Marc342

So umstritten Influencer-Düfte auf dieser Plattform auch sind, MG kann was. Wir haben bereits am Beispiel "Oud 31 | Kai Porten Parfums Privés" gesehen, was für Resonanzen aufkommen können, MG zeigt uns das Gegenteil. Inwiefern man ihn als Händler oder Influencer bezeichnen will, lasse ich nun mal außen vor. Den Duft hat er aber gut gemacht.

Ich habe mir alle der bisher existenten MG Düfte als Abfüllung geholt und der hier hat mich am meisten abgeholt. Wir haben hier schonmal m.M.n. den schönsten Flakon der Kollektion. Der Rote Farbverlauf mit transparentem Juice und der simplen Form der MG Flakons ist ganz schlicht aber schön.
Der Duft an sich ist sehr blumig und süß. Ein frischerer Einstieg mit Bergamotte wandelt sich in diese blumig-süße Grund-DNA die mit etwas Pudrigkeit später in einen etwas cremigen Abgang mit Vanille schwindet.
Die genutzten Komponente und die DNA sind femininer, denn wenn man ihn nicht mit Stolz trägt, hat meinen Damenduft. Dieser Duft kann aber auch anders. Wenn ein maskuliner Herr mit viel Selbstbewusstsein diesen Duft trägt, ist das ein Männerduft. Wenn ich diesen Duft rieche denke ich an den großen Gatsby, ein eleganter, dekadenter und dennoch softer Duft.
Die DNA ist kein außergewöhnliches Meisterwerk, erfindet das Rad nicht neu und ist nur etwa 70% „Nischig“, aber hält was MG unter diesem Duft verspricht. Ich halte den Duft für super universell, vollkommen Unisex mit starken femininen Tendenzen und das ist auch der bislang einzige MG Duft, den ich persönlich tragen würde… ggf. noch den "Orange Flamingo | Marc Gebauer". Hier hat Carbonell auf jeden Fall nichts schlechtes komponiert.
Die H/S ist in allen Ecken gut. Kein aufdringlicher „Beastmode“-Trend Duft, kein Raum ausfüllen, keine 15h Haltbarkeit. Guter oberer Durchschnitt, 7-8h lang eine angenehme Wolke um sich haben, die nicht aneckt. M.M.n genau passend für diese Art Duft.
Der Preis ist für einen wertigen Duft vollkommen gerechtfertigt.

Ich kann, wenn einem die DNA zusagt, nur eine Kaufempfehlung aussprechen. Die hier angebrachte Kritik kann ich aber dennoch vollkommen verstehen.

Riechen wie Winter, wie Weihnachten, wie Gebäck. Wenn man sich nach etwas neuem für die kalte Jahreszeit umsieht, sollte man hier den getestet haben.

Der Duft eröffnet sich unmittelbar mit einer Menge Zimt und einer angenehmen Honig Note. Den Zimt behält er bei, doch bekommt eine sehr typische Amber Note. Normalerweise habe ich mit Amber eine on-off Liebe-Hass Beziehung, doch hier passt es perfekt rein und ist auch in Kombination mit den warmen und süßen Noten sehr viel angenehmer als in den klassischen Drydowns von frischeren Düften. Abgerundet wird das ganze später mit einer tollen Tonka-Vanille Basis, die gepaart mit dem Zimt und dem Amber eine wunderschöne warme und gemütliche Atmosphäre schaffen. Der Duft riecht allgemein wie ein süßes Gebäckstück mit Zimt, jedoch hat es (nachdem der Honig verflogen ist) eher eine trockene Art an sich und keine klebrige Süße, wie man es von anderen Gourmands oft kennt.
Sollte man sich mit Boozy Noten oder mit klebrigeren Dessert-Gourmands schwertun, kann ich allemal empfehlen den "Oajan | Parfums de Marly" zu testen.

Haltbarkeit und Sillage sind auch super. Ich kriege gute 8-9h auf der Haut, ewigkeiten auf der Kleidung und im Raum verteilt er sich so, dass er keineswegs aneckt aber definitiv wahrgenommen wird.

Ich kann nur eine Kauf- oder zumindest Testempfehlung aussprechen, wenn man was winterliches möchte.

Auf der Suche nach neuen Sommerdüften stieß ich irgendwann auf den "Blu Mediterraneo - Fico di Amalfi | Acqua di Parma". Ich verspreche euch, der ist es…. diesen Duft brauche ich.

Ich sprühe ihn das erste mal auf. Ich warte kurz. Ich nehme eine Nase. Durchatmen... noch eine Nase.
Das Opening macht sein Ding grundsolide, man merkt eine frische Zitrusnote und vorwiegend Grapefruit und Feige überzeugen ungemein. Der Verlauf schreitet voran, wir erhalten eine fruchtige, wunderschöne Feigennote. Die Komposition wird holzig abgerundet und endet so in einer sehr angenehmen Basis.
Eine so simple, doch so beeindruckende DNA. Das Rad erfindet er nicht neu, das muss er aber auch garnicht.

Leider kommt jetzt seine Schwäche. Die Performance… schwache Haltbarkeit und mittelmäßige Sillage. Versteht mich bitte nicht falsch, ich brauche keinen Beastmode Duft. Ich brauche einen Duft, den ich nicht nach 5 Stunden nachsprühen muss. Der Duft wird ab der sechsten Stunde nahezu unbemerkbar, das ist schonmal nicht unterirdisch, aber eine Schwäche. Wir sprechen zwar von einem EdT, doch muss mir diese traumhafte DNA so schnell schwinden?
Die Sillage ist etwas besser, keine Meisterleistung, Mittelmaß. Damit kann ich mich zufrieden geben, im Sommer muss es ja nicht gleich super stark sein.

Ich muss zugeben, er hats mir angetan. Der Preis ist auch absolut human und für Nische sowieso sehr niedrig, da kann man auch gerne über die H/S hinweg blicken. Im Sommer hole ich mir definitiv einen Flakon davon und dann wohl noch einen anderen Sommerduft dazu kaufen. Klare Kaufempfehlung, wenn man Feige mag.

Montale als Preis-Leistungs-Haus ist natürlich für starke Düfte, synthetische Stoffe, hohe Konzentration und orientalische Kompositionen zum (im Nischensegment) günstigen Preis bekannt. Der "Arabians Tonka | Montale" macht dem Ruf alle Ehre und verkörpert Montale in all seinen Facetten. Man bedenke natürlich, dass es auch der bekannteste Duft des Hauses ist.

Der Duft ist gut, soviel vorweg.
Man hat einen orientalisch-würzigen Einstieg mit Safran, der frischer betont ist. Der geht schnell über in eine süß-blumige Rose und Oud. Der Verlauf bleibt dadurch relativ monoton und stützt sich immer weiter auf der wirklich starken klassischen Rose-Oud DNA. Das ganze erstreckt sich über viele Stunden, bis man im Drydown weitere Nuancen bekommt. Amber und Leder geben eine ambrierte Atmosphäre in der Basisnote, was mir jedoch nicht ganz zusagt, ähnliche Erfahrung mit hochkonzentriertem Amber hatte ich inzwischen mehrfach. Man riecht, wenn mich nicht alles täuscht schon Tonka durch, jedoch macht mich die Namensgebung schon stutzig, da man immernoch viel eher Rose und Oud hat. Naja die gesamte Komposition gefällt mir gut, doch die Performance ist mir schon zu gut.

Der Duft ist für Beastmode bekannt, extreme H/S... am nächsten Tag auf der Haut immernoch eine erkennbare Basisnote. Mir ist das bei diesem zu viel. sogar bei wenigen sprühern ist der Duft in den wenigsten Situationen tragbar, da diese ungemein schweren Noten mit so einer Performance einfach den ganzen Raum einnehmen und bei zu viel Nähe auch Kopfschmerzen bereiten. Den Duft dann am Folgetag noch auf der Haut zu haben verlängert das Erlebnis in ein "Na gut, ich lass es über mich ergehen" Erlebnis. Auf die Kleidung habe ich mich da schon garnicht getraut aufzutragen.

Was soll ich letztlich sagen. In allen Kategorien sehr hoch gepunktet, doch genau dort liegt der Fehler. Der gleiche Duft mit einer eher gut Moderaten Performance die keine Räume ausfüllt und sich auf die typischen 8-9h beschränkt würde mir eher langen. Da kann man auch zu anderen Rose-Oud Düften greifen. Dennoch wäre es falsch dadurch die Bewertung unnötig runter zu ziehen. Wer sich an den Duft ran traut, dem empfehle ich also auch einen Kauf.

Wenn man schon im Hause Xerjoff unterwegs ist, dann testet man doch auch den "XJ 1861 Naxos | XerJoff" oder? Die Bewertung hier auf Parfumo ist nun schonmal ein Statement an sich.

Man hat einen wunderschönen winterlichen Duft. Im Opening bleibt er unscheinbar und zeigt frische Zitrone mit etwas Lavendel und einer angenehmen Süße im Hintergrund. Das ganze entwickelt sich nach einer halben Stunde zum Charme, der den Naxos ausmacht. Ein warmer Honig und Zimt Duft der maskulin mit Tabak abgerundet wird, sprich würzig, Gourmand und süß. Tabak kommt nach einer Zeit auch noch stärker durch. Man merkt im gesamten Verlauf noch eine gewisse Cremigkeit, was mir persönlich am besten an diesem Duft gefällt. Der Duft ist Unisex tragbar, hat mit Tabak aber durchaus maskuline Tendenzen, die man je nach Geschmack berücksichtigen sollte. Dennoch ist er sehr Mass-Appealing, wie die Bewertung hier auf Parfumo natürlich schon verrät.

Haltbarkeit und Sillage sind auch gut und besonders auf der Kleidung schlägt sich der Naxos mit gleicher Performance wie andere Düfte in diesem Genre, da sind 9 Stunden gut drin. In meinem persönlichen Vergleich ist er für den Winter einer der besten, gemeinsam mit dem "Oajan | Parfums de Marly" und dem "Angels' Share | Kilian". Wäre er kein Nischenduft, und damit nicht in diesem Preissegment, wäre er nahezu Blindbuy-würdig…. auch wenn wir alle vermutlich die gleiche Ansicht auf Blindkäufe haben.

Eine klare Kaufempfehlung meinerseits, für alle die im Winter unter den Haufenweise auffindbaren "Emporio Armani - Stronger With You Intensely | Giorgio Armani" trägern herausstechen wollen. Hoffentlich kann ich meine Sammlung auch bald mit diesem erweitern.

Ergänzung: Inzwischen habe ich mir einen vollen neuen Flakon zugelegt und er reicht dem 2018er Batch aus meiner Abfüllung bei weitem nicht das Wasser. Viel schlechtere H/S und der gleiche Verlauf in weniger Herb, Tabak geht unter. Fast wie ein anderer Duft mit ähnlicher DNA. Ich finde ihn natürlich immernoch toll, jedoch vermute ich braucht er noch etwas Zeit über die Herstellerreife hinauszureifen.