21.06.2018 - 09:46 Uhr
FrauLohse
68 Rezensionen
FrauLohse
Geschichte Top Rezension
63
Geh` mir wech mit dem Scheiß!
Decadence ist auch wieder so einer dieser Düfte, die ich zuerst gar nicht mochte. Keine Ahnung, was da manchmal los ist mit mir, vielleicht liegt es an der Mondstellung oder an den Hormonen. Jetzt finde ich ihn ziemlich geil. Abgesehen davon, dass ich ihn völlig anders rieche, als der Rest der Meute.
Decadence ist wild. Zerzaustes Haar, großes Lachen, auch laut. Die klassische Bluse ungebügelt und lässig eingesteckt. Ein bisschen schlampig, trotzt ausgewählter Robe. Er ist dieses eine nachlässige Detail, das nicht zum gestriegelten Rest passen will. Es ist herb und zart, unberechenbar und gezähmt, laut und leise, süß und sauer. Er will höher, größer, weiter. Will gesehen werden und brüllt "Ich dulde keine anderen Göttinnen neben mir!" Er ist die Gegenwehr zu "Mein überstyltes Kataloghaus, mein Schuhschrank, mein begehbarer Kleiderschrank, meine Kochkünste, mein Putzfimmel, mein tolles Leben, meine hippen Urlaube, meine coolen Freunde" auf Facebook. Trotzdem ist er ein Poser, ein Protzer, aber auch lüsterner Vamp.
Ich rieche übrigens Tee. Keine Ahnung was für einen, kenne ich nicht. Schwarzer Tee mit grünen Sprenkeln oder vielleicht auch Roibusch. Pflaume, jaaaahaaa, als ich es las, roch ich auch Pflaume, aber eher mehr so Fruchtmus, so ein Smoothie, bei dem alles kann und nichts muss. Der Duft ist rot und grün und opulent, aber dennoch mit einer Frischenote drin, die ihn nicht träge fließen lässt, sondern locker aufschäumt. Er tönt rauchig, aber nicht mit so einem Aschenbecherdrecksrauch. Eher brünstig rauchig. Unterlegt mit einem hypermodernen Vibe, der die Duftnoten, die eigentlich würzig-orientalisch wirken wollen, dahingehend kastriert und clubtauglich macht. Den seh ich auch nicht im Winter, den sehe ich genau jetzt, also immer. Hält mindestens genauso lange und strahlt wie Plutonium. Gourmandiges und Übersüßes erkenne ich nicht. Ich kann das nicht essen. Für einen Süßfruchter schießt er mit den grün-herblichen und auch rauchigen Noten zu hoch.
Er entspricht dieser, unserer Zeit. In der alle jung bleiben und sein wollen und vor allem cool. Und dennoch mag ich ihn, weil er ein bisschen dreckig und liederlich ist dabei, weil er ein bisschen unangepasst ist. Weil er auch mal "Ach f* euch doch alle! schreit.
Decadence ist wild. Zerzaustes Haar, großes Lachen, auch laut. Die klassische Bluse ungebügelt und lässig eingesteckt. Ein bisschen schlampig, trotzt ausgewählter Robe. Er ist dieses eine nachlässige Detail, das nicht zum gestriegelten Rest passen will. Es ist herb und zart, unberechenbar und gezähmt, laut und leise, süß und sauer. Er will höher, größer, weiter. Will gesehen werden und brüllt "Ich dulde keine anderen Göttinnen neben mir!" Er ist die Gegenwehr zu "Mein überstyltes Kataloghaus, mein Schuhschrank, mein begehbarer Kleiderschrank, meine Kochkünste, mein Putzfimmel, mein tolles Leben, meine hippen Urlaube, meine coolen Freunde" auf Facebook. Trotzdem ist er ein Poser, ein Protzer, aber auch lüsterner Vamp.
Ich rieche übrigens Tee. Keine Ahnung was für einen, kenne ich nicht. Schwarzer Tee mit grünen Sprenkeln oder vielleicht auch Roibusch. Pflaume, jaaaahaaa, als ich es las, roch ich auch Pflaume, aber eher mehr so Fruchtmus, so ein Smoothie, bei dem alles kann und nichts muss. Der Duft ist rot und grün und opulent, aber dennoch mit einer Frischenote drin, die ihn nicht träge fließen lässt, sondern locker aufschäumt. Er tönt rauchig, aber nicht mit so einem Aschenbecherdrecksrauch. Eher brünstig rauchig. Unterlegt mit einem hypermodernen Vibe, der die Duftnoten, die eigentlich würzig-orientalisch wirken wollen, dahingehend kastriert und clubtauglich macht. Den seh ich auch nicht im Winter, den sehe ich genau jetzt, also immer. Hält mindestens genauso lange und strahlt wie Plutonium. Gourmandiges und Übersüßes erkenne ich nicht. Ich kann das nicht essen. Für einen Süßfruchter schießt er mit den grün-herblichen und auch rauchigen Noten zu hoch.
Er entspricht dieser, unserer Zeit. In der alle jung bleiben und sein wollen und vor allem cool. Und dennoch mag ich ihn, weil er ein bisschen dreckig und liederlich ist dabei, weil er ein bisschen unangepasst ist. Weil er auch mal "Ach f* euch doch alle! schreit.
24 Antworten