Inala

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6 - 10 von 19
Inala vor 13 Jahren 16 7
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Verheißungsvoller Abschied
Sweet Redemption ist ein Duft voller Melancholie.

Jene bitter-süsse Melancholie, die zweifelsohne auch so manchen Spätsommertagen anhaftet. Der Sommer neigt sich unwiederbringlich seinem Ende zu und wie immer blicken wir zurück und stellen fest, es war kein Sommer, wie wir ihn noch aus der Kindheit kennen. Es war ein Sommer mit zu wenig lauen Nächten im Garten und ein Sommer mit eindeutig zu wenig Kugeln Eis. Und doch, es war ein Sommer! Die Luft flirrte, die Küsse schmecken süßer, es wimmelte nur so vor Leben und es roch, so wie Sommer immer riechen. Und welch Trost, dass die Blumen im Garten speziell nach Regen noch intensiver duften! Wir schauen auf längst abgemähte Felder, noch können wir dem sinnlichen Duft nach frischem Heu gedanklich nachspüren, wohl wissend, dass bald tiefe Bodennebel aufziehen werden, Herbststürme durchs Land toben können und das herabgefallene, rot und gelb verfärbte Laub, in alle vier Winde verteilt werden und sich die Natur dann bald auf ihren langen Winterschlaf in großer Dunkelheit vorbereitet.

Welch wehmütiger Abschied! Trotzdem ein Abschied voller Verheißung auf einen Neuanfang, mit einer Bestimmtheit, die nur den Jahreszeiten innewohnt!

So duftet Sweet Redemption, die neuste Kreation aus dem Haus Kilian.

Vielleicht muss man diesen Duft genau an diesen warmen, so bitter-sweet, Spätsommertagen tragen. Um ihn zu verstehen. Und um ihn lieben zu lernen.

Meine erste Bekanntschaft mit Kilians neustem Streich, hatte ich übrigens mitten im Juli im Zug. Der liebe Florin brachte mir seine Probe mit und während wir gemeinsam zum legendären Parfumo-Treffen nach Düsseldorf fuhren, schnupperte ich dann und wann an meinem Handgelenk. Und was war ich enttäuscht! Ein Kilian sollte das sein? Mir kam das vor wie ein nichtssagendes Wässerchen und ich konnte nicht spüren, nicht erahnen, welches Bild dieses Parfum für mich erschaffen wollte.

Und doch - irgendwas zog mich immer wieder zu ihm hin. Wie von Zauberhand flatterte mir ein Pröbchen nach dem anderen davon ins Haus (Danke an Essenza Nobile!!) und eines ums andere wurde leer. Sowas habe ich noch nie zuvor erlebt! Ganze 5 Pröbchen leerte ich und gerade die letzten 3 Tagen war Sweet Redepmtion mein treuer Begleiter und ich begann zu verstehen...

Diese betörende, süchtig machende Auftaktnote aus Myrrhe und strahlender Orangenblüte, sie macht irgendwie trunken vor Glück, lädt zum Bleiben ein. Es ist ein kurzer Augenblick des Erkennens, ja, so duftet der Sommer! Und so wird er auch im nächsten Jahr wieder duften. Denn jedes Ende ist auch ein neuer Anfang. Zuvor jedoch verstehen mein geliebtes Opoponax und die (hier vollkommen unsüße!) Vanille, die Orangenblüte zu umgarnen, sie durch ihre eigene Kraft und der leichten Ungezügeltheit, der sanften Dunkelheit, zu verstärken, sie zu einem leuchtendem Lichtwesen werden zu lassen, sie empor zu heben, höher und höher und sie sanft aufzufangen, nach ihrem Tanz, wenn sie erschöpft nieder sinkt, um Erlösung bettelt und ihr Abschied naht. Irgendwo hat sich noch ein Hauch von Weihrauch versteckt, er will sich jedoch nicht immer zeigen, geizt mit seinen Reizen. Interessanterweise kann ich den Weihrauch hier besser riechen, wenn ich draußen im Freien bin oder kurz draußen war. Dann bildet er zusammen mit den würzigen Hölzern eine wunderbare Symbiose, zum Niederknien schön! Das ganze Spektakel hält lange genug um drin zu versinken und wenn sich so nach 4 Stunden der Suchtstoff verflüchtigt, was solls, dann wird eben nachgesprüht und der Traum beginnt von vorne.

Mitnichten jedoch ein Wässerchen, ich muss meinen allerersten Eindruck natürlich revidieren! Ein etwas anderer Kilian, ein etwas leiserer Kilian, der nur zu uns spricht, wenn wir denn innehalten und zuhören. Dann aber vermag er zu zaubern und uns zu entführen, in einen Tag voller goldener Sonnenstrahlen, milder Wärme, bunten verschwenderischen Farben und der natürlichen Magie der Jahreszeiten.

Ein wunderbarer Kilian, auch dieser hier also! Vom Beginn bis zum Ende.

Erlösung kann nie nur süß sein. Erlösung ist bitter-sweet. Und bitter-sweet ist Sweet Redemption...
7 Antworten
Inala vor 13 Jahren 48 30
10
Haltbarkeit
10
Duft
Ohne Höschen
Man (ganz speziell auch Mann!) stellt sich immer mal wieder die Gretchenfrage: Tut sie es oder tut sie es nicht?! Hat sie oder hat sie nicht?! Man kann nie wirklich ganz sicher sein, man sieht es nicht, es ist mehr ein Gefühl, mehr Intuition als Wissen, genau diese Art von Gefühl, die wohlige, pulsierende Schauer in den Unterleib jagt.

Und? Tut sie es nun oder nicht? Nehmen wir mal an, sie würde es wagen und sich diese klitzekleine Ungehörigkeit, diese kleine, sehr intime Unanständigkeit trauen. Sich morgens anziehen, zurecht machen für den Bürojob, alles eigentlich wie immer, nur dass da diesmal nur zarte, weiche, glatte Haut des Venushügels ist, statt einem Höschen... Haut, die fiebrig heiß sich anfühlt, die die Seide des Designer-Kleides so noch nie empfunden hat und die prickelt beim Gedanken an die eigene Nackheit. Ein laszives, wissendes Lächeln umspielt ihre glänzenden Lippen den ganzen Tag, ihr Gang durch die langen Flure ist geschmeidiger, katzenhafter als sonst, den Kopf ein wenig höher, das Kinn mit leichtem Trotz nach vorne geschoben, die Hüfte ein wenig mehr in Bewegung und wenn sie im Meeting beim Sitzen die langen Beine übereinander schlägt, dann keimt da immer mal kurz der höchst erregende Gedanke auf, dass man ja vielleicht doch etwas sehen könnte... Zumindest ist sie sich sicher, dass man in ihrer näheren Umgebung ihren ganz speziellen Duft wahrnehmen kann und sie ist sich sehr sicher, dass er verwirrt, dass er Fragen aufwirft, Fantasien beflügelt und man am Ende dann trotzdem nicht weiß: Tut sie es oder tut sie es nicht...

"Passionate" ist genau so ein Gefühl. Es ist wie ein Tag und ein langer Abend ohne Höschen. "Passionate" ist direkt und provokativ, schwer und betörend. Voller Geheimnisse und Fragen. "Passionate" ist Geilheit pur.

ABER - "Passionate" ist all das, jedoch ist es so nicht wahrnehmbar für unsere Umwelt! Dieser betörende Duft macht etwas mit dem, der ihn trägt, nicht mit den Menschen um uns herum! Er ist nicht so unanständig wie (meiner Meinung nach) "Onda" von Vero Profumo! "Onda" fällt mir der Tür ins Haus. "Onda" gelingt es leider nicht die Kurve zu bekommen und trotz dieser deutlichen Begierde im Duft, noch etwas anständig zu werden. "Onda" hat einfach zuviel "Gschmäckle", riecht zu deutlich nach dem, was unterschwellig zwar gewollt wird, aber so deutlich möchte da niemand mit der Nase drauf gestoßen werden. "Passionate" schafft das Kunststück und so wechselt hier pure Lust und Begierde, mit honig-satter Zufriedenheit und schnurriger Wohligkeit ab.

"Passionate" verkörpert Yin & Yang. Strahlt eine starke, sehr deutliche Weiblichkeit aus, um nur Sekunden später, all das wieder in Frage zu stellen. Da wird dann schnell wieder aus dem sinnlichen, lockendem Weib, ein männlicher Eroberer. Nehmen und genommen werden, ein Thema hier, das ich so deutlich bisher bei keinem anderen Duft entdeckt habe. Deshalb duftet "Passionate" auch auf warmer Männerhaut unwiderstehlich schön!

Das verbaute Oud in "Passionate" ist anders als anderes Oud, das ich bisher gerochen habe. Ihm fehlt der strenge medizinische Touch von Montales-Oud, aber es ist auch nicht so butterweich und schmusig wie Micallef-Oud. Das hier ist ein richtig dreckiges Oud. Nicht streng oder scharf, aber mächtig dreckig. Unanständig. Verrucht. Sehr direkt.

Der Honig schafft es hier jedoch einen perfekten Gegenpol zu bringen. Anders als Kilians "Back to black". Weniger süss als dieser. Dafür erwachsener und spannender, tiefer und dunkler, mächtig dunkel.

Die Kopfnote beginnt mit fruchtiger Holzigkeit, die wunderschön und spannend anmutet. Patchouli ist auch ziemlich schnell dabei, welch Glück aber, in allerfeinster Edel-Manier und ganz ohne die berüchtigte Muffel-Keller-Note. Auch der Anklang an die fetten Jasmin-Blüten und die herb-süsse Vanille, sind da schon erkennbar, intensivieren sich alsbald und werden dann im Herzen zum Feuerwerk aus der Üppigkeit des Jasmins und der Cremigkeit des Sandelholzes. Irgendwann kommt da noch eine leichte, sehr suptile Rauch-Note um die Ecke. Nicht wie Tabak-Rauch, nein, viel sanfter, leiser. Ob das das Harz des Drachenblutbaumes sein kann? In jedem Fall fügt sich dieser Hauch von Rauch, wunderbar in dieses Duft-Erlebnis ein.

Und all diese, irgendwie ziemlich verruchte und ganz spezielle Köstlichkeit hält und bleibt über Stunden erhalten. Bei jedem Schnuppern meint man, eine neue Note zu entdecken und doch ist es immer der selbe Duft, der hier mit unseren Sinnen und mit unserer Fantasie spielt...

Tut sie es oder tut sie es nicht?! Manche Geheimnisse werden niemals gelüftet. :-)
30 Antworten
Inala vor 13 Jahren 65 15
2.5
Haltbarkeit
2
Duft
Vom Gummibären-Thron gestürzt
Warnung: Für diese Duft-Beschreibung hab ich die oft zitierten Samthandschuhe ausgezogen, denn ich komme nicht umhin, einen kritischen Kommentar zu schreiben. Hochpreisige Düfte erzeugen leider oft ein Gefühl von "den muss man toll finden, sonst ist man ein Nasen-Alien" oder auch "Ich muss aufpassen was ich schreibe, lasse es am besten ganz sein, denn ich möchte keinem auf den Schlips treten, der sich diesen so hochgelobten Duft gönnt!". Auch ich möchte die Gefühle aller Lira-Liebhaber nicht verletzen, getraue mich jedoch trotzdem diese Gummibären-Königin vom Thron zu stürzen. Zumindest vom meinem persönlichem, ureigenen Parfum-Thron und meiner Haben-Wollen-Liste. Die glühenden Verehrer werden damit leben können und allen anderen kaufwilligen Nasen, möchte ich, meinen durchaus kritischen Blick, auf das vollkommen überbewertete Wässerchen nicht vorenthalten.

Lira stand bis vor kurzem noch ziemlich weit oben in meiner Gunst und auf meiner Wunschliste und thronte stolz über den anderen Parfums meiner Liste. Denn trotz aller nun kommenden Schelte: Lira ist Wonne und Wohlgeruch zugleich! Allerdings nur auf dem Handrücken oder auf dem Handgelenk. Immer wieder und wieder labte ich mich in den vergangenen Wochen und Monaten an Lira, immer wieder gönnte ich mir kleine wohlige Schauer und köstliche Nasen-Freuden, das erste Pröbchen wurde leer, das zweite auch schon fast und meine Lust auf Lira wuchs und nährte sich aus diesen so vermeintlich kostbaren Tropfen auf dem Handgelenk.

Lira offenbart sich von Beginn an als Fruchtbombe auf einer süßen dicken Vanille-Karamell-Basis. Durchaus köstlich, durchaus eine Verlockung, gar eine Einladung zum ins Handgelenk beißen. Wäre Lira etwas zu Essen, ich wäre süchtig danach, jegliche Diät-Versuche wären zum Scheitern verurteilt, ich könnte niemals aufhören an Lira rumzukauen, um diesem Aroma auf die Schliche zu kommen. Diese schier überbordende Fruchtigkeit kann niemals nur von der Blutorange kommen. Hier entfacht sich ein ganzer Fruchtkorb, wird nach 5 Minuten zum Sirup und legt sich honigartig auf alle Sinne. Lira ist rund, weich, wohlig, gänzlich ohne Ecken und Kanten, nichts woran die Nase sich stoßen könnte, was sie irritieren könnte.

Soweit so lecker. Denkt man so.

Als mir großzügigerweise von meinem Lieblings-Shop wieder Lira-Abfüllungen ins Haus flatterten, da beschloss ich, dass ich nun mehr endlich auch einmal die volle Ladung Lira genießen möchte.

Oh weia! Das war das Aus für Lira und mich. Unsere gemeinsame Zukunft platzte in Sekundenschnelle. Ganz so, wie eine bunte, schillernde, wunderschöne Seifenblase, die just in dem Moment ihr Leben aushaucht, wenn wir sie zu fassen bekommen und danach greifen. Zurück bleibt etwas Seife auf den Händen und ungläubiges, kindliches Staunen. Das soll alles gewesen sein?!

Lira in normaler Dosierung als Parfum entpuppte sich für mich wie eine ganze Tüte Fruchtgummi-Bären, die in Vanille-Wasser aufgelöst auf mich gesprüht wurden! Von Köstlichkeit, Exklusivität oder gar Raffinesse keine Spur! Nicht einmal eine klitzekleine. Lira zeigt mir ihr wahres Gesicht und plötzlich erkenne ich was Lira ist und was sie zu vertuschen versucht: Die König der Gummibären-Bande! Ja, Lira möchte gerne gegessen werden, nicht mehr weit entfernt davon wähnte sich ja schon so manch anderer, doch für mich erweist sich Lira als untragbar. Ein Parfum soll meiner Meinung nach die Persönlichkeit des Trägers unterstreichen, untermalen und gerne auch hervorheben. Manchmal möchte man auch mit einem Parfum in eine andere Rolle schlüpfen, das graue Kleid des Alltags abstreifen, betören, verwirren, auffallen, provozieren und was weiß ich noch alles. All das (und noch viel mehr!) ist mit einem passenden Parfum in sekundenschnelle so manches Mal möglich. Lira als Parfum ist dafür vollkommen ungeeignet. Zumindest ich möchte nicht wie ein Fruchtbonbon riechen, ich entdecke keine Facette meiner durchaus vielschichtigen Persönlichkeit, die dazu passen könnte. Ich bin doch kein Gummibärchen!

Und wie wenn all diese Gedanken, diese Erkenntnis und diese Ernüchterung beim ersten wirklich großzügigen Gebrauch von Lira noch nicht ausreichen würden, kamen gleich noch weitere Minuspunkte hinzu.

Die Gummibären-Königin zeigt so gut wie keine Sillage und nur eine sehr mäßige Haltbarkeit. Mit Haltbarkeit eines Parfums meine ich nicht nur ausschließlich, wie lange ich es erschnuppern kann, wenn ich mit der Nase auf der entsprechenden Hautstelle klebe! Da ist Lira auch für 3-4 Stunden erkennbar. Aber - wer kommt uns schon permanent im Alltag so nahe? Ich mag es gerne, wenn ich auf mein Parfum angesprochen werde und wenn ich spüre, dass die Menschen um mich rum sich schnuppernd umsehen und den Duft versuchen zu erkennen. All das kann einem mit Lira wohl kaum passieren. Lira ist (wie man es ja gerne positiv formuliert) sehr körpernah. Extrem körpernah. Bei einem Parfum in dieser Preis-Liga ein absolutes No-Go für mich. Schaue ich mir dagegen Firmen wie Amouage, Kilian oder das für mich überraschende Hause Micallef an, so wird Lira für eben mal schlappe 215,00 Euronen bei 75ml fast schon zum Ärgernis. Lira ist gepflegte, süße Langeweile.

Einen Duftverlauf gibt es übrigens nicht, Lira bleibt so wie es auch begann, wird dabei nur immer schwächer und vergebens sucht man die Spannung und die Besonderheit dieses Dufts.

Lira befindet sich nicht mehr auf meiner Wunschliste, das wird nun kaum überraschen. Ich bin froh, dass ich ihn noch nicht meinem Liebsten als meinen Geburtstagswunsch genannt habe. Mir werden ein paar Tropfen aus meinen Pröbchen ausreichen, um dann und wann mal dran zu schnuppern. Für intime Momente, ganz mit mir alleine, wenn ich einfach was leckeres, fruchtig-profanes riechen möchte. Denn das ist Lira nach wie vor: ein Leckerchen. Aber kein Parfum! Und - ähmmmm - *räusper* ich musste es austesten, vielleicht irrte ich ja mit allem und es lag nur an meiner eigenen Hautchemie, aber Lira ist auch auf anderer Haut wirklich nichts besonders schönes. Apropos anderer Haut: Männerhaut und Lira mutet fast schon ein wenig grotesk an und geht gar nicht, finde ich. Mein Sohnemann mag gerne eher süßliche, weiblichere Düfte, aber selbst er findet Lira todeslangweilig und nichtssagend. Lira besitzt keine Verführungskünste, außer es zählt auch die Lust, die man auf Süßigkeiten dabei bekommt!

So, ich bin nun also der unwissende Banause und vergebe nur angestrengte 30%, mit der ich die runde, weiche Konzeption anerkenne. Als Körperöl oder als (preiswerte) Bodylotion sicherlich ganz nett, aber als Parfum gänzlich ohne Charakter und Fülle.

Die fehlenden Ecken und Kanten, die fehlende Spannung, quasi die fehlende Priese Salz in der Suppe, machen Lira für mich zum reinen Handschmeichler, aber niemals zum tragbaren luxeriösem Parfum.

Die Gummibären-Königin darf also in Schimpf und Schande abdanken.
15 Antworten
Inala vor 13 Jahren 33 13
10
Haltbarkeit
10
Duft
Betörender Glücks-Cocktail
Gäbe es 200% zu vergeben, Ginger Ciao hätte sie bekommen von mir!

Ginger Ciao ist alles - aber vor allem sehr außergewöhnlich und fernab bekannter Duftlinien. Überraschend vom ersten Moment an, meine Nase möchte diesen köstlichen Duft in sich ganzzzzzz tief aufsaugen, immer mehr davon und noch mehr, zuviel geht gar nicht.

Schon das Wake-Up-Programm "U4eahh! 2.43" von Yosh begeisterte mich im Nu und so verkörpert nun Ginger Ciao für mich den perfekten Tagesausklang am Meer. Wenn am spätnachmittag alle den Strand langsam verlassen, nur noch die echten Liebhaber bleiben, dann ist Zeit für Ginger Ciao. Träge dösend im warmen Sand, feuchte Haare, Salz auf der Haut, träumend. Dabei weht ein leckerer Hauch von Kokosnuß herbei, begleitet von frischem Basilikum und Neroli, die beiden für die ganz dezente Frische sorgen. Voller Überraschung spüre ich, wie warme Energie mich durchströmt, mich munter und neugierig macht, mir Kraft spendet. Wohliges, lockendes Räckeln und Strecken, mit leisen, lustvollen Seufzer nach mehr...

Da erscheint sie, die Königin der Nacht! Diese Diva, die ihren atemberaubenden Duft aus riesengroßen Blüten nur für eine einzige Nacht verströmen darf. Sie scheint zu wissen, dass ihr nur kurze Zeit bleibt. Ganz so, als hätte die Natur deshalb als Ausgleich dafür gesorgt, dass man sie doch niemals mehr vergisst, auch wenn ihr Besuch mehr einem tropischem, nicht greifbarem Traum gleicht. Schwer und süsslich betört sie die Sinne, spielt mit meinen Grenzen die Weißblüher zu lieben oder doch zu hassen. Und hier liebe ich sie, und wie ich sie liebe!

Ich verfalle ihr mit Haut und Haaren, werde willenlos, benommen vor Glücksgefühlen und mit purer Lust verzehre ich mich nach mehr. Tauche tief ein, in diese Üppigkeit, die mir sonst so gar nicht liegt. Die leichte, latent vorhandene Schärfe des Ingwers sorgt dafür, dass mir diese Königin zwar den Kopf ordentlich verdreht, jedoch gibt mir der Ingwer auch immer wieder ein wenig Halt im Taumel mit den beiden Eintagesblühern, Tigerlilie und Königin der Nacht.

Ganz Frau und doch Eroberin - hier tut auch Ylang Ylang ihr übriges dazu und mit ihrer aphrodisierender und stark euphorisierend Wirkung, machen wir uns auf, entspannt und voller Vertrauen. Vertrauen in unsere Kraft und Stärke und dabei doch die weiche, warme, weibliche Sinnlichkeit zulassend.

Die Duftkonzepte der Asiatin Yosh muten anders an, unglaublich spannend und irgendwie auf einer anderen Ebene ansetzend, das ist neu und ein sehr reizvoller Ansatz, wie ich finde.

"Jeder Duft von Yosh Han erweckt eine eigene transaromatische Erfahrung; und so werden olfaktorische Sinnesfreuden zu einem ganzheitlichen, spirituellen Erlebnis...", so zu lesen bei Yoshs Beschreibung.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum so ein (aus meiner Sicht!) vollweibliches Parfum, auch für einen Mann interessant sein kann. Ein Mann, der um seine weiblichen Anteile weiß, diese anerkennt und gerne auslebt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Ginger Ciao dann vielleicht mehr "gingerig" sein könnte, auf männlicher Haut vielleicht eher etwas pfeffrig rüberkommt.

Mich lässt Ginger Ciao ganz Frau sein, ist dabei aber mitnichten ein allzu schwerer Duft, den ich ausschließlich am Abend und in großer Garderobe sehe. Eher im Gegenteil... Strand, Sonnenuntergang, sonnengewärmte Haut, mit diesem ganz gewissen Etwas in der Luft, mit dieser Prise Erotik, die ein loderndes Feuer entfachen kann oder eben auch nur die Seele einer Tagträumerin wärmt...

Ja, Ginger Ciao kann alles sein - aber nicht gewöhnlich und klassisch!
13 Antworten
Inala vor 13 Jahren 19 5
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Grünes Glück
*

Farngrün
Grasgrün
Türkisgrün
Wiesengrün
Kräutergrün
Smaragdgrün
Frühlingsgrün
Pistaziengrün
Stachelbeergrün
Schmeichelgrün
Hoffnungsgrün
Feigengrün
Bambusgrün
Meeresgrün
Apfelgrün
Zartgrün
Mintgrün
Gelbgrün

*

Wow, grün macht Glücklich! Probiert es aus, das ist Grünzone pur und ich bin ganz wild darauf, das ist einfach nur schööööööön! Ganz frisch, ganz grün, etwas zitrisch, ganz wohltuend, sanft erdend, aber erst nachdem man freudig grinsend und fröhlich jauchzend mit dem grünen Fesselballon abgehoben hat. :-)))

Der Name ist hier Programm und perfekter kann Grün nicht sein. :-)

Nachtrag Juni 2011: Sommer-Gewitter-Hitze... DER perfekte Tag für diesen grünen, erfrischenden, energiespendenden Duft! Einfach perfekt für Tage wie dieser!!!
5 Antworten
6 - 10 von 19