Katerchen

Ich bin sundrunk.
Am liebsten täglich.
Würden Sonne Strand und Meer süchtig machen im herkömmlichen Sinne- ich wäre ein hoffnungsloser Junkie ohne Chance auf Rehab.
Als ich den Flakon und den Namen sah, war s um mich geschehen.
Spülmittel las ich- oh nein das kenne ich von Lush Celebrate.
Dann dachte ich wieder daran, dass ich mich eigentlich nicht mehr von Rezensionen beeinflussen lassen wollte - schliesslich gibt es auch Menschen, die keine Pizza mögen und nicht gern an Strand sind und Lush Celebrate mögen und dabei nicht an Kloreiniger denken.
Also- Augen zu, bestellen.
Augen auf und nichts bereuen.
Sommer in der Flasche genießen, sogar den alkoholischen Beginn geil finden und diesem Duft mit all ihrer Orangenkraft völlig verfallen.
Rhabarber und Neroli dazu?
Nehm ich gern!
Werde ich immer wieder nachkaufen, vermutlich kann ich irgendwann eine Wand mit diesen wunderschönen Flakons tapezieren.

Amelie Mae die rosige Himbeere hat meiner Meinung nach mehr Beachtung im Lush Universum verdient. Ich habe sie im Sommer endlich ganz nach vorne gerückt, nachdem auch sie endlich mal dran war. Und genau in der ersten Reihe meiner Lush Düfte ist sie auch geblieben.
Einfach weil sie immer zu ertragen ist, mich immer einhüllt in einen rosigen Himbeernebel, der mich an Kindheit mit rosigen Wangen und leckeren Fruchtbonbons erinnert.
Beachtet Amelie Mae ruhig ein wenig mehr, wenn ihr das noch nicht getan habt, ihr werdet es nicht bereuen zumal sie auch mit Haltbarkeit und Preis besticht. ️

Ich sah die Werbung, den Flakon, die Duftbeschreibung.
Hatte ich irgendeine Chance, es nicht blind zu kaufen?
Ich, die ravenderweise als kleines Punkermädchen die Elektrowelt erkundende immer eine Hypnotic Poison Wolke (nicht „pffft“ sondern „pffft pffft pffft pfffft pffft….“ hinter sich liess?
Die danach verzweifelt in all den Jahren immer wieder einen würdigen Ersatz gesucht hat und sogar verzweifelt Escada Kirschdüfte ihr Eigen nannte.
Nö!
Ersatz ist gefunden.
Gealtertes Punkermädchen ist happy.
Hält sich gut. Beides ️

Dieser Duft war mein erster von vielen von Imaginary Authors.
Ich muss zugeben, dass ich ihn mir einfach blind bestellt habe, weil ich den Flakon in meinem Regal haben wollte.
Der Duft hat mich dann auf ein Electrofestival entführt, wenn du mit Freunden da bist, alles stimmt, die Sonne, der Himmel die Musik und du liegst angenehm von ein paar Caipirinhas besäuselt auf der Decke im Park und feierst den Moment, den Sommer mit zuckersüsser LimettenMinzenote und wünscht dir, dass er niemals endet. Enden - das tut dieser Duft leider nach ein paar Stunden- aber das ist sowohl beim Sommer, der Sonne, beim Festival und dem süssen Vogel Jugend im Rausch so.
Ich weiss, wovon ich spreche ;-)

Den Afrikanische Ball musste ich nach Sundazed ebenfalls in mein Parfumregal einziehen lassen.
Ich finde besonders interessant, dass ich diesen Duft niemals so genannt hätte, da ich mit Afrika völlig andere Duftnoten (orientalisch, eher wie Kenzo Jungle, Lush Jungle oder Karma), aber das ist rein subjektiv.
Mir öffnet eine zarte Ananas die Tür und zwar genau der Teil der Ananas, den ich olfaktorisch vergöttere. Quasi die nicht penetrante, jüngere Schwester der gemeinen Ananas.
Diese Ananasnote lässt mich wie irre die gesamte 50 km Autofahrt immer wieder meinen Handrücken beschnüffeln. Zuhause angekommen findet meine ananasbetörte Nase einen pudrigen Duft von der seltenen Sorte die ich liebe vor. Erinnert mich fast an „Noa“ von Cacharel. Dazu gesellt sich eine unaufdringliche Jasminblüte mit einer unbeschreiblich angenehmen floralen Note jedoch von bei floralen Düften selten antreffender angenehmer und edler nicht näher zu beschreibender Art.
Ich bin hin und weg und sehne einen Trip nach Afrika herbei, genau dorthin wo mich dieser Duft empfängt.
Ich bereue meinen Blindkauf in keiner Weise und bin mittlerweile Byredo Fan.
Ich könnte mir auch vorstellen, ihn mit meinem Zarkoduft zu layern.
Besonders begeistert mich, dass dieser Duft für mich überallhin passt: an den Strand, an den Kamin und auch auf eine Frühlingswiese.
So nun schnüffle ich weiter an meiner Hand und erfreue mich, dass die zarte Ananasschwester anscheinend im Hintergrund bestehen bleibt und sich auf der edlen Blumenwiese niedergelassen hat.

Nachtrag:
Mittlerweile haben wir uns etwas auseinandergelebt. Ähnlich wie bei einer Beziehung nehme ich nun auch die Zwischentöne wahr, manchmal wird mir davon sogar etwas übel.
Es liegt vermutlich an den floralen Anteilen, langfristig stehe ich da einfach nicht drauf.
Die Liebe ist vergoren, aber wir bleiben Freunde.