Joshless

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1 - 5 von 10
Joshless vor 8 Tagen 1
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Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Wieso, weshalb, warum...
finde ich diesen Duft so gut, obwohl ich ihn auf Papier hassen müsste? Ich bin dem Zeug aufs übelste verfallen, wirklich!

Warum ich das so verwunderlich finde? Weil ich florale Geschichten in der Regel nicht mag. Vor allem dann nicht, wenn Blumen die Dominanz im Drydown bestimmen - so wie es beim "Narcotic | MAD Parfumeur" der Fall ist.
Doch hier ist alles anders. Ich versuch's mir mal selbst zu erklären. Vielleicht hilft es dir ja weiter. :)

Hier harmoniert einfach alles. Von vorne bis hinten. "Ausgewogen" mag zwar neutral klingen, gemeint ist hier aber die höchste Gütestufe der Balance innerhalb eines Duftes. Um das mal zu veranschaulichen:
Beim "Layton | Parfums de Marly" denke ich mir oft "ach, diese Apfel-Vanille-Sache ist einfach meins". Bei anderen Düften ist es das Oud, die Limette, die "Gourmandigkeit" - eben irgendeine bestimmte (Mischung aus wenigen) Nuance(n), die einen Duft für mich besonders macht.

Was beim "Narcotic | MAD Parfumeur" anders ist? Alles. Einfach alles:
Hier denke ich mir nicht "oooh, die Pfingstrose treibt's mit dem Pfirsich im feuchten Moos" - Nein, ich denke mir einfach nur "Kerl, riechst du heute gut!". Die Nuancen sind so perfekt ineinander verwoben, dass es einfach nur ein stimmiges Ganzes ist. Beim ersten Testen dachte ich mir auch nur "Okay, das ist es. Aber was ist es?". Gekauft war er sofort nach dem obligatorischen Drydown-Test während des Stadtbummels.

Wie beschreibe ich nun einen Duft, dem ich kaum (oder zumindest nur schwer) eine "das ist daran herausragend"-Nuance zuschreiben kann? Ich mach's mal wie Jeremy:
Du bist elegant, aber auf diese lässige, gefällige Art. Das Parfum ist wie ein Anzug - Die Leute sehen zwar die Marke nicht, wissen aber schon aus weiter Entfernung, dass es etwas verdammt Gutes sein muss. Lass deine Anzüge aber ruhig im Schrank, denn dein Duft ist Statement genug.

Obendrein ist die Haltbarkeit wirklich gut. 9 Stunden sind auf meiner Haut locker drin. In der Kleidung hält sich der Duft über Tage. Die Sillage würden manche sicherlich mit "Beast Mode" betiteln. Mache ich auch mal - mir fällt da nichts besseres ein.

Kostenpunkt in meinem Fall: 55 € im lokalen MAD Store (da gab's wieder so eine Rabattaktion). In der Türkei sollte er um die 35 € kosten. Selbst zum Vollpreis im NL Store gebe ich dem neuen Liebling eine entspannte 10.

Nach einigen Tagen Non-Stop--"Narcotic | MAD Parfumeur"-Tragens also mein Fazit:
Der ist es. Auch als Parfumsammler ist man ja gewissermaßen immer auf der Suche nach "dem Einen". Ich habe ihn (zumindest für mich) endlich gefunden.
Werde ich ihn ausschließlich tragen und meine Sammlung auflösen? Nein. Dafür ist mein Winter zu süß. Dieser Duft wird aber sicherlich für eine radikale Sammlungsverkleinerung sorgen.

Und weißt du, was das Beste ist? Meine Frau mag ihn an mir lieber als den "Naxos | XerJoff".
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Joshless vor 1 Monat 6
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Der bessere Layton
…und das ist mein voller Ernst. Was MAD die letzten Jahre herausgebracht hat, ist purer Wahnsinn. Nach meinem Loblied auf Königin "Forza | MAD Parfumeur" aus Alexandrien, folgt nun, nach gründlicher Langzeittestung, der König – "Trono | MAD Parfumeur" .

Das Opening begrüßt mit einem PdM-typischen Apfel - umhüllt von sehr dezenter floraler Frische. Dazu gesellt sich eine Mandarine, ein natürlicher Vanilleduft und leichte Holznoten. Was bis zum Drydown schnell klar wird: der Duft ist nicht linear, sondern entfaltet sich langsam. Er wird wirklich von Minute zu Minute tiefer. Wichtig zu erwähnen ist, dass hier von Synthetik kaum eine Spur ist.

Die oft schon erwähnten marginalen Unterschiede zum "Layton | Parfums de Marly" im Drydown sind mein eigentliches, persönliches Highlight: Die stark präsente Kuchen-/Vanillenote die man vom "Layton | Parfums de Marly" kennt, ist beim "Trono | MAD Parfumeur" zwar vorhanden, aber nicht ganz so süß. Im Drydown des "Trono | MAD Parfumeur" ist der Apfel deutlich präsenter und insgesamt ist der Duft etwas floraler. Diese Unterschiede sind aber wirklich von marginaler Natur. Dennoch groß genug für mich, meine magische 20 ° Wettergrenze für diese Duft-DNA getrost ignorieren zu können.

Die Sillage ist und bleibt im gesamten Verlauf stark. Deutlich stärker als beim Vorbild, weshalb hier ein Übersprühen schnell kritisch werden kann - das freut allerdings das Portemonnaie, denn die Haltbarkeit ist unglaublich gut. 9-10 Stunden sind bei mir i.d.R. drin - an schlechten Tagen sind es dann mal "nur" 8 Stunden. Nicht verwunderlich, schließlich haben wir hier ein Extrait de Parfum. Vor allem an der Kleidung hält dieser Duft beinahe eine Woche.

Der Flakon ist… etwas gewöhnungsbedürftig aber meiner Meinung nach nicht so grässlich, wie es manche schreiben. Zumindest nicht ganz so schlimm wie der "Détour Noir | Al Haramain / الحرمين". Allerdings erwarte ich bei einem Duft der niedrigen bis mittleren Preisklasse auch keinen Augenschmaus, wie man ihn aus der Nische kennt.

Der Preis ist bei MAD immer so eine Sache. In der Türkei habe ich 30 € gezahlt, für die zweite Flasche (ja, das Zeug macht abhängig) habe ich in einem lokalen MAD Store 55 € auf den Tisch gelegt. So oder so ist es eine 10/10 wenn man bedenkt, was man hier für den Preis geboten bekommt.

Meiner Nase nach ist der "Trono | MAD Parfumeur" zu 98.9% am "Layton | Parfums de Marly". Den einzigen Unterschied macht der oben beschriebene Drydown aus, was für mich allerdings als Pluspunkt gilt. Sowohl Duft als auch H/S stehen dem Vorbild aus der Nische in Nichts nach. Allein die Tatsache, dass man für den Layton (im Bestfall "nur") das Dreifache hinlegt, macht den Trono für mich zum König.
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Joshless vor 2 Monaten 6 5
9
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Der Umweg nach Alexandria
Da läuft man nichtsahnend durch Manavgat und sieht das Schild "MAD Parfumeur". Dies und das auf Papier gerochen, der Forza überzeugte mit Abstand, durfte auf das Handgelenk, hat sich nach dem Basar-Bummel bewährt und wurde anschließend gekauft (der Vergleich zu "Alexandria II (Parfum) | XerJoff" und "WO/01 Somewoody | Zara" folgt am Ende).

Das Opening empfinde ich nicht so drastisch schlimm, wie es manche Statements beschreiben. Es begrüßt einen ein zimtiger Apfel mit angenehm floralem Lavendelhauch. Ja, das Opening ist etwas synthetischer als das des "Alexandria II (Parfum) | XerJoff". Nein, es ist nicht synthetischer als die meisten Designer der mittleren Preisregion. Auf meiner Haut verfliegt die Synthetik bereits nach wenigen Minuten.
Der Drydown schreit einfach nur nach Nische, Tiefe und Komplexität: Eine angenehme Süße der Vanille und eine Rose, die ihresgleichen sucht. Leicht amberig, abgerundet durch Moschus und ein Oud, das selbst mich als Oud-Skeptiker völlig umhaut. Spätestens hier sind wir in Alexandria angekommen, doch dazu gleich nochmal im Detail.

Da der "Forza | MAD Parfumeur" ein Extrait de Parfum ist, hat der Duft ohnehin schon einen hohen Öl-Anteil, der sich schnell bemerkbar macht. Auf meiner Haut hält er sich 10-12 Stunden, an der Kleidung teilweise 3-4 Tage. Die Sillage ist stark, kein Zweifel. Diese flacht zwar nach ca. 6-7 Stunden etwas ab, ist dennoch unglaublich.

Der Flakon sieht wertig aus und fühlt sich noch wertiger an. Einen Punkt Abzug gibt es dafür, dass der Sprühkopf nach ca. 10 Sprühern einmal etwas gehakt hat - das ist aber Meckern auf höchstem Niveau.

Der Preis ist ein wenig tricky. Da ich den Duft in der Türkei für 1.100 Lira (zu dem Zeitpunkt ca. 31 €) gekauft habe, vergebe ich ohnehin eine 10. In Deutschland kosten die MAD-Düfte zwar mehr als das Doppelte (ich meine ca. 75 €), sind ihr Geld dennoch mehr als wert. Wenn man bedenkt, dass man diesen Preis schon für Designerdüfte abruft, bekommt man hier deutlich mehr für sein Geld. In einer Welt, in der man den "WO/01 Somewoody | Zara" für 18 € kaufen kann, würde ich dem P/L-Verhältnis des "Forza | MAD Parfumeur" bei deutschen Preisen dennoch eine 9.5 geben.

Kampf der Superklone:
Wer eine günstigere Alternative zum "Alexandria II (Parfum) | XerJoff" sucht, stolpert vermutlich über den "Forza | MAD Parfumeur" , eher aber noch über den "WO/01 Somewoody | Zara".

Wenn man das umstrittene Opening erstmal außer Acht lässt, kommt der "Forza | MAD Parfumeur" zu 97 % an den "Alexandria II (Parfum) | XerJoff" ran. Der Duft von MAD ist im Drydown etwas leichter und luftiger als das Original, wodurch er nicht ganz so dominant/erschlagend wirkt, dennoch präsent genug ist, um nach Nische zu schreien. Es gibt zwar Unterschiede innerhalb der Duftnuancen, diese sind aber so marginal, dass ich hier keine konkreten Unterschiede nennen könnte (rein nach Empfinden hat der "Alexandria II (Parfum) | XerJoff" einen höheren Oud-Anteil - da kann ich aber auch völlig daneben liegen).

Der Vergleich zum "WO/01 Somewoody | Zara": Dieser ist deutlich linearer, synthetischer und kann in Puncto H/S natürlich nicht gegen das Extrait ankämpfen. Die DNA trifft er dennoch zu 90 %. Wer großen Wert auf das Opening legt, wird mit dem "Forza | MAD Parfumeur" deutlich glücklicher sein, da der "WO/01 Somewoody | Zara" viel synthetischer (und m.M.n alkoholischer) beginnt. Dem Woody fehlt leider die Würze, die Tiefe und der Verlauf beider anderer Düfte.

Abschließend könnte man als Faustregel sagen, dass der "Forza | MAD Parfumeur" eine schwächere Batch des "Alexandria II (Parfum) | XerJoff" sein könnte, während der "WO/01 Somewoody | Zara" schon in die offensichtlichere Dupe-Richtung geht (dennoch ist er ein No-Brainer für den Preis).

Meine Empfehlung:
Wer etwas Wertiges, Tiefes und dennoch günstigeres als den XerJoff-Duft sucht, greift zum MAD. Wer einfach nur die Alexandria II DNA zum kleinen Preis haben möchte, wird auch mit dem Zara-Klon glücklich.
5 Antworten
Joshless vor 2 Monaten 5
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Der "was trage ich heute?" König
Morgens im Flughafen erstmalig den "Percival | Parfums de Marly" getestet, nachmittags den "Absolutely Dark | Zara" im Zara gekauft. Ich nehme euch mal mit auf den Trip.
(Wer direkt zur Duft-Impression möchte, überspringt einfach die nächsten 2 Absätze). :)

Irgendwo zwischen Alice im Wunderland und völliger Überforderung stehe ich im Antalya Airport, der fast besser sortiert ist, als manche Schlips-Parfümerie, und stolpere irgendwann über den "Percival | Parfums de Marly". "Der riecht aber duschgelig", ist der erste Gedanke. "Trotzdem hat der was! Für 100 € hätte ich den sofort gekauft", war der zweite Gedanke. Schnell noch auf den Arm gesprüht, ab in den Flieger zum Final Call.

Obgleich ich irrsinnig viele geniale Nischendüfte getestet habe, ging mir ausgerechnet der "Percival | Parfums de Marly" nicht mehr aus dem Kopf. Den "Absolutely Dark | Zara" hatte ich zum Glück noch im Hinterkopf, also wurde der Koffer kurz nach Hause gebracht und die Reise ging weiter gen Zara.

Im Opening ist der "Absolutely Dark | Zara" ein angenehm frischer Bluey, der natürlich an Duschgel erinnern kann. Mandarine, Meer, erste Anzeichen von Holz und Bergamotte. Im Gedächtnisprotokoll nicht ganz so frisch, sondern etwas aquatischer als der "Percival | Parfums de Marly".
Der Drydown ist für mich das eigentliche Highlight des "Absolutely Dark | Zara": Kaschmir, Sandelholz, Tonka und eine so dezente Rose, dass man zwar etwas Florales wahrnimmt, aber nicht sofort diesen typisch-markanten Rosenduft herausriecht. Dennoch bleibt der zitrisch-aquatische Charakter erhalten, ohne aufdringlich frisch zu sein.
Im Vergleich zum "Percival | Parfums de Marly" würde ich mal vorsichtig 90-95% Ähnlichkeit aussprechen.
Natürlich ist der Zara Duft etwas synthetischer, dennoch denkt man sich ohne Nischen-Direktvergleich nicht "oh, der ist aber synthetisch" - mein Eindruck ist, dass der Zara-Duft weniger synthetisch als viele Designer daherkommt.

Für "einen Blauen" ist die Haltbarkeit mehr als in Ordnung und hält auf meiner Haut ähnlich lang wie die blauen Klassiker - etwa 6-7 Stunden. Duftbedingt ist die Sillage hier der eigentliche Star: Über die genannte Haltbarkeitsdauer ist die Sillage nahezu linear und strahlt genug um zu hören "Ach, du trägst aber einen schönen Duft" aber nicht zu stark, um aufdringlich zu werden.

Der Preis ist absoluter Irrsinn. Natürlich im positiven Sinne. Selbst wenn die Haltbarkeit hautbedingt nicht so gut wie bei mir ausfallen sollte, kann man sich hier dauerhaft glücklich sprühen, ohne auf den Taler achten zu müssen. Vor allem die Tatsache, solch eine geniale DNA zu diesem Preis zu bekommen, ist wirklich unglaublich.

Der Flakon ist keine Augenweide, aber auch nicht so schlimm wie ein "Détour Noir | Al Haramain / الحرمين" der sofort "Füll mich um!" schreit. Der Sprüher erfüllt seinen Zweck, ich bin zufrieden.

Viel wichtiger ist für mich die Lücke, die der Duft in meiner Sammlung füllt:
Zumindest für mich sind blaue Düfte immer die Wahl, wenn es mal wieder heißt "Ach, was trag ich denn heute?" und die Exoten in der Sammlung einfach irgendwie nicht in den Tag passen wollen.
Der "Absolutely Dark | Zara" ist eigenständig genug, um sich von seinen entfernten, überpopulären Cousins "Y (Eau de Parfum) | Yves Saint Laurent" und "Bleu de Chanel (Eau de Parfum) | Chanel" abzugrenzen, ohne Abstriche in der Performance machen zu müssen.

Wer demnächst mal wieder an einem Zara vorbeiläuft, sollte ihn unbedingt testen!

P.S.: Ja, der Name ist totaler Quatsch. Da ich aber so überzeugt von dem Duft bin, ignoriere ich das mal gekonnt.
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Joshless vor 3 Monaten 1
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
Code: Layton
Der White in Black sollte eigentlich meine Einstiegsdroge werden. Seit Release stand er auf meiner Merkliste und nun, fast drei Jahre später, habe ich ihn (als Zufallsfund im örtlichen Müller) endlich testen dürfen.

Ich bin froh, diesen Duft erst jetzt gerochen zu haben, da er unerwartet komplex ist und mehrere Duftprofile gekonnt vereint - allerdings mit einem Haken.

Um die Clickbait-Überschrift aufzulösen, starte ich in die Duftbewertung:
Das erste Aufsprühen auf den Tester sprach sofort mein schwaches "Layton | Parfums de Marly" Gen an. "Der ist würdig, ein paar Stunden auf meinem Arm zu verweilen", dachte ich mir. Vanillig, cremig, unaufdringlich süß ist das Opening - genau das, was ich an dieser DNA so liebe. Obgleich etwas fruchtig-zitrisches umherschwingt, fehlt der Apfel - der vanillige Duft erinnert hier doch viel mehr an "Détour Noir | Al Haramain / الحرمين" als an das Vorbild im blauen Flakon, da der Lalique eher auf der synthetischen Seite ist.

Anders als bei den oben genannten Düften nimmt die Süße innerhalb der ersten Stunde merkbar ab. Obgleich die vanillige Anmut stets wahrnehmbar bleibt, rieche ich eine angenehme Mischung aus Weihrauch, Pfeffer und Kardamom, die mich sehr an "Eau des Baux | L'Occitane en Provence" erinnert, dennoch unaufdringlich genug bleibt um auch bei Außentemperaturen von über 10 Grad zu "funktionieren".

Wirklich faszinierend ist der eigentliche Drydown: Dieser schreit mit seiner Holzigkeit und einer definierten Lavendelnote sehr nach "Armani Code (2023) (Eau de Toilette) | Giorgio Armani", während die Vanille weiterhin präsent bleibt. Eine derartige Reise hatte ich definitiv nicht erwartet und bin positiv überrascht!

Wo der Haken ist? In der Haltbarkeit. Nach nicht mal 5 Stunden war die Reise vorbei. Obgleich das Layton-esque Opening innerhalb der ersten Minuten eine stärkere Sillage als der "Détour Noir | Al Haramain / الحرمين" hat, flacht der Lalique nach 1-2 Stunden bereits rapide ab.

Den Flakon finde ich gar nicht mal so schlecht. Dieser ist so schlicht, dass er fast schon wieder auffällt. In meinen Augen haben tiefschwarze Flakons ohnehin etwas mysteriös-Edles an sich.

Den Preis zu beurteilen ist wohl die schwierigste Aufgabe in dieser Angelegenheit. Der Duftverlauf ist wirklich außergewöhnlich - wären wir hier in der Preisregion um 50 € (Tiefpreis innerhalb des letzten Jahres), würde ich bedenkenlos "Kauft!" schreien. Da die Haltbarkeit aber im besten Fall "okay" ist, würde ich beim aktuellen Preis von 80-100 € ein bedachtes "aber" einwerfen:

Vorab: Wer einen günstigeren "Layton | Parfums de Marly" sucht, ist mit "Détour Noir | Al Haramain / الحرمين" besser bedient. Dafür entwickelt sich der "Lalique White in Black | Lalique" einfach in eine zu andere Richtung und in Puncto Haltbarkeit ist der arabische Bruder deutlich überlegen.

Wer bereits den Al Haramain oder gar PdM Duft in seiner Sammlung hat, könnte besser damit fahren, diesen mit etwas holzig-lavendligem wie dem "Armani Code (2023) (Eau de Toilette) | Giorgio Armani" zu layern. Letzterer hält ähnlich lang wie der besprochene Lalique Duft - allerdings kommt man dafür in den Genuss längerer Gesamthaltbarkeit, sofern man den Weihrauchverlauf nicht unbedingt "braucht".

Würde ich den Duft dauerhaft in meine Sammlung aufnehmen, obwohl ich bessere und günstigere Alternativen zum Layton habe? Ja. Allerdings nicht, da ich denke, dass der Lalique-Duft das Zeug zum Daily Driver hätte oder weil er eine gute Alternative innerhalb der Layton DNA sei, sondern da mir die Geschichte gefällt, die er erzählt.
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