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Von Parfumo empfohlener Artikel
vor 9 Monaten - 09.08.2023
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Faszinierende Flakon- und Glaskunst im niederländischen Lalique-Museum in Doesburg

Faszinierende Flakon- und Glaskunst im niederländischen Lalique-Museum in Doesburg

Nicht selten haben wir in den Niederlanden erlebt, dass gerade das Kleine groß ist und sich große Kunst im Kleinen findet. Dazu passt, dass wir dieses phantastische Museum keineswegs in Amsterdam, sondern nahe Arnhem in der pittoresken Kleinstadt Doesburg entdecken - mit gerade einmal 11.000 Einwohnern nur zwanzig Minuten Fahrt von der deutschen Grenze entfernt: das Lalique Museum (https://www.laliquemuseum.nl/).

Bekannt war René Lalique (1860-1945) uns bisher vor allem als Créateur stilvoller Glasflakons. Gemeinsam mit dem Parfümeur François Coty revolutionierte er in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg den Markt der schönen Düfte, indem sie Cotys Kreationen in Laliques industriell herstellbare Flakons füllten, anstatt sie in einfachen Phiolen anzubieten. Und auch wenn das Museum das Schaffen Laliques` und seiner Zeitgenossen in verschiedensten Zusammenhängen abbildet, so lohnt sich auch für Parfumos der Sprung über die Grenze oder ein kurzer Halt auf dem Rückweg aus dem Strandurlaub an der niederländischen Küste. Die Flakons sind wirklich sehr beeindruckend präsentiert. Und allein zu wissen, dass sie bereits über einhundert Jahre lang ihre flüssigen Duftschätze umhüllen, ließ uns wohlig erschaudern!

Laliques originale Kreationen betrachten zu können, hätte womöglich bereits die Fahrt gelohnt. Aber dieses Museum hat viel mehr zu bieten als beeindruckende Exponate in besonnen ausgeleuchteten Vitrinen. Das Gebäude selbst ist ein atemberaubendes Schmuckstück: Ein altes Stadthaus, aufs Feinste saniert und komplett in glänzendem Cremeweiß und dunklem Holz gehalten, Treppenaufgänge, die leitersteil nach oben führen, Kronleuchter, gewölbte Durchgänge, Buntglasfenster, einladende Sitzgelegenheiten auf Originalmöbeln – und natürlich ein nicht minder stilvolles Museums-Café im Gebäude gegenüber. Seit diesem Sommer gibt es zusätzlich einen hellen, luftigen Ausstellungsraum in einem alten Rittersaal (der Commanderij van Doesburg) die über den Garten erreichbar ist.

Ebensogroßer Schatz sind die begeisterten Menschen, die das kleine Museum hüten. Anders als in deutschen Museen üblich, in denen „aufsehende“ Gestalten mit gesenkten Köpfen argusäugig die Besucher umschleichen, kommen wir mit der anwesenden Dame schnell ins Gespräch und stellen fest, dass wir alle bereits das Parfum-Museum in Grasse besucht hatten. Museumsbesuch auf niederländisch eben...

Aktualisiert am 10.08.2023 - 01:50 Uhr
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