22.03.2017 - 20:55 Uhr
Seerose
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Seerose
Top Rezension
Den großen Herrscherinnen Japans gewidmet!
Gab es sie jemals, große Herrscherinnen von Japan? Die, von denen wir wissen bis in unsere Zeit, seit Japan im 15. Jahrhundert entdeckt wurde, waren nicht groß, sie waren politisch nach außen hin bedeutungslos und stumm.
Es gibt wenige schriftliche Überlieferungen, weil es in Japan wegen der vielen Erdbeben nur leicht gebaute Häuser gab, und auch die Heizmethoden mit offenen Kohlebecken sehr oft verheerende Brände verursachten.
Eine der wenigen alten Bezugsquellen ist die Ausgabe aus dem Manesse Verlag, 1952 "Das Kopfkissenbuch der Hofdame Sei Shonagon" das ca. aus dem Jahr 1000 n. Chr. stammt. Ein "Kopfkissenbuch "bedeutete: Ein Tagebuch. Dieses Buch enthält die für uns verständlichen und wichtigsten Auszüge aus dem Tagebuch der Dame Shonagon, die die Hofdame der Kaiserin Sadako war. Ganz ähnlich wie bei uns im Mittelalter, handelt es sich um das Leben am Kaiserhof, also um die aristokratische Elite.
Es ist nicht nur ein amüsantes und pikantes Buch über die erotischen Gepflogenheiten am damaligen japanischen Kaiserhof, sondern es sagt sehr viel über die Stellung der Frau aus.
Frauen bei Hofe mussten vor allem klug und gebildet sein, sie mussten nicht nur schreiben und lesen, sondern auch schöne Briefe und Poesie verfassen können. Poesie mussten alle Edelleute aus dem Steggreif erfinden können, es gab Spiele und Wettbewerbe.
Ein Mann musste "hübsch" und schön gekleidet sein, bunt, so beschreibt Sei Shonagon die Männer bei Hofe. Ein Mann, der keine schönen Liebesbriefe und -gedichte schreiben konnte, auch auf die Schönheit und Feinheit der Schrift wurde großer Wert gelegt, wurde nicht von den Damen erhört. Ohne einen beeindruckenden Schriftverkehr lief da gar nichts. Und ein poetisch verfasster Liebesbrief, eine Einladung in schönster Schrift von einer Frau wurde als sehr erotisch empfunden.
Ich wähle eine kleine amüsante erotische gefärbte Episode, die zum Duft überleitet; Die Beschreibung des Iriswurzelwettbewerbs des Dichters Tsutsumi-Chunagon-Monogatari, aus: Der Kirschblütenzweig, Nymphenburger VH 1965 ; 'Der Gon-Chunagon kommt über den Berg nicht hinweg' aus der gleichen Ära.
Männer (ließen) einmal im Jahr (5. Tag des 5. Monats) Iriswurzeln aus Sümpfen ziehen. Man bildete Parteien, es wurde darüber diskutiert, wer die wohlgeformeste und längste Iriswurzel vorweisen konnte. Nicht nur das spielte eine Rolle, sondern auch die Schönheit der gegeneinander antretenden Männer. Dabei mischte das Kaiserpaar und die Hofdamen bei der Kür kräftig mit, indem die jeweilige Partei den Kandidaten beim Dichten von schöner überzeugender Poesie unterstützte, im Wechsel der Parteien gegeneinander vorgetragen, um ihrem Kandidaten zum Sieg zu verhelfen. Denn die Form der Wurzel und deren Beurteilung war gewiß sehr subjektiv. Womit der Sieger außer der Auszeichnung durch das Kaiserpaar belohnt wurde, ist in der Geschichte nicht eindeutig zu entnehmen.
Wenn also jene ferne Zeit in Japan gemeint ist, sowie die Herrscherinnen, die man auch als solche bezeichnen konnte, dann muss ein Duft, der ihnen gewidmet ist, unbedingt den Duft von Iriswurzeln enthalten. Iris ist überdies auch heute noch eine ganz besondere Blume in Japan, die dort mit den Chrysanthemen und Glyzinien, den Kirsch- und Pflaumenblüten, den Deutzien (eine Hortensienart) u. a. weit über unseren von uns geliebten und uns bedeutsamen Rosen steht.
Nun ist im Duft "Les Impératrices Japonaises" nicht nur Iriswurzel sondern außerdem nur "Iris" genannt. Irisblüten haben, wenn sie denn duften, einen blütennahen extrem intensiven und süßen Duft, der dem des Heliotrop ähnelt.
Im Parfüm "Les Impératrices Japonaises" ist eine relativ dezente Blütenmischung verarbeitet worden. Es ist hauptsächlich eine zum mandeligen Heliotrop tendierende Blütenmischung, die nicht dominiert und erst nach längerem Duftverlauft eine seidige, pudrige Blütenmischung mit der prickelnden, hier dezenten Süße von Ylang-Ylang bei mir entwickelt. Den gelisteten feine Sandel nehme ich mehr nur als Ahnung wahr. Bei mir setzt "Les Impératrices Japonaises" sofort mit einer faszinierend schönen Holznote, eher wie poliertes Ebenholz denn wie Teakholz duftend ein, bitter, ganz leicht rauchig. Ich identifiziere hier dezenten dunkelgrünen Vetiver. Dann entwickelt sich zu dem edlen Holzduft eine trockene bittere Iriswurzel-Bittermandelnote.
Schon als ich das erste Mal "Les Impératrices Japonaises" testete war ich von dieser aparten holzig-bitteren Pudrigkeit überwältigt. Die zuvor beschriebene Blütenmischung harmonisiert für mich vollendet mit der Irispudrigkeit und dem Holzduft. Obwohl ich sofort begeistert von „Les Impératrices Japonaises" war, bin ich nach meinen Erfahrungen mit der Anfangsbegeisterung bei Düften nicht einem Blindkauf erlegen.
Als erstes besorgte mir bei der Parfümeurin einen Satz frischer Proben.
Damit bestätigte und verstärkte sich mein Begehren auf „Les Impératrices Japonaises".
Trotzdem besorgte ich mit zunächst noch einmal eine Abfüllung aus dem Souk.
Um mir dann endlich vor Weihnachten einen Flakon aus Frankreich als Weihnachtsgeschenk an mich selber zu leisten.
Äußerst selten bekomme ich eine Rückmeldung über von mir getragene Düfte. Nur wenn ich "Les Impératrices Japonaises" trage, bekomme ich immer von ganz verschiedenen Menschen entzückte Komplimente. So rückte "Les Impératrices Japonaises" zu meinem Signaturduft auf, den ich nur zu ganz besonderen Ereignissen trage.
Es gibt wenige schriftliche Überlieferungen, weil es in Japan wegen der vielen Erdbeben nur leicht gebaute Häuser gab, und auch die Heizmethoden mit offenen Kohlebecken sehr oft verheerende Brände verursachten.
Eine der wenigen alten Bezugsquellen ist die Ausgabe aus dem Manesse Verlag, 1952 "Das Kopfkissenbuch der Hofdame Sei Shonagon" das ca. aus dem Jahr 1000 n. Chr. stammt. Ein "Kopfkissenbuch "bedeutete: Ein Tagebuch. Dieses Buch enthält die für uns verständlichen und wichtigsten Auszüge aus dem Tagebuch der Dame Shonagon, die die Hofdame der Kaiserin Sadako war. Ganz ähnlich wie bei uns im Mittelalter, handelt es sich um das Leben am Kaiserhof, also um die aristokratische Elite.
Es ist nicht nur ein amüsantes und pikantes Buch über die erotischen Gepflogenheiten am damaligen japanischen Kaiserhof, sondern es sagt sehr viel über die Stellung der Frau aus.
Frauen bei Hofe mussten vor allem klug und gebildet sein, sie mussten nicht nur schreiben und lesen, sondern auch schöne Briefe und Poesie verfassen können. Poesie mussten alle Edelleute aus dem Steggreif erfinden können, es gab Spiele und Wettbewerbe.
Ein Mann musste "hübsch" und schön gekleidet sein, bunt, so beschreibt Sei Shonagon die Männer bei Hofe. Ein Mann, der keine schönen Liebesbriefe und -gedichte schreiben konnte, auch auf die Schönheit und Feinheit der Schrift wurde großer Wert gelegt, wurde nicht von den Damen erhört. Ohne einen beeindruckenden Schriftverkehr lief da gar nichts. Und ein poetisch verfasster Liebesbrief, eine Einladung in schönster Schrift von einer Frau wurde als sehr erotisch empfunden.
Ich wähle eine kleine amüsante erotische gefärbte Episode, die zum Duft überleitet; Die Beschreibung des Iriswurzelwettbewerbs des Dichters Tsutsumi-Chunagon-Monogatari, aus: Der Kirschblütenzweig, Nymphenburger VH 1965 ; 'Der Gon-Chunagon kommt über den Berg nicht hinweg' aus der gleichen Ära.
Männer (ließen) einmal im Jahr (5. Tag des 5. Monats) Iriswurzeln aus Sümpfen ziehen. Man bildete Parteien, es wurde darüber diskutiert, wer die wohlgeformeste und längste Iriswurzel vorweisen konnte. Nicht nur das spielte eine Rolle, sondern auch die Schönheit der gegeneinander antretenden Männer. Dabei mischte das Kaiserpaar und die Hofdamen bei der Kür kräftig mit, indem die jeweilige Partei den Kandidaten beim Dichten von schöner überzeugender Poesie unterstützte, im Wechsel der Parteien gegeneinander vorgetragen, um ihrem Kandidaten zum Sieg zu verhelfen. Denn die Form der Wurzel und deren Beurteilung war gewiß sehr subjektiv. Womit der Sieger außer der Auszeichnung durch das Kaiserpaar belohnt wurde, ist in der Geschichte nicht eindeutig zu entnehmen.
Wenn also jene ferne Zeit in Japan gemeint ist, sowie die Herrscherinnen, die man auch als solche bezeichnen konnte, dann muss ein Duft, der ihnen gewidmet ist, unbedingt den Duft von Iriswurzeln enthalten. Iris ist überdies auch heute noch eine ganz besondere Blume in Japan, die dort mit den Chrysanthemen und Glyzinien, den Kirsch- und Pflaumenblüten, den Deutzien (eine Hortensienart) u. a. weit über unseren von uns geliebten und uns bedeutsamen Rosen steht.
Nun ist im Duft "Les Impératrices Japonaises" nicht nur Iriswurzel sondern außerdem nur "Iris" genannt. Irisblüten haben, wenn sie denn duften, einen blütennahen extrem intensiven und süßen Duft, der dem des Heliotrop ähnelt.
Im Parfüm "Les Impératrices Japonaises" ist eine relativ dezente Blütenmischung verarbeitet worden. Es ist hauptsächlich eine zum mandeligen Heliotrop tendierende Blütenmischung, die nicht dominiert und erst nach längerem Duftverlauft eine seidige, pudrige Blütenmischung mit der prickelnden, hier dezenten Süße von Ylang-Ylang bei mir entwickelt. Den gelisteten feine Sandel nehme ich mehr nur als Ahnung wahr. Bei mir setzt "Les Impératrices Japonaises" sofort mit einer faszinierend schönen Holznote, eher wie poliertes Ebenholz denn wie Teakholz duftend ein, bitter, ganz leicht rauchig. Ich identifiziere hier dezenten dunkelgrünen Vetiver. Dann entwickelt sich zu dem edlen Holzduft eine trockene bittere Iriswurzel-Bittermandelnote.
Schon als ich das erste Mal "Les Impératrices Japonaises" testete war ich von dieser aparten holzig-bitteren Pudrigkeit überwältigt. Die zuvor beschriebene Blütenmischung harmonisiert für mich vollendet mit der Irispudrigkeit und dem Holzduft. Obwohl ich sofort begeistert von „Les Impératrices Japonaises" war, bin ich nach meinen Erfahrungen mit der Anfangsbegeisterung bei Düften nicht einem Blindkauf erlegen.
Als erstes besorgte mir bei der Parfümeurin einen Satz frischer Proben.
Damit bestätigte und verstärkte sich mein Begehren auf „Les Impératrices Japonaises".
Trotzdem besorgte ich mit zunächst noch einmal eine Abfüllung aus dem Souk.
Um mir dann endlich vor Weihnachten einen Flakon aus Frankreich als Weihnachtsgeschenk an mich selber zu leisten.
Äußerst selten bekomme ich eine Rückmeldung über von mir getragene Düfte. Nur wenn ich "Les Impératrices Japonaises" trage, bekomme ich immer von ganz verschiedenen Menschen entzückte Komplimente. So rückte "Les Impératrices Japonaises" zu meinem Signaturduft auf, den ich nur zu ganz besonderen Ereignissen trage.
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