29.03.2024 - 04:57 Uhr

Joshless
20 Rezensionen

Joshless
Hilfreiche Rezension
13
Der "was trage ich heute?" König
Morgens im Flughafen erstmalig den Percival getestet, nachmittags den Absolutely Dark im Zara gekauft. Ich nehme euch mal mit auf den Trip.
(Wer direkt zur Duft-Impression möchte, überspringt einfach die nächsten 2 Absätze). :)
Irgendwo zwischen Alice im Wunderland und völliger Überforderung stehe ich im Antalya Airport, der fast besser sortiert ist, als manche Schlips-Parfümerie, und stolpere irgendwann über den Percival. "Der riecht aber duschgelig", ist der erste Gedanke. "Trotzdem hat der was! Für 100 € hätte ich den sofort gekauft", war der zweite Gedanke. Schnell noch auf den Arm gesprüht, ab in den Flieger zum Final Call.
Obgleich ich irrsinnig viele geniale Nischendüfte getestet habe, ging mir ausgerechnet der Percival nicht mehr aus dem Kopf. Den Absolutely Dark hatte ich zum Glück noch im Hinterkopf, also wurde der Koffer kurz nach Hause gebracht und die Reise ging weiter gen Zara.
Im Opening ist der Absolutely Dark ein angenehm frischer Bluey, der natürlich an Duschgel erinnern kann. Mandarine, Meer, erste Anzeichen von Holz und Bergamotte. Im Gedächtnisprotokoll nicht ganz so frisch, sondern etwas aquatischer als der Percival.
Der Drydown ist für mich das eigentliche Highlight des Absolutely Dark: Kaschmir, Sandelholz, Tonka und eine so dezente Rose, dass man zwar etwas Florales wahrnimmt, aber nicht sofort diesen typisch-markanten Rosenduft herausriecht. Dennoch bleibt der zitrisch-aquatische Charakter erhalten, ohne aufdringlich frisch zu sein.
Im Vergleich zum Percival würde ich mal vorsichtig 90-95% Ähnlichkeit aussprechen.
Natürlich ist der Zara Duft etwas synthetischer, dennoch denkt man sich ohne Nischen-Direktvergleich nicht "oh, der ist aber synthetisch" - mein Eindruck ist, dass der Zara-Duft weniger synthetisch als viele Designer daherkommt.
Für "einen Blauen" ist die Haltbarkeit mehr als in Ordnung und hält auf meiner Haut ähnlich lang wie die blauen Klassiker - etwa 6-7 Stunden. Duftbedingt ist die Sillage hier der eigentliche Star: Über die genannte Haltbarkeitsdauer ist die Sillage nahezu linear und strahlt genug um zu hören "Ach, du trägst aber einen schönen Duft" aber nicht zu stark, um aufdringlich zu werden.
Der Preis ist absoluter Irrsinn. Natürlich im positiven Sinne. Selbst wenn die Haltbarkeit hautbedingt nicht so gut wie bei mir ausfallen sollte, kann man sich hier dauerhaft glücklich sprühen, ohne auf den Taler achten zu müssen. Vor allem die Tatsache, solch eine geniale DNA zu diesem Preis zu bekommen, ist wirklich unglaublich.
Der Flakon ist keine Augenweide, aber auch nicht so schlimm wie ein Détour Noir der sofort "Füll mich um!" schreit. Der Sprüher erfüllt seinen Zweck, ich bin zufrieden.
Viel wichtiger ist für mich die Lücke, die der Duft in meiner Sammlung füllt:
Zumindest für mich sind blaue Düfte immer die Wahl, wenn es mal wieder heißt "Ach, was trag ich denn heute?" und die Exoten in der Sammlung einfach irgendwie nicht in den Tag passen wollen.
Der Absolutely Dark ist eigenständig genug, um sich von seinen entfernten, überpopulären Cousins Y Eau de Parfum und Bleu de Chanel Eau de Parfum abzugrenzen, ohne Abstriche in der Performance machen zu müssen.
Wer demnächst mal wieder an einem Zara vorbeiläuft, sollte ihn unbedingt testen!
P.S.: Ja, der Name ist totaler Quatsch. Da ich aber so überzeugt von dem Duft bin, ignoriere ich das mal gekonnt.
(Wer direkt zur Duft-Impression möchte, überspringt einfach die nächsten 2 Absätze). :)
Irgendwo zwischen Alice im Wunderland und völliger Überforderung stehe ich im Antalya Airport, der fast besser sortiert ist, als manche Schlips-Parfümerie, und stolpere irgendwann über den Percival. "Der riecht aber duschgelig", ist der erste Gedanke. "Trotzdem hat der was! Für 100 € hätte ich den sofort gekauft", war der zweite Gedanke. Schnell noch auf den Arm gesprüht, ab in den Flieger zum Final Call.
Obgleich ich irrsinnig viele geniale Nischendüfte getestet habe, ging mir ausgerechnet der Percival nicht mehr aus dem Kopf. Den Absolutely Dark hatte ich zum Glück noch im Hinterkopf, also wurde der Koffer kurz nach Hause gebracht und die Reise ging weiter gen Zara.
Im Opening ist der Absolutely Dark ein angenehm frischer Bluey, der natürlich an Duschgel erinnern kann. Mandarine, Meer, erste Anzeichen von Holz und Bergamotte. Im Gedächtnisprotokoll nicht ganz so frisch, sondern etwas aquatischer als der Percival.
Der Drydown ist für mich das eigentliche Highlight des Absolutely Dark: Kaschmir, Sandelholz, Tonka und eine so dezente Rose, dass man zwar etwas Florales wahrnimmt, aber nicht sofort diesen typisch-markanten Rosenduft herausriecht. Dennoch bleibt der zitrisch-aquatische Charakter erhalten, ohne aufdringlich frisch zu sein.
Im Vergleich zum Percival würde ich mal vorsichtig 90-95% Ähnlichkeit aussprechen.
Natürlich ist der Zara Duft etwas synthetischer, dennoch denkt man sich ohne Nischen-Direktvergleich nicht "oh, der ist aber synthetisch" - mein Eindruck ist, dass der Zara-Duft weniger synthetisch als viele Designer daherkommt.
Für "einen Blauen" ist die Haltbarkeit mehr als in Ordnung und hält auf meiner Haut ähnlich lang wie die blauen Klassiker - etwa 6-7 Stunden. Duftbedingt ist die Sillage hier der eigentliche Star: Über die genannte Haltbarkeitsdauer ist die Sillage nahezu linear und strahlt genug um zu hören "Ach, du trägst aber einen schönen Duft" aber nicht zu stark, um aufdringlich zu werden.
Der Preis ist absoluter Irrsinn. Natürlich im positiven Sinne. Selbst wenn die Haltbarkeit hautbedingt nicht so gut wie bei mir ausfallen sollte, kann man sich hier dauerhaft glücklich sprühen, ohne auf den Taler achten zu müssen. Vor allem die Tatsache, solch eine geniale DNA zu diesem Preis zu bekommen, ist wirklich unglaublich.
Der Flakon ist keine Augenweide, aber auch nicht so schlimm wie ein Détour Noir der sofort "Füll mich um!" schreit. Der Sprüher erfüllt seinen Zweck, ich bin zufrieden.
Viel wichtiger ist für mich die Lücke, die der Duft in meiner Sammlung füllt:
Zumindest für mich sind blaue Düfte immer die Wahl, wenn es mal wieder heißt "Ach, was trag ich denn heute?" und die Exoten in der Sammlung einfach irgendwie nicht in den Tag passen wollen.
Der Absolutely Dark ist eigenständig genug, um sich von seinen entfernten, überpopulären Cousins Y Eau de Parfum und Bleu de Chanel Eau de Parfum abzugrenzen, ohne Abstriche in der Performance machen zu müssen.
Wer demnächst mal wieder an einem Zara vorbeiläuft, sollte ihn unbedingt testen!
P.S.: Ja, der Name ist totaler Quatsch. Da ich aber so überzeugt von dem Duft bin, ignoriere ich das mal gekonnt.
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