Katt007

Hier haben wir wiederum mit einen Duft zu tun, der als weiblich deklariert wird, meiner Meinung nach aber absolut ein Unisex ist, würde einen Mann sehr gut "kleiden" Hier gibt es starke maskuline Komponenten.

Wert wäre es die Schöpferin diesen Duftes zu erwähnen: Christine Nagel ist nämlich ein Star in dieser Branche.
Entwarf sie doch schon Düfte für Cartier, Chopard, Narciso Rodriguez, Dior, Fendi, Lalique, Kenzo, Guerlain, Thierry Mugler, aber auch für die Nischen Marke Joe Malone. Die Schülerin von Michel Almairac hat schon mehrmals ihr Talent unter Beweis gestellt. Und auch bei Archives 69 schaffte sie ungewöhnliches:

Die Eröffnung startet komplex: Zuerst riecht man die Mandarine, sie verschmelzt hier mit den Rosa Pfeffer, etwas später folgt die Orchidee mit einer Spur von Backpflaume.
Dann bekommt der Duft eine ziemlich opulente Schwere: Es kommt der Kampfer mit Weihrauch abgerundet hinzu, danach folgt Benzoeharz, Patchouli und Moschus. Bei Weihrauch ist er sehr dezent, was auch gut ist.

Überraschend ist hier dann die spätere Entwicklung: der Duft wird klar, smart und relativ frisch und seifig

Fazit: Es ist ein sehr interessanter, außergewöhnlicher, maskulin wirkender Duft, der sich spannend entwickelt, da man nicht sicher ist wie und wo die Reise enden wird ... das mag ich gerne an solchen Parfüms ...
Archives 69 ist sehr sinnlich auch warm, jedoch nicht allzu schwer, ungewöhnlich aber nicht fremd - er ist etwas ganz Besonderes, was man/frau in dieser Form noch nie gerochen hat!

Was mir absolut nicht gefällt ist die grafische Gestaltung der Flasche.

KOPFNOTE: Neroli ! (Und viel und exzessiv davon!)
HERZNOTEN: Orangenblüte und Stephanotis (Jasmin)
BASISNOTEN: Moschus und Zedernholz

Inspiriert wurde «Love Story» ganz klar von Paris als der Stadt der Liebe
Perfumeurin ist hier Anne Flipo

Die Eröffnung ist wie der Eingang zu einem Garten voller Orangenblüten, helleren Gräsern und bunten, von der Sonne beschienenen Blumen. Alles dies ein bisschen wild, mit kleinen, stark überwachsenen Hecken.
Irgendwo in der Ferne ist auch eine Zedernhecke, die Schatten und Erholung spendet.
Die Entwicklung ist stimmig und der Duft entfaltet sich danach ohne allzu große Veränderungen, die florale Stimmung bleibt bestehen.

Love Story hat mich überrascht, ich dachte, dass es eine weitere Variante von Love ist, verdünnt, und blass wie die jungen Mädchen-Models auf den Laufstegen.
Jedoch ist diese "Love" Geschichte für mich eine angenehme Überraschung: eine gemütsaufhellende, wenn es draußen grau und herbstlich ist oder man/frau sich während des Winters nach dem Frühling sehnt. Es muss ja nicht immer eine Tasse Tee mit Milch und Rum oder Vanillekipferl sein :)

Fazit: Ein sehr schöner, lebendiger, verführerischer, bitter-süßer, frischer Duft mit einem kleinen schärferen Akzent. Floral, erwachsen und sehr weiblich und auch sexy. Die Haltbarkeit ist sehr gut.
Ich würde ihn vor allem den Liebhabern von Orangenblüten und Blumen im allgemeinen empfehlen.

Als erstes, es ist kein billiges Star Duftwässerchen (mag der Preis noch so günstig sein)
Der Parfumeur dieser Kreation ist Stephen Nilsen,
Autor solcher Düfte wie: Bond „Andy Warhol Union Square“ und Herve Leger Homme

Im Vordergrund als Erstes flackert uns Neroli entgegen - es ist eine starke und süße Version dieser Blüte. Gleichzeitig mit dieser Süße etwas stechendes, das wird das Geißblatt sein. (Der meine Nase die ganze Zeit auf dieser Reise begleitet und der mich irritiert, und den ich hier entschieden nicht mag)

Die süßen, blumigen Noten entfalten sich sehr warm: Pfirsichblüte verbindet sich harmonisch mit Maiglöckchen und diese wiederum mit Vanille.
Die Eröffnung ist ein süßer, verführerischer und ein wenig geheimnisvoller Duft.
Nach ca 5 Minuten erscheint auf der Bildfläche das Kakao und in diesem Moment herrscht hier Ordnung. Es wird klar, dass Naked süß, warm und erotisch riecht.

Die Kombination von Blumen, Pfirsich und Vanille geht eine Verbindung mit Benzoin Aldehyden ein, was dem Duft in seiner späteren Entwicklung eine minimal bittere Note verleiht. Zeder spüre ich hier nicht, wenn dann minimal. Nach ca 15 Minuten erscheint der Oud der sich etwas hinter den Sandelholz versteckt. Diese beiden geben dem Duft einen Schuss Pfiff.
Nach ca einer Stunde wird Naked zarter, er ist näher an der Haut.

Es ist ein guter Duft, der auch lange hält, jedoch nichts für mich, die stechende Note begleitet mich von Anfang bis zur Ende und läßt nicht los, wenn ich die los eisen könnte, würde ich diesen Duft mögen! :-)

P.S. Und da haben wir es! Den Beweis, dass ein Duft auf jeder Haut anders wirkt. Gestern war eine Freundin zur Besuch, auf ihrer Haut ist die stechende Note verschwunden (auf meiner weiterhin geblieben) sie mochte diesen Duft sehr, somit habe ich "Naked" ihr vermacht, worüber sie sich sehr freute :-)

Fünf Jahre nach der Premiere von Allure, bot Chanel die Sport Version des Duftes an. Die Formel war relativ einfach, und trotzdem ziemlich beeindruckend. Zu der schon bekannten Mixtur fügte Jacques Polge Zitrus und aquatische Noten hinzu. All dies würzte er in der Eröffnung mit einer großen Dosis von Aldehyden (charakteristisches Merkmal dieses Duftes) sowie Orangenblüten und finalisierte dies mit einer Spur Moschus.

In Enddefekt führte diese Intervention zur einem der besten und beliebtesten männlichen Parfüms mit Sport Etikett. Allure Homme Sport hat die Wärme und Sinnlichkeit des Vorgängers, gleichzeitig aber auch die frische einer guten Rasier Seife. Obendrein behält dieser Duft seinen leichten, holzigen Charakter und entwickelt sich nicht zur weiteren typischen Zitrushaltigen „ Duftwässerchen“
Dies ist meiner Meinung nach eine bessere Inkarnation des Vorläufers.Durch die ausgewogenen Proportionen der Zutaten + Talent Polge + Qualität + sehr gute Haltbarkeit (ca. 5-6 Stunden) wurde der Duft unglaublich beliebt und gerade diese frisch sinnliche Doppel-Natur von diesen modernen, maskulinen Duft machen ihn extrem vielseitig und gut tragbar.

Der größte Nachteil Allure Homme Sport ist paradoxerweise seine Popularität und deren Nebenwirkung - er wurde zur Mainstream Duft und rief eine riesige Anzahl von Fälschungen auf dem Markt.

Kopfnote: Aldehyde, Mandarine, Orange, Meerwasser
Herznote: schwarzer Pfeffer, Neroli, Zeder
Basisnote: Tonka, Vetiver, Amber, weißer Moschus

Ich schätze die Parfüms der Marke Annick Goutal. Keine der mir bekannten Düfte des Unternehmens hat mich bisher enttäuscht. Ich schätze auch die außerordentliche Begabung von Isabelle Doyen als Schöpferin der olfaktorischen Kreationen die sie jetzt zusammen mit Camille Goutal realisiert.

Le Muguet ist ein schönes (und ein weiterer in der Geschichte des Parfums) Beispiel für einen Versuch, einen ungewöhnlichen Geruch, den von Maiglöckchen, der von einer extrem volatilen Natur ist "einzufangen". (Maiglöckchen ist einer der wenigen Blumen, deren Geruch man mit den bekannten Verfahren nicht in dem Maße extrahieren kann, dass es in der Zusammensetzung eines Parfüms verwendet werden könnte)

Die Parfümeure kämpfen seit Jahren hartnäckig gegen die Natur dieser kleinen für sie widerspenstigen Pflanze, die ihnen bisher ihre duftende Substanz verwehrte, und komponieren Parfüm Mischungen als Maiglöckchen Duft mit den verfügbaren wenigen natürlichen und synthetischen Inhaltsstoffen. Erwähnenswert sind hier solche Flaggschiff „Maiglöckchen Düfte“ wie Diorissimo von Dior, Muguet von Guerlain, Lily of the Valley von Yardley, Lily of the Valley von Bronnley oder Muguet de Bois von City.

Die Komposition von Doyen ist meiner Meinung nach ein sehr gelungener Versuch, das Maiglöckchen ins „Rahmen“ des Parfüms hinein zu bekommen.

Es handelt sich hier um ein Soliflore Parfüm, das heißt, solche in welchen nur eine dominante Blumen Note herrscht. Dies bedeutet jedoch nicht, dass außer den Maiglöckchen Akkord hier nichts mehr passiert.
Le Muguet öffnet sich mit einer sehr intensiven und saftig grünen Note. Nach ein paar Minuten enthüllt der Geruch der Maiglöckchen sein Herz: es ist leicht blumig und noch immer leicht grün. Der Geruch wirkt feucht und sehr suggestiv.
Im Laufe der Zeit, wird der Geruch etwas süßer und erreicht einen Hauch von etwas widerspenstigen - ein wenig Schärfe kommt hinzu. Die Evolution des Duftes ist sehr klar und den Duft selbst würde ich als eine subtile, weißblütige Duftkomposition mit sinnlichen Finish beschreiben.

Und ja meiner Meinung nach, eignet er sich für Herbst, da er nicht zu hell "klingt"