Luwa

Luwa

Rezensionen
Filtern & sortieren
76 - 79 von 79
Luwa vor 2 Jahren 6
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Facettenreiche Überraschung
Aufmerksam wurde ich an einem Abend auf diesen Duft, als ich mich mal wieder durch Parfumo geklickt habe. An dem Abend war ich auf der Suche nach Düften, die Grapefruit enthalten. Schließlich bin ich auf den Kajal Homme gestoßen. Die wenigen Bewertungen haben mir kein klares Bild geben können, da er doch sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. Daher war ich auf den Duft sehr gespannt.

Der Duft
Die Eröffnung gefällt mir extrem gut. Das ist aber vielleicht auch dem geschuldet, da die ersten 30 Minuten für mich exakt wie ein Cocktail riecht, den ich als Kind immer im Urlaub getrunken habe.
Die Kopfnote gefällt mir auch ohne diese Erinnerung zu haben sehr gut. Wie am Anfang angesprochen, war ich auf der Suche nach Grapefruit Düften und ich muss sagen, diese kann ich in der Kopfnote nicht wirklich riechen. Im Vordergrund steht auf jeden Fall eine schwarze Johannisbeere mit einer tollen Mischung einer Mandarine. Diese Kombination wirkt leicht synthetisch. Trotzdem ist es ein fruchtiger sowie leckerer Auftakt.
Nachdem die fruchtigen Noten sich langsam zurück ziehen, kommen würzige Noten mit einer leichten Orangennoten hervor. Kardamom ist hier weniger dominant vertreten als die Orangenblüte.
Das Guajakholz nehme ich nicht wirklich wahr. Cashmeran verstärkt die floral-würzige Hernote noch etwas. Die Kardamomnote verfliegt leider auch etwas zu schnell.
Der Duft ist alleine dadurch besonders, da er in den ersten 60 Minuten eine 180 Grad Drehung macht.
Anschließend kommt dann wirklich nochmal dass in der Beschreibung von Parfumo angekündigte Holzige. Das Würzige kann ich in dem Drydown nicht mehr wirklich riechen.
Und der Duft wird wirklich nochmal ordentlich holzig, gerade wenn man bedenkt, dass er so fruchtig angefangen ist. Jedoch ist die vertretene Holznoten für mich wenig aussagekräftig. Sie ist doch schon etwas in die Richtung „Süßholz“ gehend. Nicht mit dunklen holzigen Noten zu vergleichen. Neben dem holzigen nehme ich noch Patchouli und sanften Moschus wahr. Die Vanille ist eher leicht im Hintergrund.
Die Herznote sowie der Drydown geben dem Duft noch etwas mehr Klasse, nachdem die fruchtig-synthetische Kopfnote verflogen ist.

Vergleiche
Hier finde ich es schwer auf Vergleiche mit andren Düften einzugehen, da der Kajal Homme in seiner Wandlung an viele Düfte erinnert und diese quasi kombiniert. Die auf Parfumo ähnlich gelisteten Düfte sind für meine Nase dem Kajal Homme zumindest nicht ähnlich. Besonders erinnern gerade die fruchtige Kopfnote und der holzige Drydown an Designer DNA’s, die man des öfteren gerochen hat.

Flakon
Den Flakon habe ich selber noch nie in der Hand gehabt, hierzu kann ich nichts sagen. Aber das Design gefällt mir sehr gut. Daher bezieht sich hier die Bewertung nur auf das Aussehen.

Haltbarkeit und Sillage
Ist ganz gut. 9 Stunden hat man mit ihm Spaß. Eine ordentlich wahrnehmbare Sillage hat er bei mir gute 4 Stunden, danach flacht er stark ab.

Anlass
Der Kajal Homme ist für mich ein Duft für einen Abend oder andere gesellschaftliche Ereignisse. Auf der Arbeit, beim Sport oder im Alltag würde ich ihn selber nicht tragen.

Reaktionen
Ich habe viele gute Reaktionen zu diesem Duft bekommen. „Gut, aber auch etwas außergewöhnlich“ passt hierzu wohl ganz gut. Ich denke, wenn man vorher nur Designerdüfte getestet hat, wird dieser hier einen sehr überzeugen, obwohl er an sich nicht speziell riecht, aber halt diesen tollen Duftverlauf hat.

Preis/Leistung
Einen einheitlichen Preis habe ich hier im Internet gar nicht gefunden, der wird bei jedem Händler mit einem anderen Preis angeboten. Milliliter Preise zwischen 1,20€ und 1,50€ konnte ich finden.
Für die H/S und den interessanten Duftverlauf finde ich den Preis angebracht. Den Flakon kann ich nicht beurteilen, aber auf den hier auf Parfumo geteilten Bildern sieht auch bei dem Flakon die Qualität sehr gut aus, die Bewertungen dazu sind mit einer 8,9 natürlich auch überdurchschnittlich gut.
Der Duft hat für mich einen extrem tollen Verlauf. Er startet wirklich sehr fruchtig-zitrisch, wird dann würzig und leicht süß und im Drydown holzig bis ganz leicht orientalisch/balsamisch. Dieser Verlauf macht den Duft wirklich besonders. Dafür würde ich den Flakon wohl kaufen, wenn ich diesen Duft unbedingt haben möchte. Die Qualität ist nicht die allerbeste, teilweise wirkt der Duft auch etwas stechend. Trotz allem, ein wirklich interessanter Duft und einen Test allemal Wert.
0 Antworten
Luwa vor 2 Jahren 14 2
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Würzigen Kaffee erwartet, süßen Gourmand bekommen
Intoxicated war nach dem Black Phantom der zweite Duft aus dem Hause Kilian, den ich getestet habe. Der Black Phantom konnte mich nicht wirklich überzeugen, also habe ich mir hier große Hoffnungen gemacht, da ich bisher noch nicht „den“ Kaffeeduft für mich gefunden habe.

Der Duft
Intoxicated beginnt mit einer doch relativ scharfen Kardamomnote, die mir beim ersten testen nicht so sehr zugesagt hat. Ich bin kein großer Fan von Gewürzen, daher war dies für mich sehr gewöhnungsbedürftig, aber bei jedem neuen testen gefiel mir der Duft immer mehr. Neben dem dominantem Kardamom rieche ich zu Beginn eine tolle und süße Kaffeenote. Mit der Zeit kommt der Kaffee immer stärker hervor, bis die beiden Noten relativ gleich stark sind. Ich hatte etwas Angst vor einer zu süßen Kaffeenote, aber in dem Fall hat sie trotz der Süße eine tolle Qualität und mit dem würzigem Kardamom kann die süße etwas zurückgehalten werden.

Im weiteren Verlauf kommen noch Karamel und Zimt hinzu, auch in einer sehr süßen Variante. Ohne den Kardamom würde mir der Duft wahrscheinlich nicht gefallen, aber durch diese Würze hat der Duft einen tollen Kaffee Charakter. Für mich geht diese Kaffeenote auch eher in eine Kaffee-Milch-Süßspeise, oder wie hier oft beschrieben, in eine Starbucks Richtung, dass ist schon passend. Der Duft geht aber keinesfalls in eine orientalische Richtung.
Es ist kein starker Espresso, sondern mehr ein Frappuccino mit Karamellsauce und ordentlicher Kardomomwolke, mir schmeckt sowohl schwarzer Kaffee als auch jegliche süße Variante sehr gut, daher bin ich glücklich damit. Aber diejenige, die einen würzigen und kräftigen sowie nicht zu süßen Kaffee erwarten, die werden hier wahrscheinlich enttäuscht sein. Aber hier ist die Mischung von würzigem Kardamom und süßem Kaffe aufgelegt auf kräftigem Karamell einfach verdammt gut, so würde ich den Intoxicated kurz beschreiben.
Ich möchte noch sagen, dass ein Vergleich mit Starbucks für mich immer etwas negativ klingt, im Sinne von „teuer, aber wenig dahinter“. Das möchte ich hier aber auf keinen Fall sagen. Wie gesagt, ich mag süßen Kaffe, auch mit allerlei Zusätzen, wie man sie eben bei Starbucks bekommt, und dieser hier ist quasi die Vollendung eines solchen Getränkes aufgefangen im Parfum um es zu tragen. Er riecht einfach klasse.
Das ist im Herbst und im Winter einfach genial, ein toller Gourmand. Er geht schon eher in die männliche Richtung, aber den würde ich auch gerne an einer Frau riechen, also durchaus unisex.
Einen wirklich krassen Duftverlauf hat der Intoxicated nicht wirklich, hier bekommt man eben einen recht linearen Verlauf, aber bei einem Gourmand erwarte ich auch nicht viel mehr spektakuläres von dem Duftverlauf.
Neben den genannten und gelisteten Duftnoten könnte man manchmal auch meinen, einen Hauch von Schokolade zu riechen, zum Teil auch Vanille, zumindest habe ich manchmal das Gefühl, dies zu riechen. Zu dem Starbucks Kaffe würde es ja passen.
Ich muss auch noch erwähnen, dass ich die Muskatnuss nicht wirklich riechen kann.

Vergleiche
Gerade im Drydwon ähnelt der Intoxicated dem A*Men und dem A*Men Pure Coffee. Meiner Meinung nach sind die Mugler Düfte aber wesentlich stechender, auch hat der Intoxicated eine wesentlich bessere Qualität.

Die Kaffeenote von dem Black Phantom finde ich im Gegensatz zum Intoxicated dunkler und mehr schokoladig, aber hier ist mir die Rumnote viel zu süß. Ich finde den Intoxicated hier besser abgestimmt. Der Black Phantom hat für seine süße Kaffeenote keinen würzigen Gegenspieler.

Diejenigen, die hier einen starken und würzigen Kaffeeduft erwart haben, sollten sich den Cafe Ambre Noir mal anschauen, der geht deutlich mehr in die dunkle Kaffee Richtung, allerdings ist dieser auch viel orientalischer, aber da habe ich die Kaffeenote gefunden, die ich hier eigentlich erwartete hätte. Kurz gesagt: Kräftiger Kaffee mit einer tollen Oudnote und harzigem Hintergrund.

Der Golden Dallah ist im Gegensatz zum Intoxicated nochmal wesentlich orientalischer und würziger, hier sind viel mehr Gewürze als „nur“ der Kardamom vertreten. Zudem ist die Kaffenote hier weniger präsent und etwas fruchtig.
Bisher ist der Intoxicated aber mein ungeschlagener Duft mit einer süßen Kaffeenote.

Flakon
Den Duft habe ich selber nicht zuhause, jedoch habe ihn aber schon öfter in der Hand gehabt. Optisch gefällt er mir sehr gut. Qualitativ ist er auch gut verarbeitet. Mir gefällt hier vor allem die Verzierung an der Seite. Der Sprüher ist auch überdurchschnittlich gut. Außerdem kommt der Duft in einer sehr hochwertigen Verpackung, die schon einem kleinen Tresor ähnelt. Das ist mit dass kompakteste, was ich bisher an einer Verpackung gesehen habe.

Haltbarkeit und Sillage
Sind bei mir wirklich gut, 10 Stunden Haltbarkeit hat der Duft bei mir, ca. 6 Stunden ist eine solide Sillage vorhanden, die aber nicht ganze Räume füllt. Als sehr angenehm würde ich sie bezeichnen, nicht brachial.

Anlass
Ab Herbstbeginn kann man den Duft meiner Meinung nach tragen. Es muss nicht richtig kalt werden. Sobald die heißen Sommertag vorbei sind und der Herbst langsam vor der Tür steht, passt der Intoxicated ideal. Es ist ein toller Duft zum Ausgehen, aber auch etwas für die Arbeit oder im Alltag.

Reaktionen
Die Reaktionen, die ich zu dem Intoxicated bekommen habe, waren meist gleich. Bei vielen kam der Duft gut an. Er riecht sehr gut bzw. sehr lecker wurde mir gesagt. Falls jemand mir gegenüber eine negative Äußerung gegeben hatte, lag es eher am Kardamom. Das dort eine stechend würzige Note erkennbar ist.
Zugegeben ist der Intoxicated mit der beste Duft aus meiner Sammlung, wo ich positive Kommentare erhalten habe, ohne expliziert gefragt zu haben, wie der Duft denn riecht.

Preis/Leistung
Der Preis hat eine 6/10 von mir bekommen. Wenn er nicht gerade im Angebot zu finden ist, zahlt man ca. 4€ für einen ml, was schon sehr viel ist. Allerdings findet man ihn so gut wie immer irgendwo im Angebot. Wer ihn mag, wird sicher bereit sein, dieses Geld auszugeben.

Mich hat der Intoxicated jedenfalls sehr begeistert. Sobald ich meine Abfüllung aufgebraucht habe, wird auch ein Flakon bei mir einziehen.
2 Antworten
Luwa vor 2 Jahren 10 2
9
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Der Weihnachtsduft
Den Oajan habe ich damals entdeckt, als ich eine etwas männlichere Alternative zu dem Angels Share gesucht habe. Da ich schon mehrere Düfte von PDM kannte, die mir auch eigentlich alle gefallen haben, war ich sehr zuversichtlich, dass mir der Oajan auch gefallen wird.

Der Duft
Der Oajan startet mit einer dichten Zimtwolke, die durch den Honig sehr süß wird. Der Osmanthus lässt dass ganze noch etwas dunkler wirken, was mir sehr gefällt. Die Kombination der drei Kopfnoten finde ich sehr schön. Es riecht gut zusammen, aber es verschmilzt nicht komplett miteinander. Meiner Meinung nach kann ich die einzelnen Duftnoten noch heraus riechen.

Im weiteren Verlauf kommt eine schöne warme Note hinzu, die leicht cremig und auch wieder sehr dicht ist. Das Benzoe bringt die schöne harzig und balsamische Note mit, Labdanum und Amber bringen eher die wärme mit. Dieser Herznote ist eine ideale Komposition für den Winter. Man will diesem Duft quasi näher kommen, ihn genießen, denn durch die Herznoten ist dieser gourmandige Duft noch anziehender. Nach dem schönen süßen Auftakt wird der Duft also schön harzig, wird wärmer, bekommt mehr Tiefe, wandelt den Zimt auch nochmal, ohne ihn aber zu verdrängen, und zusätzlich drücken die Herznoten die Sillage nochmal richtig hoch, dass finde ich zumindest.

Von den Basisnoten konnte ich erstmal nur Vanille und etwas Tonkabohne wahrnehmen und dass auch erst nach mehreren Stunden. Auch nach hinten raus ist der Duft noch komplex. Nach 8-9 Stunden, wenn die meisten Duftnoten verflogen sind, dann kann ich erst den Moschus und das Patchouli riechen.
Hier bekommt man wirklich einen top Gourmand, der sehr dicht/Schwülstig ist, sehr intensiv, süß, aber auch balsamisch, lecker, ganz leicht harzig ist und auch tolle würzige Noten hat.

Den Titel habe ich gewählt, da der Duft mich auch am meisten an den Weihnachtsmarkt erinnert, und damit verbinde ich einfach am meisten Weihnachten. Für mich ist Weihnachten auch eine „Geruchsvolle“ Zeit. Ich habe mit keiner Jahreszeit so viele Duftassoziation wie mit Weihnachten. Und der Oajan hat so viele Duftnoten, die nach Weihnachten riechen. Ob ich hier jetzt an einen Süßwarenstand, Pflaumenlikör, Keksgebäck oder Glühwein denke, alles kann ich irgendwie in dem Duft wieder finden. Der Duft ist unglaublich vielschichtig.
Ich hatte zu beginn ja erwähnt, dass ich den Oajan eigentlich als Ersatz für den Angels Share geholt habe. Für mich ist der Oajan nicht nur eine männliche Alternative, sondern auch im gesamten Duftverlauf einfach viel besser, viel tiefer, komplexer, wärmer und einfach auch tragbarer. Ich mag den Angels Share immer noch, aber der Oajan ist für mich noch viel interessanter.

Flakon
Der Flakon gefällt mir sehr gut. Die Farbe passt sehr gut zum Inhalt. Gold und schwarz haben in Kombination schon Weihnachtsvibes für mich. Für mich sind die PDM Flakons auch optisch mit das schönste was ich kenne. Die Qualität des Falkons und auch des Sprühkopfes sind sehr gut.
Der einzige negative Punkt den ich habe, ist der, dass die Erhebung der Pferde und der Beschriftung auf dem Flakon nicht jedes mal gleich gut ist. Auch kann man leider den Füllstand nicht sehen, aber diese negativen Punkte stehen natürlich im keinem großem Verhältnis zu den positiven.

Haltbarkeit/Sillage
Sehr gut. 10 Stunden auf der Haut ist er wahrnehmbar. Wie schon erwähnt, dreht der Duft mit den Herznoten nochmal richtig auf. Die Sillage ist wirklich krass. Damit kann man Räume füllen.

Anlass
Hier ist der Oajan sehr beschränkt tragbar. Für mich ist es ein absoluter Winterduft. Auch wenn der Herbst schon kalte Temperaturen mitbringt, würde ich den Oajan trotzdem erst im Winter tragen. Mir ist hier wahrscheinlich die Verbindung mit Weihnachten zu stark. Zudem wäre dieser Duft im Sommer auch extrem anstrengend.

Wie kommt der Duft an
Hier habe ich schon mit vielen Kollegen drüber geredet. Die meisten fanden ihn sehr gut. Kurz gesagt: Wenn man süße Düfte mag, wird man den Oajan in der Regel auch mögen.

Vergleich mit anderen Düften
- Wie schon erwähnt, finde ich den Oajan im Vergleich mit dem Angels Share wesentlich komplexer und männlicher. Bei dem Angels Share ist in der Kopfnote Zimt und Cognac vertreten, im Drydown wird der Cognac durch Vanille und Praline abgelöst, der Zimt bleibt aber durchgehend dominant.
- Der Ambre Tabac geht auch in eine ähnliche Richtung. Bei diesem ist natürlich der Tabak im Vordergrund, aber trotzdem sind sich die Düfte wohl ähnlich. Der Oajan ist im Vergleich zum Ambre Tabac mehr winterlich. Ähnlich süß ist er auch.
- Etwas mehr in die weibliche Richtung gehende Alternativen zum Oajan, was auch in die Weihnachtsmarktrichtung geht, sind Khaltat Night und Arabesque. Das sind für mich beides auch super toller Gourmanddüfte.

Preis/Leistung
Ist in Ordnung. Guter Flakon, Gute H/S, Guter Duft. Was will man also mehr? Es gibt viele Düfte in die Richtung, ja, aber für mich ist der Oajan weit oben.

2 Antworten
Luwa vor 2 Jahren 9 3
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Durchaus auf London aufgebaut, geht aber trotzdem seinen eigenen Weg
Meine erste Rezension widme ich dem Duft, auf den ich mich im Jahr 2021 nach seiner Ankündigung am meisten drauf gefreut habe.

Nachdem mich schon mehrere Düfte aus dem Hause Widian wirklich überzeugt haben, habe ich mich sehr über die neue Ankündigung gefreut.
Nachdem die Duftnoten allerdings bekannt wurden, war ich doch etwas enttäuscht. Wieder Himbeere und Leder? Naja, aber natürlich musste ich ihn testen. Fruchtig-würzig klingt als Duftbeschreibung schon relativ interessant, dass habe ich bisher selten gelesen.

Relativ schnell bin ich dann an eine Abfüllung gekommen.
Der erste Eindruck war schon mal gut. Nein, sogar sehr gut, ich habe selten grüne Noten mit Ledernoten in Verbindung gerochen, das passt wirklich gut zusammen, dazu noch die frische Bergamotte, dass alles ist sehr harmonisch in diesem Duft untergebracht.
An Duftnoten kann ich nach dem aufsprühen Himbeere, Bergamotte und Veilchen sowie den recht früh präsenten Leder wahrnehmen. Den Rosa Pfeffer kann ich kaum riechen. Zusammengefasst besteht die Kopfnote aus frischen, grünen und fruchtigen Noten und einem sehr guten Leder, welcher recht zart ist. Der Leder ist sofort und durchgehend wahrnehmbar, aber er ist sehr sanft und nicht stark, auf jeden Fall etwas schwächer als der Leder beim London oder Tuscan Leather.
Ich würde diese grün-frisch-fruchtig-ledrige Kombination sogar als vielseitig tragbar bezeichnen. Ich behaupte mal, dass Leute die keinen Leder mögen, diesen Duft sogar als recht „angenehm“ empfinden oder ihn zumindest mehr leiden können, als andere Lederdüfte, da diese Ledernote so fein ist.
Im späteren Drydown gesellt sich feiner Tabak, Moschus und etwas hölzerne Noten sowie Patchouli dazu. Geblieben aus der Kopfnote ist die noch leichte und sehr süße Himbeere. Die frische Bergamotte sowie die grünen Noten sind verflogen.
Jetzt folgt ein kleines Problem mit dem Aswan. Diese Kreation geht schon merkbar in die gleiche Richtung von dem London, aber ist vom auftreten wesentlich stiller und zurückhaltender und bringt natürlich noch andere Duftnoten mit ins Spiel. Zum Beispiel wurde dass Oud gegen die Bergamotte in der Kopfnote getauscht, was mit den größten Unterschied macht.
Aber auch mit diesem Zusammenspiel der ganzen Noten ist die DNA von London erkennbar. Mir gefällt die Kopfnote wirklich sehr gut, sie ist eigenständig. Auch im Drydown ist Tabak und Patchouli als neue Note vertreten, aber trotzdem ist die Himbeere und der Leder dominant, zwar in einer mehr süßen und weniger ledrigen Form, aber trotzdem sind sie die Hauptakteure. Er riecht also nicht genau gleich wie der London, aber man erkennt den London in ihm. Jedoch ist der Aswan für jeden etwas, die den London nicht kennen bzw. keinen Flakon besitzen. Der Aswan ist vielleicht kurz gesagt der frische und nicht ganz so laute London. Jetzt höre ich aber auch auf mit dem Vergleichen der beiden.

Zur Haltbarkeit und Sillage kann ich nur positives sagen. Er wird keine Räume einnehmen, hält auf der Haut aber ziemlich lang. Gute 9 Stunden hält der Duft auf meiner Haut, die Sillage ist 5 Stunden gut wahrnehmbar.

Von dem Flakon bin ich begeistert. Wie geil ist der denn bitte. Generell gehören die Widian Flakons mit zu meinen Favoriten, vor allem die aus der Sapphire Collection. Da hier der Name des Duftes in Hieroglyphen auf den Flakon geschrieben wurde, macht ihn dass noch spannender. Würde man die Flasche aus einer gewissen Entfernung sehen, und nicht wissen, dass es ein Parfum ist, könnte man auch meinen ein kleines Kunstwerk vor sich zu sehen. Optisch ist das einer der besten Flakons die ich kenne.
Einzig die Sprühköpfe von Widian sind nicht perfekt, aber trotzdem gut. Für mich könnte die Menge eines Sprühers etwas langsamer und feiner raus kommen, aber dass ist meckern auf ganz hohem Niveau.

Positive Reaktion konnte ich mit diesem Duft bisher auch sammeln.

Das Preis-Leistung-Verhältnis ist bei Widian in Ordnung. Man erhält die Düfte teilweise mit ordentlich Rabatt im Internet, dann würde ich sagen, ist der Preis ok. Der Neupreis ist allerdings schon ne Wucht, wenn man hier von einem ml-Preis von 4,80€ spricht. Dafür haben die Düfte auch was drauf, aber da überlegt man sich trotzdem zweimal, ob man sich den Duft wirklich kauft.

Abschließend möchte ich noch einmal kurz zusammenfassen: der Duft ist toll, erinnert aber an den London, nur mit mehr frische und mehr süße sowie weniger Ausstrahlung als dieser.
Ich kann hier trotzdem nur empfehlen, ihn mal zu testen.
3 Antworten
76 - 79 von 79