02.03.2023 - 13:18 Uhr
NiMaJazzEr
14 Rezensionen
NiMaJazzEr
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6
Mondsucht
Das ist eine seltsame Faszination, die vom Mond ausgeht. Ohne wirklichen Hang zu astrologischen oder astronomischen Dingen und auch nicht zur deutschen Romantik, springe ich sofort darauf an, wenn etwas den Mond im Titel trägt.
So auch hier, als existiere da eine innere, unbekannte Verbundenheit. Dabei ist interessant, wie sich der Mond durch nicht wenige Parfümnamen mäandert, ohne dass klar werden würde, nach was er nun riecht oder welche spezifischen Geruchstöne wir mit ihm verbinden. Tatsächlich setzten sich die Monddüfte ja recht divers zusammen, aber vielleicht geht es auch eher um bestimmte Gefühlszustände, um unerfüllbare nächtliche Sehnsüchte etwa, plötzliche erhellende Klarheit im bläulichen Glanz oder vollkommene Sommernachtsfantasien.
Mein persönlicher lunarer Liebling Moonmilk spielt sich eher bei Tee in einer Winternacht mit bernsteinfarbenem Vollmondlicht, das sich sanft im Schnee reflektiert, ab. Bei „Moon Sigh“ nun teleportiert es mich direkt in warme Gefilde. Präziser: in einen hochgewachsenen, üppigen Mitternachtsgarten. Träumerisch lässt es sich umherwandeln, vorbei an Bergamotte-Pflanzen und Rosmarin, zwischen den langgezogenen stillen Schatten von Bäumen und Blütengewächsen hindurch.
Markant sind die gedämpften, holzig-ledrigen Kaffeenuancen (kein aufgebrühter Kaffee), die mich unmittelbar berühren und sukzessive zu dominieren beginnen (wobei ich allgemein sensibel auf Kaffee reagiere, aber er ist hier freundlich und schmeichelnd komponiert). Etwas erdender Patschuli gesellt sich dazu und mit einem tiefen, intensiven Atemzug offenbaren sich verschiedene Blüten als ein verzaubernder Nachklang, ganz ohne klebrige Schwere. Blüten im Mondlicht – das Seufzen also angemessen. Ein Seufzen, das als Ewigkeit der Nacht zurückhallt. Keine Gedanken an Morgen. Sag, Mond, bin ich verloren?
Tiefe Melancholie liegt in diesem poetisch-würzigem Gebräu, ohne das meine Angst vor Kitsch und Klischees angesichts des Namens bestätigt wird. Ganz meins wird die Atmosphäre leider trotzdem nicht, aber es ist sehr respektabel, dass es nicht zu einem Kippen ins Süßliche kommt!
So auch hier, als existiere da eine innere, unbekannte Verbundenheit. Dabei ist interessant, wie sich der Mond durch nicht wenige Parfümnamen mäandert, ohne dass klar werden würde, nach was er nun riecht oder welche spezifischen Geruchstöne wir mit ihm verbinden. Tatsächlich setzten sich die Monddüfte ja recht divers zusammen, aber vielleicht geht es auch eher um bestimmte Gefühlszustände, um unerfüllbare nächtliche Sehnsüchte etwa, plötzliche erhellende Klarheit im bläulichen Glanz oder vollkommene Sommernachtsfantasien.
Mein persönlicher lunarer Liebling Moonmilk spielt sich eher bei Tee in einer Winternacht mit bernsteinfarbenem Vollmondlicht, das sich sanft im Schnee reflektiert, ab. Bei „Moon Sigh“ nun teleportiert es mich direkt in warme Gefilde. Präziser: in einen hochgewachsenen, üppigen Mitternachtsgarten. Träumerisch lässt es sich umherwandeln, vorbei an Bergamotte-Pflanzen und Rosmarin, zwischen den langgezogenen stillen Schatten von Bäumen und Blütengewächsen hindurch.
Markant sind die gedämpften, holzig-ledrigen Kaffeenuancen (kein aufgebrühter Kaffee), die mich unmittelbar berühren und sukzessive zu dominieren beginnen (wobei ich allgemein sensibel auf Kaffee reagiere, aber er ist hier freundlich und schmeichelnd komponiert). Etwas erdender Patschuli gesellt sich dazu und mit einem tiefen, intensiven Atemzug offenbaren sich verschiedene Blüten als ein verzaubernder Nachklang, ganz ohne klebrige Schwere. Blüten im Mondlicht – das Seufzen also angemessen. Ein Seufzen, das als Ewigkeit der Nacht zurückhallt. Keine Gedanken an Morgen. Sag, Mond, bin ich verloren?
Tiefe Melancholie liegt in diesem poetisch-würzigem Gebräu, ohne das meine Angst vor Kitsch und Klischees angesichts des Namens bestätigt wird. Ganz meins wird die Atmosphäre leider trotzdem nicht, aber es ist sehr respektabel, dass es nicht zu einem Kippen ins Süßliche kommt!
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