01.07.2023 - 07:33 Uhr
Louka
10 Rezensionen
Louka
Hilfreiche Rezension
3
light my fire.
sie ist mit ihrer geliebten alten triumph unterwegs. auf dem rückweg aus den bergen schaut sie noch in der werkstatt vorbei. sie hat lust auf eine kleine fachsimpelei mit alex.
als sie die maschine vor dem hochgerollten werkstatt-tor abstellt, handschuhe und helm auszieht und im hineingehen den reißverschluss ihrer lederjacke öffnet – wegen der hitze trägt sie nur ein weißes tank top darunter –, mischt sich der geruch des leders mit dem feinen süßen veilchenduft, den sie im ausschnitt trägt. in ihren haaren schwebt noch die würze aus dem wilden salbei und den wacholdersträuchern, die oben in den bergen überall wachsen.
obwohl sie in ihrer ledermontur beim sommerlichen stop-and-go hierher geschwitzt hat, duftet ihre haut pudrig-süß. ihr schweiß verbindet sich mit der blütensüße zu einer intensiven, dunkel-erdigen würze. sie mag diesen geruch, der sie immer ein bisschen dizzy macht, und atmet genüsslich eine nase voll ein.
„sehr sexy, indeed!” alex kommt ihr aus dem hintergrund der werkstatt grinsend entgegen. den lappen, an dem sie sich die hände abgewischt hat, wirft sie im gehen auf ein regal. sie umarmen sich zur begrüßung. alex riecht wie immer nach ihrer werkstatt: benzin, motoröl, metall, leder, schweiß. und wie immer fühlt sie sich in der umarmung dieser großen, kräftig gebauten frau beschützt und frei zugleich. wie lange sind sie jetzt schon befreundet?
dann legt alex ihren arm um sie und sie gehen gemeinsam hinein. „ein getränk für dich, süße?” „au ja, danke. hast du noch die ingwer lemonaid?”
im kleinen büroraum, der an die werkstatt grenzt, glimmt das obligatorische räucherstäbchen mit styrax und jasmin vor sich hin – die duftschwaden ziehen durch die offene tür und schweben sanft durch den raum, immer wieder weht er in die nase, dieser dunkle, süße harzgeruch. er legt sich unter die werkstattgerüche und alles zusammen wird streng, dirty und unwiderstehlich.
und ja, was wäre alex’ werkstatt ohne musik. die bluetooth box erfüllt den raum mit einem satten, unaufdringlichen sound. girl, we couldn’t get much higher… jim morrison wird von patti smith’s pissing in a river abgelöst, bevor pavlov’s dog vom late november singt.
**
was für ein schöner, spannender duft!
es eröffnet sofort eine rauchige blütensüße. das kleine zitrisch-kühle prickeln vergeht zu schnell, als dass ich es bewusst wahrnehmen kann. die blüten, die wurzeln und die würzigen noten übernehmen und schaffen eine erdig-süße und gleichzeitig fast stechend-scharfe dunkle atmosphäre, zu der sich alsbald ein feiner lederpuder gesellt.
der duft hat imo von anfang an eine krasse kraft. auch dann noch, wenn styrax seine wohlig-süße wärme (nach meinem gefühl zusammen mit dem jasmin) unter leder, puder und schärfe legt und den duft weich und einhüllend werden lässt. ich vermute, es ist vetiver und wacholder zu verdanken, dass er nie zu süß wird, oder zu muckelig-weich. der duft bleibt stets definiert, verliert nie seine kontur, sie wird nur weniger scharf.
der rauch im duft ist kein tabak, eher ein glimmen, oder wie ein rest des letzten räucherns, den man noch lange in einem raum riechen – oder eher spüren – kann.
und naja, was soll ich sagen: was Cowboy Grass für mich an einem mann ist, ist voodoo flowers an einer frau: der duft macht den_die träger_in unwiderstehlich. es ist, als würde ich meinen willen verlieren und ganz eingenommen werden von der kraft der voodoo blumen.
ich komme gerade von einem beruflichen berlintrip zurück und musste nebenher unbedingt bei atelier oblique vorbeischauen und zwei ihrer düfte, die ich noch nicht kannte, testen. ich finde die marke spannend. sie haben einige düfte, um die ich immer wieder herumlungere, weil ich sie sehr mag – und dann aber doch nicht so ganz an mir. voodoo flowers könnte aber tatsächlich bald in meiner sammlung landen. und btw ist noch nie so spontan eine duftbildgeschichte in mir entstanden wie diese hier.
edit: als ich den duft im laden auf papier wahrnahm, kam mir spontan Female Christ in den sinn. wegen der atmosphärischen kraft, vielleicht auch wegen der 70er. doch während selbiger eine performance für ein publikum liefert, ist voodoo flowers eher die tänzerin, die als einzige auf der tanzfläche die augen zu hat und nur mit sich und ihrem körpergefühl ist, ganz bei sich und für sich allein. voodoo flowers sucht kein publikum, er genügt sich selbst.
als sie die maschine vor dem hochgerollten werkstatt-tor abstellt, handschuhe und helm auszieht und im hineingehen den reißverschluss ihrer lederjacke öffnet – wegen der hitze trägt sie nur ein weißes tank top darunter –, mischt sich der geruch des leders mit dem feinen süßen veilchenduft, den sie im ausschnitt trägt. in ihren haaren schwebt noch die würze aus dem wilden salbei und den wacholdersträuchern, die oben in den bergen überall wachsen.
obwohl sie in ihrer ledermontur beim sommerlichen stop-and-go hierher geschwitzt hat, duftet ihre haut pudrig-süß. ihr schweiß verbindet sich mit der blütensüße zu einer intensiven, dunkel-erdigen würze. sie mag diesen geruch, der sie immer ein bisschen dizzy macht, und atmet genüsslich eine nase voll ein.
„sehr sexy, indeed!” alex kommt ihr aus dem hintergrund der werkstatt grinsend entgegen. den lappen, an dem sie sich die hände abgewischt hat, wirft sie im gehen auf ein regal. sie umarmen sich zur begrüßung. alex riecht wie immer nach ihrer werkstatt: benzin, motoröl, metall, leder, schweiß. und wie immer fühlt sie sich in der umarmung dieser großen, kräftig gebauten frau beschützt und frei zugleich. wie lange sind sie jetzt schon befreundet?
dann legt alex ihren arm um sie und sie gehen gemeinsam hinein. „ein getränk für dich, süße?” „au ja, danke. hast du noch die ingwer lemonaid?”
im kleinen büroraum, der an die werkstatt grenzt, glimmt das obligatorische räucherstäbchen mit styrax und jasmin vor sich hin – die duftschwaden ziehen durch die offene tür und schweben sanft durch den raum, immer wieder weht er in die nase, dieser dunkle, süße harzgeruch. er legt sich unter die werkstattgerüche und alles zusammen wird streng, dirty und unwiderstehlich.
und ja, was wäre alex’ werkstatt ohne musik. die bluetooth box erfüllt den raum mit einem satten, unaufdringlichen sound. girl, we couldn’t get much higher… jim morrison wird von patti smith’s pissing in a river abgelöst, bevor pavlov’s dog vom late november singt.
**
was für ein schöner, spannender duft!
es eröffnet sofort eine rauchige blütensüße. das kleine zitrisch-kühle prickeln vergeht zu schnell, als dass ich es bewusst wahrnehmen kann. die blüten, die wurzeln und die würzigen noten übernehmen und schaffen eine erdig-süße und gleichzeitig fast stechend-scharfe dunkle atmosphäre, zu der sich alsbald ein feiner lederpuder gesellt.
der duft hat imo von anfang an eine krasse kraft. auch dann noch, wenn styrax seine wohlig-süße wärme (nach meinem gefühl zusammen mit dem jasmin) unter leder, puder und schärfe legt und den duft weich und einhüllend werden lässt. ich vermute, es ist vetiver und wacholder zu verdanken, dass er nie zu süß wird, oder zu muckelig-weich. der duft bleibt stets definiert, verliert nie seine kontur, sie wird nur weniger scharf.
der rauch im duft ist kein tabak, eher ein glimmen, oder wie ein rest des letzten räucherns, den man noch lange in einem raum riechen – oder eher spüren – kann.
und naja, was soll ich sagen: was Cowboy Grass für mich an einem mann ist, ist voodoo flowers an einer frau: der duft macht den_die träger_in unwiderstehlich. es ist, als würde ich meinen willen verlieren und ganz eingenommen werden von der kraft der voodoo blumen.
ich komme gerade von einem beruflichen berlintrip zurück und musste nebenher unbedingt bei atelier oblique vorbeischauen und zwei ihrer düfte, die ich noch nicht kannte, testen. ich finde die marke spannend. sie haben einige düfte, um die ich immer wieder herumlungere, weil ich sie sehr mag – und dann aber doch nicht so ganz an mir. voodoo flowers könnte aber tatsächlich bald in meiner sammlung landen. und btw ist noch nie so spontan eine duftbildgeschichte in mir entstanden wie diese hier.
edit: als ich den duft im laden auf papier wahrnahm, kam mir spontan Female Christ in den sinn. wegen der atmosphärischen kraft, vielleicht auch wegen der 70er. doch während selbiger eine performance für ein publikum liefert, ist voodoo flowers eher die tänzerin, die als einzige auf der tanzfläche die augen zu hat und nur mit sich und ihrem körpergefühl ist, ganz bei sich und für sich allein. voodoo flowers sucht kein publikum, er genügt sich selbst.
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