MarkRipley

MarkRipley

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11 - 15 von 19
MarkRipley vor 9 Jahren 2 3
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
2
Duft
Ahoi Synthetik! Frisch geöffneter Verbandkasten auf hoher See
Meinem allgemeinen Misstrauen gegenüber aquatischen Düften zum Trotz habe ich mir eine Probe von Kenzo Homme zukommen lassen und war extrem gespannt. Frühere Kommentare schreiben ja von einem einzigartigen, sehr natürlich geratenem aquatischen Duft, der nach Sommer am Strand riecht. Das kann ich leider absolut nicht nachvollziehen!

Zu Beginn ist Kenzo Homme ein leicht cremiger Duft. Er haut mich jetzt zwar nicht um vor Begeisterung, aber ich kann ihn mir zu diesem Zeitpunkt noch als angenehmes Parfum für heiße Sommertage vorstellen, da er zwar cremig, aber nicht beschwerend oder gar klebrig süß wirkt. Die dazu nötige Frische wird hier wohl durch die maritimen Noten hervorgerufen, die allerdings jetzt schon leicht unnatürlich wirken. Aufgrund dieses Synthetikeinschlags ahne ich bereits, wohin der Duft sich wohl entwickeln wird und hoffe einfach nur noch, dass er etwas holziger und vielleicht auch etwas süßer wird, um diese Aqua-Synthetik quasi ein wenig einzudämmen. Die angegebenen Duftnoten deuten ja in diese Richtung. Das Gegenteil ist jedoch der Fall! Nach ein paar Minuten nehme ich eine sehr klinische Note war, die in kurzen Schwaden immer wieder an mir emporsteigt. Es erinnert mich stark an den Geruch von Mullbinden oder Heftpflastern, die man gerade aus der sterilen Verpackung nimmt. Genau dieser Gestank stellt leider das Hauptthema dieses Duftes dar und sticht dank guter Sillage und noch besserer Haltbarkeit stetig in der Nase. Die hier oft beschriebene Gumminote kann ich zwar irgendwie nachvollziehen, aber nicht ganz herausriechen. Für Gummi ist mir das alles viel zu chemisch und sauber, ich assoziere damit eher erdigere Noten mit ein wenig Synthetik. Bei jedem Atemzug durch die Nase denke ich mir einfach nur: Aha, so riechen also Sommer, Sonne und Strand? Sorry, das kann einfach nicht ernst gemeint sein!

Eine weitere Duftentwicklung kann ich nicht feststellen, dafür aber ein stetig steigendes Bedürfnis, Kenzo Homme loszuwerden. Ich kämpfe dagegen an, zumal der angenehmere Geruch vom Aufsprühen auch noch weiterhin vorhanden ist, wenn man mit der Nase dichter an die besprühte Stelle kommt. Es riecht zwar insgesamt wirklich unangenehm, aber Brechreiz hab ich noch keinen. Außerdem bin ich gespannt auf die Reaktion einer bestimmten Person. Die Duftwolke ist auf jeden Fall gut wahrnehmbar. Abends ist es dann soweit: Meine Freundin schaut mich plötzlich grimmig an, als ich neben ihr sitze. "Ist alles okay?" frage ich. "Du stinkst!" Als investigativer Tester frage ich natürlich: "Wie stinke ich denn?" Sie nimmt noch mal einen Zug aus der Duftwolke und meint: "Irgendwie chemisch. Wie im Krankenhaus. Was hast Du gemacht? Ist echt abstoßend!" Sie wollte mir erst gar nicht glauben, dass das wirklich ein Parfum ist.

Trotzdem habe ich für alle Liebhaber dieses Dufts (denen ich hiermit mein Beileid bekunde) eine gute Empfehlung: Die Männerhandcreme der Eigenmarke aus der Drogerie mit den zwei Buchstaben hat einen extrem ähnlichen Geruch. Ich habe sie damals deswegen auch sofort entsorgt. Sogar die Haltbarkeit des Gestanks ist erschreckenderweise ähnlich gut, sie kostet wenig und einen pflegenden Effekt hat sie auch noch! Jackpot!

Haltbarkeit: gut bis sehr gut; mindestens 8 Stunden wahrnehmbar

Sillage: nicht raumfüllend, aber sehr präsent; Krankenhaus-Synthetik strahlt eben recht gut

Flakon: ungewöhnliches Design, auffällig, 90er-Jahre-Look, irgendwie cool

~Fazit~

Das ist er also, der natürliche Aquate, der das ultimative Strandfeeling vermittelt. Alles klar... Das einzige, was ich hier eventuell positiv hervorheben kann ist die Einzigartigkeit von Kenzo Homme. Als Parfum habe ich sowas wirklich noch nie gerochen. An Haltbarkeit und Sillage fehlt es dieser klinischen Bombe keineswegs. Ich will aber wirklich nicht so riechen und möchte auch mein Umfeld damit verschonen! Nur zu Beginn ist Kenzo Homme noch halbwegs erträglich, daher reicht es gerade so für 20%. Der Rest der Probe wurde selbstverständlich als Sondermüll deklariert und zum Recyclinghof gebracht.
3 Antworten
MarkRipley vor 9 Jahren 3 1
5
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Der sympathische und souveräne große Bruder von Hugo Red
Wenn ich nicht hunderprozentig sicher gewesen wäre, dass meine Probe von Hugo Red mittlerweile aufgebraucht ist, hätte ich heute morgen locker drauf wetten können, dass ich doch nicht die Probe von Polo Red beim Griff in die hinterste Regalecke erwischt habe. Im weiteren Verlauf zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede, insbesondere in der Qualität des Dufts.

Polo Red startet zitrisch-frisch, aber schon mit einem deutlichen Fruchteinschlag. Wie hier schon mehrfach geschrieben wurde sticht eine Erdbeernote recht dominant heraus, obwohl sie gar nicht in der Duftpyramide aufgeführt ist. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Cranberry für diesen Dufteindruck sorgen. Sie ist auch die einzige Frucht, die aus der Kopfnote fast im gesamten Verlauf erhalten bleibt, während die zitrischen Elemente schon nach ein paar Minuten verflogen sind. Als Hauptthema des Duftes lässt sich also diese Erdbeernote ausmachen, die mit ein paar zurückhaltenden Hölzern sozusagen "geerdet" ist. Amber sorgt im weiteren Verlauf für die stärker werdende, aber durchweg angenehme Süße. Polo Red ist für mich dadurch sogar ein wenig gourmandig, weil dieses Zusammenspiel der Duftnoten mich sehr an frische Erdbeertorte mit Mürbeteig und ein wenig Sahne erinnert.
Vom Charakter her ähnelt das Parfum Hugo Red, nur das Polo Red eben viel angenehmer und ohne Synthetik daherkommt. Hugo Red ist dafür etwas zitrischer, schärfer und leicht sauer, was ihn zu einem besseren Sommerduft macht. Polo Red wirkt insgesamt etwas wärmer, sinnlicher und hält sich außerdem mehr zurück. Zu Beginn dachte ich sogar, ich müsste mir die ganze Probe aufsprühen, um ein bisschen Sillage rauszuholen, aber dieser Eindruck legte sich überraschenderweise nach ein paar Minuten und ich konnte das Parfum phasenweise immer wieder deutlich wahrnehmen. Der leckere Erdbeertorten-Geruch reduziert sich leider schon nach ein paar Stunden auf die bekannte Amber-Süße.

Haltbarkeit: leider nur etwa 6 Stunden

Sillage: zurückhaltend, aber auf kurze Distanz stets gut wahrnehmbar

Flakon: kein Schmuckstück, aber mit der schönen schwarzen Kappe doch recht hübsch

~Fazit~

In meinem Kommentar zu Hugo Red habe ich mir ja eine natürlichere Variante ohne diese nervenden Metallnoten gewünscht. Polo Red erfüllt mir diesen Wunsch und schafft sogar einen leichten Gourmand-Eindruck durch die Komposition von Erdbeernote, Holz und Amber. Polo Red ist angenehm fruchtig und süß und schreit die Umgebung nicht so an wie Hugo Red. Trotzdem werde ich ihn mir wohl nicht zulegen, denn die Haltbarkeit enttäuscht mich leider. Für knapp 50€/100ml erwarte ich da doch etwas mehr. Eventuell werde ich mir aber mal die neue Intense-Version genauer ansehen.
1 Antwort
MarkRipley vor 9 Jahren 2 1
5
Flakon
4
Sillage
2
Haltbarkeit
5.5
Duft
Grünes Duschgel zum Aufsprühen
In Sachen Parfums hat Puma meiner Meinung nach ziemlich wenig zu bieten, was auch nur ansatzweise über dem Drogeriestandard liegt. Die meisten Düfte rochen so künstlich-frisch oder geradezu schweißig, dass ich sie schon als Jugendlicher mit noch pubertätsverirrter Nase nicht ausstehen konnte. Animagical hat jedoch vor einigen Jahren im heißen Sommer (muss schon länger her sein...) seinen Weg in meinen Einkaufskorb gefunden, weil er eigentlich genau das tut, was ich von einem günstigen Frischeduft erwarte.

Zunächst erstmal vorweg: Der Name "Animagical" ist völlig unpassend und auch die Umverpackung erweckt irgendwie den Eindruck, dass einem gleich ein animalisch-männlicher Duft entgegensteigt. Der Flakon selber sieht dann immerhin schon etwas "erfrischender" aus. Am besten würde aber einfach eine Duschgelflasche in hellgrün den Duft repräsentieren, denn genau danach riecht er. Es gibt verschiedene Marken, die dieses hellgrüne Duschgel anbieten, aber fast alle riechen irgendwie in die Richtung von Puma Animagical.
Kurioserweise war das auch das ausschlaggebende Kaufargument für mich: Es war einer dieser heißen Sommer, in dem man schon wieder leicht verschwitzt riecht, wenn man gerade erst der Dusche entstiegen ist. Mit Animagical kann man jedoch diesen zitrisch-spritzigen Frisch-Geduscht-Eindruck der hellgrünen Duschgels wunderbar ein paar Stunden auf der Haut halten.
Am Anfang nebelt mich der richtig gute Sprayer in eine fruchtig-frische und leicht synthetische Duftwolke ein, die auch der Umgebung durch genügend Projektion auffällt. Nach etwa zwei Stunden ist dann das meiste schon wieder vorüber und es bleibt eine würzige Frische zurück, aus der ich Basilikum und Rosmarin als dominante Noten herausriechen kann. Es ist jedoch auch immer noch ein bisschen Fruchtigkeit durch die Ananas vorhanden, die Animagical niemals zu stark in die besagten grünen-würzigen Noten abdriften lässt. Der Duft ist außerdem mit sehr wenig Süße umgesetzt, sodass er auch an schwülen Sommertagen nicht belastend oder nervig wird.

Haltbarkeit: auf EdC-Niveau mit etwa 4 Stunden

Sillage: typisch Wildkatze... erst wird man frech angebrüllt, dann ist sie plötzlich doch ganz scheu

Flakon: keine besondere Form, aber doch ganz schön anzusehen; Sprayer streut sehr breit

~Fazit~

Animagical ist ein durchaus brauchbarer Erfrischungsduft im Hochsommer. Zu Beginn ist er mir jedoch etwas zu künstlich und laut, was leider zu Abzügen führt. Die Haltbarkeit könnte auch besser sein, auch wenn ich von Drogeriedüften allgemein keine Wunder erwarte. Der Duft erfüllt seinen Zweck, nämlich die sommerliche Erfrischung, aber trotzdem sehr gut und entwickelt sich erfreulicherweise nicht zu einem süßlich-holzigen Schweißduft wie andere Düftchen von Sportmarken aus dem Drogerieregal. Es wäre allerdings wichtig, ihn auch seinem Charakter entsprechend zu benennen, denn animalisch ist er nun wirklich in keinster Weise (außer natürlich ich verstehe das Kunstwort "animagical/animagisch" falsch). Mittlerweile ist er mir als Kind der späten 80er aber doch etwas zu jugendlich und zu einfach gestrickt, wird aber in den (hoffentlich kommenden) heißen Tagen sicher wieder Verwendung finden.
1 Antwort
MarkRipley vor 9 Jahren 12 4
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Mit frischem Lavendelstrauß durch den Nachthimmel
Joop! Nightflight war mein zweites "richtiges" Parfum, dass ich mir zulegte, nachdem es mir eine gute Freundin wärmstens empfohlen hat. Für sie ist es bis heute der beste Herrenduft. Die Original-Version aus den 90ern kenne ich nicht, daher bezieht sich mein Kommentar auf die reformulierte Version.

Ich kann auf jeden Fall schon einmal denen teilweise Recht geben, die Nightflight als einen synthetischen Duft beschreiben. Nach dem Aufsprühen fühle ich mich auch erstmal nicht sonderlich wohl und rümpfe einige Male die Nase, weil es doch schon ein eigenartiger Mix ist, der dann an mir emporsteigt. Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn auch wirklich keine Duftnote differenziert herausriechen kann. Auch die Ananas kann ich beispielsweise nicht wahrnehmen, obwohl sie ja von vielen als dominante Note genannt wird. Stattdessen ist Nightflight für mich erstmal leicht zitrisch frisch und nur minimal süß. Ich erahne allerdings bereits, in welche Richtung es so grob im Duftverlauf gehen wird, denn da lässt sich irgendetwas Blumiges ausmachen, was aber erst noch weiter nach vorne treten muss.
Nachdem die erste Phase von undefinierbaren Geruchseindrücken vorüber ist, kann ich mich jedes Mal an der Lavendelnote erfreuen, die nun folgt und das eigentliche Thema des Duftes darstellt. Ich rieche auch hin und wieder die Rose unterschwellig heraus, was wohl hauptsächlich daran liegt, dass ich eher empfindlich auf Rosendüfte reagiere. Weiterhin bleibt auch die leicht angeschärfte Frische vom Anfang erstmal erhalten. Insgesamt ist das alles natürlich leicht synthetisch umgesetzt, aber stimmig und keinesfalls mit billigem Lavendel-Raumerfrischer zu vergleichen.
Nightflight ist in den ersten 3-4 Stunden eine wirkliche Blumenbombe für den Mann und projiziert ordentlich in alle Richtungen. Der Duft fällt sehr auf und eckt natürlich auch gelegentlich an, denn er ist nun wirklich kein klassischer Herrenduft und schneidet sich quasi wie ein Schwert durch sämtliche süßen Duftschleier (Goldbarren-Alarm) auf Partys und im Club. Das Parfum verweilt im Grunde dauerhaft in dieser Lavendelfrische, die in den folgenden Stunden nur etwas schwächer und (bedingt durch die Basisnote) süßer wird. Man kann den Duft auch am nächsten Morgen noch in dieser sinnlicheren, süßen Form auf der Haut riechen. Ich muss mich immer wieder zwingen, Nightflight nicht zu häufig zu verwenden, weil ich ihn nach wiederholtem Tragen kaum noch wahrnehme und dann zum Überdosieren neige.

Haltbarkeit: ziemlich gut, 7-9 Stunden deutlich wahrzunehmen

Sillage: 3-4 Stunden recht stark, fast schon raumfüllend; kann schnell überdosiert werden

Flakon: trotz Plastikdeckel schön gestaltet; hübsche Sterne im Glas; großflächiger Sprayer mit großer Sprühmenge

~Fazit~:

Im Gegensatz zu Joop! Jump, der ja hier häufig als Weiterentwicklung des Duftkonzepts von Nightflight gewertet wird, ist Nightflight sehr viel auffälliger und vielleicht auch etwas einfacher in der Umsetzung, da er sich nicht sonderlich verändert im Duftverlauf. Wenn man einen gewissen Zugang zu Blumendüften (insbesondere Lavendel) hat, ist er auf jeden Fall die richtige Wahl. Man muss allerdings auch dazu stehen können (andere würden sagen: man muss ihn tragen können). Das Parfum eckt insbesondere in heutiger Zeit häufiger mal an, weil es eben kein klebsüßes Gummibärchenwasser und auch ganz bestimmt kein haariger Machoduft ist. Anders gesagt: Von Männern habe ich bisher eher negative Rückmeldungen bekommen, wohingegen Frauen aller Altersklassen (selbst meine Schwiegeroma!) diesen Duft ausnahmslos positiv bewertet haben.
Nightflight ist außerdem in fast jeder Jahreszeit und (vernünftig dosiert) zu jedem Anlass tragbar. Der unverkennbare Synthetik-Einschlag sorgt zwar für einiges an Abzug, aber für einen mittlerweile so guten Preis (um die 20€/100ml) ist Joop! Nightflight ein wirklich guter und vor allem besonderer Herrenduft.
4 Antworten
MarkRipley vor 9 Jahren 1
2
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
5
Duft
Süßkram auf saftigen, grünen Blättern mit Kräutermischung... sehr gewöhnungsbedürftig!
Ich habe gehofft, das Playboy nach der äußerst positiven Entwicklung von VIP hin zur VIP Black Edition eventuell noch einen draufsetzt und mit der Platinum Edition eine möglicherweise etwas hellere, fruchtigere Variante des warm-winterlichen Haselnusskrachers namens VIP Black Edition herausbringt (zumindest war das meine Assoziation mit dem Namen). Der Ansatz ist auch definitiv da, aber die Umsetzung ist eher verstörend als gefällig.

Die erste Verwirrung setzte bei mir schon direkt nach dem Aufsprühen ein. Unterschwellig erkenne ich das VIP-Duftkonzept wieder, also eine schokoladige, süße und leicht cremige Basis. Darüber rieche ich eine Schicht aus Gemüse. Ein würzig-grüner Duftaspekt (an Sellerie erinnernd) drängt sich in den Vordergrund und macht auf mich den Eindruck, als würde er vehement gegen die süße Basis ankämpfen. Dieser erste Eindruck ist also das krasse Gegenteil von verkaufsfördernd! Meine Hoffnung liegt demnach gänzlich auf einer Duftentwicklung hin zum süßen Teil des Parfums. Leider kleben die grün-würzigen Noten noch eine weitere Stunde auf der Haut und erwecken bei mir langsam das Bedürfnis, diese olfaktorische Gemüsebombe loszuwerden. Ich halte durch. Einen positiven Aspekt kann ich dennoch jetzt schon feststellen: Die Sillage ist wirklich gut für ein Parfum dieses Preissegments.
Nach einer Stunde sind die grünen Noten glücklicherweise deutlich zurückgegangen. Weiterhin bleibt die süße Basis, und ich finde sogar, dass der Duft allgemein etwas erfrischender wird. Diese Frische passt leider auch nicht so recht ins Gesamtkonzept und wirkt recht billig, wie man es von vielen Aquadüften aus dem Drogerieregal kennt. Es ist eine gewisse Fruchtigkeit zu erahnen, die aber äußerst verdünnt daherkommt. Hier hätte das Parfum (bei mir) richtig punkten können. Insgesamt ist der Duft jetzt aber nur guter Durchschnitt.
Die unnatürliche Frische bleibt noch lange erhalten, bis nach etwa 4 Stunden der Duft immer mehr in Richtung des Original-VIP strebt, also in die Schokorichtung. Jetzt ist auch endlich der Punkt erreicht, an dem mir die Platinum Edition zusagt.

Haltbarkeit: 7-8 Stunden, da gibt's überhaupt nichts zu meckern

Sillage: in den ersten 4 Stunden sehr gut wahrnehmbar; leicht aufdringlich

Flakon: der typische, unschöne Einheitsflakon

~Fazit~

Insgesamt bin ich enttäuscht von der Platinum Edition. Die Anfangsphase kann ich einfach nur mit "grausam" betiteln. Hier wurde offenbar versucht, völlig unterschiedliche Duftrichtungen miteinander zu kombinieren. Eine Optimierung der beiden Vorgängerdüfte stellt das aber keinesfalls dar. Sollte der Duft jetzt irgendwie sommerlicher/frischer/fruchtiger gemacht werden? Wenn ja, dann ist da gehörig was schiefgelaufen! Am Anfang ist es VIP mit Salat-Fix, danach VIP mit einem Schuss Synthetik-Fruchtwasser, am Ende dann wie VIP, nur etwas weniger süß und luftiger. Selbst mit hochwertigen Ingredienzien hätten es Parfümeure wohl schwer, daraus einen in sich stimmigen Duft zu kreieren! Die Black Edition ist weiterhin die beste Wahl, wenn man einen extrem günstigen, in sich stimmigen Gourmand-Duft sucht und für mich der einzige Drogerieduft, der wahrscheinlich nachgekauft wird.
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