Holly66

Mal wieder eine Marke, von der ich noch nichts getestet habe und nur vermuten kann, von wem die Probe kam - Entschuldigung u. vielen Dank! Anfangs hatte ich die Proben noch in getrennten Beutelchen aufbewahrt, doch das ging dann irgendwann nicht mehr.

Ein wunderschöner Flakon hier auf dem Bild, alle Achtung, auch die anderen dieser Serie gefallen mir sehr gut, nicht zu verspielt, sondern elegant formschön. Allein wegen des Flakons hätte ich vermutet, dass dieser Duft recht kostspielig ist, doch tatsächlich könnte man das noch vergleichsweise mittelpreisig nennen, ich meine- zumindest kein allzu unverschämtes Weihnachtsgeschenk.

Zum Namen:
Suave – charmant, zuvorkommend, aalglatt, gewandt
Petals – Blütenblätter

Nun, es ist nicht wirklich leicht, einen Duft zu beschreiben, der einem nicht so ganz zusagen möchte. Nicht, dass ich keinen Zugang zum Duft bekäme- ich glaube schon zu wissen, was gemeint ist und auch die Richtung ist mir nicht fremd. Doch möglicherweise ist es außer der Intensität auch die Rose, die hier sehr dominiert bzw. durch die Nektarinenblüte intensiviert wird. Dies ist kein zarter Pfirsichduft, wie man meinen könnte, wenn man schnell liest. Im Garten habe ich eine Englische Rose, sie ist zartrosa und blüht nach kurzer Zeit jetzt schon das zweite Mal. Dank einiger Tipps von Seerose! (die alten Blüten immer schön abgeschnitten...) Ich liebe den Duft dieser Rose, auch ist sie bildschön, nostalgisch dicht gefüllt, wie ein kleines Traumkissen. Sie duftet frisch- fruchtig- leicht säuerlich- wunderbar, ihr versteht! ;) Frische Rosen, aber auch fast alle anderen Blumen duften traumhaft! Schon als Kind hab ich überall meine Nase reingehalten, oft lief ich mit irgendwelchem Blütenstaub auf der Nase durch die Gegend- warum ist mein Eindruck bei Blumenparfum häufig etwas anders?!

Die Rosenmischung die ich gerade auf dem Arm habe scheint so etwas „anders“. Es ist eine würzige Seifenrose. Hell und sauber. Bisher war ich nicht so ein großer Fan sogenannter Sauberdüfte, ich finde sie in der Regel angenehm, aber nicht sehr interessant, untitled hat mich in seiner Reinheit umgehauen, das stimmt, es gibt da ein paar Kandidaten und als ich gestern zufällig Cashmere Mist getestet habe, war es auch um mich geschehen. Doch das passiert nicht oft. Diese Iris hier startet nicht ausgesprochen pudrig, in Kombination mit dem Moschus scheint jedenfalls eine etwas seifige Duftnote zu enstehen, so mein Eindruck. Allerdings keine nostalgische Rosenseife, dazu ist der Duft zu moschus- sauber.

Also, ich habe nur einen Tropfen auf meinem Arm verteilt und die Sillage ist beachtlich! Hier bekomme ich Bilder von Frauen, die diesen Duft gut tragen könnten, oder denen er gefallen könnte, also idealerweise, mein Kopfkino also bitte nicht so streng sehen...

Die Dame ist eher klein und zierlich bis normal groß, schlank und energetisch. Sie weiß, was sie will, sorgt überall für Ordnung und hat ein sehr gesundes Selbstbewusstsein. Sie möchte wahrgenommen werden und dafür tut sie einiges. Sie schminkt sich sehr wahrscheinlich stärker oder besucht regelmäßig die Kosmetikerin samt UV. Sie liebt den Luxus, für den sie bereit ist, hart zu arbeiten. Sie spricht gerne und viel, ist sportlich und emsig, spielt möglicherweise Tennis, die Kleidung darf ruhig enger sitzen. Wahrscheinlich ist ihr wichtig, was andere Menschen von ihr denken, das würde sie aber nicht zugeben, auch ihre vermeintlichen Schwächen behält sie lieber für sich. Sie schätzt Klarheit und verabscheut Zweideutigkeiten.
Diesen Duft trägt sie gerne tagsüber, dazu helle Farben, die sie aber auch abends bevorzugt. Altersgebunden sehe ich den Duft nicht, aber eher so für Frau zwischen 25- 55 Jahren.
(ich habe zwei sehr liebenswerte Schwestern aus der 'in etwa' Sauberduftfraktion)

Nach einer Stunde hat sich der Duft etwas zurückgezogen und wirkt nicht mehr so hell und intensiv, er wird etwas wärmer und jetzt auch pudriger. Jetzt empfinde ich den Duft durchaus als angenehm und tragbar, bin aber verwundert über den deutlichen Rückzug, da ich jetzt schon mit der Nase etwas näher an den Arm muss. Nach zwei Stunden wäre er mir für den Preis – mittel hin oder her- dann zu hautnah, ich werde den Test jetzt mal wacker mit 2 Tropfen wiederholen und hier ergänzen.
So leise, wie er gerade ist, bekomme ich jedoch tatsächlich fast ein zärtliches Gefühl für meine kleine Sauberfrau...

Diesen Duft halte ich für ganzjährig tragbar, evtl. sogar im Winter. Nur der vollständigkeit halber: an einem Mann kann ich ihn mir eher schlecht vorstellen.

Von Atkinsons kenne ich inzwischen zwei Düfte, und zwar 'The Odd Fellows Bouquet' und 'Oud save the Queen' – letzterer hat mir so gut gefallen, dass ich über die Probenzugabe bei einem online Kauf hocherfreut war! Dem – wie immer- super gelungenen Kommentar von Angua würde ich gerne nur mit einigen Eindrücken ergänzen, nachdem mir eben mein Notizblock in die Hände fiel, dort habe ich etwas zum ersten Test festgehalten und mir doch direkt noch etwas auf den Arm gesprüht, um zu vergleichen.

Die erste Frage, die ich mir beim Testen gestellt habe ist die, ob der Name des Parfums gerechtfertigt ist und ob ich, weder blaublütig, noch eine richtige Dame- diese Frage überhaupt beantworten kann? Habe ich doch mein Leben lang – bis auf wenige Ausnahmen- meine Türen selber geöffnet und verschlossen (jaja!) und - bis auf wenige Ausnahmen - darauf geachtet, meine Rechnung im Restaurant selber zu bezahlen (wohlweislich). Zudem habe ich in einigen Situationen in meinem Leben die Wahrheit gesagt, in denen eine Dame (u. evtl. auch Menschen, die weiterkommen wollen :/ geschwiegen hätten (huch!). Doch reinen Gewissens kann ich hier mit 'Ja' antworten, aus mehreren Gründen.

Schon kurz nach dem Auftragen fand ich den Duft sehr elegant, die von Angua beschriebene „Fuselnote“ist zurückhaltend genug und erinnert an Portwein oder an den Sherry, den meine Mutter schonmal trank. Normalerweise kann ich Noten von speziellen Spirituosen in Düften nur schlecht ertragen, beim Mann ok- doch ich finde es an mir weder sexy noch lecker oder aufregend, nach Gin, Rum oder Whiskey zu riechen, dieser Hauch von Sherry aber geht in Ordnung. Die Teenote erkenne ich erst jetzt beim zweiten Test auch nur, weil ich weiß, dass es Tee ist. Es gibt eine Sorte, die eine kleine Räuchernote hat, also so eine kleine muffige Räucherteenote- möglicherweise ist es diese Sorte, die damit gemeint ist. Ansonsten herrscht keine Monarchie, eher demokratisch, keiner tanzt aus der Reihe, nein, alles bildet eine Einheit.

Dieser Amberduft hat keine „Verdunkler“ und auch keine „Dirtynoten“ zur Seite gestellt bekommen, ein Duft, den ich mir am Besten an entsprechend gekleideten Menschen vorstellen kann. Er trägt dazu einen Anzug -oder zu Hause statt Sakko den Kimono darüber, zum Schutz beim Mittagstisch, um danach nochmal kurz ins Büro zu fahren....Ein Duft, den Mrs. Winterbottom wohl nach dem 5 Uhr Tee tragen würde, wenn sie mit den Damen der Gesellschaft zu einer Partie Bridge eingeladen wurde- er kann aber auch von Normalsterblichen zur Arbeit getragen werden, dazu ist er zurückhaltend genug: mittelleise.

Es breitet sich eine vornehme Aura aus, blumige und rauchige Aspekte wechseln und wiederholen sich. Eine durchlauchte Cremigkeit entsteht, etwas liebliches bringt die Rose in die moderate Dunkelheit des Ambers.

Ganz fein! Jedoch.....ich muss ihn nicht „unbedingt irgendwann mal haben“- auch nicht für meine „ganz feinen Stunden“... ;-) Der Test jedoch war genußvoll!

Was macht man, wenn man nach dem Nachtdienst nur wenig geschlafen hat, etwas müde mit dem „ersten“ Kaffee nachmittags am Tisch sitzt und außer dem Kaffeeduft noch ein schöner sanfter Schokoladenduft die Nase streichelt? Ok, da gäbe es mehrere Möglichkeiten, doch ich beschreibe jetzt erst einmal den Duft näher....
Die liebe Duftbetty hat mir im Tauschspiel eine Abfüllung 'Love' zukommen lassen, vielen Dank dafür! Mein Gedanke war: achja, Schoko- Düfte, ich erinnere mich....wie die ersten Körpercremes mit dieser Note auf den Markt kamen und mir meine Schwester eine Schoko- Fußcreme schenkte! Das fanden wir damals noch ulkig..... dann war's eine richtige Welle.
Ist diese Welle eigentlich ganz vorbei oder nur vorübergehend? Vermutlich letzteres, da Saison bedingt eher Maracuja- Kokos- Limette usw. Hochkonjunktur haben. Da ich mir aber ohnehin nicht mehr soo viele Gedanken mache, ob etwas 'in' oder 'out' ist – zuhause schon gar nicht- habe ich heute Morgen nach dem Duschen vorm Schlafen ein paar Sprüher 'Love' als Einschlafhilfe gegönnt.
Das klappt hier deshalb ganz gut im Sommer, da der Duft kein süßes Schoko-Moko-Monster ist, kein Profumum Roma, sondern einfach nur „etwas süß“ ist. Zudem rieche ich eine eher trockene Schokolade, die mich zuerst an die etwas weniger hochwertigen Osterhasen und Adventskalender von damals erinnert- Türchen auf- schnuffschnuff- naja, ganz nett, also trotzdem rein in den Mund.
Oder natürlich an eine ganz normale Tafel Vollmichschokolade.
Einige Zeit danach wird der Duft zu einer Art Kaba- Duft, trocken, leicht pudrig, deutlich schokoladig. Über diese Gedanken bin ich dann auch eingeschlafen ;) unaufgeregt aber lecker,bei mittlerer Sillage und Haltbarkeit. Jetzt, 51/2 Std. später ist noch ein feiner leckerer Schokoladenhauch auf meinen Armen.

Also dieser Duft ist selbstverständlich nichts für Leute, die den Gedanken einer anspruchsvollen Gourmand- Kreation in sich tragen a la Battito D'Ali z.B. und auch nichts für Leute- gleich welchen Geschlechts- die mal mit so 'nem ausgefallenen Gourmand- Kracher zum grellen Outfit auffallen oder spielen wollen- nö! Er ist- siehe Duftpyramide recht- hm- überschaubar, einfach gestrickt. Da es aber weitaus schlechtere, synthetische Schokodüfte gibt, die auch noch mit einer miesen Haltbarkeit aufwarten, finde ich ihn durchaus erwähnenswert, zumal ich gerne so eine profane Schokolade in meiner Sammlung hätte! Ich finde den Duft einfach zu verführerisch.....

So und nun noch eine schlechte und zwei gute Nachrichten, ich beginne natürlich mit der schlechten, dann hab ich noch was im Ärmel:
-Bisher habe ich noch keine Möglichkeit gefunden, diesen Duft anders als direkt aus den USA online zu bestellen.
- Erste gute Nachricht ist, dass es kleine Geschäfte gibt, die ihn hier verkaufen und möglicherweise auch verschicken, also eine Kette mit dem Namen
„Queen for a Day“.
- Zweite gute Nachricht ist, dass für den Duft natürliche Stoffe verwandt wurden (so wird zumindest geworben) und er im mittleren Preissegment angesiedelt ist.
Für Gourmand- Freunde oder auch nur Schokoladenliebhaber zumindest einen Test wert!

Gerade teste ich einige Proben, die schon lange darauf warten und mir fällt die Uber Probe in die Hände, von der ich leider nicht mehr weiß, wer sie mir gegeben hat, auf jeden Fall lieben Dank dafür! Da dieser Duft nach einem winzigen Sprüherlein alles andere überdeckt und zwar so lecker-
etwas süß- schmutzig, muss ich einfach ein paar Worte dazu schreiben!
Also einige der aufgelisteten Noten rieche ich gut raus, allem voran Patchouli, Rosengeranie dezent, ebenfalls Oud und Amber sind wahrnehmbar. Hier finde ich Oud ertragbar, er wird süß mit ebenbürtigen Kalibern umgarnt. Seltsamerweise nehme ich auch eine Pflaumennote wahr, die kann aber auch durch die Kombination der Noten enstanden sein.

Von der Marke selber habe ich noch nichts gehört, habe aber eben gesehen, dass 100ml unter hundert Euro zu haben sind und ich muss sagen, dafür duftet er nicht nur recht elegant, geschmeidig- schmelzig, sondern auch konzentriert. Nix für kleine Mädchen und Jungs, alle Achtung....
Dunkel- Düsteres Gebräu, gäbe es nicht schon einen Moulin- Rouge, so wäre dies auch ein passender Name gewesen, wobei weit weniger pudrig- woher auch. Das ist jetzt ein Duft, der mal sofort in die lange Warteschlange meiner Wunschliste kommt und eine Empfehlung an alle, die es rabenschwarz lieben -auch ohne Weihrauch- den ich hier nicht ausmachen kann. Vetiver macht es in meiner Nase allenfalls etwas holzig- hat ansonsten kaum eine Chance die Nase hervorzustrecken. Mal wieder eine interessante Kombi und für beide Geschlechter tragbar. Zumindest ein Test für Herbst und Wintertage ist er wert!

Leider habe ich gerade nicht soviel Zeit, aber zur Haltbarkeit u. Basis werde ich noch ergänzen, Sorgen, dass er sich leicht verflüchtigt mache ich mir allerdings keine!

Nur- falls die großen Gegner der One Million- Herrenversion ganz konsequent auch den Parfumeur mit Verachtung strafen wollen müssen sie diesen hier links liegen lassen ;) Mir ist das allerdings gerade ziemlich schnurz....

Edit: Entwarnung!
In Bezug auf die Süße und Stärke, also Sillage, nimmt sich der Duft nach 1-2 Std. deutlich zurück und die Haltbarkeit dürfte 6 Std. nicht deutlich überschreiten- was mir persönlich aber schon reicht. Insgesamt wirds jetzt nach 4 Std. doch recht hautnah und kuschelig, die Wirkung bei kälteren Temperaturen - immerhin sind's hier noch- huch, 15 °C- also im Winter sicher kein furchtbar lauter Duft, aber deutlich wahrnehmbar.

Sommer- Erinnerungen

Auf der einen Seite könnte man behaupten, ich kenne den Duft doch nicht wirklich gut, doch ich glaube sogar ihn so inhaliert zu haben, dass er mich geprägt hat, dieser Duft meiner Großmutter.
Ich fürchte, dass wird eine längere persönliche Geschichte, bei der ich nur über die Wirkung des Dufts berichten kann, als Vorwarnung, wer auf eine kurze Beschreibung hofft. Um ihre Person im Zusammenhang mit dem Duft zu beschreiben, muss ich nämlich etwas ausholen....

Meine Großmutter kam ursprünglich aus Schlesien und ist als junge Frau nach Berlin gezogen, dort hat sie lange gelebt. Sie war eine seltsame Frau, recht eigen und nicht sehr kompromissbereit. So lebte sie – bis auf ein paar Monate- allein, trennte sich von meinem Großvater auch deshalb, weil sie nicht bereit war Berlin zu verlassen, um in ein anderes Land zu ziehen. So wuchs mein Vater alleine auf, die Erziehung war hart, streng, voller Durchsetzungskraft und kaum mal Zärtlichkeit.

Das verwundert, denn Oma Heidi- so nannten wir sie ;) - hatte eine solch vornehme Ausdrucksweise, so wortgewandt, sprach dazu beinah unaufhörlich, wie man es vielleicht aus einem Thomas Mann Buch erwarten könnte, ich muss an Effi Briest denken. Nun, sie war auch sehr belesen, doch selbst wenn ich als Kind nicht alles verstanden habe, was sie sagte, so spürte ich doch ich ihr Wohlwollen. Wie auch immer- sie war Schneiderin am Berliner Schiller Theater und lernte viele mehr oder weniger berühmte Schauspieler, auch Regisseure kennen, mit denen sie kooperieren musste, dazu interessierte sie sich entsprechend sehr für Mode und deren Qualität.
Das kam uns manchmal zugute, ich erinnere mich, dass ich die kostbarsten Puppenkleider mit Brokatbesätzen und Samt von ihr bekam, aber auch an ein dunkel-pinkfarbenes Kleid, dass ich tragen musste, es hatte weiße Rüschen vorne und schwarze Knöpfchen! Ich fühlte mich schrecklich,
meine langen Haare noch zum Dutt gemacht! ;)
Nun, diese egozentrische und mitteilsame Frau wurde nicht immer von der Familie geschätzt, nein, sie war auch anstrengend! Wenn meine Mutter zu uns sagte: „du bist/sprichst/hast eine Nase wie- Omi Heidi, dann war das für uns eine Strafe, mit Gelächter, da sie uns so skurril erschien. Doch wie man sich jetzt vielleicht denken kann, hing ich an ihr und aus irgendeinem Grund schien sie mich besonders zu mögen.

Wenn ich in ihre Wohnung kam, roch ich als erstes Rum- Pflaumen, etwas vergoren, aber lecker, beinah wie ein Lutens- Duft. Denn es standen mind. 6- 7 Monate im Jahr mehrere Rumtöpfe auf ihren diversen Kleider - schränken. (Nee, sie war keine Alkoholikerin, sie verteilte es als „gute Gaben“, die leider nicht von jedem geschätzt wurden....). Zu diesem Duft kam ihr Parfum, ihre Signatur für die längste Zeit, Madame Rochas. So roch sie, so roch ihre Kleidung. Oft schnupperte ich an dem Flakon, der auf einem verschnörkelten weißen Sideboard stand, heimlich. Der Duft war elegant, aber auch würzig und vornehm, der tolle Flakon stand in einer sehr schönen Verpackung.
An einer anderen, vielleicht jüngeren Frau, wären möglicherweise meine Assoziationen anders, denn er ist auch leicht orientalisch angehaucht- aber das kam bestimmt von den Rumpflaumen! ;)

Ach, Entschuldigung, eine letzte Anekdote muss ich noch erzählen: ich war 5 Jahre alt und wir wohnten erst ein Jahr in Deutschland, als ich die Sommerferien bei ihr verbrachte. Wir schauten zusammen wöchentlich Miss Marple u. sie tröstete mich, wenn ich mich sehr gruselte.... ;) Auch in den Zoo wollte sie mit mir- doch ich wurde krank, bekam Masern mit hohem Fieber, so konnten wir nicht gehen....... Zum Trost schenkte sie mir die modernste u. raffinierteste Puppe, die gerade auf den Markt gekommen war, und nicht nur das! Sie verkleidete sich wie ein Pfarrer in schwarz, steckte sich zwei Reihen Klopapier in den engen Ausschnitt und taufte die Puppe! Und ihre Wortwahl war so erstaunlich echt und doch ganz Dame. Wie kann ich das vergessen, nee, auch wenn ich erst fünf war. Wir sammelten Walderdbeeren und pflückten wilde Äpfel, sie zeigte mir Bäche mit Fischen und einen Feuersalamander. Von ihr lernte ich, was stibitzen ist, nämlich die Blumen, die durch den Zaun auf die Straße wuchsen, zu pflücken. Jetzt bei dem Wetter fallen mir diese Geschichten ein,
deshalb sitze ich hier...

Doch wie bekomme ich nun beim Chypre und manchen Klassikern diese Assoziationen von DER älteren Frau meines Lebens aus dem Kopf? Eine frühe Konditionierung sozusagen....
Ich fürchte, ich werde mit 75 Jahren noch immer denken, bestimmte Düfte seien für ältere Damen, selbst wenn ich zu meinen inneren Bildern ja passen würde. Und wenn ich von einem Duft für ältere Damen spreche, sprechen würde (einen Kommentar darüber habe ich mal gelöscht, da anscheinend missverständlich geschrieben), dann ist mein Bild das: einer emanzipierten, kultivierten und kreativen älteren Frau, die sehr großzügig war. Eine, die bis ins hohe Alter gerne reist, schick mit Hut und von sich behauptet, sie sei sehr neugierig- so war meine Oma und so duftete sie. Hm, ach- ich werde zumindest den Nachfolger mal testen...