Louka

Louka

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6 - 10 von 10
Louka vor 11 Monaten 3 2
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Duft
light my fire.
sie ist mit ihrer geliebten alten triumph unterwegs. auf dem rückweg aus den bergen schaut sie noch in der werkstatt vorbei. sie hat lust auf eine kleine fachsimpelei mit alex.

als sie die maschine vor dem hochgerollten werkstatt-tor abstellt, handschuhe und helm auszieht und im hineingehen den reißverschluss ihrer lederjacke öffnet – wegen der hitze trägt sie nur ein weißes tank top darunter –, mischt sich der geruch des leders mit dem feinen süßen veilchenduft, den sie im ausschnitt trägt. in ihren haaren schwebt noch die würze aus dem wilden salbei und den wacholdersträuchern, die oben in den bergen überall wachsen.

obwohl sie in ihrer ledermontur beim sommerlichen stop-and-go hierher geschwitzt hat, duftet ihre haut pudrig-süß. ihr schweiß verbindet sich mit der blütensüße zu einer intensiven, dunkel-erdigen würze. sie mag diesen geruch, der sie immer ein bisschen dizzy macht, und atmet genüsslich eine nase voll ein.

„sehr sexy, indeed!” alex kommt ihr aus dem hintergrund der werkstatt grinsend entgegen. den lappen, an dem sie sich die hände abgewischt hat, wirft sie im gehen auf ein regal. sie umarmen sich zur begrüßung. alex riecht wie immer nach ihrer werkstatt: benzin, motoröl, metall, leder, schweiß. und wie immer fühlt sie sich in der umarmung dieser großen, kräftig gebauten frau beschützt und frei zugleich. wie lange sind sie jetzt schon befreundet?

dann legt alex ihren arm um sie und sie gehen gemeinsam hinein. „ein getränk für dich, süße?” „au ja, danke. hast du noch die ingwer lemonaid?”

im kleinen büroraum, der an die werkstatt grenzt, glimmt das obligatorische räucherstäbchen mit styrax und jasmin vor sich hin – die duftschwaden ziehen durch die offene tür und schweben sanft durch den raum, immer wieder weht er in die nase, dieser dunkle, süße harzgeruch. er legt sich unter die werkstattgerüche und alles zusammen wird streng, dirty und unwiderstehlich.

und ja, was wäre alex’ werkstatt ohne musik. die bluetooth box erfüllt den raum mit einem satten, unaufdringlichen sound. girl, we couldn’t get much higher… jim morrison wird von patti smith’s pissing in a river abgelöst, bevor pavlov’s dog vom late november singt.

**
was für ein schöner, spannender duft!
es eröffnet sofort eine rauchige blütensüße. das kleine zitrisch-kühle prickeln vergeht zu schnell, als dass ich es bewusst wahrnehmen kann. die blüten, die wurzeln und die würzigen noten übernehmen und schaffen eine erdig-süße und gleichzeitig fast stechend-scharfe dunkle atmosphäre, zu der sich alsbald ein feiner lederpuder gesellt.

der duft hat imo von anfang an eine krasse kraft. auch dann noch, wenn styrax seine wohlig-süße wärme (nach meinem gefühl zusammen mit dem jasmin) unter leder, puder und schärfe legt und den duft weich und einhüllend werden lässt. ich vermute, es ist vetiver und wacholder zu verdanken, dass er nie zu süß wird, oder zu muckelig-weich. der duft bleibt stets definiert, verliert nie seine kontur, sie wird nur weniger scharf.

der rauch im duft ist kein tabak, eher ein glimmen, oder wie ein rest des letzten räucherns, den man noch lange in einem raum riechen – oder eher spüren – kann.

und naja, was soll ich sagen: was "Cowboy Grass | D.S. & Durga" für mich an einem mann ist, ist voodoo flowers an einer frau: der duft macht den_die träger_in unwiderstehlich. es ist, als würde ich meinen willen verlieren und ganz eingenommen werden von der kraft der voodoo blumen.

ich komme gerade von einem beruflichen berlintrip zurück und musste nebenher unbedingt bei atelier oblique vorbeischauen und zwei ihrer düfte, die ich noch nicht kannte, testen. ich finde die marke spannend. sie haben einige düfte, um die ich immer wieder herumlungere, weil ich sie sehr mag – und dann aber doch nicht so ganz an mir. voodoo flowers könnte aber tatsächlich bald in meiner sammlung landen. und btw ist noch nie so spontan eine duftbildgeschichte in mir entstanden wie diese hier.

edit: als ich den duft im laden auf papier wahrnahm, kam mir spontan "Female Christ | 19-69" in den sinn. wegen der atmosphärischen kraft, vielleicht auch wegen der 70er. doch während selbiger eine performance für ein publikum liefert, ist voodoo flowers eher die tänzerin, die als einzige auf der tanzfläche die augen zu hat und nur mit sich und ihrem körpergefühl ist, ganz bei sich und für sich allein. voodoo flowers sucht kein publikum, er genügt sich selbst.
2 Antworten
Louka vor 2 Jahren 5 10
9
Duft
blissful haven.
summer in the city. du gehst die straßen entlang. die arbeit und die hitze des tages haben dich ganz schön geschafft. obwohl du dich jetzt nur nach einer kalten bionade und füßehochlegen-mit-katze-auf-schoß sehnst, erledigst du auf dem heimweg noch ein paar kleinigkeiten. der asphalt unter deinen füßen kocht, die sonne glüht, im schatten ist es kaum besser.

endlich, dein lieblings-laden am eck, duran market. du öffnest die tür und gehst hinein.

was für eine wohltat, hier zu sein. es ist nicht viel kühler hier drin, aber der beton und der lärm der stadt sind auf einmal ganz weit weg. es ist immer das gleiche: sobald du hier bist, fühlst du dich wohl, willkommen und erfrischt. und köstliche verführung lockt.

hey, saliha, alles gut bei euch?… ja, ja, alles gut hier. du siehst müde aus… ja, war ein crazy tag heute. ich will nur fix was für heute abend einkaufen.
du liebst diesen laden, die menschen hier, und wie jeder winkel genutzt wird für die vielen wunderbaren leckereien.

die luft ist getränkt von den präsenten aromen der reifen, süßen früchte, sie mischen sich zu einem wunderbar cremigen, ahnungsvollen cocktail. ein paar gemüsestängel liegen auf dem boden, jemand ist draufgetreten, und jetzt verströmen sie ihren saftig-grünen duft. dazu, im hintergrund ahnbar, die verlockungen der vielen köstlichkeiten, von denen du weißt, dass du kaum an ihnen vorbeikommen wirst, eine feine baklava, eine kokosnuss, frische feigen… mal sehen, was heute den weg in deine küche findet.

die erschöpfung ist von dir abgefallen, du fühlst dich getragen von der geschmeidigen frische hier, von der offenen herzlichkeit und der aromatischen vielfalt.

oase. mitten in der stadt.

*

debaser. ich kann nichts dagegen tun, ich lande unweigerlich sofort nach dem aufsprühen im duran market in einer stadt, in der zu leben ich geliebt habe.
die grünen blätter, der birnenstiel (ob es birne ist… i don’t care, es fühlt sich jedenfalls exakt so an) und eine zarte, frische zitrik sind sofort präsent, im verbund mit einer cremig-weichen, satten fülle von feige, iris und kokosnuss (mit kokos bin ich nicht einfach, die note geht mir sehr schnell entweder in den magen oder auf die nerven). alles wird getragen von einer angenehm leichten süße, die nie zu viel wird – wahrscheinlich ist das dem team holz&moos zu verdanken. in der basis nehme ich vor allem die tonkabohne wahr, sehr fein, erdend und zurückhaltend. einfach lecker alles hier, hach.
auch wenn ich den duft nicht trage (ich mag nicht nach essbarem riechen), liebe ich ihn.

so schaut's aus.
10 Antworten
Louka vor 2 Jahren 6 7
8
Haltbarkeit
10
Duft
schön, dass du da bist!
bretagne. du spazierst über die felsen am strand. die frühlingssonne wärmt dein herz, der kräftige westwind trägt stetig und sanft die stille weite der keltischen see zu dir. du bist allein und ganz mit dir verbunden. keine ablenkung, keine to dos. nur du und hier.

ein gefiedertes wesen setzt sich zu dir auf die schulter. du siehst nicht, wer oder was es ist, du spürst nur das leichte gewicht und die federn, wenn sie, vom wind aufgebauscht, deine wange berühren. du weißt, dass das wesen von weit her kommt.

du wunderst dich, wie selbstverständlich sich seine anwesenheit anfühlt, so als hättest du mit seiner ankunft gerechnet.

du denkst: „wer bist du? warum bist du hier?“.
„das warum ist nicht wichtig. ich bin hier und begleite dich ein stück“. die antwort steigt tief aus deinem inneren in dir auf.

du gehst weiter. frei und leicht. deine wahrnehmung verändert sich, sie wird diffus, entgleitet deinem bewusstsein und ist doch von konzentrierter schärfe. so als hätte das federwesen eine hauchzarte, durchlässige membran um euch gesponnen, die einen raum voll stiller, tiefer präsenz erschafft, klar und hell. du spürst die kraft der sonne auf deiner haut und doch ist es mehr eine ahnung, eine süße erinnerung. obwohl der wind euch haare und federn zerzaust, spürst du ihn als sanfte, bezaubernde brise, die geschmeidig durch deinen körper strömt. die aromen der blüten und kräuter rings um euch herum bilden ein transparentes geflecht, das euch behutsam umfängt und willkommen heißt.

*

das ist bistro waters für mich. frei und leicht, hell und würzig-tief, warm und spritzig, süß und scharf, alles zusammen und nie zu viel von einem. vor allem ist die süße ganz minimal – ich würde nämlich spätestens bei der birne mit wehendem haar das weite suchen;)
im kern würde ich ihn überwiegend als frisch und trocken-grün-würzig beschreiben. und clean und sanft und hell und... ach, was weiß ich. feinstens halt.

was mich flasht ist, dass der duft mich umschwebt, ohne da zu sein, ich kann es kaum beschreiben. wenn ich an der haut schnuppern will, ist er weg, und wenn ich ihn vergesse, taucht er auf einmal auf, ganz präsent und kraftvoll. es ist, als entzöge er sich meinem wollen.
was für ein geschenk.

bistro waters ist einer von bisher zwei düften von d.s. & durga, in die ich mich schockverliebt habe, aus total unterschiedlichen gründen. dieser hier ist ein wundervoller sommerbegleiter, egal ob im café, in der natur oder im seminar (lovemywork).
7 Antworten
Louka vor 2 Jahren 5 2
8
Haltbarkeit
10
Duft
spannende verbindung!
es ist abend, die luft ist noch heiß vom tag und hängt gelangweilt und ein bisschen schwül herum. die erde noch feucht und satt vom regen.

eine kunterbunte zusammenkunft von leuten (#diversityatitsbest). sie sitzen draußen im gras, fläzen sich gechillt und ungezwungen ums feuer herum, lachen miteinander, lassen den rum kreisen. alles ist friedlich und frei und spritzig-leicht.

daneben, fast außerhalb des lichtscheins, den das feuer wirft, stehen einige menschen nebeneinander, sehr zurückhaltend im auftreten, geschmackvoll gekleidet, in kühler distinguiertheit, und schauen ins feuer.

und dann kommt, später irgendwann, was kommen muss: die distinguierten setzen sich zu den bunten ans feuer, sind auf einmal ganz nahbar und echt und greifbar, lachen ausgelassen, aber nicht laut, lassen sich ein. und die bunten sitzen ein bisschen aufrechter, werden ein bisschen nachdenklicher, ohne was von ihrer entspanntheit in herz und geist und körper zu verlieren.

****

das ist mein bild, mein gefühl zu st. vetyver.

ich mag seine krasse würzig-herbe trockenheit im auftakt, nelke und pfeffer satt. dann kommt eine wundervoll leichtfüßige, warme süße dazu, der duft wird weicher, wohlfühlig (und das, wo ich doch rum als getränk gar nicht mag). die herbe trockene vetiverkraft liegt präsent und beständig darunter und hindert den rum daran, pappsüß zu werden. und in dieser verbindung entsteht eine wohligweiche wärme. keine für den winter, eher so, wie ein feuer in einer kühlen frühlings/sommernacht wärmt.

für mich ist das ein wohlfühl-kuschelduft, ganz anders, als ich es bei dem namen und den noten erwartet hätte. ein hauch süße gepaart mit einer grün-würzigen leichtigkeit. sehr sehr fein, wie ich finde.

mein zweiter d.s. & durga duft, den ich sehr mag. und der mich überrascht und mich über mich selbst schmunzeln lässt. insofern, was diese leichtigkeit angeht, sehr stimmig zur karibik, oder?
2 Antworten
Louka vor 2 Jahren 4 2
7
Haltbarkeit
10
Duft
wüstenweiche wärme
arizona. oktober.

du hast den ganzen tag draußen verbracht, warst unterwegs in der wüste...

das automatikgetriebe surrt, der alte chevi wiegt dich gemächlich die langen schnurgeraden straßen entlang. du musst immer wieder stehenbleiben und genießen. diese weite, die dir ein gefühl von ewiger freiheit vermittelt… die flirrende stille, unentrinnbar, ein dichtes und doch leicht schwebendes gewebe… die sonne hat die erde über den sommer ausgedörrt… ihr trocken-rauer duft umweht dich – wohlig und unerbittlich…

du kommst zurück in die lodge, in der du dich eingemietet hast. es wird schon abend, die luft empfindlich kalt. deine haut, noch sonnenheiß, erschauert.

du bist der einzige gast hier. du lässt dich in das alte, abgewetzte ledersofa sinken. jemand hat ein feuer entzündet im kamin. du lehnst den kopf an, müde und erfüllt vom tag, und überlässt dich der geschichte dieses ortes, dieses landstrichs…

das holz, aus dem die lodge gebaut ist, hat über die vielen jahre die unterschiedlichsten geschichten gesammelt und verschenkt sie großzügig an die, die zuhören... bilder tauchen auf, erinnerungen an dich und an diesen ort in anderen zeiten umwehen dich…

die kalte nachtluft trägt den duft der sonnenheißen erde herein, trocken und süß. die bäume geben erleichtert die hitze des tages in die nachtluft ab. der duft der geschichten mischt sich mit dem des holzes und der erde…

und immer, wenn du an deinem bourbon nippst, schwingt sich das weiche aroma der vanille, das die angebrannten eichenfässer dem whisky verliehen haben, zum wüstenduft hinzu...

du atmest aus. relief.

*
das ist room 64 für mich. ich habe den duft als gratis probe zu einer bestellung bekommen und sprühte ihn einfach mal gleich auf meine hand, ahnungslos, was mich erwarten würde, und ohne die beschreibung gelesen zu haben. und zack: ich war genau dort, wovon ich oben erzählt habe.

es fällt mir schwer, den duft und die noten, die ich wahrnehme, zu beschreiben, sie in ihre einzelteile zu zerlegen. jede duftnote ist die ganze zeit über spürbar. getragen wird alles von der verbindung aus patchouli, birke und tabak. trocken-erdiger rauch, der von einem feuer oder whiskyfass. zarter jasmin und wohltuend trockene, non-gourmandige vanille machen diesen mix weich und geschmeidig, seidig fast. der duft umweht mich sanft, wärmend und liebevoll. tröstend-beruhigend am abend, mich erdend den tag über.

die haltbarkeit ist für einen duft, der spürbar nur natürliches enthält, sehr gut, finde ich. auf meiner haut hält er meist 6-9 stunden. die sillage ist mir immer egal, ich trage einen duft ohnehin nur für mich. und der flakon liegt sehr geschmeidig in der hand, und ich mag die schwere des deckels, die passt zum duft irgendwie.

give it a try!
2 Antworten
6 - 10 von 10