Lasuse

Ja, es denken sich jetzt sicher einige und sie haben recht, da wohnt ein sehr junges Mädchen in meiner Brust und dieses Mädchen hat eine Kreditkarte. Mit dieser Kreditkarte bestellt es dann im Internet manchmal Dinge, die einfach so unglaublich süß sind, dass die Freundinnen in der Schule blass vor Neid werden würden. Nun ja, die Freundinnen aus der Schule sind mittlerweile erwachsen und auch die Erinnerung an die Schulzeit eher eine verblasste. Nichts desto trotz gibt es Dinge, die muss ich dann einfach haben, erwachsen hin oder her.

So passierte es, dass dieses Sunshine Cuties Baby bei mir einzog.

Man kann sich meine Überraschung vorstellen, als ich nach erstmaligem Anschnuppern einen richtig feinen Duft unter der Nase vorfand, wo ich doch ein Kinderwässerchen erwartet hatte. Hat sich der Alkohol erst verflüchtigt, zeigt sich eine feine Mischung aus Orangenblüte und Jasmin und zwar in luftig sommerlichem Leinengewand. Die Mandarine kann ich nicht erriechen, es kann aber sein, dass sie trotzdem für diese Frische verantwortlich ist.

Diese reine und frische Weißblüher-Freude bleibt leider nicht lange erhalten, auf meiner Haut vielleicht eine halbe bis zu einer Stunde, auf Kleidung um einiges länger. Während dieser Zeit beginnt dann auch die Basisnote damit, sich einzumischen. Gefürchteter Vetiver, riechst du auf meiner Haut doch meist nach Altweiberseife, hier hältst du dich zu meinen Gunsten ehrenhaft im Hintergrund. Der Duft bekommt einen leicht seifigen Einschlag, aber immer noch frisch und angenehm und endet meines Erachtens nach als ein Hauch von Sauberkeit, wie frisch abgeduscht mit einem schönen Stück wohlriechender weißer Seife.

Nicht nur ein Duft für junge Mädchen, hier ist nichts von der üblichen Obstmischung für das junge Zielpublikum zu finden. Die schlechte Haltbarkeit lässt sich nicht abstreiten, will man länger was vom Duft haben, muss schon auch das Halstuch oder Schal herhalten. In jedem Fall unaufdringlich und frisch. Ein leichter Sauberduft für Jasminliebhaberinnen.

(Wiedermal) blind habe ich diesen Duft gekauft, verzaubert von der Beschreibung und in Erwartung eines weiblichen Duftes im kindlichen Bärenflakon. Mal ehrlich, wer kann diesem bronzefarbenen, gehämmerten Parfumdeckelchen schon widerstehen?

Gut. Von oben bis unten eingenebelt. Huha! Obstkorb! Eine Wolke von lieblichem Sommerobst hüllt mich ein. Plötzlich bin ich wieder 12. Sitze auf dem Fahrrad, neben mir meine beste Freundin. Wir drehen "unauffällige" Runden um die Kaserne, wo die jungen (oooh, so erwachsenen) Burschen ihren Pflichtdienst tun und gelangweilt an der Ecke stehen. Es sind Sommerferien, wir sind in einem kleinen Dorf, was gibt es schon zu tun? Irgendwann lassen wir uns unter einen Baum in die Wiese plumpsen und reden kichernd darüber, ob uns wohl einer von den jungen Herren bemerkt hat, träumen davon wie schön es wäre, jetzt händchenhaltend und verliebt zum Bach zu schlendern und lassen so die Zeit vergehen. Und sie vergeht so schnell.

Abends im Bett, Mutter hat uns schon ermahnt endlich das Licht zu löschen und still zu sein, flüstern wir noch lange, schmieden Pläne für den nächsten Tag, und schlafen mit dem Gedanken ein, wie es wohl ist, einmal eine Frau zu sein, eine, die gesehen wird und der ein junger Mann gerne seine Hand reicht um sie zu halten.

Tous Sensual Touch ist kein Duft der zu mir passt. Aber er ist ein Duft, der zu mir gepasst hätte, vor etwa zehn bis fünfzehn Jahren. So zwischen 16 und 22. Die kindliche Fruchtigkeit, die ich nicht einordnen konnte, bis ich die Duftpyramide nochmals gelesen habe - rote Früchte - genau das ist es, ist gefällig und ohne Ecken und Kanten. Die Grapefruit gibt noch extra Spitzigkeit dazu. Fröhlich und lebenshungrig tanzen die Früchte einen kleinen Reigen und lassen dabei den vereinzelten Blütenblättern nur eine kleine Nebenrolle. Nach einiger Zeit werden sie dann müde und legen sich auf ein sanftes Bett von Patchouli und Vanille. Hier wird der Duft ein wenig erwachsener, die Früchte treten in den Hintergrund, ohne jemals ganz zu verschwinden und so verweilt alles für lange Zeit auf der Haut, nah an der Haut. Nach 10 Stunden konnte ich ohne Probleme den Duft riechen, nur aus der Nähe, aber gut wahrnehmbar.

Für Fans von leichten fruchtigen Düften jedenfalls eine Kaufempfehlung. Preislich total in Ordnung und ich denke hier zu lande läuft nicht jede zweite Frau mit diesem Parfum durch die Gegend.

und zwar im Meer, dann könnte es eventuell so riechen wie Malibu Lemon Blossom.

Nachdem ich den Sommer mit diesem Düftchen verbracht habe (ließ sich auch super layern mit Beach von Bobbi Brown) und hier noch kein Kommentar dazu verfasst wurde, gebe ich mir mal die Ehre.

Der Duft besteht keineswegs nur aus Zitronenblüte, auch wenn er nicht besonders vielschichtig ist. Im ersten Auftakt nach dem Sprühen steht man erstmal in einer Zitruswolke, böse Zungen sprechen von Klosprayaroma, für mich ist es die reine Erfrischung. Dann kommt der Moment in dem die Zitrone ins Meer platscht und sich sogleich an den Strand zum Trocknen legt. Sie wird wärmer und das Salz des Meerwassers kristallisiert auf ihrer Oberfläche. Dann kuschelt sie sich in ein paar Zitronenblütenblätter und bleibt im Sand liegen. Allerdings nur für ein, zwei Stunden, dann geht sie nach Hause - schade, eigentlich.

Für jeden mit einem Faible für zitrische Noten zu empfehlen, ich habe den Duft zusätzlich noch als Roll-on für unterwegs zum Auffrischen, wenn ich einen kleinen Stimmungsaufheller brauche. Kein Kracher, wegen der Haltbarkeit, aber missen möchte ich ihn trotzdem nicht mehr.

Von den einnehmenden Meinungen zu diesem Duft habe ich mich verleiten lassen, ein sehr günstiges Angebot wahrzunehmen und schwuppdiwupp war mein "erster Diesel" hier eingezogen. Gekauft habe ich natürlich blind, what else, in den unendlichen Weiten des Internets fallen die supergünstig und letzte Chance Angebote ja so schnell ins Einkaufskörberl wie sonst nirgendwo.

Nun ja, der Bote klingelt. Suse läuft eifrig zur Tür, entreißt dem Herren das Paket und packt gierig das Parfum aus. Jaaa, Kokos mit Limette, so hab ichs gelesen, das wird eine Erfrischung! Erstmal das Milchpäckchen geöffnet - süß, mit der Kuh drauf. Der Flakon ist unauffällig, sicher neben dem Fakt, dass es ein Diesel-Duft ist auch ein Grund dafür, dass ich noch niemals in einer Parfumerie daran gerochen habe.

*Sprüh* *Schnupper* *Würg*

Mittlerweile habe ich dem Duft mehrere Chancen gegeben, bei unterschiedlichen Stimmungs- und Wetterlagen, bei Regen und Sonnenschein, aber immer zeigt er mir den Stinkefinger. Er beginnt beißend, säuerlich und bleibt beißend säuerlich. Limette zeigt sich auf meiner Haut leider keine, die Lilie allerdings führt ein Tänzchen auf, bei dem ich so gar nicht folgen kann. Ich wünsche mir, sie möge verdunsten, so dass die Kokosmilch übrig bleibe, die sich scheu im Hintergrund versteckt, die ich lieben würde, denn sie ist nicht süß und aufdringlich, aber die Lilie ist hartnäckig. Diese Kombination riecht auf meiner Haut nach sauerer Kokosmilch. Und mache ich den Fehler, zu nahe an der Haut zu riechen, dann beißt mich diese Sauermilch frech in die Nase - das ändert sich auch nicht, das Beissen wird gegen Ende bloß ein wenig sanfter.

Wohl wieder eine Frage der Hautchemie, aber dieses Düftchen und ich, wir werden keine Freunde.

Was ich dem Duft lassen muß - er hält. Wie die meisten Düfte, von denen ich wünschte, sie würden es nicht tun :).

Meine Suche nach dem perfekten Strandduft begann diesen Frühling, als ich geglaubt hatte, in "Beach" von Bobbi Brown meinen heiligen Gral gefunden zu haben, dann aber herb enttäuscht wurde, weil Beach auf mir erstens nicht so duftete wie erwartet (den Geruch direkt aus dem Flakon finde ich einfach himmlisch, auf mir wird er leider zu Eau de Hotelseife) und zweitens kaum Haltbarkeit an den Tag legte. Ich kämpfte mich durchs Internet, durch Parfümerien, immer auf der Suche nach einem Duft, einem wie Beach, der einem salzige Meeresluft um die Nase wehen und dabei das Gefühl von warmem Sand unter den Füßen und Sonnenstrahlen auf der Haut entstehen lässt. Und der dann auf der Haut auch noch genauso riecht, versteht sich.

Ich wurde nicht fündig und der Sommer ging zu Ende. Mit Herbstbeginn ergab ich mich schließlich meinem Schicksal und wendete mich von der Mission "Urlaubsduft" ab. Unlängst schlenderte ich durch eine Parfümerie (öööh, gemütlich so ein Stündchen oder zwei), ein bisschen an den neuen Terry de Gunzburg Düften schnüffeln - wenns schon nix mit dem Sommerduft war, sollts dann eben was für den Herbst werden - die Nase hing gefühlt schon bis zu den Knien vor Anstrengung, als ich (noch eine Ehrenrunde drehend) vor der Seathalasso-Serie von Douglas zu stehen kam. Der Flakon war zugegebenermaßen nicht sehr ansprechend und recht billig anmutend, aber die Aussage der vielen kleinen Muschelchen im Deckel war klar - ich bin ein Strandduft.

Ok, dachte ich mir, du bist ein Strandduft, ich will einen Strandduft, die Voraussetzungen für Liebe wären schon mal da. Deckel abgemacht und an Sprüher geschnüffelt. Mhhhhm, Urlaub! Da hast du dich also versteckt, den ganzen Sommer über - im Pflegeregal. Nagut, es sei verziehen.

Nachdem die Nase leider schon recht taub war und auf meiner Haut kein Platz mehr für einen kleinen Testsprüher, hab ich Seathalasso einfach gekauft. Zur Not ein teurer Raumspray, falls es mit der Liebe nix werden sollte, und falls doch eine Herzensangelegenheit, dann ein günstiges Wässerchen, so oder so kein Verlust.

Nun habe ich den Duft einige Tage getestet und kann mit ungeschulten Worten meine Erfahrungen damit wiedergeben. Zuerstmal - ich war geschockt, dass als Duftnoten tatsächlich nur aquatische Noten und weißer Moschus in der Duftpyramide angeben sind (wobei da ja das Wort Duftpyramide hier womöglich ein bisschen übertrieben ist), ein bisschen mehr hätte ich dem Duft dann schon zugetraut. Sei es wie es ist, direkt nach dem Aufsprühen sind die aquatischen Noten wirklich präsent, ich bilde mir da ein bisschen Salz ein, Meerluft, Wasser, aber auch eine gewisse Wärme ist schon da, es sticht ein bisschen in der Nase (meine Nase ist aber auch wirklich sehr empfindlich). Ob das der Moschus ist, diese Wärme? Ich hätte auf was blumiges getippt, nicht unbedingt Jasmin, etwas in die Richtung, aber was weiß ich schon.

Das Salzige, Meerwassrige, begibt sich schnell in den Hintergrund, zurück bleibt die Sonne und der Strand, als wäre ich vom Schwimmen gekommen und die Sonne hätte mich getrocknet. Zurück bleibt nur ein bisschen Salz und warme Haut die sich mit Sand geschmückt hat (und natürlich mit Moschus, wie es scheint). Auf dem Handtuch könnte ich den ganzen Tag liegen bleiben. Und tatsächlich, auch nach 6 Stunden weht mir immer wieder ein kleiner Hauch Urlaubsbrise um die Nase, auch wenn ich nach angestrengtem Riechen nicht weiß, wo genau er noch herkommt.

Alles in Allem ein feiner Sommerduft. Große Wandlungen darf man sich nicht erwarten (siehe "Duftpyramide"), aber Duft und Haltbarkeit sind für mich schwerstens in Ordnung, vor allem wenn man auch den günstigen Preis beachtet. Lucky me, ich habe endlich einen Strandduft gefunden und ich bin mir sicher, er wird mich auch im Winter das ein oder andere Mal in Gedanken an einen anderen Ort entführen.

Ihr Parfumo-Experten da draußen: Ist es der weiße Moschus der alles so warm und cozy macht?

EDIT: Es liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei dem blumigen Akkord um Orangenblüte handeln könnte. Aber versprechen kann ichs nicht :).