffnung.
37 Antworten
Helena1411 vor 4 Jahren 32 24
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8.5
Duft
Das grüne Meer
Grünschimmernde Schärfe legt sich auf die Zunge, während ein hesperidischer Windhauch
das Gesicht hellerfrischend sacht streift. Der säuerlich-saftige Windhauch zieht durch koniferiges Kiefergehölz und lässt Stamm, Äste erzittern, bis sich Nadelduft zum Waldboden senkt. Nasenflügel erbeben, als sie die näherziehende Walddunkelheit wittern.
Fuß um Fuß nach vorne gesetzt, sanft abgefedert auf feuchtweichem Moosboden, dessen Dunst zwischen den lederummantelten Baumstämmen gespenstergleich schwebt.
Leise rieselt es Cardamom vom Himmel, als stünden Campherbäume zwischen den Zedern, bereits fein destilliert in ätherischen Würzseen. Nur ein kleiner Sprung, schon ist der Körper - oder ist es der Geist - eingetaucht ins tiefdunkelgrüne Meer aus Moos, Strauchgrün, Nadelbündeln, hier und da treibt ein Holzstamm vorbei. Körper und Geist treiben mit, parallel gleiten sie im Einklang durch das Zedernmeer.
Das anhaltende Dämmerlicht ist zu düster für Blumen und Blüten, die nur ähnlich einer Fata Morgana inexistent-irreal im Bodennebel erscheinen. Kein Duft entströmt ihnen, sie wabern schemenhaft vor dem Auge, um luft- und duftlos wieder zu verschwinden.
Spitze Nadeln im erdig-klammen Waldboden, das Gehen erschwerend, verschwinden unter einem Teppich aus warmdunklen Wildleder, als liefe man weiterhin über das weiche satte Moos. Übergangslose Samtigkeit in naseschmeichelnder Harmonie, die immer tiefer in das Waldmeer führt, bis zur Ruhe in sich.
Herb, so herb schmeckt dieser Spaziergang, und doch so beruhigend-grün und wohltuend-dunkel, dass die Nase noch lange auf samtigerdigen Duftpfaden, gesäumt von lederummantelten Zedern, mit Moos ausgebettet und balsamisch-holzigen Winden umweht, wandert, während der Geist schon längst in farnumwobenen Träumen zur Ruhe gekommen ist.
24 Antworten
Helena1411 vor 4 Jahren 37 26
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Duft
Olfaktorisches Akrostichon
G wie Grünkrautig
... was man in Anbetracht des Namens sowie der Einordnung in die Duftkategorie blumig-orientalisch nicht vermuten möge. Dennoch beginnt Must de Cartier Gold ebenso, mit einem leicht harzigen Einschlag, fast möchte man eine herbe Moosigkeit vermuten, was dem Galbanum geschuldet sein wird. Und trotz dieser eher einem Chypre zuzuordnenden anfänglichen Note erscheint der Duft zu keiner Zeit bitter noch erliegt man der Illusion, sich einem Chypre gegenüberzusehen; vielmehr überrascht dieser Start aufgrund der Erwartung von einer einem Orientalen zugrundeliegenden erschlagenden Präsenz an Blumen und Gewürzen und weckt gleich zu Beginn die Neugierde der oder des Trägerin bzw. Trägers.

O wie Originell
Denn das ist bereits der Beginn mit seiner herbgrünen Krautigkeit, der gemeinsam mit einer sich langsam entwickelnden orientalisch-blumigen Note, da sehr opulent und schwülstig daherkommend, wenn auch zu Anfang noch im Hintergrund agierend, den Duft eröffnet. Der grünen Herbheit wird somit eine zarte Lieblichkeit, nicht zu verwechseln mit Süße, entgegengestellt, was sich paradoxerweise hervorragend ergänzt. Zudem hält die moosige Krautigkeit nur kurz an, um dann sanft, aber beständig ins Balsamische zu gleiten. Zeitgleich sind Gewürze wahrnehmbar, schwer differenzierbar, wenngleich Zimt und auch Cardamom auszumachen sind, begleitet von einer dezenten, unsüßen Vanille. Dadurch wird der orientalische Einschlag riechbarer, einem orientalischen Gewürzmarkt ähnlich, begleitet von sich fortwährend weiter entfaltenden Blumendüften. Auch meint man, eine gewisse zitrisch-frische Note wahrzunehmen, Mandarine in ihrer süßsaftigen Form, goldorangen tropft der Saft in diesen Duftbeginn hinein, ohne sich in den Vordergrund zu spielen.

L wie Lustwandeln
Schließlich fühlt sich die oder der Trägerin bzw. Träger ähnlich, als lustwandele sie bzw. er durch einen üppigen Garten mit vollerblühten Blumen, die einen schweren und süßlichen Duft verströmen, ohne dabei erdrückend zu wirken oder aber eine unangenehme Indolik zu entwickeln; vielmehr geben sie einen betörenden Duft frei, der sich schwebend in die balsamische Würze einfügt, mit ihr verflicht und eine vollendete Duftharmonie ergibt. Auch sind in diesem besagten Garten Früchte zu erahnen, Mandarinen, aber auch im Verlauf noch eher reife Pfirsiche, wenngleich auch eher an den Randseiten dieses Gartens, sodass dieser Duft nur wellenartig auftaucht, als ginge zeitweilig ein leichter Wind durch das Gartengewirr und trüge diese Gerüche an die lustwandelnde Person heran. Ebenso unregelmäßig, jedoch beständig ist die grün-krautige Harzigkeit in Verbindung mit einer Bourbon-Vanille-Note, direkt aus der Schote geschabt, noch vorhanden, wird wieder balsamischer und endet im Verlauf beinahe cremig mit grünen Sprenklern.

D wie Divaesk
So zeichnet sich dieser Duft bis hin zu seinem Ende, in dem all seine Bestandteile sich zu einer olfaktorisch ineinandergreifenden Einheit verbinden, samtig-weich werdend, balsamisch-cremig mit einer Spur von Sandelholz, fein-würzig schwebend, schwersüßlich blühend. Ein Parfum, das wie eine Diva den großen Auftritt liebt, sich Raum und Aufmerksamkeit verschafft, den roten Teppich einfordert, facettenreich schillert im Rampenlicht und ebenso tiefgründig hinter der Fassade ist.

G oldene Duftkaskaden über Gewürztreppen fließend, in Blütenkelche ergießend
O rientalischer Zauber mit tausendundeinem nächtlichen Glanz
L iebliche Schönheit in ewig währender Eleganz
D uftsymphonie, sanft-samtig-singende Zeitlosigkeit
26 Antworten
Helena1411 vor 4 Jahren 35 29
9
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Haltbarkeit
8.5
Duft
Grand Dame
Der Vorhang fällt.

Stille.

Dann setzt tosender Applaus ein. Brandend.
Schweißüberströmt richtet sie sich auf, freundlich entgegenkommende Hände der um sie stehenden Kollegen, nicht minder erschöpft, aber euphorisiert ob der hervorragend gelungenen Aufführung, helfen ihr beim Aufrichten in ihrem prunkvollen, jedoch äußerst schweren und sie in die Unbeweglichkeit zwingenden Kostüm. Bevor der Vorhang sich das erste Mal wieder öffnet, müssen alle von der Bühne sein, um dann nach und nach unter dem anhaltenden Beifall des Publikums wieder zum Entgegennehmen desselbigen als Honorar für die erbrachte künstlerische Leistung der vergangenen Stunden auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zu erscheinen.

Während sie mit den anderen hinter die Bühne eilt, steigt ihr wie schon in den vergangenen Stunden ein Hauch von Gewürznelke in die Nase. Ein eigenwilliger Geruch, nicht von jedem gemocht, von ihr aber geliebt, gerade aufgrund seiner Eigenwilligkeit. Zudem ist er jetzt, nach all den Stunden des Getragenwerdens, mit dieser klar identifizierbaren Weihrauchnote versehen; eine wunderbare Mischung, harmonisch, feierlich, aussagekräftig und doch nicht alltäglich. Passend zu ihr.

Der Vorhang öffnet sich, der Applaus steigt wellenähnlich wieder an, als der Chor geschlossen auf die Bühne tritt. Sie gönnt es dem Chor, seine Leistung ist beträchtlich, auch wenn er hin und wieder von der gemeinen Masse vollkommen unterschätzt wird, der geneigte Operngänger ihn aber durchaus in seinem Wert für das Gesamtwerk zu schätzen weiß.

Noch auf der Bühne im vierten und letzten Akt konnte sie den Weihrauch nur als eine undefinierbar rauchige Note wahrnehmen, fast schon erdig-süß mit balsamischen Anklängen. Nicht, dass ihr diese Duftentwicklung unbekannt wäre, letztlich trägt sie ihn, seitdem sie denken kann, er ist im Laufe ihrer diversen Engagements zu ihrem auserwählten Bühnenduft geworden, weil er sie trägt, stützt, sie durch die Aufführung begleitet.

Nun tritt der Hohepriester des Baal auf die Bühne, um seinen wohl verdienten Teil des Applauses entgegenzunehmen. Ihm folgt der Kollege, der den babylonischen Wächter Abdallo als Tenor seine Stimme verliehen hat. Der Beifall brandet auf und ab.

Ähnlich dem Duft der Gewürznelke, welcher rückblickend genauso immer wieder auf- und abbrandet, auftaucht, sie dunkelwürzig umschwebt, dann wiederum sich zurückzieht, um hellen Blütenschein in Form von einem leichten, zarten Blumenduft Platz einzuräumen. So ergibt sich ein stetiges Wechselspiel von hell und dunkel in dem Duftverlauf, der sie auch an ihre eigene Karriere erinnert, ihre großen Rollen wie die der äthiopischen Königstochter Aida, innerhalb der sie bei jeder Aufführung das Gefühl hatte, am Ende ein kleines Stück mit ihrer Rolle, eingemauert in der dunklen Gruft unter dem Tempel, zu sterben. Eine anspruchsvolle Rolle, die sie so sehr vereinnahmt hatte, dass sie danach tatsächlich eine längere Tournierpause einlegen musste, um sich ganzheitlich wieder fangen zu können. Eine dunkle Phase, welche sich für sie in den von ihr dunkel empfundenen Phasen des Duftes widerspiegelt.

Mittlerweile läuft der hebräische Hohepriester Zaccaria bzw. vielmehr der diese Rolle verkörpernde Bass auf die Bühne, um sich vor dem begeisterten Publikum dankend zu verneigen. Ein aus ihrer Sicht hervorragender Sänger, vibrierend voller Leben und vollkommen in seinen Rollen aufgehend, dahingehend ihr sehr ähnlich.

Auch hier muss sie an den sie ihre Gesangskarriere begleitenden Duft denken, der ebenso durchaus lebendig wahrgenommen werden kann; immer wieder wandelbar, mal hellblumig, dann wieder dunkelwürzig, auch schien es ihr schon häufig, als sei eine Prise Zimt ebenso wie die Gartennelke vertreten, wenngleich es nicht allzeit riechbar ist und wenn auch nur als dezente Noten im Hintergrund. Nichtsdestotrotz verleihen diese Duftaspekte dem Duft ein schillerndes Gewand, in dem sie sich so verstanden und wohl fühlt, gleichzeitig wunderbar duftgekleidet, weil es ihrer Persönlichkeit eine Entsprechung gibt.

Sie nimmt wahr, dass nacheinander Ismaele und der Mezzosopran als ihre in der Oper auftretende Schwester Fenena auf die Bühne tritt sowie dann unter tosenden Beifallsstürmen Nabucco als König von Babylon.
Diese Vielfalt an fantastischen Sängern und fulminanten Stimmen beflügelt sie jedes Mal aufs Neue, lässt sie staunen und sich als Teil eines in sich stimmigen Großen und Ganzen zu fühlen, auch wenn sie zumeist die oder zumindest einer der Hauptrollen einnahm und bis zum heutigen Tage auch -nimmt. Ob es die Freia in der Nibelungensaga war, die sie noch vor Kurzem sang, paradoxerweise die Göttin der ewigen Jugend dargestellt von ihr als mittlerweile schon die zweite Lebenshälfte weit beschritten, oder ob es die große Liebe von Tschaikowskis Eugen Onegin war, sie war und ist immer eine der ganz Großen.

Vielleicht hatte sie sich auch aus diesem Grund schon früh für diesen Duft entschieden, einen Duft, der wie eine Grand Dame aufzutreten weiß, wenn gleich zu Beginn eine fulminante Aldehyde-Wolke sie umfängt. Ein Duft, der aus der Zeit gefallen ist und doch die Zeit in sich hält und trägt, Erinnerungen zu Duft werden und Altes neu aufleben lässt. Der unnahbar und doch so warmherzig erscheint, wenn zu Beginn gemeinsam mit der pudrigen Aldehyde-Seifigkeit eine zitrische, fast schon leicht schweißige Note, sie vermutet Bergamotte dahinter, ein Duett bildet. Ein Duft, der sich nie festzulegen vermag, sondern seinen großen Auftritt plant, hervorhebt, abbricht und wieder aufnimmt. Der sich aber dennoch treu bleibt, wenn die Gewürznelke trotz des Abtauchens und Wiederkehrens den gesamten Duftverlauf von Anfang an dem Duft sein Fundament bereitet, aber den auf dem roten Teppich vielerlei gestreuten Blüten ihren Platz einräumt und sich den finalen Akt geradezu feierlich mit dem Weihrauch teilt.

Und sie betritt als Letzte die Bühne. Der Beifall überschlägt sich schier. Sie verbeugt sich, vor dem Publikum, vor Cinnabar.

Der Vorhang fällt.

Sie ist noch da.
29 Antworten
Helena1411 vor 4 Jahren 40 37
6
Flakon
9
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8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Was Du nicht bist
Du bist nicht ...
... ein eindeutiger Duft, da Du mit einer unergründlichen, derart vielschichtigen Würzigkeit eröffnest, bei der kaum zu erahnen ist, mit welchen einzelnen Duftnoten der Riechende konfrontiert wird; vielmehr ist es eine Würzigkeit aus purer herber Natur und bereits verarbeiteter Gewürze, die sich anfänglich ausbreitet und direkt einen für sich einnehmenden Charakter entfaltet.

Du bist nicht ...
... ein in Gänze frischer Duft, obwohl Du direkt nach dem würzigen Beginn mit einem Frische-Hauch aufwartest; zitrisch-spritzig möchte man es fast deklarieren, fast schon in eine Orangennote gehend, als gieße man den Saft aus frischgepressten Zitronen und Orangen in die Schale voller Gewürze ein, sodass es eine erstaunliche, dabei jedoch erstaunlich gute Mixtur von Gewürzzitrik ergibt, die sich belebend und erfrischend zugleich um einen legt.

Du bist nicht ...
... ausschließlich ein kontrovers-kantiger Duft, sondern auch schmeichelnd, weich und anschmiegsam, wenn sich in die zitrische Gewürzmelange eine cremige Milchnote mischt, welche den Eindruck erweckt, man hielte eine Tasse dampfenden Chai-Tees in den Händen, vorrangig zimtig, aber auch eine Prise Gewürznelke enthaltend und als olfaktorische Krönung mit einem zarten Häubchen aufgeschäumter Mich versehen, sodass eine tiefgehende Wohligkeit sich auszubreiten vermag.

Du bist nicht ...
... einzig ein Orientale, wenn sich in diese gesamte Duftentwicklung etwas ganz dezent Holzig-Erdiges mengt, durchaus nicht vordergründig, dennoch erkennbar, ebenso wie die immer noch im Hintergrund agierende Zitrik, die sich bereits sehr zurückgenommen hat, aber gleichsam mit der leichten Holzig- sowie Erdigkeit der im Vordergrund stehenden milchigcremigen Würze ein Fundament bietet, welches sowohl eine gewisse Schwere und Tiefe als auch eine beschwingte Leichtigkeit mit sich bringt und beim Riechen diese Spannung hält und doch auch erden kann.

Du bist nicht ...
... ein Blumen entbehrender Duft aufgrund der nach einiger Tragezeit entstehenden blumig-cremigen Schwülstigkeit, die sich in die bisherige Gesamtkomposition einfügt, ohne eine erdrückende Schwere hinzuzufügen; eher einer Blütenopulenz gleich, die sich trotz allem nicht als Hauptrolle aufspielen will, sondern sich in den Dufteindruck einzufügen vermag und vor dem inneren Auge ein eher den Tropen zuzuschreibendes Blumenbild zeichnet.

Du bist nicht ...
... eine Negation, sondern die Negation der Negation, denn Du kehrst Eindrücke um, lehrst Erwartungen das Staunen, strafst Offensichtlichkeiten Lügen; denn Du bist keineswegs ein minderwertiger Billigduft, ein schon oft gerochener Orientale, ein der Eindimensionalität verfallener Duft.

Du bist eine Duftgenuss, eine olfaktorische Besonderheit, ein Geruchserlebnis, ein implizites Wohlgefühl, eine aufregende Reise durch diverse Duftnoten.

Du bist.

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Ein großes Dankeschön an Globomanni für die Probe, die meine Liebe zum Obelisk entfacht hat!
37 Antworten
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